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Autor Thema: North-by-Northwest-Tour 2008: Denver, San Francisco und Seattle in vier Wochen  (Gelesen 62786 mal)

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wuender

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Bitte alle einsteigen, es geht weiter! Heute besuchen wir noch einmal den Olympic NP, erreichen zum ersten mal wirklich die Pazifikküste und überqueren am Abend mit dem Auto ein Wunderwerk der Ingenieurstechnik (welches auch schon in einem Bilderrätsel gesucht wurde). Viel Spaß dabei!

Samstag, 30.8.08: Forks - Astoria

Unbehelligt von Vampiren, Werwölfen und sonstigem Getier haben wir eine ruhige Nacht verbracht. Beim Auschecken erkundigen wir uns noch, wo die Forks High School zu finden ist - ein wenig Twilight-Tourismus muss schließlich schon sein, wenn man schon mal da ist. Die Schule ist aber recht enttäuschend: Sie sieht ganz anders aus, als im Buch beschrieben, außerdem hat sie schon seit Jahren geschlossen. Ein Laden auf der gegenüberliegenden Straßenseite zieht allerdings mächtig Profit aus seiner Lage: Die Schaufenster sind gefüllt mit Zeitungsausschnitten über Twilìght und Gegenständen, die irgendwie mit den Büchern zu tun haben, dazwischen schläft eine dicke Katze. Was der Laden eigentlich verkauft, können wir nicht herausfinden.


Forks High School

Wir verlassen Forks in Richtung Süden. Die Straße führt zunächst durch bewirtschafteten Wald, stückweise auch durch den Olympic National Forest. Dann biegen wir auf die Upper Hoh Street ab, auf der wir wieder den Nationalpark erreichen. Auf dem Parkplatz des Hoh Rain Forest Visitor Center stellen wir unser Auto ab, um zwei kurze Trails zu laufen.

Der Spruce Nature Trail führt durch ein altes Flussbett, das langsam vom Regenwald zurückerobert wird. Noch eindrucksvoller ist aber der Hall of Moss Trail. Dieser führt durch einen ausgewachsenen Regenwald voll mit alten, moosüberwucherten Bäumen. In vielen kleinen Tümpeln und Bächen setzt sich der dichte Pflanzenbewuchs der Umgebung fort. Besonders fasziniert sind wir von der Maple Grove, einer Gruppe moosbehangener Ahornbäume.


Auf dem Spruce Nature Trail


Auf dem Hall of Moss Trail


Maple Grove

Auf dem Rückweg zum Visitor Center sehen wir eine große Eule, die lautlos von Baum zu Baum fliegt. Als sie einmal für längere Zeit auf einem Ast sitzen bleibt, gelingt es Dirk ein Foto zu machen. Dieses zeigen wir im Visitor Center einer Rangerin um uns zu erkundigen, um was für eine Eule es sich handelt. Wir erfahren, dass es sich um eine Barred Owl handelt. Diese Eulenart ist eigentlich weiter östlich heimisch, dringt aber immer weiter nach Westen vor und verdrängt die dort beheimatete Spotted Owl. Noch ist sich die Nationalparkverwaltung nicht ganz klar, wie sie nun mit diesen Vögeln verfahren soll.


Eule im Olympic National Park

Wir verlassen den Park wieder, halten aber kurz hinter der Parkgrenze im Tal des Hoh River noch einmal an, da wir hoffen bei dem mittlerweile deutlich verbesserten Wetter doch einen Blick auf den Mount Olympus zu erhaschen. Dieser hüllt sich aber stur weiterhin in Wolken. Dafür kommen wir mit einem Ehepaar aus Tennessee ins Gespräch, die ebenfalls darauf warten, dass die Berge sich zeigen. Als sie hören wo wir herkommen, erzählen sie, dass sie sich vor 33 Jahren in Deutschland kennen gelernt haben, als sie beide als Soldaten bei Schweinfurt stationiert waren. Er war ihr zu Hilfe gekommen, als ihr auf der Autobahn das Benzin ausgegangen war…

Wir verabschieden uns und fahren zurück auf die US101. Diese biegt nun ab in Richtung Küste. Diese gehört wieder zum Nationalpark. Wir halten am Ruby Beach. Auf einem kurzen Pfad gelangt man hinunter zum Strand, der malerisch mit angeschwemmten Baumstämmen bedeckt ist. Vor der Küste stehen einige vorgelagerte Felseninseln.


Ruby Beach

Wir machen noch einen Abstecher auf die Gravel Road zum Big Cedar Tree. Dieser uralte Baum mit einem Durchmesser von fast sechs Metern ist unglaublich beeindruckend.

Da uns die in der Nationalparkkarte eingezeichneten Kalaloch Rocks so reizen halten wir auch in Kalaloch. Diese Felsen entpuppen sich als recht unspektakulär, der Blick aufs Meer lohnt sich aber trotzdem.

Nun biegt die US101 wieder ins Landesinnere ab. Bevor wir dem Olympic National Park endgültig den Rücken kehren, machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Südufer des Lake Quinault, wo eine schöne alte Lodge steht.


Lake Quinault

Dann geht es weiter nach Süden durch scheinbar endlose Wälder. Dirk hat festgestellt, dass unser frisch eingetauschtes Auto schon wieder nach einem Ölwechsel schreit. In Aberdeen halten wir also an einer Werkstatt. Der Werkstattbesitzer gleicht einem alten Piratenkapitän, ist aber sehr nett. Als wir bezahlen, fragt er uns, aus welchem Teil von Georgia wir denn kommen. Georgia? Wir? - Ach, das Kennzeichen…

Auf der Weiterfahrt wählen wir die Route im Landesinneren nach Raymond. Diese Stadt zeichnet sich dadurch aus, dass entlang ihrer Straßen die Geschichte des Nordwestens mit hübschen, an Laubsägearbeiten erinnernden, Bronzefiguren dargestellt ist.

Hinter Raymond folgt die US101 wieder der Küste. Dennoch bekommen wir nicht gerade viel vom Meer zu sehen.

In Ilwaco halten wir an, um zum Leuchtturm von Cape Disappointment zu laufen. Beim Leuchtturm angekommen, stellen wir fest, dass dieser zwar sehr schön ist, allerdings nicht Cape Disappointment, sondern North Head, ein Kap weiter nördlich. Wir fahren also weiter zum nächsten Kap. Der Weg zum Leuchtturm ist sehr schlammig und rutschig, lohnt sich aber allemal.


Leuchtturm am Lake Disappointment

Für den Namen des Kaps gibt es mehrere verschiedene Erklärungen, zwei davon gehen auf Lewis und Clark zurück. Nach der ersten bestand die Enttäuschung darin, dass die Expedition, als sie hier ihr Winterlager aufschlagen wollte, beständig schlechtes Wetter hatte, woraufhin sie auf das andere Ufer des Columbia River ausgewichen sind. Die zweite Version berichtet, dass Lewis und Clark planten, nicht auf dem Landweg zurückzukehren, sondern von einem der westlichen Schiffe mitgenommen werden wollten, die hier verkehrten, von diesen aber nicht bemerkt wurden. Nach der Lektüre der Tagebücher von Lewis und Clark erscheinen uns die anderen Versionen wahrscheinlicher, nach denen das Kap seinen Namen schon in den 1780ern von einem britischen Pelzhändler bekam, der hier entweder nach einer angeblichen Flussmündung suchte, die nicht existiert, oder auf einer Sandbank Schiffbruch erlitt. - Wo auch immer der Name herkommt, für uns hatte das Kap keine Enttäuschung parat.

Wenig südlich von Cape Disappointment erreichen wir die breite Mündung des Columbia River, die von einer beeindruckenden Stahlbrücke überspannt wird. Über diese Brücke erreichen wir die Stadt Astoria und damit Oregon.


Auf der Brücke über den Columbia River

Wir durchqueren Astoria und fahren weiter nach Süden nach Fort Clatsop, dem Winterlager der Lewis-und-Clark-Expedition. Das Fort wurde originalgetreu nach Plänen aus den Tagebüchern wieder aufgebaut. Tagsüber finden hier Reenactments statt, doch heute ist es schon so spät, dass nur noch ein einzelner Mann in historischem Kostüm von den Nahrungsproblemen der Expedition in ihrem Winterlager erzählt. Wir hören ein wenig zu und gehen dann zum Visitor Center. Dort gibt es eine interessante Ausstellung zum gesamten Expeditionsverlauf. Leider haben wir zu wenig Zeit, diese ausgiebig zu betrachten, denn das Fort macht gleich zu.


Fort Clatsop

Wir verlassen mit dem Auto den Park und fahren zum Parkplatz von Netul Landing, etwas weiter südlich, wo wir das Auto vor der Schranke abstellen. Von hier aus kann man entlang des Lewis and Clark River in Richtung Fort zurücklaufen zu der historischen Kanuanlegestelle, wo einige nachgebaute Kanus ausgestellt sind.


Bei Netul Landing

Nach diesem schönen Spaziergang fahren wir zurück nach Astoria. Wir durchqueren die Stadt, deren Straßennetz, ohne Rücksicht auf die dortigen Hügel in strengem Schachbrettmuster verläuft.

Unser Motel, das Crescent Inn, liegt ein wenig außerhalb und bietet einen wunderbaren Blick auf die Flussmündung und die riesige Stahlbrücke. Wir werfen unsere Wäsche in die Waschmaschine und genießen von der Terrasse aus den Sonnenuntergang, der allerdings von einigen Wolken getrübt wird. Während die Wäsche trocknet, fahren wir schnell noch einmal in die Stadt, um etwas zu essen zu besorgen und sind gerade noch rechtzeitig zurück, ehe der Waschraum für die Nacht schließt.


Sonnenuntergang an der Mündung des Columbia River

Fortsetzung folgt...

Schöne Grüße,
Dirk

Palo

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Toll,  toll, toll, auch wenn ich mich wiederhole, wirklich schoener Reisebericht!!!!
Gruß

Palo

michaels-pictures

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Wieder mal ein klasse Tagesbericht, Dirk! :D
Überhaupt ist der ganze Bericht spitze!

Hier verstehe ich etwas nicht:
Bitte alle einsteigen, es geht weiter! Heute besuchen wir noch einmal den Olympic NP, erreichen zum ersten mal wirklich die Pazifikküste und überqueren am Abend mit dem Auto ein Wunderwerk der Ingenieurstechnik (welches auch schon in einem Bilderrätsel gesucht wurde). Viel Spaß dabei!
Ihr wart doch gestern Abend schon am Rialto-Beach zum Sonnenuntergang. Ich war das letzte mal 1995 auf der Olympic Peninsula (eigentlich schon viel zu lange her) und der Ruby Beach ist doch in der Nähe vom Rialto, oder?
Viele Grüße,
Michael

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wuender

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Ihr wart doch gestern Abend schon am Rialto-Beach zum Sonnenuntergang. Ich war das letzte mal 1995 auf der Olympic Peninsula (eigentlich schon viel zu lange her) und der Ruby Beach ist doch in der Nähe vom Rialto, oder?

Das ist natürlich richtig. Der Sonnenuntergang am Tag vorher war unser erster Kontakt mit dem Pazifik :oops:

So etwas passiert, wenn man am Morgen direkt vor dem Reisebericht-Einstellen noch schnell einen kurzen und knackigen Einleitungssatz aus den Fingern saugen will. Ich krieche in einem Sack voll Asche und gelobe Besserung :wink: :D

Schöne Grüße,
Dirk

michaels-pictures

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Hi Dirk,

Sack mit Asche ist gar nicht notwendig. Es reicht schon aus, wenn Du weiter so schön von der Reise berichtest. :D
Viele Grüße,
Michael

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Heiner

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Hi!

Bevor wir dem Olympic National Park endgültig den Rücken kehren, machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Südufer des Lake Quinault, wo eine schöne alte Lodge steht.

Und auf diese freue ich mich schon, wir werden dort im Juni übernachten.
Die Bilder vom Park sind super. Aber bedenke ein paar müsstest Du noch fürs Bilderrätsel aufbewahren :wink:

Gruß Heiner


Wat mutt, dat mutt

side

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Hi,

toller Reisebericht, ich bin gespannt wie es weiter geht.

Have Fun

Patrick

wuender

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toller Reisebericht, ich bin gespannt wie es weiter geht.

Hallo Patrick, willkommen an Bord. Schön, dass es Dir gefällt!

Und auf diese freue ich mich schon, wir werden dort im Juni übernachten.
Die Bilder vom Park sind super. Aber bedenke ein paar müsstest Du noch fürs Bilderrätsel aufbewahren :wink:

Die Übernachtung in der Lake Quinault-Lodge wird bestimmt klasse. Ich bin schon sehr auf einen Bericht von Dir gespannt.

Bilderrätsel-Bilder haben wir schon noch einige in der Hinterhand. In etwas mehr als einen Monat gehen wir zudem auch wieder auf die Jagd nach neuen Motiven Was fehlt, ist leider allzuoft die Zeit, um Rätselonkel zu spielen...

Schöne Grüße,
Dirk

baumlaeufer

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Hallo Katharina und Dirk,
ich bin begeisterter Mitfahrer - nicht ganz uneigennützig... weil wir ähnliches im September vorhaben.
Aber- Name ist Programm- kannst du mir bitte ein Bild von Big cedar tree zeigen. Ich kann's gar nicht abwarten :)
Baumlaeufer-Wolfgang

wuender

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ich bin begeisterter Mitfahrer - nicht ganz uneigennützig... weil wir ähnliches im September vorhaben.
Aber- Name ist Programm- kannst du mir bitte ein Bild von Big cedar tree zeigen. Ich kann's gar nicht abwarten :)
Baumlaeufer-Wolfgang

Hallo Wolfgang, willkommen an Bord :winke:

Bei Deinem Nick nehmt Ihr im September bestimmt auch noch die Redwoods in Nordkalifornien mit? Die fanden wir richtig klasse. Wenn man unter so einem Baum steht und nach oben schaut, kommt man sich einfach nur noch klein vor.

Zum Big Cedar Tree müssen wir zuhause mal durch unsere Bilder kramen. Da wir heute Abend unterwegs sind, wird das spätestens morgen was. Wird aber nicht vergessen - versprochen!

Für die Fortsetzung heute ist Katharina zuständig, es dürfte auch nicht mehr allzulange dauern.

Schöne Grüße,
Dirk

Nekochan

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Guten Morgen allerseits! Hier kommt die gewünschte Fortsetzung:

Sonntag, 31.8.08: Astoria - Florence

Wir frühstücken im Motel. Das Frühstück ist nicht gerade umwerfend aber auch nicht schlecht. Dann fahren wir wieder in die Innenstadt und dort hinauf zur Astoria Column auf einem Hügel oberhalb der Stadt. Auf diesem 38m hohen Nachbau der Trajanssäule in Rom aus dem Jahr 1926 ist die Geschichte der Gegend von der Ankunft der ersten Weißen bis zum Bau der Eisenbahn dargestellt. Bei gutem Wetter kann man von dem Platz an ihrem Fuß angeblich sogar Mt. St. Helens und Mt. Rainier im Osten sehen. Heute ist das Wetter aber weniger gut und so müssen wir uns mit einem auch sehr schönen Blick auf die Columbia-Mündung begnügen.


Die Astoria Column

Wir fahren auf den steil abfallenden Straßen wieder zurück in die Innenstadt, wo wir ein wenig spazieren gehen. Auch bei Tageslicht wirkt die Stadt noch sehr nett, doch leider auch recht heruntergekommen. Doch im Gegensatz zu so mancher anderen Stadt, durch die wir heute noch kommen werden, hat Astoria sich seinen Charme bewahrt, wenn dies auch der Charme einer kleinen Industriestadt ist… Ein altes Kino und einige viktorianische Häuser künden von der vergangenen Blüte der Stadt.


In Astorias Altstadt

Weiter geht es zum Fort Stevens State Park. Das Fort, das diesem Park seinen Namen gegeben hat, ist die einzige militärische Anlage auf dem US-amerikanischen Festland, die nach 1812 unter feindlichem Beschuss stand: 1942 hatte hier ein japanisches U-Boot angegriffen, aber keinen weiteren Schaden angerichtet. Wir lassen aber das Fort und das historische Re-enactment (nicht des U-Boot-Angriffs, sondern irgendwelcher Ereignisse aus dem Bürgerkrieg), das heute zum langen Labor-Day-Wochenende stattfindet, links liegen und besuchen nur den Strand des State Parks. Hier liegt das Wrack der Barke Peter Iredale, die hier 1906 strandete. Beim Vergleich mit Fotos im Reiseführer wird klar, dass das Wrack immer noch weiter im Sand versinkt.


Wrak der Peter Iredale

Weiter südlich erreichen wir den Badeort Seaside. Dieser scheint zum größten Teil aus Hotels und ähnlichem zu bestehen. Da die Salzsiedereien der Lewis und Clark Expedition bei Seaside gelegen waren, gilt dieser Ort als Endpunkt der Expedition. Dies wird mit einer Bronzestatue der beiden Expeditionsleiter (sowie Lewis’ Hund Seaman) auf der Strandpromenade gewürdigt. Etwas südlich der Stadt sollen sich Rekonstruktionen der Salzsiedereien befinden. Allerdings sind wir nicht sicher, ob das, was wir dort zwischen Müllhaufen und schreienden Möwen ausmachen können, wirklich die Rekonstruktionen sind, oder nur die Überreste eines deutlich weniger historischen Lagerfeuers.


Statue von Lewis und Clark in Seaside

Auf dem südlich angrenzenden Tillamook Head liegt der Ecola State Park. Über eine abenteuerlich schmale, kurvige und bergige Waldstraße erreicht man den Indian Beach, einen wunderschönen Sandstrand, der besonders bei Surfern sehr beliebt zu sein scheint. Wir beobachten ein wenig diese „menschlichen Meeressäuger“ und fahren dann zum Crescent Beach, ebenfalls im Ecola State Park. Dieser bietet eine wunderschöne Aussicht auf die Küste nach Norden und vor allem nach Süden. Auch den berühmten Haystack Rock von Cannon Beach kann man von hier aus schon sehen.


Strand mit Surfern im Ecola State Park

Die Stadt Cannon Beach grenzt im Süden direkt an den Ecola State Park. Sie ist sehr touristisch geprägt und heute, am Sonntag des Labor-Day-Wochenendes, geradezu überfüllt. Der Strand mit dem großen, der Küste vorgelagerten, Haystack Rock ist allerdings trotzdem sehr schön. Wir schlendern ein wenig den Strand entlang und genießen den Blick auf das Meer.


Der Haystack Rock am Cannon Beach

Im weiteren Verlauf führt die Straße abwechselnd durch relativ unspektakulären Wald und entlang der Küste. An einem besonders eindrucksvollen Straßenstück entlang der steilen Felsküste ist ein Aussichtspunkt zu Ehren Oswald Wests eingerichtet. Dieser war von 1911 bis 1915 Gouverneur von Oregon und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die gesamte Küste verstaatlicht und unter Naturschutz gestellt wurde.

In Tillamook kommen wir an den großen Käsefabriken vorbei. Mit einem Blick auf die langen Schlangen davor verzichten wir aber auf eine Besichtigungstour. Stattdessen biegen wir ab auf den Three Capes Loop entlang der Küste. Dieser führt vorbei an den drei Kaps Cape Mears, Cape Lookout und Cape Kiwanda. Etwas verwirrend ist, dass zu den Kaps auch jeweils gleichnamige Ortschaften existieren. Dies führt dazu, dass wir in Cape Mears erst einmal falsch abbiegen und in einer Sackgasse im Ort landen. Als wir das Kap dann endlich finden, müssen wir erst einmal ca. 20 Minuten Kreise drehen, bis wir es schaffen, einen Parkplatz zu ergattern. Das Kap lohnt sich aber. Es gibt einen schönen Leuchtturm, außerdem steht hier der Octopus Tree, eine Sitka-Fichte, die sich wenig über dem Boden in mehrere dicke Teilstämme aufteilt, was wirklich entfernt an einen Oktopus erinnert.


Octopus Tree bei Cape Mears

Die beiden anderen Kaps sind weniger eindrucksvoll: Cape Lookout ist ein typischer Statepark, also eher zur Naherholung gedacht, und besteht fast nur aus einem, zugegeben recht schönen, Badestrand. Bei Cape Kiwanda gibt es einen zweiten Haystack Rock. Hier ist allerdings so viel Betrieb, dass selbst der Strand als Parkplatz herhalten muss, weshalb wir schnell weiterfahren.

Hinter Lincoln City wird die Küste zunehmend zur eindrucksvollen Steilküste. Wir halten an Cape Foulweather. Dieses Kap hat seinen Namen Captain Cook zu verdanken, der hier 1778 vorbei kam und wohl sehr schlechtes Wetter hatte. Für uns ist das Wetter gut genug um eine sehr schöne Aussicht auf den weiteren Küstenverlauf zu haben. Auch unsere nächsten beiden Ziele sind von hier aus schon zu erkennen.

Das erste ist Devils Punchbowl, ein von der Brandung ausgehöhlter Sandsteinfelsen. Dieser ist von oben offen, so dass man von der Küste aus zusehen kann, wie die Wellen hineinschwappen. Ein sehr beeindruckendes Schauspiel.


Devils Punchbowl

Etwas weiter südlich liegt das Yaquina Head Lighthaus, ein sehr schöner Leuchtturm, auf einem kleinen Kap. Da gerade Ebbe ist, steigen wir eine Holztreppe hinunter zum Meer um die Tidepools zu betrachten. Diese sind wirklich eindrucksvoll, sie wimmeln nur so von Tieren, die man sonst nur aus Aquarien kennt: Seesterne, Seeigel, Seeanemonen, Einsiedlerkrebse und vieles mehr. Zwischen den Pools befinden sich ausgedehnte Muschelbänke. Wir können uns kaum satt sehen an dem bunten Gewimmel. Als wir dann doch einmal aufschauen, um die benachbarte Vogelkolonie genauer zu betrachten, bemerken wir auf dem der Küste vorgelagerten Felsen eine Menge Seehunde. - Kunststück: Der Felsen heißt Seal Rock… Schweren Herzens reißen wir uns los um weiter zu fahren.


Yaquina Head Lighthouse


Blick in einen Tidepool

Bald erreichen wir Newport, das eine schöne Stahlbrücke besitzt. Wir fahren hinunter zur historischen Hafenpromenade. Sobald wir aus dem Auto aussteigen, hören wir Seelöwenrufe. Wir begeben uns auf die Suche und werden bald fündig. Wie in San Francisco sind auch hier Floße für die Tiere an einem alten Steg befestigt worden. Wir beobachten lange die Tiere, die sich um die besten Schlafplätze streiten und sich immer wieder gegenseitig ins Wasser stoßen.


Seelöwen in Newport

Die Straße folgt nun weiter der schönen Steilküste. Bei Waldport glaubt Katharina von der Baybrücke aus, auf einer Sandbank Seehunde zu sehen, ist sich aber nicht sicher.

Eigentlich wollen wir mit Blick auf das wunderschöne Heceta Head Lighthouse den Sonnenuntergang abwarten, doch mittlerweile sind am westlichen Horizont wieder Wolken aufgezogen und diese verdecken das Schauspiel.


Abendstimmung bei Heceta Head

Wenig später erreichen wir Florence, wo wir unser vorreserviertes Motelzimmer beziehen. Daraufhin begeben wir uns auf Nahrungssuche in die sehr hübsche Innenstadt. Wir entscheiden uns schließlich für ein Restaurant in einem alten Bootshaus, wo wir sehr gut zu Abend essen. Danach kehren wir müde ins Motel zurück.

Fortsetzung folgt...

Viele Grüße,
Katharina
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USAflo

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  • Wo wir hinfahren brauchen wir keine Straßen...
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Moin!

Sehr schön!

Leider kann man ja an der gesamten Küste von Seattle bis L.A. Pech mit dem Wetter haben, da hier ja doch sehr häufig (und gerade in den Sommermonaten) Nebel vorzufinden ist, der sehr kühl und dicht ist. Teilweise hat man ja nur ein paar Kilometer inlands dann Sonnenschein und 10 Grad mehr...

Das haben wir sowohl an der Oregon Coast 1995, wie auch 2006 zwischen SFO und L.A. erlebt.

Freu mich auf die Weiterfahrt!

Tschau
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

wuender

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Leider kann man ja an der gesamten Küste von Seattle bis L.A. Pech mit dem Wetter haben, da hier ja doch sehr häufig (und gerade in den Sommermonaten) Nebel vorzufinden ist, der sehr kühl und dicht ist. Teilweise hat man ja nur ein paar Kilometer inlands dann Sonnenschein und 10 Grad mehr...

Oh ja, das leidige Wetter. Laut Auskunft von Nordlicht haben wir uns auch die schlechteste Woche des Jahres rausgesucht, um dort in der Gegend unterwegs zu sein.

Aber ab der nächsten Etappe wird es besser - sogar in San Francisco (ist ja nicht mehr allzuweit hin) hatten wir schönsten Sonnenschein ohne Nebel.

Zudem ebben ab der nächsten Etappe die Touristenströme merklich ab (Labour Day vorbei), daher hat mir persönlich (als Fahrer) der untere Teil der Oregon Coast viel mehr Spaß gemacht, als die ständige Parkplatzsucherei am nördlichen Teil :D

Das haben wir sowohl an der Oregon Coast 1995, wie auch 2006 zwischen SFO und L.A. erlebt.

Ich erinnere mich heute noch lebhaft daran, wie ich beim Lesen des Berichts über Euren Besuch des Mt. St. Helens (ist da irgendwo ein Berg in den Wolken versteckt?) mit Euch mitgelitten habe...

Schöne Grüße,
Dirk

americanhero

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Hallo Dirk und Katharina,


auch wenn ich in letzter Zeit wenig zu euren Bericht gepostet habe, ich lese nach wie vor begeistert mit und kann es kaum erwarten, einige der Dinge selbst zu sehen im August. Da jetzt der Flug gebucht ist, koennen wir bald mit der Planung beginnen. Und eurer bericht steigert die Vorfreude so extrem, einfach nur toll. :daumen:
Eine begeistert mitlesene


Yvonne

wuender

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Zum Big Cedar Tree müssen wir zuhause mal durch unsere Bilder kramen. Da wir heute Abend unterwegs sind, wird das spätestens morgen was. Wird aber nicht vergessen - versprochen!

So, hier nun - wie versprochen - zwei Bilder. Irgendwie kommt darauf ohne Vergleichsobjekt die enorme Größe des Baums nur schwer zur Wirkung, aber für einen ersten Eindruck sollte es reichen:


Big Cedar Tree bei Kalaloch, unterer Teil des Stammes.


Big Cedar Tree bei Kalaloch, Blick nach oben.

auch wenn ich in letzter Zeit wenig zu euren Bericht gepostet habe, ich lese nach wie vor begeistert mit und kann es kaum erwarten, einige der Dinge selbst zu sehen im August. Da jetzt der Flug gebucht ist, koennen wir bald mit der Planung beginnen.

Das ist schön, dass Eure August-Reise in diese Gegend jetzt fix ist. Ich bin schon sehr gespannt, irgendwann die genaue Reiseroute zu erfahren. Aber eigentlich kann ich mir die Route ja auch selber zusammenreimen: Einfach alle schönen Wasserfälle in der weiteren Umgebung miteinander verbinden - fertig! Oder? :D :wink:

Schöne Grüße,
Dirk