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Autor Thema: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen  (Gelesen 62147 mal)

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americanhero

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Dirk, die Bilder sind genial!!!:daumen: Du kannst einem aber ganz schoen den Mund waessrig machen, dabei ist es doch noch ein Jahr, bis wir dort sind  :roll:
Und das man die Ausbruchszeiten der Geysire im Visitorcenter erfahren kann, das ist ja genial. Und das die dann auch noch annaehernd stimmen, das ist noch besser.  Da kann man ja rein theoretisch richtig schoen planen. 
Der Tower Fall ist natuerlich wieder was fuer mich,schon klar, oder?  :wink:

Und Weihnachten im August muss ja ein merkwuerdiges Gefuehl sein. ich freu mich jedenfalls schon total auf die Weiterfahrt

Greetz,


Yvonne

wuender

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Und das man die Ausbruchszeiten der Geysire im Visitorcenter erfahren kann, das ist ja genial. Und das die dann auch noch annaehernd stimmen, das ist noch besser.  Da kann man ja rein theoretisch richtig schoen planen.

Aber leider auch nur rein theoretisch :wink:

Die sechs vorhersagberen Geysire (Old Faithful, Castle, Grand, Daisy, Riverside, Great Fountain) haben nicht nur unterschiedlich lange Zeiträume zwischen ihren Ausbruchszeiten, sondern die Ausbrüche lassen sich auch unterschiedlich gut/schlecht vorhersagen. Dummerweise scheint dabei die Ungewissheit in der vorhergesagten Ausbruchszeit umgekehrt proportional zum Zeitraum zwischen zwei Ausbrüchen zu sein.

Beispiel: Old Faithful bricht alle 92 Minuten aus und die Zeit des nächsten Ausbruchs wird z.B. als 11:04 plus/minus 10 minutes angebenen. Bei Castle steht da dann schon: 4:50 plus/minus 1 hour.

Höhepunkt ist dann Grand: 7:00 plus/minus 2 hours. Wenn wir im Bericht schreiben, dass der Ausbruch seit einer Stunde überfällig war heißt das, dass wir um 10:00 dort waren. Im schlimmsten Fall haben also andere Zuschauer seit fünf Stunden dort gewartet :shock:

Das ist mit ein Grund, warum man viel Zeit für den Yellowstone NP einplanen sollte :D :wink:

Die Ausbruchszeiten stehen übrigens auf einer großen Tafel im Visitor Center aber auch auf kleinen Schildchen an den Geysiren selber.

Schöne Grüße,
Dirk

Crimson Tide

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Und das man die Ausbruchszeiten der Geysire im Visitorcenter erfahren kann, das ist ja genial. Und das die dann auch noch annaehernd stimmen, das ist noch besser.  Da kann man ja rein theoretisch richtig schoen planen. 

 :lol:  ....annähernd stimmen.... :lol: ...

...planen....... :D :| :heulend:....theoretisch ja! ..... :koch:

Da muß man schon Dirk heißen, daß sie "nach Plan" ausbrechen!  :wink:

Dummerweise scheint dabei die Ungewissheit in der vorhergesagten Ausbruchszeit umgekehrt proportional zum Zeitraum zwischen zwei Ausbrüchen zu sein.


Bei Monika traf dann eher die proportionale Ungewissheit zu!  :lol:

L.G. Monika

wuender

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Da muß man schon Dirk heißen, daß sie "nach Plan" ausbrechen!  :wink:

:lachroll:

Naja, ganz so war es dann doch nicht. Bei Daisy und Caste haben wir auch ziemlich lange warten müssen, die waren jeweils fast am Ende des angesagten Zeitintervalls dran. Riverside war viel zu früh - den haben wir nur im Vorbeigehen (auf dem Weg zu Fan und Mortar) gesehen. Dass wir dann den Grand Geysir gesehen haben war wirklich riesiges Glück. Dafür haben wir - und das hat Katharina im Bericht nur ganz kurz angedeutet - auch einige Zeit an der Great Fountain gewartet und uns dann aufgrund der nicht vorhandenen Menschenmenge entschieden, dass der Ausbruch leider schon vorbei ist  :D

Aufgrund des Zeitaufwands, um die Geysire zu beobachten, kann ich jedem nur empfehlen, mindestes eine der Nächte im Park am Old Faithful zu verbringen. Dann kann man sich am Abend oder am Morgen - ohne lange Anfahrt mit dem Auto - noch ein oder zwei Stunden gemütlich neben einen oder mehrere "fälligen" Kandidaten setzen und warten.

Wer übrigens lesen möchte, wie viel Pech Monika bei ihrem Besuch hatte, kann es hier nachlesen: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=28748.msg372515#msg372515

Schöne Grüße,
Dirk

Nekochan

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Einen schönen guten Morgen! - Und weiter geht's:

Montag, 25.8.08: Mammoth Hot Springs - Helena

Heute stehen wir schon um sieben Uhr auf. Gleich nachdem wir ausgecheckt haben, fahren wir hinüber zu den Sinterterrassen von Mammoth Hot Springs.

Zuerst halten wir bei den unteren Terrassen, wo ein Holzbohlenpfad durch die Formationen führt. Diese unteren Terrassen sind zum Großteil tot, das heißt, über sie fließt kein Wasser mehr. Einige sind noch recht frisch und leuchtend weiß, andere dagegen schon verwittert und bröselig grau.


Die unteren Terassen bei Mammoth Hot Springs

Weiter geht es zu den oberen Terrassen. Durch diese kann man auf dem Upper Terrace Drive mit dem Auto fahren. Die Formationen hier sind fast alle noch am Leben, so auch die Canary Spring, gleich am Eingang des Loops. Ihren Namen hat diese sehr eindrucksvolle Formation, da sie im 19. Jahrhundert wirklich kanarienvogelgelb gewesen sein muss. Dadurch, dass sich mittlerweile auch andere Bakterienarten hier angesiedelt haben, ist sie heute allerdings orangefarben. Ebenfalls am Upper Terrace Drive befindet sich die Orange Spring, ein riesiger Sinterhaufen, der über und über von grünen und orangefarbenen Bakterien besiedelt ist. In den Bäumen um diese Quelle herum wimmelt es nur so von Chipmunks.


Canary Spring


Orange Spring

Zurück auf der Hauptstraße fahren wir wieder nach Süden Richtung Norris. Dabei kommen wir vorbei am Obsidian Cliff, einer Felswand aus vulkanischem Glas. Die Indianer haben hier einst den Obsidian für ihre Pfeilspitzen abgebaut. Mittlerweile ist es verboten hier anzuhalten, damit niemand Obsidian klaut, was wohl vor dem Verbot häufig vorgekommen sein muss. Etwas weiter erreichen wir den Roaring Mountain, einen kahlen Berghang voll mit Fumarolen.


Obsidian Cliff

Vorbei an Norris und Madison fahren wir dann weiter in Richtung westlichen Parkausgangs. Mitten im Madison Valley sehen wir auf einmal sehr viele Autos am Straßenrand stehen. Wir schauen uns um, was es zu sehen gibt - und tatsächlich können wir eine Herde Wapitis entdecken, die gerade den Fluss überquert. Wir halten also auch an, um diese Tiere zu beobachten. Erst nachdem die Hirsche im Wald verschwunden sind fahren wir weiter.


Wapitis beim Überqueren des Madison River

Nun verlassen wir endgültig den Park. Wir durchqueren West Yellowstone, eine sehr hässliche Stadt, die nur aus Motels und Souvenirläden zu bestehen scheint. Weiter geht es auf der US191 nach Norden und dann entlang des Madison River nach Westen.

Wir erreichen den Hebgen Lake, einen großen, zwischen Bergen gelegenen Stausee, der uns entfernt an den Gardasee erinnert. Hinter dem Damm dieses Stausees fließt der Madison durch ein enges, waldiges Tal um dann im Earthquake Lake zu münden. Bei diesem handelt es sich um einen natürlichen Stausee, entstanden, als bei einem starken Erdbeben 1959 eine ganze Bergflanke abrutschte und das Tal versperrte. Im See stehen immer noch die damals ertrunkenen Bäume.


Earthquake Lake

An dem natürlichen Staudamm befindet sich ein Visitor Center mit einer bewegenden Ausstellung über das Beben, in der vor allem Zeitungsartikel und Augenzeugenbericht gezeigt werden. Hinter dem Visitor Center führt ein kurzer Trail auf den Schutthaufen zu zwei besonders großen Felsbrocken. Einer der beiden dient als Denkmal an die 28 Todesopfer der Katastrophe, von denen 19 immer noch unter der Lawine begraben liegen: In dem Tal hatte sich ein Campingplatz befunden und das Beben geschah nachts, so dass viele im Schlaf überrascht wurden.

Wir folgen weiter dem Madison, nun durch ein weites Tal, an dessen beiden Seiten baumbestandene Berge stehen. Mit dem gelben Gras und dem hellblauen Himmel erinnert die Landschaft an ein Gemälde Dalís.

Bei Ennis, einem unscheinbaren Städtchen verlassen wir das Tal und überqueren eine Bergkette. Die Straße führt weiter durch Virginia City und Nevada City, zwei Beinahe-Ghosttowns aus Goldrauschzeiten. Virginia City war für kurze Zeit Montanas Hauptstadt und ist heute noch County-Seat. Dennoch gleicht es, wenn man die Hauptstraße entlang geht, eher einem Freilichtmuseum, als einer lebendigen Stadt. Es gibt zwar einige Restaurants, Cafés und Souvenirläden, dazwischen befinden sich aber immer wieder leerstehende Häuser, in denen liebevoll Schneidereien, Barbiersalons und Kaufmannsläden aus der Blütezeit der Stadt nachgebaut sind.


Häuser in Virginia City

Nevada City ist noch ausgestorbener aber ebenfalls als schönes Freilichtmuseum hergerichtet. Hier gibt es auch einige alte Eisenbahnwagons und eine Goldmine.

Über die 257 erreichen wir bei Twin Bridges das Jefferson Valley und kreuzen hier zum ersten Mal die Route von Lewis und Clark, deren Expedition 1804 - 06 als erste Amerikaner den Kontinent auf dem Landweg durchquerte. Wir werden den beiden auf unserer Route noch öfter begegnen.

Unser Navisystem will uns zwar nördlich von Silver Star partout auf eine schlechte Gravel Road lotsen, doch finden wir schließlich auch ohne dessen Hilfe den Pipestone Pass und über eine schöne waldige Bergstraße schließlich Butte.

Schon von weitem sieht man die riesige weiße Marienstatue auf einem Berg oberhalb der Stadt. Durch ein Gewirr von Schnellstraßen und langweilige ärmliche Vorstädte (einziger Lichtblick hier ist eine Kirche im griechischen Stil) kommen wir schließlich zur alten Kupfermine. Dieser gigantische Tagebaubetrieb war von 1955 bis 1982 in Betrieb, ein ganzer Stadtteil musste ihm weichen. Durch einen Tunnel gelangt man auf eine Aussichtsplattform über die Grube. Diese ist vollgelaufen mit schwermetallverseuchtem Wasser. In dieser Brühe wurden aber tatsächlich Lebewesen, irgendwelche Bakterien, nachgewiesen.


Kupfermine in Butte

Nach der Mine wollen wir noch die Uptown Buttes besichtigen. - Ja genau, Butte hat eine Uptown, keine Downtown. Wir schlendern ein wenig herum. An den vielen schönen Gebäuden, darunter sehr viele Banken, sieht man, dass die Stadt einmal sehr reich gewesen sein muss. Aber gerade in den ein wenig heruntergekommen wirkenden Nebenstraßen sieht man, dass Butte seine besten Tage schon hinter sich hat.


In der Uptown von Butte

Über die I15, die sich hier schön durch die Berge schlängelt fahren wir nach Helena. Zunächst sehen wir nur den üblichen Gürtel von Autohändlern und Fastfood und sind enttäuscht. Als wir aber, nachdem wir zu Abend gegessen haben, unser Bed & Breakfast direkt neben der Kathedrale aufsuchen, lernen wir ein anderes Helena kennen: Hier oben auf dem Hügel befindet sich ein sehr grünes Wohngebiet. Wir trauen unseren Augen nicht, als plötzlich ein Hirsch die Straße überquert. Nick, der Wirt des Bed & Breakfast, erzählt uns, dass hier viele Hirsche leben. Diese haben sich inzwischen schon so an das Leben in der Stadt angepasst, dass sie nach rechts und links schauen, bevor sie die Straße überqueren - ein Phänomen, das wir am Abend selber noch beobachten.

Das Bed & Breakfast befindet sich in einem wunderschönen viktorianischen Gebäude. Die Schlafzimmer sind jedes anders eingerichtet - mit passendem Badezimmer. Wir haben den Lilac Room in zartem Violett.

Nachdem wir uns frisch gemacht haben, laufen wir vorbei an der Kathedrale den Hügel nach unten in die Innenstadt. Hier befindet sich der Last Chance Gulch, eine wunderschöne Fußgängerzone. Ein kleines Bächlein erinnert an die Entstehungsgeschichte der Stadt: Einige glücklose Goldsucher wollten es 1864 hier an diesem Bach noch ein letztes Mal probieren - und fanden tatsächlich Gold. Innerhalb weniger Jahre wuchs die Stadt. In der Fußgängerzone gibt es viele schöne Statuen und Murals, Bronzetafeln erzählen die Geschichte der Stadt.


Die Kathedrale von Helena


In Helenas Innenstadt

Auf einem kleinen Hügel steht der alte Feuerturm, der errichtet wurde, nachdem 1870 die ganze Stadt abgebrannt war. Von dem Hügel mit dem Feuerturm aus hat man eine wunderbare Aussicht auf die Stadt.


Aussicht von Helenas Feuerturm

Wir kehren zurück zu unserer Unterkunft, wo wir den Rest des schönen Abends auf der Veranda verbringen und dabei die Stadt-Hirsche beobachten.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
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Crimson Tide

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Von der Geschichte des Earthquake Lakes bekommt man richtig Gänsehaut!  :(


Zitat
   Unser Navisystem will uns zwar nördlich von Silver Star partout auf eine schlechte Gravel Road lotsen...


.... :lol: "Please turn immedieately, if possible...! "

Das mit den verkehrssicher nach rechts und links schauenden Hirschen klingt ja unglaublich!  :shock:

Sied Ihr sicher, daß die "echt" waren?  :lol:

Wenn, dann sind die ja ganz schön zivilisiert!  :wink:

Wir haben ja in Mammoth Hot Springs schon gestaunt, wie dort ganze Elk-Familien gemütlich in den Vorgärten herumlagen!


L.G. Monika

Nekochan

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Hallo Monika,


Das mit den verkehrssicher nach rechts und links schauenden Hirschen klingt ja unglaublich!  :shock:

Sied Ihr sicher, daß die "echt" waren?  :lol:

Wenn, dann sind die ja ganz schön zivilisiert!  :wink:


Ja, wir konnten es auch kaum fassen, es hatte wirklich etwas von einem Märchenfilm, wie diese Tiere einfach so ohne Angst mitten in einem Wohngebiet herumliefen. Wie gut die Hirsche nun wirklich die Verkehrsregeln beherrschen? Wir haben wirklich einen Hirsch dabei beobachtet, wie er sich umgesehen hat, bevor er die Straße überquerte. Ob nach Autos? - Können wir nicht sagen...

Viele Grüße,
Katharina
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Palo

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Von der Geschichte des Earthquake Lakes bekommt man richtig Gänsehaut!  :(


Im Yellowstone gibt es jeden Tag Erdbeben, die meisten spueren wir garnicht, werden aber auf den verschiedenen Zeismographen  erfasst.

Das die Mommoth Hot Springs  Sinterterassen jetzt 'tot' sind wurde lt. Ranger auch von einem Erdbeben verursacht, wodurch die Roehren die das Wasser nach oben leiteten zerstoert wurden.

Ich durfte das Schauspiel noch vorher in seiner vollen Farbenpracht geniessen, das ging von einem Jahr auf das andere, wahrscheinlich sofort nach besagtem Erdbeben.
Jetzt sieht es im Vergleich wirklich trostlos aus. ... Die Erde lebt .. weiter und weiter ...


Gruß

Palo

wuender

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Das die Mommoth Hot Springs  Sinterterassen jetzt 'tot' sind wurde lt. Ranger auch von einem Erdbeben verursacht, wodurch die Roehren die das Wasser nach oben leiteten zerstoert wurden.

Ich durfte das Schauspiel noch vorher in seiner vollen Farbenpracht geniessen, das ging von einem Jahr auf das andere, wahrscheinlich sofort nach besagtem Erdbeben.
Jetzt sieht es im Vergleich wirklich trostlos aus. ... Die Erde lebt .. weiter und weiter ...

Ich erinnere mich auch an eine Beschreibung, wie einzelne der Sinterterassen in der Vergangenheit für einen längeren Zeitraum "gestorben" waren, um dann - durch erneute Zufuhr des heißen Wassers - relativ schnell wieder zu ihrer ursprünglichen Pracht zurückzufinden.

Das ist wirklich das Faszinierende am Yellowstone NP: Wie oft und schnell dort geologische Ereignisse auftreten, die anderswo auf der Welt jedes für sich genommen schon ein großes Ereignis wären. Es bleibt nur zu hoffen, dass keiner von uns das ganz große geologosche Ereignis live erleben wird/muss, das der Gegend dort irgendwann auch noch bevor steht...  :wink:

Schöne Grüße,
Dirk

wuender

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Einen wunderschönen guten Morgen! Heute fahren wir zum ersten Mal seit dem Rocky Mountains NP wieder in die richtig hohen Berge. Was bedeutet das für das Wetter? Seht einfach selber...

Dienstag, 26.8.08: Helena - Kalispell

Beim Frühstück zusammen mit den anderen Gästen, das übrigens sehr lecker ist, erzählt Nick, der Wirt, nette Anekdoten über sein Haus und dessen Gäste, insbesondere über einen Geschäftsreisenden, der sich nach längerem Aufenthalt dort eher zu Hause fühlte, als bei seiner Frau.

Bevor wir Helena verlassen, machen wir noch einen kurzen Abstecher zum State Capitol von Montana. Wir spazieren längere Zeit vor dem schönen Gebäude herum, begutachten dieses ausgiebig und sehen einen schönen Regenbogen.


Montana State Capitol

Dann fahren wir auf der I15 Richtung Norden aus der Stadt. Die Interstate windet sich hier sehr untypisch durch die Berge. Bei der Ausfahrt Augusta (die gleichnamige Stadt liegt etwa 40 Meilen entfernt) verlassen wir die I15 und folgen weiter der US287 und US89 Richtung Glacier National Park. Die Straße führt nun kurvenreich durch mit gelbem Gras bedeckte Hügel. Nach einiger Zeit kann man am westlichen Horizont schon die Berge sehen. Entlang der Straße befinden sich viele Historical Marker. Wir überlegen, wie es wohl in Europa aussähe, würde man dort ähnliche Marker aufstellen würde, wohlgemerkt zu Ereignissen von ähnlicher Bedeutung. - Vermutlich sähe man dann vor lauter Schildern nichts anderes mehr…


Auf der I15 nördlich von Helena


Straße in Montana

Nach längerer Fahrt erreichen wir das Reservat der Blackfoot Indianer. Es macht einen wesentlich weniger ärmlichen Eindruck als das Navajo-Reservat in Arizona. Eigentlich sieht es innerhalb des Reservats nicht anders aus als außerhalb.

Wir biegen nach Westen ab und fahren nun auf die Berge zu. Die Straße führt hier durch kleine Espenwäldchen.

Bei St. Mary erreichen wir den Eingang zum Glacier National Park. Auf der Going-To-The-Sun-Road wollen wir den Park durchqueren. Diese 1932 vollendete Straße über den 2025m hohen Logan Pass ist ein ingenieurtechnisches Meisterwerk. Auch landschaftlich hat sie einiges zu bieten.

Zunächst fahren wir entlang des St. Mary Lakes, eines großen, von hohen Bergen umgebenen Sees. Während der Fahrt wird das bisher relativ gute Wetter zusehends schlechter. Als wir am Ende des Sees nach längerer Parkplatzsuche halten, regnet es in Strömen.


St. Mary Lake im Glacier National Park

Davon lassen wir uns aber nicht abhalten, den Trail zu den St. Mary Falls und den Virginia Falls zu gehen. Auch nicht davon, dass Katharinas Regenjacke gemütlich in München im Schrank hängt. Der Weg führt auf und ab durch den Wald, entlang kleiner Bäche. Immer wieder bieten sich Blicke auf die umliegenden Berge, die allerdings ziemlich wolkenverhangen sind. Wir kommen insgesamt an fünf Wasserfällen vorbei. Die einzigen, die wir zweifelsfrei identifizieren können sind die Virginia Falls. Doch auch die anderen Wasserfälle, ob namenlos oder nicht, sind eindrucksvoll, wie sie sich über rote und grünliche Steine stürzen.


Wasserfall (St. Mary Falls?) im Glacier National Park


Virginia Falls im Glacier National Park

Durchnässt aber glücklich kehren wir zum Auto zurück. Über eine eindrucksvolle Bergstraße, die allerdings wolkenfrei wohl noch um einiges eindrucksvoller wäre, fahren wir hinauf zum Logan Pass. Hier oben ist es eiskalt, es graupelt und es geht ein unangenehmer Wind. Eigentlich wollen wir den Trail zum Hidden Lake gehen, doch das Wetter gibt uns zu denken. Wir suchen erst mal das Visitor Center auf, in dem ein gemütliches Kaminfeuer brennt. Nach langem Überlegen beschließen wir weiter zu fahren.

Bei der Weiterfahrt bessert sich das Wetter plötzlich. Bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit wenden wir und fahren zurück, um doch noch den Hidden Lake zu sehen.

Der Trail führt hinter dem Visitor Center über Holzbohlen und Treppen einen Bergrücken hinauf, zunächst über Bergwiesen, dann über Geröllfelder und schließlich durch latschenartiges Gestrüpp. In allen Richtungen erheben sich große majestätische Berge. Wäre es nicht so nass, kalt und windig, wäre es hier wunderschön. Der Blick von oben auf den in einem Talkessel gelegenen Hidden Lake entschädigt für die Strapazen des Aufstiegs. Beim Abstieg zurück zum Parkplatz glauben wir zweimal Pikarufe zuhören, bekommen aber keinen Pika zu Gesicht.


Auf dem Weg zum Hidden Lake


Hidden Lake im Glacier National Park


Auf dem Rückweg vom Hidden Lake

Im Auto wird erst einmal die Heizung kräftig aufgedreht um uns und vor allem unsere Socken zu trocknen. Auf der malerischen Bergstraße fahren wir nach Westen ins Tal herunter. Langsam wird das Wetter wieder besser.


Birdwoman Falls im Glacier National Park

Im Tal des MacDonald River gehen wir den Trail of the Cedars. Ein Bohlenweg führt durch einen sich selbst überlassenen Zedernwald entlang des Avalanche Creek in ein kleines Seitental. Am hinteren Ende des Trails stürzt der Avalanche Creek einen kleinen Wasserfall herab. Es ist eindrucksvoll, unter den großen, alten Bäumen zu wandern, auch wenn, oder gerade weil, sie deutschen Gartenhecken zum Verwechseln gleichen, nur eben größer.


Trail of the Cedars im Glacier National Park

Entlang des Lake MacDonald erreichen wir den Parkausgang und fahren weiter auf der US2 nach Westen. Hinter Hungry Horse hat sich wohl ein Unfall ereignet und einen längeren Stau verursacht. Wir folgen dem Beispiel einiger Einheimischer - und unserem Navi - und biegen nach links auf einen Feldweg ab. Unserem Beispiel wiederum folgt noch eine ganze Menge anderer Autos. Wir ahnen nicht, dass dieser Feldweg sich hinter der nächsten Kurve schon in eine Huckelpiste aus Schlammlöchern verwandeln wird. Wir überstehen dieses unfreiwillige Abenteuer aber heil und können darauf ungehindert nach Kalispell weiterfahren.


Am Lake MacDonald

Zum Abendessen suchen wir einen Sizzler auf. Vor uns steht eine Gruppe von sehr unentschlossenen Leuten. Als diese dann endlich, sehr umständlich, bestellen, werden sie von der Bedienung gefragt, wo sie denn herkämen. Aus Großbritannien, lautet die stolze Antwort. Wir selber kommen uns richtig professionell vor, als wir es schaffen unsere Bestellung schnell und präzise, ohne nach dem Herkunftsland gefragt zu werden, hinter uns bringen.

Nach einer Fahrt durch die wie üblich hässliche Peripherie Kalispells erreichen wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit die auf den ersten Blick recht hübsche Innenstadt. Wir übernachten im Grand Hotel, dessen Name von seiner stolzen Vergangenheit kündet. Heute ist es bekannt für seine leckeren, jeden Tag frisch gebackenen Schoko-Cookies, die es in der Lobby umsonst gibt.

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk

Doreen & Andreas

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Klasse Bilder.
Damit macht Ihr uns wirklich neugierig auf diese Route, die wir insgeheim seit unserem Besuch im Waterton N.P. planen...
Viele Grüße,
Andreas
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Nekochan

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Damit macht Ihr uns wirklich neugierig auf diese Route, die wir insgeheim seit unserem Besuch im Waterton N.P. planen...
Dann wünsche ich euch da auf jeden Fall besseres Wetter! Bergsteigen mit durchnässten Schuhen im Graupelschauer ist nicht wirklich lustig...
Waterton würde mich auch mal reizen - aber bei unserem Glück mit Nordamerikanischen Bergen...

Viele Grüße,
Katharina
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Heiner

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Hi Katharina und Dirk!

Bin ja begeistert von Eurer Tour, und kann es fast nicht abwarten bis ich auf Euren Spuren wandern werde.
Wieviel Zeit hab Ihr für den Trail zum Hidden Lake gebraucht.

Zitat
Dann wünsche ich euch da auf jeden Fall besseres Wetter! Bergsteigen mit durchnässten Schuhen im Graupelschauer ist nicht wirklich lustig...
Ich hoffe wir werden besseres Wetter haben, und die Going-To-The-Sun-Road ist durchgängig geöffnet.

Gruß Heiner
 


Wat mutt, dat mutt

Nekochan

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Hallo Heiner,

Wieviel Zeit hab Ihr für den Trail zum Hidden Lake gebraucht?

Gefühlte Zeit war es - wegen der Wetterverhätnisse - eine Ewigkeit. In Wirklichkeit dauert es pro Richtung wohl eine halbe Stunde. Genaueres kann ich nicht sagen, da wir es verpasst haben, auf die Uhr zu schauen  :roll:. - Ich werde heute Abend noch einmal in der Nationalpark-Zeitung nachschlagen, wie viel Zeit dort angegeben wird.

Man kann von dem Aussichtspunkt, an dem wir waren, auch noch an's Seeufer hinunter steigen. Das ist dann noch einmal ungefähr die gleiche Strecke.

Lohnen tut sich der Trail allemal!

Viele Grüße,
Katharina
The best creator next to God is a civil engineer

Nekochan

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Also ich habe noch mal nachgeschaut wegen dem Trail zum Hidden Lake. Leider ist auch in der Nationalpark-Zeitung keine Zeitangabe zu finden. Viel länger als eine halbe Stunde kann es in einer Richtung bis zum Aussichtspunkt aber nicht gedauert haben.

Viele Grüße,
Katharina
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