ALLES HAT EIN ENDE.....
Heute morgen um kurz vor elf sind wir in Frankfurt gelandet. Leider hat es mit meinem versprochenen Bericht aus den Staaten nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe. Es ist mir leider nicht gelungen über WLAN ins Netz zu kommen. Habe diesbezüglich wohl zwei linke Hände. Sorry....
Ansonsten war der Urlaub aber Spitze, trotz
- einem (Fast-)Kreislaufzusammenbrauch bei 108 Grad an der Wave,
- einem Plattfuß am Yellow-Rock und
- einem gefluteten Zelt in Indian Garden.
Doch darüber später mehr. Hier nun der Text vom ersten Tag (Fotos folgen noch):
1. Tag - 9. Juli 2006 – Las Vegas
Wir sind wieder in Las Vegas ! Es ist 03.00 Uhr mitten in der Nacht und der Jetlag hat mich eingeholt. Nach acht Stunden Schlaf bin ich nun halbwegs fit, schaue vom 9. Stock des Orleans auf den menschenleeren Pool hinab und habe Zeit, die letzten 24 Stunden Revue passieren zu lassen.
Wir waren pünktlich am Flughafen in Frankfurt. Hatten den Wagen bei mir in der Firma abgestellt und die letzten Meter nur mit Handgepäck und mit dem Taxi zurückgelegt. Für unsere drei Reisetaschen (neuer persönlichre Rekord für zwei Erwachsene und zwei Kinder!) hatte der Urlaub schon am Tage vorher, beim Condor-Ceck-In, begonnen. Auf der Fahrt dorthin erlebten wir unsere erste „Flashflood“. Bei einem starken Platzregen auf der Höhe von Wiesbaden, verwandelte sich die A3 innerhalb weniger Minuten in eine riesige Wasserfläche. Tempo 50 war für alle angesagt. Nach wenigen Kilometern war der Spuk wieder vorbei. Beim Vorabend-Check-In erfuhr ich übrigens, dass pro Familie nur eins der neuen XY-Einreise-Formulare ausgefüllt werden musste, die anderen drei landeten ungelesen im Papierkorb. Egal, wir haben doch Urlaub.
Dass wir den Laptop auspacken mussten und unser Campingausrüstung beim Durchleuchten misstrauisch beäugt wurde, daran hatten wir uns in der Vergangenheit schon gewöhnt. Aber diesmal kam mir in Frankfurt eine besondere Ehre zuteil: Eine kostenlose Fußmassage ! Irgendjemand dachte wohl, dass ich in meinen Quadratlatschen - Größe 46 - zusätzlich ein Pfund Haschisch, TNT oder sonst etwas versteckt hätte. Jedenfalls durfte der Mensch, der schon meinen Körper Stück für Stück abgetastet hatte, nun auch noch meine frischgewaschenen Füße „durchkneten“.
Der Condor-Flug war Spitze. Elf Stunden sind elf Stunden. Das geht auch in der First-Class nicht schneller. Aber die Flugbegleiter waren sehr freundlich und aufmerksam. Der vieldiskutierte Sitzabstand war auch für einen 1,90-Menschen wie mich in Ordnung. So lange der Vordermann seine Sitzlehne nicht in Liegestellung brache. Dann wurde es eng und ungemütlich. Aber mit etwas gegenseitiger Rücksichtnahme... Auch über das Essen konnte man sich nicht beklagen. Das Geschnetzelte war zart. Die Nudeln und die Möhren auf den Punkt gegart.
Ein besonderes Erlebnis ist für mich immer wieder der Flug über den amerikanischen Kontinent. Die Blick aus dem Fenster ist wie Google-Earth in real. Immer wieder entdeckt man Neues. Kreisrunde Felder, Boote auf Seen, ausgetrocknete Flussbetten - ich könnte stundenlang die einmalige Landschaft betrachten. Die Zeit vergeht wie im Fluge. (Wo steht das Phrasenschwein ?). Da ist schon das Valley of Fire.
In Las Vegas dann die üblich Emigration-Prozedur. Schnell bekommen wir unser Gepäck und sind mit die Ersten bei Alamo. Den bürokratischen Teil bringen wir schnell hinter uns. Aber dann ! Kein Trailblazer auf dem Hof !!! Die wenigen SUVs, die da rumstehen, haben entweder keinen Allrad, sind versifft oder der Kofferraum ist uns zu klein. Oder alles zusammen. Der Busfahrer, der uns hergefahren hat, kommt vorbei und fragt, ob wir ein Problem hätten? Er verspricht zu helfen und fährt wenige Minuten später mit einem goldenen Trailblazer vor. Der Service ist uns einen Tip wert. Wir laden unsere Klamotten ein und wollen es uns schon gemütlich machen, als wir am Ausgang jäh gestoppt werden. Mit diesem Wagen könne man uns nicht fahren lassen, der müsse zum Service. Lange Rede, kurzer Sinn: Zurück auf den Hof, neues Auto suchen. Wir entscheiden uns diesmal für einen roten Buick Rendevouz. Großer Kofferraum und viele Ablagen vorne, da die Schaltung am Lenkrad angebracht ist. In den Papieren steht was von „4W“ aber ich finde keinen entsprechenden Umschalter. Vielleicht hat er ja einen permanenten Allradantrieb ??? Wir fühlen uns schon richtig wohl in unserem Ersatzauto. Allerdings will man uns auch mit diesem Wagen nicht an der Schranke passieren lassen. Wow – da die beste aller Ehefrauen aber besser fluchen kann als ich (auf englisch wohlgemerkt !!!), wird der Alamo-Mensch an der Schranke nun aktiv und bemüht sich nun eigenhändig (eigenfüßig wäre besser gesagt) um Ersatz. Wir blockieren derweil ungewollt die Ausfahrt und hinter uns bildet sich eine lange Schlange. Nach einiger Zeit erscheint unser Mann wieder auf der Bildfläche und will uns nun doch mit dem Buick fahren lassen. Allerdings müssten wir morgen noch einmal vorbei kommen, um den Wagen auszutauschen. Dann wäre auch die Auswahl größer. In Anbetracht der wachsenden Schlange hinter uns, erklären wir uns einverstanden und machen uns nun endlich auf den Weg ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten. (Sarkasmus aus !). Egal, wir haben doch Urlaub...
Auf dem Weg ins Orleans planen wir noch einen Abstecher zum Wal-Mart und erfahren auf dem Strip den Ausgang der Fußball-WM. Eine Kolonne von drei Fahrzeugen mit Italien-Fahnen schwenkenden, begeisterten Menschen kommt uns entgegen – offenbar haben die Azzuri das Endspiel gewonnen.
So langsam realisieren wir, trotz der Müdigkeit, dass wir in Las Vegas sind. Das einmalige Gewusel auf dem Strip, das geschäftige Treiben (trotz oder wegen Sonntag) im Wal-Markt und die akustischen und visuellen Eindrücke im Casino – wir sind mittendrin. Und jetzt, was unternehmen wir noch ??? Duschen und schlafen – egal, wir haben doch Urlaub !
Gruß
Wolfgang