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Autor Thema: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste  (Gelesen 46813 mal)

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sil1969

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #75 am: 05.05.2015, 13:10 Uhr »
Ich wollte nur mal sagen, es gibt schlimmere Alarme als Bilder-Alarme.... :wink: (Ist die Mehrzahl von Alarm Alarme? Sieht komisch aus.)
LG Silvia

paula2

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #76 am: 05.05.2015, 13:58 Uhr »


Apache Plume auf dem Weg zum Sunset Crater Volcano NM

also das ist wirklich besonders schön! Habe ich noch nie gesehen!

mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #77 am: 05.05.2015, 15:23 Uhr »
Habe ich noch nie gesehen!
Da bin ich eigentlich sicher, daß doch - in der Masse schauen die recht unscheinbar aus und wachsen im gesamten Südwesten. Kleine weiße fünfblättrige Blüten; was ich aufgenommen habe, sind die Fruchtstände. Hier noch ein Link
Gruß
mrh400

mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #78 am: 06.05.2015, 09:35 Uhr »
17. Tag Samstag 18.10.2014: Sedona

Heute wollen wir den Oak Creek Canyon - West Fork Trail gehen. Um 07:00 läutet der Wecker, denn heute ist Wochenende und der Parkplatz am Oak Creek Canyon steht in dem Ruf, sehr früh voll zu sein. Da wollen wir nicht zu spät kommen. Wir frühstücken mit Zimmerkaffee. Dazu gibt es einen Marmorkuchen und Joghurt aus dem kleinen Laden am Parkplatz, wo unser Auto steht.

Gegen 08:00 fahren wir los, gegen 08:20 sind wir am Parkplatz West Fork und zahlen 10 USD Zugangs- und Parkgebühr. Auf die Frage nach einer Karte werde ich erst ein wenig dumm angeschaut, dann gibt es aber doch eine für den schlappen Preis von 1 USD – und zwar ein lächerliches Blättchen in etwa DIN-A5-Format. Der Parkplatz ist bereits zu mindestens 2/3 gefüllt, ab 09:00 dürfte wohl nichts mehr gehen – als wir gegen 13:00 rausfahren, wartete denn auch ein gutes Dutzend Autos auf frei werdende Plätze.

Der Weg war den ganzen Sommer über gesperrrt. Zunächst hatte es heftige Waldbrände gegeben, dann bestand in der monsoon-Zeit erhöhte Erdrutschgefahr. Erst kurze Zeit vor unserer Reise wurde die Region wieder für Touristen geöffnet.

Der Weg ist angenehm, aber es herrscht ein Betrieb "wie am Stachus". Es geht viel durch Wald, was zum einen für Schatten sorgt, zum anderen das Photographieren der Felswände erschwert und schließlich an einigen Stellen wirklich schönes Herbstlaub bietet. Man hat laut Beschreibung  dreizehn Bachüberquerungen über Steine zu bewältigen (ich habe zwar nicht nachgezählt, aber auf dem Rückweg jedesmal photographiert und komme auf vierzehn bis sechzehn, je nachdem, ob man die letzte Querungen im Talschluß mitzählt; in der Beschreibung steht aber auch "number of crossings can change") – nicht schwierig, aber halbwegs ordentliches Schuhwerk ist schon sinnvoll. Unterwegs genießen wir schöne Blicke auf Felsen und einige schöne Laubfärbungen.

Menschen werden aufgefordert, " human waste" in "catholes" zu verbuddeln – die lieben Hundchen dürfen aber offenbar überall ins Wasser und an die Bäume pin... oder auf den Weg sch... (vor allem zu Beginn muß man aufpassen) – und mindestens (!) 10% der Benutzer des Trails sind Hunde.


Oak Creek Canyon, West Fork nahe am Startpunkt des Trails


Oak Creek Canyon, West Fork - allfällige Warnungen


Oak Creek Canyon, West Fork


Oak Creek Canyon, West Fork - der namensgebende Creek


Oak Creek Canyon. West Fork - Herbstlaub

^
Oak Creek Canyon, West Fork - nahe dem Endpunkt des "normal" zu gehenden Trails

Gegen Ende des Wegs geht es erst ein wenig schmal durchs Gebüsch auf und ab und dann direkt am Wasser entlang, wo sich einige schöne Felsen als Rastplätze anbieten. Wir nutzen das natürlich und vertilgen einen Müsliriegel.

Auf dem Rückweg fühlen wir uns kurz in eine andere Welt versetzt. Wir begegnen zwei Indern mit leuchtend farbigen Turbanen. Sie bitten uns um Fotos und wir kommen ins Gespräch. Der jüngere wohnt in Phoenix, spricht perfekt US-englisch (was selbst bei lange in den USA lebenden Indern ja nun nicht selbstverständlich ist) und hat mit seinem Vater, der zu Besuch ist, hier einen Tagesausflug unternommen. Offenbar ist er ziemlich viel unterwegs, erzählte uns von der Wave und andere Plätzen. Dafür konnten wir ihm mit Nautilus und Edmaiers Secret Ziele benennen, die er erstaunlicherweise noch nicht kannte.


Oak Creek Canyon, West Fork - Baum im Zerfall


Oak Creek Canyon, West Fork - Herbstlaub


Oak Creek Canyon, West Fork - exotische Besucher


Oak Creek Canyon, West Fork - Blüten mit Hummel

Nachdem wir am Parkplatz zurück sind, fahren wir bis zum Juniper Cafe, das uns auf der Herfahrt ins Auge gefallen war. Wir essen je einen (ziemlich mickrigen) Salat und trinken ein feines Amber Beer dazu.

Zurück am Hotel gehen wir zunächst in das kleine Cafe/Geschäft am Parkplatz und trinken einen großen Kaffee. Da die Salate so klein waren, gönnen wir uns noch einen dicken Brownie dazu. Wir ergattern einen kleinen Tisch im Freien. Drinnen sorgt ein mehr oder weniger (eher weniger) talentierter Folksänger mit Gitarre für Livemusik. Er bekommt Beifall und auch einen Tip von uns.

Schließlich ziehen wir uns im Hotel unsere total verdreckten Hosen aus – das Wasser von den Bachüberquerungen hat zusammen mit dem Staub des Wegs für eine schöne "Patina" gesorgt. Auch sonst ist ein wenig frisch machen angesagt.


Sedona, Matterhorn Inn - Blick vom Balkon

Dann fahren wir gegen 15:45 zur Red Rock Loop. Unterwegs gibt es prächtige Villen zu bestaunen, z.B. 115 Century Rd, das offenbar zum Verkauf stand (Angebotsvideo => innen teilweise für unser Empfingen ziemlich geschmacklos). Am Parkeingang treffen wir gegen 16:10 ein. Dummerweise schließt der Park aber schon um 17:00. Netterweise läßt uns deshalb der Ranger am Eingang zum halben Preis rein (5 USD zusammen statt 5 USD pro Person).

Viel Zeit haben wir ja nicht, aber es reicht für einen kurzen Rundgang, bei dem wir die Landschaft und Umgebung genießen. Besondere Aufmerksamkeit erweckt bei uns ein auf einem naheliegenden Felsen stehendes Haus. Wie wir später im Internet recherchieren, handelt es sich um das inzwischen zum Park gehörende House of Apache Fires. Es wurde anfangs der 1940er errichtet von Jack Frye - Pilot und Präsident von TWA - und seiner Frau Helen - die zuvor mit einem Vanderbildt verheiratet war. Nach der Scheidung blieb Helen Frye in dem seinerzeit noch nicht ganz fertiggestellten Haus, das später auf einigen Umwegen in den Besitz des Parks kam. Näheres zu dem Haus kann man hier nachlesen: :arrow: Link

Rechtzeitig verlassen wir den Park und fahren bei tollem Abendlicht auf der Loop weiter.


Sedona, Red Rock Park - House of Apache Fires


Sedona, Red Rock State Park


Sedona, Red Rock State Park - Cottonwood Tree


Sedona, Red Rock State Park - Cathedral Rock (schon wieder einer mit diesem Namen)


Sedona, Red Rock Loop Road - Cathedral Rock

In Sedona zurück kaufen wir beim Safeway ein paar Lebensmittel ein, sind aber immer noch zu früh für unseren Restaurantbesuch. Also machen wir nochmals eine kurze Rast im Hotel und trinken ein Coke auf unserem Balkon.

Dann fahren wir halt wieder zurück in den Westteil des Orts und kehren im reservierten Heartline Cafe ein. Der Parkplatz ist etwas duster und verwinkelt – das Restaurant aber hübsch dekoriert.. Wir bekommen einen schönen Platz im Patio, wo es tatsächlich noch warm genug ist. Wir beginnen mit einer leckeren Thai-Hühner-Kokossuppe. Marianne setzt dann mit einer Ente fort, ich mit einer Pecan crusted Trout von der Farm im Oak Creek Canyon. Dazu gibt es einen Weißwein aus Neuseeland. Insgesamt ein absolut empfehlenswertes Restaurant und nicht so überkandidelt wie das (inzwischen geschlossene) Hundred Rox, in dem wir vor drei Jahren waren.


Sedona, Heartline Cafe - Local Farm Raised Pecan Crusted Trout


Sedona, Heartline Cafe - Hudson Valley Duck Breast

Zurück im Hotel gibt es noch das obligatorische Balkonbier.

45 Meilen
Gruß
mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #79 am: 07.05.2015, 11:16 Uhr »
18. Tag Sonntag 19.10.2014: Sedona – Scottsdale

Zwischen 07:30 und 08:00 stehen wir auf und nehmen ein Zimmerfrühstück mit Joghurt, Banane und Marmorkuchen vom Laden hinter dem Parkplatz zu uns.

Das Wetter ist trüb; außerdem regnet es leicht.

Wir fahren aus Sedona heraus mit einem kurzen Stop an einem Parkplatz mit Blick auf den Bell Rock. In Oak Creek drehen wir eine kurze Schleife, weil es dort ein Factory Outlet geben soll, das sich aber als eine ziemlich mäßige Ladenzeile mit vielen Leerständen entpuppt.


Sedona - heute eingetrübter Blick vom Hotelbalkon

Anschließend fahren wir in Richtung I 17, fahren aber nicht auf die Interstate sondern unter ihr hindurch auf die 618, die zwar zunächst geteert, aber sehr schmal ist, so daß man an ein paar Brücken den Gegenverkehr abwarten muß. Nach einem kurzen Schotterstück haben wir unser Ziel erreicht: den Parkplatz an der ehemaligen V-Bar-V Ranch. Wir folgen offenbar nicht ganz den Wegweisern, so daß wir nicht zum Visitor Center kommen, sondern nach einem kurzen ebenen Weg gleich zur Heritage Site – einem Felsen mit Petroglyphen. Der wird bewacht von einem unendlich geschwätzigen Ranger, der mit den bereits vorhandenen Besuchern eine Art Frage- und Antwortspiel nach woher und wohin betreibt (anstatt die Zeichnungen zu erläutern). Wir halten uns etwas abseits und werden glücklicherweise verschont, so daß wir die Zeichnungen halbwegs ungestört betrachten können. Sie sind zum Teil recht interessant, aber nicht unbedingt eine Reise wert. Für uns lagen sie aber quasi fast am Weg, so daß der kurze Abstecher schon gerechtfertigt war.


Weg zur V-Bar-V Heritage Site


V-Bar-V Heritage Site, Petroglyphs


V-Bar-V Heritage Site, Petroglyphs


V-Bar-V Heritage Site, Petroglyphs

Nach einem kurzen Besuch im kleinen Visitor Center brechen wir wieder auf. Es ist immer noch trübe und nicht allzu warm.

Wir fahren zurück zur Autobahn und nehmen kurzes Stück auf der I 17 bis Rimrock, wo wir schon wieder abzweigen und zur Montezuma Well fahren. Hier wird das Wetter jetzt allmählich schön und warm. Es handelt sich um einen wassergefüllten Karsttrichter, dessen Abfluß von den früher hier ansässigen Indianern zur Bewässerung genutzt wurde. Wir gehen nur oben am Rand entlang und nicht bis zum Wasser hinunter (da waren wir vor etlichen Jahren schon). Unterhalb des Rands sind ein paar Cliff Dwellings.

Allerdings gehen wir den hübschen und teilweise schön schattigen Weg hinunter zur unteren Quelle. Hier ist es richtig idyllisch; das Wasser fließt durch einen kleinen Kanal zum naheliegenden Bach.


Montezuma Well


Montezuma Well, Cliff Dwellings


Montezuma Well, Quelle

Als nächstes steht uns wieder ein kurzes Stück Interstate bevor, von wo wir nun zum Montezuma Castle abzweigen. Wir haben Glück und bekommen ganz vorne am Eingang einen Parkplatz. Einen großen Aufenthalt haben wir nicht vor. Wir gehen nur bis zum einem Aussichtspunkt, von dem aus man den unmittelbaren Blick auf das in nunmehr schönstem Sonnenschein stehende Bauwerk hat. Wir genießen den Blick und mampfen einen Riegel in uns hinein.


Montezuma Castle


Montezuma Castle

Auf dem Weiterweg nach Scottsdale nehmen wir nicht die Interstate sondern biegen von der Parkzufahrt aus nach links ab auf die 260 in Richtung Tonto National Forest. Nach dem Westernstädtchen Camp Verde geht es richtig ins Gebirge durch grüne Hügel. Zunächst begleiten uns Junipers und Wacholder, schließlich Kiefern. Nach Überquerung der Hügelkette und einem Ort mit dem schönen Namen Strawberry zweigt rechts die Zufahrt zum Tonto Natural Bridge State Park ab.

Es geht ein ganzes Stück recht steil hinunter zum Kassenhäuschen, wo wir trotz des entfernt hörbaren Donnergrollens 10 USD Eintritt zahlen, um uns die Natural Bridge näher anzusehen. Zunächst aber futtern wir an einem vorderen Parkplatz einen Joghurt. Im Hinblick auf die verschiedenen Wege und Zugänge fahren wir dann zum hintersten Parkplatz, um den kürzesten Weg zu haben, falls es zum Regnen kommt.

Und es kommt – zum Glück schon während wir nach hinten fahren. Zunächst regnet es leicht – wir parken und bleiben im Auto, um abzuwarten. Es regnet zunehmend stärker, die Leute laufen schnell zu ihren Autos. Manchen nützt das nichts mehr, es beginnt ein brutal heftiger Platzregen, der in einen noch heftigeren Hagel übergeht. Nach 20 Minuten vergeblichem Warten (immerhin hagelt es nicht mehr, es schüttet nur noch), streichen wir die Segel.

Bei nunmehr 46° F entschließen wir uns zur Weiterfahrt. Das Steilstück zurück schießt uns das Wasser stellenweise wie ein Bach auf der Straße entgegen. Einerseits natürlich ärgerlich, daß uns die Natural Bridge entgangen ist – schließlich hatten wir extra für diesen kleinen Park die Route über die 260 und 87 gelegt. Andererseits konnten wir uns glücklich schätzen, das Unwetter nicht im Freien erlebt zu haben.

Auf der weiteren Strecke klart es dann allmählich wieder auf. Wir fahren auch hier durch grüne Hügel, wobei die Bäume und Sträucher zunehmend von Saguaros abgelöst werden.


Cocoino National Forest - wie im Schwarzwald


AZ 86 im Tonto National Forest - die Schwarzwaldtannen werden von Saguaros abgelöst

Das allerletzte Stück nach Scottsdale lotst uns das Navi von der 87 direkt auf das östliche Ende der East Indian School Road, von wo wir 6 Meilen nur noch strikt geradeaus zu unserem Hotel fahren müssen. Anfangs kommen wir an etlichen ziemlich heruntergekommenen Häusern mit viel Müll davor und dazwischen vorbei. Erst nach Unterquerung der 101 wird es allmählich etwas besser.

Im Hilton Garden Inn bekommen wir ein schönes großes Zimmer mit getrenntem Schlaf- und Wohnbereich – jeweils mit eigenem Fernseher. Da wir schon gegen 16:00 im Hotel sind, haben wir noch genug Zeit für eine gemütliche Erholungspause am Pool mit einem Schluck Kaffee.

Dann marschieren wir zum The Mission, wo wir für 18:45 (schon von München aus) einen Tisch reserviert haben. Als wir losgehen, regnet es. Begleitet wird der Regen allerdings von einem heftigen Gewitter mit Einschlägen in der unmittelbaren Umgebung – greller Blitz und heftiger Donner praktisch gleichzeitig. Vor allem Marianne ist es nicht ganz wohl dabei und wir sind froh, bald das Restaurant erreicht zu haben.

Dort herrscht ein kleines Chaos, weil angesichts des Wetters die – bei den Reservierungen mit einkalkulierten – Plätze im Freien nicht nutzbar sind. Ein fixer Manager besorgt uns aber in kürzester Zeit zwei Plätze an einer langen Tafel. Marianne ißt eine Pork Shoulder (wie schon beim letzten Besuch 2011), ich Scallops. Dazu trinken wir einen Chardonnay.


Scottsdale, The Mission - Scallops


Scottsdale, The Mission - Pork Shoulder

Auf dem Rückweg kommen glücklicherweise wir trocken ins Hotel, wo wir noch ein Zimmerbier genießen.

188 Meilen
Gruß
mrh400

paula2

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #80 am: 07.05.2015, 16:03 Uhr »
Wir sind von Phoenix nach Sedona gefahren und waren 3 Tage in Sedona, aber außer der Red Rock loop habt ihr ganz andere Dinge unternommen als wir, sehr interessant! Ihr seid auch eine ganz andere Strecke gefahren. Die Wanderung im Oak Creek habe ich ausgelassen, ich glaube fürs Frühjahr ist die nicht so geeignet. Wir waren aber auch das erste Mal inSedona, da muss man sich ja erst mal orientieren.

SusanW

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #81 am: 07.05.2015, 20:05 Uhr »
Den Oak Creek Trail haben wir auch nicht geschafft - Junior wollte lieber im Slide Rock SP bleiben  8) Naja, ehrlich gesagt, war uns die Abkühlung dort auch sehr recht. Sieht nach einer netten Wanderung aus
Liebe Grüße 
Susan

mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #82 am: 08.05.2015, 10:40 Uhr »
Wir sind von Phoenix nach Sedona gefahren und waren 3 Tage in Sedona ... Ihr seid auch eine ganz andere Strecke gefahren.
da gibt es ja auch viele Möglichkeiten zwischen Sedona und Phoenix; wir waren immer in Nord-Süd-Richtung unterwegs. Beim ersten Mal sind wir Von Flagstaff die 89A und haben bei Cottonwood nahe Sedona Tutzigoot angeschaut und dann an der I 17 Montezuma Castle und Montezuma Well angeschaut - also eine indianerhistorisch-lastige Tour. Wobei ich Montezuma Castle und -Well jedem Ersttäter empfehlen würde. Auch bei relativ oberflächlichem Interesse an den alten Kulturen ist das sicher höchst eindrucksvoll und auch einfach nur schön.

Wer mehr auf Landschaft aus ist, sollte über Jerome (altes Westernstädtchen) - Prescott - Wickenburg fahren mit zwei wunderschönen Gebirgspässen und dem Watson Lake bei Prescott.

Diesmal wollten wir halt Erinnerungen mit neuem verknüpfen - letzteres sollte die Tonto Natural Bridge sein, die wie beschrieben voll ins Wasser fiel. Ich kann daher nicht sagen, ob das ein lohnendes Ziel ist. Diese Strecke könnte man übrigens noch mit dem Apache Trail verknüpfen - aber da waren wir beim letzten Mal und bei Nässe wäre das ohnehin ein no-go gewesen.

Die Wanderung im Oak Creek habe ich ausgelassen, ich glaube fürs Frühjahr ist die nicht so geeignet. Wir waren aber auch das erste Mal in Sedona, da muss man sich ja erst mal orientieren.
Den Oak Creek Trail haben wir auch nicht geschafft - Junior wollte lieber im Slide Rock SP bleiben  8) Naja, ehrlich gesagt, war uns die Abkühlung dort auch sehr recht. Sieht nach einer netten Wanderung aus
Für uns war das ja auch der zweite Anlauf - beim ersten Mal drohte uns die Rangerin am Parkplatz aufgrund der vorangegangenen Regenfälle mindestens knöcheltiefe Bachüberquerungen an und erlaubte uns, auf dem Parkplatz ohne Bezahlung wieder zu wenden. Ich kann mir vorstellen, daß das auch im Frühjahr eine ziemlich fußnasse Angelegenheit sein kann.

Mir war das ganze ein wenig zuviel Wald - Marianne schätzte das sehr, weil man nicht so der Sonne ausgesetzt ist. Eigentlich etwas für sehr heiße Tage. Am besten hat mir der hintere Bereich am Ende des Trails gefallen; gestört haben mich die vielen Hunde und ihre Hinterlassenschaften.
Gruß
mrh400

mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #83 am: 08.05.2015, 13:32 Uhr »
19. Tag Montag 20.10.214: Scottsdale – Palm Springs

Nach wirklich gutem Schlaf verläuft unser Aufstehen eher trödelig. Das Frühstück nehmen wir unten im Hotelrestaurant ein – leider eher mäßig.

Bevor wir losfahren, unternehmen wir nochmal einen Altstadtbummel in Scottsdale Old Town. Natürlich müssen wir auch etwas einkaufen – wir entdecken in einem Laden mit Indianer-Kunsthandwerk ein paar mit Kakteen und Indianerkindern ganz nett bemalte Christbaumkugeln aus gebranntem Ton. Da muß eine ganze Schachtel mit – nicht zuletzt für die Enkelinnen. Bei einem Antiquitätenladen in einer ehemaligen Schmiede (Cavaliers Blacksmith Shop) stehen ein paar ganz lustige alte Gerätschaften rum wie z.B. ein Schleifstein – etwas zu voluminös zum Mitnehmen.


Scottsdale Old Town, Old Post Office


Scottsdale Old Town, Cavalieres Blacksmith Shop


Scottsdale Old Town, Cavalieres Blacksmith Shop - alter Schleifstein

Als wir an der Missionskirche vorbeikommen, sehen wir, daß sie in gut fünf Minuten geöffnet werden soll. Das können wir abwarten. Dann kommen zwei ältere Damen mit Schlüsseln – von denen aber keiner paßt, weil das Schloß erneuert wurde und es ist ihr erster Tag seither. Schließlich können sie einen Seiteneingang aufsperren, durch den wir dann schließlich auch gehen dürfen, nachdem sich das Hauptportal auch von innen nicht öffnen ließ. Außer einem ganz hübschen Altar und bunten Fenstern gibt es nicht viel zu sehen, so daß wir bald wieder aufbrechen.


Scottsdale Old Town, Our Lady of Perpetual Help Mission Church (so der vollständige Name)


Scottsdale Old Town, Mission Church - Altar


Scottsdale Old Town, Mission Church - Fenster


Scottsdale Old Town, Mission Church - Fenster

Unsere Fahrt geht durch Phoenix auf die I 10, die uns außer ein paar Hügelketten und ein paar Saguaros wenig Abwechslung bietet. Nach etwa zwei Stunden verlassen wir die Autobahn und fahren nach Quartzsite ab. Der Ort besteht nahezu ausschließlich aus RV- und Mobilhome-Plätzen und ein paar Flohmärkten, alles auf schottrig-staubigem Boden. Im Winter muß hier ein reges Leben von mehr oder weniger kautzigen Campern herrschen, die alljährlich hier in der Wüste überwintern. Für unsereinen schaut das nicht allzu einladend und eher öde aus. Die Hauptattraktion, den Buchladen "Readers Oasis" am Ortseingang samt nackertem und boogiespielendem Besitzer Paul Winter, haben wir verpaßt – davon haben wir erst zuhause gelesen und im TV gesehen. Man kann sich offenbar doch nie genug vorbereiten.

Auf der Suche nach Hi Jollys Denkmal irren wir erst ein wenig herum, bis wir realisieren, daß wir ziemlich ans Ende vom Ort fahren müssen. Dort geht es ein kurzes Stück die Hi Jolly Ln zu einem kleinen ebenfalls total schotterigen Friedhof, an dessen Eingang eine kleine Pyramide mit Kamel obendrauf steht. Dies ist das Denkmal für Hi Jolly (alias Hadji Ali alias Philip Tedro), einen in die USA ausgewanderten Syrer (oder Grieche oder Libanese – ja nach Quelle), der als Kameltreiber in einer mit Kamelen ausgestatteten Einheit der US-Armee angeheuert hatte. Neben dem Denkmal sind einige Gräber von deutschstämmigen Amerikanern ("Kuehn").


Quartzsite, Hi Jollys Tomb


Quartzsite, Hi Jollys Tomb - Beschreibung


Quartzsite, Friedhof

Am Parkplatz verzehren wir noch einen Apfel. Bevor uns aber etwas obskur aussehende potentielle Anhalter anquatschen, die auf den Parkplatz Kurs halten, stürzen wir ins Auto und fahren mit einem Schnellstart davon und wieder auf die I 10. Nicht allzu weit, in Blythe, verlassen wir die I 10 wieder und fahren auf die US 85 nach Norden. Schon im Zweifel, ob wir an unserem Ziel vorbeigefahren sind, und schon gedanklich mit Umkehr beschäftigt, fahren wir nochmals ein Stück weiter und siehe da, der in StreetView gefundene Parkplatz auf der rechten Seite taucht vor uns auf. Das Hinweisschild auf die Blythe Intaglios fehlt allerdings.

Da die Zufahrt ziemlich gräßlich und nicht sehr vertrauenserweckend aussieht, stellen wir das Auto ab und gehen zu Fuß zu den ersten beiden Bildern. Bei den Intaglios handelt es sich um überdimensionale Steinbilder, die in den Boden gescharrt sind. Richtig zu sehen sind sie eigentlich nur von oben aus der Luft – aus der Frosch- bzw. Menschperspektive wirken sie ziemlich verzerrt. Sie sind eingezäunt, weil offenbar die Versuchung, mit Geländefahrzeugen darauf herumzukurven, ansonsten viel zu groß ist. Marianne zweifelt an der historischen Authentizität der Bilder, weil sie der Witterung über Jahrhunderte hinweg kaum standhalten könnten.


Leitungen an der US 95 bei Blythe


Blythe Intaglios, Menschenfigur


Beschreibung zur obigen Figur


Blythe Intaglios, Spirale und Tierfigur


Blythe Intaglios, Beschreibung zu den obigen Figuren

Die Weiterfahrt nach Palm Springs gestaltet sich eher langweilig. Unterwegs gibt es allerdings eine geradezu aberwitzig absurde Abwechslung – eine Wanderbaustelle der besonderen Art: drei Fahrzeuge im Konvoi. Das erste Fahrzeug bürstet die alten Fahrbahnmarkierungen ab. Im zweiten sitzen in Nischen knapp über Fahrbahnhöhe vier Männlein, die die Noppen der Spurmarkierung auf die Fahrbahn klatschen. Das letzte Fahrzeug sprüht dann die weiße Farbe auf die Fahrbahn. Wir waren so perplex über die archaische (und wohl auch lebensgefährliche) Methode, daß wir die Kamera nicht rechtzeitig schußgerecht machen konnten. Leider habe ich auch im Internet nichts dazu auffinden können.

30 Meilen vor Palm Springs wird der Verkehr ziemlich dicht. Die Umgebung ist total verdorrt. Unser Hotel ist schnell gefunden – ein außerordentlich hübsches kleines Hotel im Stil der 50er/60er-Jahre mit gerade mal 11 Zimmern um einen kleinen Pool herum. Zum Zimmer gehören eigene Liegen am Pool und hinter dem Zimmer noch ein kleiner Patio mit einer Sitzgruppe.


Airstream Trailer auf der I 10


Palm Springs, Avanti Hotel


Palm Springs, Avanti Hotel

Um 17:00 gibt es einen freien Cocktail – wir nehmen Wodka-Martinis, ganz schön stark, und setzen uns damit vor den Pool. Einen zweiten Martini lehnen wir dankend ab, der erste hat uns genug bedudelt. Aber ein paar Schwimmzüge sind noch drin, bevor wir uns auf den Weg zum Essen machen.

Der Innkeeper hat uns ein paar Restaurants genannt, die fußläufig zu erreichen sind, was angesichts der Drinks und des erhofften Biers anzuraten ist. Wir gehen zu Billy Reeds Restaurant. In der Lobby sitzt ein alter Mann am Piano. Innen bekommen wir ein ausgezeichnetes Prime Rib und je ein gutes Bier dazu.


Palm Springs, Billy Reeds


Palm Springs, Billy Reeds - Pianospieler


Palm Springs, Billy Reeds - Prime Rib

Den Heimweg gehen wir im Dunkeln. Es ist aber nicht weit und die Straßen sind gut ausgeleuchtet, so daß wir uns nicht unsicher fühlen. Dann verziehen wir uns noch in unseren Patio auf ein letztes Bier.

310 Meilen
Gruß
mrh400

McC

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #84 am: 08.05.2015, 13:43 Uhr »
Das Heartline Cafe war schon mal besser... das Hudson Valley Duck Breast-Gericht schaut nicht gerade appetitlich aus.  :?

Mir hat's im Dahl & Di Luca besser gemundet.

...und bei Prime Ribs... hervorragendes Prime Rib, habe ich in den USA bisher selten bekommen! Gerne hätte ich deines probiert... ob ich aber dem Bild zu urteilen auf eine hervorragende Bewertung gekommen wäre.... wohl kaum.  :wink:



Meins war aber gut, aber nur (!) gut.

mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #85 am: 08.05.2015, 14:14 Uhr »
Das Heartline Cafe war schon mal besser... das Hudson Valley Duck Breast-Gericht schaut nicht gerade appetitlich aus.  :?
Da haben wir allerdings wie so oft bei dieser Reise erst fotografiert, als das Ding schon angeschnitten war. Die Sauce hätte sicher nicht sein müssen - dafür war die Ente dann nicht trocken :wink:. Außerdem viel Keule für eine "duck breast" :lol:. Aber geschmacklich war sie ganz gut.

Mir hat's im Dahl & Di Luca besser gemundet.
Mir reicht es ja, wenn's mir schmeckt  :wink: - aber werde ich mir für einen etwaigen späteren Aufenthalt merken.

...und bei Prime Ribs... hervorragendes Prime Rib, habe ich in den USA bisher selten bekommen! Gerne hätte ich deines probiert... ob ich aber dem Bild zu urteilen auf eine hervorragende Bewertung gekommen wäre.... wohl kaum.  :wink:
Da waren wir vielleicht auch etwas ausgehungert nach Prime Rib - auf der ganzen Tour vorher gab es keines. Aber auch hier: geschmacklich war es sehr gut - konnte aber nicht mit den Erfahrungen aus früheren Reisen mithalten. Mit am besten war es im Cowboy Blues in Escalante (2008) - so was können einfache Kneipen ja oft besser als Nobelschuppen.
Gruß
mrh400

McC

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #86 am: 08.05.2015, 14:19 Uhr »
Mir reicht es ja, wenn's mir schmeckt  :wink: - aber werde ich mir für einen etwaigen späteren Aufenthalt merken.

Mein Aufenthalt in Sedona liegt immerhin schon über 2 Jahre zurück. Und die Qualität von guten Restaurants ist teilweise schwankend... Küchenchef wechseln sehr oft. Von daher sehe ich mir immer die aktuellen Bewertungen in Gastro-Guides an.

Die Bewertungen vom Heartline Cafe sind mittlerweile deutlich gesunken!

http://www.yelp.com/biz/heartline-cafe-sedona

http://www.yelp.com/biz/dahl-and-diluca-ristorante-italiano-sedona-2

mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #87 am: 08.05.2015, 14:35 Uhr »
Und die Qualität von guten Restaurants ist teilweise schwankend... Küchenchef wechseln sehr oft. Von daher sehe ich mir immer die aktuellen Bewertungen in Gastro-Guides an.
weiß ich - mach ich auch

Die Bewertungen vom Heartline Cafe sind deutlich gesunken!
ja - aber vor allem auch nach unserem Besuch (wobei ich mit yelp nicht glücklich werde, weil man nicht innerhalb einer Ratingkategorie nach Datum sortieren kann - man muß nach Rating sortieren und sich dann mühsam von hinten nach vorne durchwühlen; ich schaue mir immer gerne als erstes bei TA die aktuellen Negativbewertungen an, weil die nicht selten von abstrusen Einzeleinschätzungen geprägt sind - so ähnlich wie "der Kellner ist nicht vor mir niedergekniet, obwohl ich doch Hochzeitstag hatte"; wenn man die aussondert, hat man einen realistischeren Gesamteindruck von den Schwächen eines Ladens)
Gruß
mrh400

paula2

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #88 am: 08.05.2015, 19:30 Uhr »
Wir sind von Phoenix nach Sedona gefahren und waren 3 Tage in Sedona ... Ihr seid auch eine ganz andere Strecke gefahren.
da gibt es ja auch viele Möglichkeiten zwischen Sedona und Phoenix; wir waren immer in Nord-Süd-Richtung unterwegs. Beim ersten Mal sind wir Von Flagstaff die 89A und haben bei Cottonwood nahe Sedona Tutzigoot angeschaut und dann an der I 17 Montezuma Castle und Montezuma Well angeschaut - also eine indianerhistorisch-lastige Tour. Wobei ich Montezuma Castle und -Well jedem Ersttäter empfehlen würde. Auch bei relativ oberflächlichem Interesse an den alten Kulturen ist das sicher höchst eindrucksvoll und auch einfach nur schön.

Wer mehr auf Landschaft aus ist, sollte über Jerome (altes Westernstädtchen) - Prescott - Wickenburg fahren mit zwei wunderschönen Gebirgspässen und dem Watson Lake bei Prescott.


Montezuma Castle und Well haben wir nicht angeschaut aber Tuzigoot und von Jerome nach Prescott sind wir auch gefahren, allerdings nicht über Wickenburg weil wir an dem Tag Regen hatten.

Euer Hotel in Palm Springs gefällt mir, das merke ich mir. Eigene Liegestühle sind ja der volle Luxus!

mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #89 am: 11.05.2015, 16:48 Uhr »
20. Tag Dienstag 21.10.2014: Palm Springs

Wir haben ganz passabel geschlafen. Frühstück nehmen wir am Rand vom Pool zu uns mit Kaffee, Joghurt und Banane; außerdem gibt es Riegel zum Mitnehmen.

Dann machen wir uns auf zur Architektur-Tour. Ich habe aufgrund von Internet-Recherchen eine Liste zusammengestellt, in welcher Reihenfolge wir die sehenswertesten Gebäude einigermaßen ökonomisch abfahren können.

Wir wollen bei der ehemaligen Tramway Gas Station starten. Auf dem Weg dorthin begrüßen uns die Windräder am Stadtrand von Palm Springs. Die Tramway Gas Station - sie liegt auf dem Weg zur Seilbahn (Aerial Tramway) ist eine ehemalige Tankstelle mit weit überkragendem Stahldach im typischen Stil der 60er Jahre. Heute dient sie als Visitor Center. Architekt war Albert Frey, dessen Gebäude uns noch öfter begegnen werden. Natürlich ist auch ein Besuch im Visitor Center angesagt, wo wir ein paar kleine Souvenirs erstehen.


Windräder am Stadtrand von Palm Springs


Palm Springs, Tramway Gas Station

Als nächstes ist das Wexler Steel House dran – wie der Name schon ahnen läßt, eine Stahlkonstruktion, die anfangs der 60er-Jahre quasi als Serienproduktion erstellt wurde. Dabei handelt es sich um sehr gelungen gestaltete Bungalows mit gewinkelten Dachflächen. Mehrere davon stehen in einer Nachbarschaft, einer davon ist offenbar eine Art Museum oder Showroom, aber leider nicht zugänglich. In der näheren Umgebung stehen etliche weitere sehr ansprechende Bungalows anderer Bauart. Das ganze Viertel ist unter der Bezeichnung Racquet Club Estates als Landmark beschildert.


Palm Springs, Wexler Steel House


Palm Springs, Racquet Club Estates

Das Kaufmann House finden wir zunächst nicht – das an der im Internet vermeintlich entdeckten Adresse liegende Anwesen paßt so gar nicht zu einem Neutra-Bau. Das nächste Gebäude ist allerdings eindeutig zu erkennen: Elvis' Honeymoon Hideaway. Das könnte man auch besuchen, aber nur zu bestimmten Tageszeiten, die nicht mit unserer Besuchsroute zusammenpassen. Aber auch von außen ist das Haus recht beeindruckend. Das nicht weit entfernte Haus von Marilyn Monroe versteckt sich ein wenig hinter Zäunen und Hecken. Der Gesamteindruck ist eher verkitscht und ohne klare Linien. Das nicht so prominente Gegenüber gefällt uns besser.


Palm Springs, Eingangstüre auf dem Weg zum Elvis Honeymoon Hideaway (1275 N Vista Vespero)


Palm Springs, Elvis Honeymoon Hideaway


Elvis-Fan mit Rechtschreibschwäche


Palm Springs, Marilyn Monroe House


Palm Springs, Villa gegenüber des Marilyn Monroe House (1355 N Rose Ave)

Vom Dinah Shore House sieht man leider nur den Eingangsbereich. Im Internet kann man die tollen klaren Linien bewundern. Anfang des Jahres wurde es von Leonardo DiCaprio für gute 5 Mio USD erworben. Geradezu grausam ist demgegenüber der Eingangsbereich des Hauses von Liberace – geschmacklos bis zum Abwinken.


Palm Springs, Dina Shore House


Palm Springs, Liberace House

Das frühere Palm Springs Post Office überzeugt ebenfalls mit klaren Linien. Auf dem Weg zum Orbit Inn kommen wir an der Mercado Plaza vorbei, einer zu dieser Tageszeit nicht allzu belebten Einkaufsecke. Vom Orbit Inn, das auch heute noch als Motel in Betrieb ist, kann man leider nicht sehr viel von außen erkennen. Nur soviel ist klar: auch hier herrschen betonte horizontale Linien ohne Schnörkel vor.

Oberhalb erkennt man am Hang das Frey House II, das sich der Architekt selbst gebaut hatte. Es beherbergt heute eine Sammlung des Museums, ist aber nur an wenigen Tagen im Jahr zugänglich. Dort oben zu wohnen hätte schon seinen Reiz.


Palm Springs, Post Office


Palm Springs, Mercado Plaza


Palm Springs, Frey House II

Verspielter ist das Del Marcos Hotel von 1947 von William F. Cody (der Architekt hieß wirklich so) mit einigen Anklängen an den Stil von Frank Lloyd Wright – auch dies ist aufwendig restauriert und nach wie vor als Hotel in Betrieb. Gegenüber steht eine offenbar schon vor ein paar Jahren ausgebrannte Kirche, die jetzt wohl als Resort-Hotel revitalisiert werden soll. Das Washington Mutual Building am Palm Canyon Drive erinnert an die Niemeyer-Bauten in Brasilia und die nahliegende Bank of America ist Nierentischstil in Reinkultur.


Palm Springs, Del Marcos Hotel


Palm Springs, Del Marcos Hotel


Palm Springs, Ruine der Community Church


Palm Springs, Washington Mutual Building


Palm Springs, Bank of America

Schließlich besuchen wir noch im Süden der Stadt die Royal Hawaiian Estates und die Twin Palms Estates Alexanders, zwei Wohnviertel mit schönen Bungalows, die allerdings nur von außen her zugänglich sind; die Passagen wären interessanter gewesen – aber wir sind inzwischen ohnehin einigermaßen gesättigt.


Palm Springs, Royal Hawaiian Estates


Palm Springs, Twin Palms Estates

Daher machen wir zum Abschluß nur noch einen kurzen Stop bei der Palm Spring City Hall und schließen damit den Kreis wieder mit Albert Frey.

Unsere Route durch Palm Springs:

Nach einem Riegel als Mittagessen fahren wir zu den Desert Hills Premium Oulets, um noch ein wenig zu shoppen. Irgendwie gestaltet sich der Besuch aber eher etwas stressig. Letztlich kaufen wir wenig ein. Ein paar kurze Hosen für die Enkelinnen bei Oshkosh, einen Cardigan für Marianne bei Polo sowie zwei Polos bei Calvin Klein.

Zurück im Hotel geht es ans Packen und Ausruhen – erst im Patio, dann mit einer Margerita am Pool. Marianne schwimmt auch noch ein paar Runden.

Zum Abendessen gehen wir wieder in die gleiche Richtung, aber einen kürzeren Weg, nämlich zu Ricks Desert Grill, einem cubanischen Restaurant. Da muß das Essen natürlich auch cubanisch sein oder zumindest so heißen: Cuban Sirloin, dazu einen Chardonnay und Wasser. Das Essen war gut – aber gestern war es noch besser.

Zurück im Hotel wird die Packorgie fortgesetzt. Die letzte Pause im Pario mit dem letzten Bier wird zum elektronischen Einchecken genutzt.

62 Meilen
Gruß
mrh400