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Autor Thema: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste  (Gelesen 46434 mal)

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mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #15 am: 15.04.2015, 08:40 Uhr »
Hallo zusammen,

mich müßt Ihr nicht überzeugen, daß man auch eine Reise nach Tucson oder zum Chiricahua mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit unbeschadet überleben wird. Aber es ist offenbar ein Unterschied, ob man von einem solchen Überfall irgendwann einmal in der Zeitung liest oder ob jemand im - hier allerdings nur mittelbaren - Bekanntenkreis betroffen ist. Jedenfalls haben unsere Freunde meine bessere Hälfte derart geschockt, daß an einen entspannten Ausflug nach Chiricahua nicht mehr zu denken war. Daß dann Tucson auch noch rausfiel, war eigentlich konsequent, weil das ohnehin im Wesentlichen als "Stützpunkt" gedacht war. Die Stadt und Parks in der Umgebung kennen wir und eigentlich sind sie ja eher Frühjahrslocations. So wurden außerdem die Etappen etwas entspannter.

Aber jetzt wollen wir doch endlich starten:

1. Tag Donnerstag 02.10.2014: München – Los Angeles

Der Wecker klingelt wie üblich um 07:00 Uhr und wie ebenfalls üblich lassen wir ihn noch ein paar Mal mahnen, bevor wir aufstehen. Geschlafen habe ich nur mäßig – zum einen Reisefieber, zum anderen die Nachwehen einer noch nicht ganz überwundenen Darmgrippe.

Die allmorgendlichen Rituale laufen ebenfalls ganz normal ab, nur etwas ausführlicher. Das gestern bei uns abgegebene Paket für die Nachbarn unter uns händige ich denen unter der Bedingung aus, daß sie heute das längst erwartete Kleid für Marianne entgegennehmen und uns vor die Türe stellen (sie haben dann auch ein Paket entgegengenommen – aber ein völlig anderes; das Kleid lief ein paar Tage später mangels Entgegennahme bzw. Abholung zurück).

Gegen 08:30 sind wir abfahrbereit. Eigentlich wollte ich „allerspätestens“ um 09:00 fahren, so daß wir die Reserve teilen und noch eine Ruhepause auf der Couch einlegen, um dann um 08:45 loszufahren.

Die Fahrt zum Flughafen gestaltet sich eher gemütlich, weil wegen dichten Nebels die Geschwindigkeit (zurecht) je nach Abschnitt auf 80, 100 oder 120 km/h beschränkt ist. Im Parkhaus 7, das zu den Parkhäusern zählt, für das unsere Vorausbuchung gilt, kurven wir erst etwas wirr umher, weil die Auf- bzw. Abfahrten schlecht ausgeschildert sind und ich auf der richtigen Ebene möglichst nahe beim Rollband parken möchte, so daß wir nur  kurze Laufwege zum T2 haben.

Unsere Koffer werden wir beim Business-Check-In schnell los, die Handgepäckkontrolle ist ebenfalls relativ schnell erledigt, obwohl natürlich mein Foto- und Technikrucksack genauer inspiziert werden muß. Oben müssen wir erst klären, ob die Lounge vor oder hinter der Paßkontrolle ist – sie ist dahinter. Die Grenzpolizistin will nicht viel von uns, scannt unsere Pässe und wünscht einen guten Flug.

Die Lounge ist sehr voll, aber ganz hinten bei den Sesseln finden wir doch noch zwei angenehme Plätze. Allzu viel Zeit haben wir ohnehin nicht, aber für einen Cappo bzw. Tee plus einen Keks reicht es allemal. Viel mehr lockt uns bei dem eher mäßigen Speisenangebot ohnehin nicht. Gegen 10:45 wackeln wir das halbe Terminal entlang zur nächsten Paß- und Ticketkontrolle, um dann wieder praktisch dieselbe Strecke – nur nunmehr innerhalb des „gesicherten“ Bereichs – zu unserem Gate zurückzumarschieren. Eine neuerliche Handgepäckkontrolle, wie wir sie eigentlich von früher her erwartet hatten, gab es nicht mehr. So waren wir zwar recht früh dran – aber bei weitem nicht die einzigen. Viele andere Passagiere warten auch schon.

Das Boarding beginnt pünktlich um 11:35, ebenso das Ablegen vom Finger. Wir fliegen laut Bildschirm zunächst einen ziemlich konsequenten Nordkurs, später Nordnordwest. Allerdings ist durch die dichte Wolkendecke nur wenig zu erkennen. Über Hessen und Niedersachsen gibt es zwar einige Löcher, aber wenig markante Stellen. Vor Hamburg wird wieder alles dicht; das Wattenmeer und Sylt sind dann aber gut zu erkennen, anschließend noch etwas Nordsee und das war's dann fürs erste.


Flugroute

Die Flugroute habe ich mit einem billigen GPS-Tracker verfolgt, der am Kleiderhaken neben dem Fenster hing. Die Markierungen sind manuell ausgelöst an Stellen, wo ich fotografiert hatte. Eigentlich wäre das nicht notwendig gewesen, weil sich die Fotos mit der Aufnahmezeit synchronisieren lassen - was mir allerdings erst zuhause nach einiger Herumprobiererei gelungen ist (das zugehörige Programm ist nur begrenzt intuitiv gestaltet; außerdem muß man die Zeitzonen anpassen). Immerhin hat sich auf diese Weise bestätigt, daß manuelle Fotopunkte und synchronisierte Aufnahmepositionen übereinstimmen :).


Elbingerode


Wattenmeer nördlich von Büsum


Nordspitze von Sylt

Daher versäumen wir nichts, während wir Essen: getrocknetes Rindfleisch mit Salat als Vorspeise, Zander mit Petersiliensauce und Pfifferlingpürree als Hauptgericht. Davor gab es einen Campari, dazu einen trockenen Riesling und danach ein Weißbier-Tiramisu, Tee bzw. Kaffee und Portwein.

Endlich gibt es mal wieder einen ansehenswerten Film im Bordprogramm: „Wir sind die Neuen“. Marianne und ich amüsieren uns köstlich. Derweil sieht man von Grönland nur ein paar wenige Bergspitzen. Bald werden ohnehin die Schotten dicht gemacht; viele Leute schlafen, wir dösen.

Vor Kanada klart es auf. Immer wieder linse ich durch die Bin, um zu fotografieren. Der Blick auf Baffin Island und die anschließende Bucht ist einfach genial. Als der Bordservice Kaffee und Kuchen (kleine Apfelschnittchen) bringt, mache ich endgültig auf, um die Landschaft zu genießen, während sich Marianne noch Fading Gigolo mit Woody-Allen anschaut. Leider trübt es sich vor dem kanadischen Festland wieder ein.


Eclipse Sound zwischen Baffin Island und Bylot Island


Baffin Island


links der Lady Melville Lake in Nunavut (nicht zu verwechseln mit dem Melville Lake in Labrador)
dahinter der Netsilik Lake

Vor den Rocky Mountains sieht man dann wieder die Landschaft. Wir überqueren die Berge beim Banff National Park. Aus der Ferne kann man später Mt. Rainier, Mt. Hood und Mt. Shasta erahnen. Die Salzpfannen bei Winnemucca sowie Lake Pyramid und Lake Tahoe sind direkt neben uns. Über Yosemite fliegen wir direkt drüber, so daß man senkrecht nach unten hätte schauen müssen, um das Tal zu sehen.


Banff NP


Snake River


Alvord Lake (Oregon)


Pyramid Lake

Der Blick auf die Küstenregion vor Los Angeles ist ebenso ungetrübt wie auf die Stadt selbst. Pünktlich um 15:30 setzen wir auf dem Flughafen von Los Angeles auf. Bei der Immigration waren wir so ziemlich die ersten und wurden zum Automaten gewiesen. Bei mir geht das ratz fatz, bei Marianne nur fast, weil der Paß zunächst nicht eingelesen wird. Mit den ausgedruckten Verbrecherfotos müssen wir aber doch noch zum Schalter, wo ziemlich kommentarlos der Paß gestempelt wird. Insgesamt waren das aber nur 5 – 7 Minuten.


Lockwood Valley


Skyline von Los Angeles


Hollywood Sign in der Ferne

Die Koffer kommen ausnahmsweise auch sehr schnell. Beim Zoll gibt es noch eine kurze Wartezeit und dann sind wir draußen. Bei den Mietwagenshuttles steht eine lange Schlange. Die warten aber offenbar auf einen anderen Bus, denn der Fahrer des da stehenden Hertz-Shuttles winkt uns ganz heftig herein.

Obwohl wir schon um 16:30 da sind, also eine halbe Stunde zu früh, steht unser Auto schon bereit. Ein dunkelgraumetallischer Buick Enclave, ein Riesengerät, der unser Gepäck nach Umlegen der dritten Sitzbank locker schluckt (es handelt sich um eine etwas gehobenere Variante des Chevy Traverse, den wir schon zweimal hatten). Insgesamt macht das Auto mit ca. 11.500 Meilen einen ganz guten Eindruck. Erst später realisieren wir, daß wir einen 2WD erwischt haben – aber wir haben ja diesmal nichts größeres vor. Außerdem sehen wir später, daß die uns noch zwei Versicherungen mit auf den Vertrag geschrieben haben, die wir eigentlich nicht wollten und nach denen nicht einmal gefragt wurde. Die sind zwar in meinem Profil auf "no" gesetzt, aber wer nicht zur Kontrolle schaut ist selber schuld :x.


Buick Enclave (eine spätere Aufnahme)

Das Navi hat zwar schnell erkannt, wo wir sind. Nachdem wie schon befürchtet bei der Ausfahrt von Hertz kein Linksabbiegen zulässig war, bedarf es dennoch einigen Hin und Hers (inklusive einem vermuteten Rotlichtverstoß), um zum Target zu finden. Dort erledigen wir die dringendsten Grundeinkäufe (Sam Adams, Coke Zero, Bananen usw.). Die nächsten 200 Meter zum Residence Inn sind dann kein Problem mehr. Da es noch hellichter Tag ist, finden wir anders als vor drei Jahren auch gleich die Einfahrt und beziehen unser riesiges Zimmer.

 

Residence Inn Manhattan Beach


Residence Inn Manhattan Beach

Dann erstes Umpacken, Bilder sichten, Mails checken etc. sowie der Versuch, einzuschlafen. Gegen 22:00 beschwere ich mich an der Reception wegen eines unerträglichen Lärms in der Wand, der immer wiederkehrt und nur für kurze Pausen abflaut. Die Lady scheint das schon zu kennen, der Kerl erzählt etwas von der Wasserversorgung – wie auch immer, wir bekommen ein neues Zimmer, packen unsere Siebensachen wieder zusammen und ziehen um. Jetzt ist tatsächlich einigermaßen Ruhe.

40 Kilometer + 5 Meilen

Gruß
mrh400

ilnyc

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #16 am: 15.04.2015, 09:05 Uhr »
Schöne entspannte Anreise! Hach, so einen Businessflug brauche ich auch bald mal wieder. Da reist es sich doch wesentlich netter.

Blick auf die Baffinbucht hatte ich auch schon mal. Das ist wirklich toll und eine schöne Unterhaltung während des langen Fluges.

Die beiden L.A.-Fotos sind klasse. Da hattet Ihr genau die richtige Sitzposition beim Anflug. Cool!

Der Buick sieht aus wie ein Kombi, war aber wohl echt lang, wenn es da sogar eine dritte umlegbare Bank gab!

Das Hotelzimmer sieht sehr nett aus. Aber Ihr wohnt ja eh immer recht gut. Ein Umzug am Anreisetag, wo man eh platt ist, muss jetzt nicht sein, aber letztlich alles besser als störender Lärm im Zimmer.

Chiricahua: ich denke, Ihr habt das richtig gemacht.Wenn man sich unwohnl fühlt, macht es keinen Sinn, was zu erzwingen. Gefühl und rationales Denken sind halt zwei paar Schuhe. Was bringt es, kostbare Urlaubszeit zu verbringen und ständig leicht geängstigt zu sein. Da gibt's genug alternative Ziele, wo man nicht so fühlt.

Saguaro

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #17 am: 15.04.2015, 16:00 Uhr »
Wir wurden an der Immi nicht zum Automaten geschickt, aber an den Schaltern ging es dieses Jahr erstaunlich flott.

Dumm gelaufen mit den Zusatzversicherungen. Da ärgert man sich zwar, aber ändern kann man es nun mal nicht mehr. Wenn das das einzige Ärgernis war ...

LG

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


SusanW

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #18 am: 15.04.2015, 23:52 Uhr »
Das hört sich ja nach einem entspannten Flug an  :lol:  Business Class konnten wir bisher leider nur einmal geniessen und da immerhin umsonst
Schöne Luftbilder  :daumen:
Liebe Grüße 
Susan

mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #19 am: 16.04.2015, 09:17 Uhr »
Da hattet Ihr genau die richtige Sitzposition beim Anflug.
Die Sitzposition ist eigentlich immer gleich (hin rechts, zurück links) - aber die richtige Flugroute muß halt auch noch dazukommen. 2011 sind wir ebenfalls nach LA einen wesentlich "engeren" Bogen geflogen und hatten damit schöne Blicke auf Schottland, die Region nördlich vom Lake Superior, den Missouri River, Scottsbluff, St. George und die Mojave Wüste - dafür aber kaum welche auf LA (Bericht).

Der Buick sieht aus wie ein Kombi, war aber wohl echt lang, wenn es da sogar eine dritte umlegbare Bank gab!
schlappe 5,12 m - Platz ist da genug

Jetzt können wir ja wirklich den amerikanischen Boden unter die Räder nehmen:

2. Tag Freitag 03.10.2014: Manhattan Beach – Santa Barbara

Nach dem Umzug haben wir ganz erträglich geschlafen. Um 7:00 stehen wir auf. Die Koffer werden im Schnellverfahren tourfähig gemacht: Kühlbox aus dem großen Koffer, Kulturbeutel in den Handkoffer, Wäsche so umverteilt, daß wir für die ersten Tage auf den großen Koffer verzichten können, Kamera und Technik zwischen Rucksack und Fototasche neu aufgeteilt.

Das Frühstück ist ordentlicher Motel-Standard. Allzu viel essen wir nicht, da wir noch mit der Umstellung zu kämpfen haben.

Wir sind gegenüber unseren Plänen ohnehin schon ein wenig verspätet. Bevor wir losziehen können, muß ich aber erst noch nach dem Navi suchen, das in der nächtlichen Umzugsaktion einen ungewöhnlichen Aufenthaltsort eingenommen hat. So kommen wir erst nach 8:20 los und geraten gleich in der ersten dichten Verkehr, der sich immer wieder staut. Wir streichen daher den Umweg zum AAA in Santa Monica, wo ich Karten und Tourbooks mitnehmen wollte. Statt dessen fahren wir direkt zur Getty Villa, wo wir nur kurz vor unserer ersten gebuchten Zeit von 09:00 eintreffen (man muß sich für eine bestimmte Zeit im Halbstundenabstand voranmelden; das wird auch tatsächlich kontrolliert. Ich hatte per Internet die zwei ersten Zeitfenster – 09:00 und 09:30 – getrennt auf unsere beiden Namen gebucht).

Der Eintritt ist zwar frei – dafür kostet das Parken schlappe 15 USD. Über mehrere Lifte und Weglein kommen wir zur Getty Villa, einem eindrucksvollen Gebäude, das einer pompejianischen Villa nachempfunden ist. Noch schöner als das Haus sind die Gärten – insbesondere ein Kräutergarten. Leider ist das große Wasserbecken wegen der andauernden Trockenheit nicht in Betrieb.


Getty Villa, Eingang


Getty Villa, Outer Peristyle


Getty Villa, Seerosen


Das wäre ein Foto für ein Bilderrätsel - welche Frucht haben wir hier im Garten der Getty Villa angetroffen? Ich vermute, daß es sich um eine Zitronenart handelt.


Getty Villa, Outer Peristyle


Getty Villa, Outer Peristyle

Auch die Sammlung im Museum ist – soweit ich das als Laie in antiker Kunst beurteilen kann – von hoher Qualität, jedenfalls deutlich besser als das Sammelsurium an namhaften Künstlern im The Getty. Durch einen Artikel über die Geschäfte der ISIS mit Raubkunst aus Syrien bin ich zuhause darauf gestoßen, daß in früheren Zeiten eine Kuratorin der Getty Foundation (noch dazu mit dem schönen Namen Marion True) zu den Großabnehmern am grauen Markt mit Raubkunst aus der Antike zählte. Die wurde dann zwar irgendwann rausgeschmissen (bzw. sie legte ihr Amt rechtzeitig nieder) – die Stiftung hat zwar wohl etliches zurückgegeben - die meisten schönen Stücke hat man aber offenbar behalten (http://tinyurl.com/mnsmo8r und http://tinyurl.com/le6fut7).


Getty Villa, zypriotischer Tonkrug


Getty Villa, kykladischer Harfenspieler aus Marmor (in Größe einer Nippesfigur), ca. 2500 v. Ch.


Getty Villa, ägyptischer Ibis aus Glas und Bronze


Getty Villa, korinthischer Krug mit Tierfiguren


Getty Villa, römischer Glaspokal

Im Obergeschoß identifiziert uns ein älterer Volunteer als Deutsche – er hat in den 70ern in Ostberlin an der Alexander-Humboldt-Universität afghanische Sprache gelehrt. Er öffnet uns den Zugang zu einem Balkon mit sagenhafter Aussicht auf den Garten.

Anfangs waren wir noch ziemlich allein, im Lauf der Zeit kommen aber vor allem haufenweise Schülergruppen hinzu. Gegen 11:00 gehen wir ins Cafe, um eine Kleinigkeit zu essen: Variatione di Bruschetta - je zwei kleine Teilchen Auberginen-Mousse, Caprese sowie Ziegenkäse mit Feigen und Honig, äußerst schmackhaft und mit einer Flasche Wasser der ideale kleine Imbiß. Auch dort waren wir anfangs alleine, am Schluß war kein freier Platz mehr im Schatten auf der Terrasse.


Getty Villa, Outer Peristyle vom Balkon


Getty Villa, Wasserbecken

Anschließend fahren wir zum Topanga State Park, der auf einer recht schönen Strecke zu erreichen ist. Wir löhnen die 10 USD Eintritt, die in einem Kuvert abzugeben sind. Hier wollen wir etwas spazierengehen. Allerdings haben wir auf der Suche nach der Eagle Mountain Loop nicht richtig aufgepaßt und ordnen die Abzweigungen von der ab dem Parkplatz startenden Teerstraße nicht richtig ein. So marschieren wir ein Stück in die falsche Richtung.

Aber nach ein paar hundert Metern ist es uns ohnehin zu heiß, in der Sonne auf einen auch noch so niedrigen Berg zu marschieren, so daß wir den vermuteten Shortcut rechts liegen lassen und zum Parkplatz zurückgehen. Von dort gehen wir ein Stück der direkt zum Eagle Mountain führenden Straße und zweigen vor Ende des Schattens auf einen kurzen Aufstieg ab, der uns zu einer herrlichen Aussichtsbank inmitten eines Steineichenhaines führt. Wir blicken auf Pacific Palisades und natürlich den pazifischen Ozean und genießen den föhnwarmen Wind, der uns entgegenkommt.


Topanga State Park, Blick auf den Pazifik

Nach diesem kurzen Aufenthalt fahren wir den Mullholland Highway ab, anfangs eher harmlos, das spannendste Stück will uns das Navi verweigern, so daß wir einmal umkehren müssen, um die „richtige“ Teilstrecke zu erwischen, die als Biker-Route Berühmtheit genießt. Ein hübsches kurviges Sträßchen mit tollen Ausblicken – aber für einen Schwarzwälder oder Alpenländer fahrtechnisch nun wirklich nicht spektakulär.


Mulholland Parkway, Blick auf den Pazifik

Zurück am Meer in Malibu erwartet uns zunächst ein heftiger Stau, der sich nur allmählich auflöst. Wir benötigen zum Cabrillo Premium Outlet jedenfalls etwas länger als geplant, so daß unsere gewonnene Reserve wieder dahin ist.Wir kaufen in bei OshKosh, Hilfiger, Banana Republic und Polo – mit unterschiedlichem Erfolg, aber insgesamt ist ein Großteil unserer Weihnachtsgeschenke für Nichten, Neffen und Enkel abgehakt.


Pacific Highway, Point Mugu

Nach guten zwei Stunden geht es auf die wiederum recht dicht befahrene 101 gen Norden – zunehmend wird der Verkehr flüssiger und die niedrigstehende Sonne unangenehmer. Kurz nach 18:00 treffen wir beim Lavender Inn in Santa Barbara ein, wo uns der Mann am Empfang für das Avocadofest begeistern will, das allerdings nur per Auto erreichbar ist. Da es im Hotel einen guten complimentary wine und cheese gibt sowie später auch noch cookies, die wir auf der Veranda vor der Reception genießen, ist das für uns gestorben, weil wir recht schnell zuviele Promille erreicht haben, um mit Jetlag noch zu fahren.

Statt dessen beziehen wir zunächst unser Zimmer – sehr hübsch eingerichtet; auf jedem Kopfkissen eine Lavendelseife und ein kleines Lavendelsäckchen. Dann gehen wir zum Hafen und ein wenig spazieren und genießen die Abendstimmung. Zurück im Hotel setzen wir uns vor das Zimmer auf die durchgehende Veranda und teilen uns auch noch die complimentary Flasche Champaign – der sehr gut ist, noch besser als der Weißwein – mit ein paar weiteren Cookies. Ich beginne mit der Fotospeicherung und sonstiger PC-Beschäftigung. Als der Akku seinen Geist aufzugeben droht, verziehen wir uns ins Zimmer. Marianne schläft recht schnell und ich wurschtele noch ein wenig.


Santa Barbara, Hafen


Lavender Inn, Passionsblumenhecke


Lavender Inn, Zimmer

130 Meilen
Gruß
mrh400

HeikeME

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #20 am: 16.04.2015, 09:37 Uhr »
Ich lese mit.

Unsere Tochter wird dieses Jahr eine ähnliche Tour fahren, nur in umgekehrter Reihenfolge und mit Start in Las Vegas.

ilnyc

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #21 am: 16.04.2015, 12:28 Uhr »
Statt dessen fahren wir direkt zur Getty Villa, wo wir nur kurz vor unserer ersten gebuchten Zeit von 09:00 eintreffen (man muß sich für eine bestimmte Zeit im Halbstundenabstand voranmelden; das wird auch tatsächlich kontrolliert. Ich hatte per Internet die zwei ersten Zeitfenster – 09:00 und 09:30 – getrennt auf unsere beiden Namen gebucht).
Nur aus Neugier: warum habt Ihr da zwei Zeiten reserviert??

Zum Getty habe ich es leider noch nicht geschafft. Einmal war es auf dem Plan, das Wetter aber zu schlecht und da es mir da hauptsächlich um die Gärten und Aussicht geht, flog es vom Tagesplan.

er hat in den 70ern in Ostberlin an der Alexander-Humboldt-Universität afghanische Sprache gelehrt.
Schon lustig, was man halt so machte, wenn man in Ostberlin lehrte.

Gegen 11:00 gehen wir ins Cafe, um eine Kleinigkeit zu essen: Variatione di Bruschetta - je zwei kleine Teilchen Auberginen-Mousse, Caprese sowie Ziegenkäse mit Feigen und Honig, äußerst schmackhaft und mit einer Flasche Wasser der ideale kleine Imbiß.
Alles imer sehr kultiviert bei Euch - auch das Essen. Ihr findet sogar noch in Museumscafés was Delikates!
Dass es dazu hier kein Foto gibt, macht mich persönlich allerdings traurig...    :|


mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #22 am: 17.04.2015, 10:16 Uhr »
Nur aus Neugier: warum habt Ihr da zwei Zeiten reserviert??
Aus Sicherheitsgründen, weil wir nicht wußten, ob wir die erste Zeit schaffen - wenn man die gebuchte Zeit verpaßt, dann verfällt der Eintritt und man hat keine alternative Möglichkeit mehr. Es gibt anders als beim Getty Center keinen "walk-in", sondern eine online-Reservierung für ein bestimmtes Zeitfenster ist zwingend. Und es war ja trotz Auslassen von AAA nicht mehr viel Reserve da. Übrigens habe ich inzwischen gesehen, daß unsere Zeiten 10:00 und 10:30 waren (die öffnen erst um 10:00). Wir haben also ganz schön getrödelt - aber halt auch für die Fahrt zur Getty Villa deutlich länger gebraucht als gedacht.

Dass es dazu hier kein Foto gibt, macht mich persönlich allerdings traurig...    :|
Mich auch - überhaupt habe ich beim Aufarbeiten der Bilder festgestellt, daß wir mit Zimmer- und Restaurantfotos etwas unzuverlässig waren (aber es kommen schon noch ein paar :wink:).


3. Tag Samstag 04.10.2014: Santa Barbara – San Simeon

Nicht zuletzt aufgemuntert durch die Flasche Schampus macht sich der Jetlag heftig bemerkbar und wir schlafen entsprechend mäßig.

Auf der Terrasse vor der Reception nehmen wir ein recht gutes continental breakfast zu uns. Dann geht es nach dem Auschecken zur Mission, die wir nach kurzer Fahrt erreichen.

Die Mission von außen recht beeindruckend und von innen traumhaft schön, man kann eine self guided tour gehen. Es gibt einen sehr schönen alten Innenhof (auch einen neuen – das Kloster ist offenbar noch "in Betrieb") und einen alten Friedhof. Im Friedhof ist eine kleine Grabkapelle mit vielen deutschstämmigen Namen auf den Grabstellen: Bergmeyer, Zettel, Schlösser, König, Zengerle usw.). Beherrscht wird der Friedhof von einem gigantischen Feigenbaum. Neben der Kirche ist dann noch ein kleines Museum zu besichtigen, das unter anderem die angabegemäß einzigen von einem Indianer geschaffenen Steinskulpturen im neoklassischen Kirchenstil beherbergt.


Santa Barbara, Mission


Santa Barbara, Mission


Santa Barbara, Mission - Innenhof mit Brunnen


Santa Barbara, Mission, Friedhof mit Feigenbaum


Santa Barbara, Mission - Grabkapelle


Santa Barbara, Mission - Kirche mit Altar


Santa Barbara, Mission - Skulptur

Wir fahren zurück in die Stadt zum Old Courthouse. Im Parkhaus daneben kann man für eine oder zwei Stunden das Auto gratis abstellen. Das wird dann händisch bei der Ausfahrt kontrolliert – einen Kassenautomaten haben wir nicht gesehen. Das Courthouse bietet ein prachtvoll ausgestattetes Treppenhaus, wunderschöne Gänge, einen großen bemalten Zeremoniensaal ("mural room"), wo gerade ein Gitarrist für eine Hochzeit übt und wir ansonsten alleine sind, bis ein "Offizieller" (Standesbeamter, Friedensrichter?) daherkommt und penetrant mitten im Bild herumlatscht. Der Höhepunkt ist natürlich der Blick vom höchsten Punkt, nämlich von Turm.


Santa Barbara, Old Courthouse - Treppenhaus


Santa Barbara, Old Courthouse - Treppenhaus


Santa Barbara, Old Courthouse - Mural Room


Santa Barbara, Old Courthouse - Flur


Santa Barbara, Old Courthouse - Blick vom Turm

Schließlich gibt es auch in Santa Barbara eine Vertretung des AAA, die laut Internet auch am Samstag geöffnet hat. Wir finden schnell dorthin und werden von einem sich etwas zu gnadenhaft-generös gebenden Mitarbeiter mit Papier (Karten, Tourbooks) überschüttet und bekommen auch noch eine Tragetasche, um alles zum Auto zu transportieren.

Wir brechen auf zur Fahrt zunächst über einen Gebirgspaß (San Marcos Pass Road – CA 154)  nach Nordwesten; die Gegend macht einen ziemlich verdorrten Eindruck und ein Stausee – Lake Cachuma –  ist  fast leer.


Santa Barbara, alte Neonwerbung


Lake Cachuma

In Solvang bekommen wir trotz eines ziemlichen Rummels nach kurzer Suche einen Parkplatz. Der Ort ist für unseren Geschmack ganz nett mit viel (vermutlich Pseudo-)Fachwerk, aber nicht überragend. Die angebliche Authentizität des Dänischen erschließt sich uns mangels Dänemark-Kenntnissen auch nicht ganz. Ein "Heidelberg Inn" würde ich jedenfalls nicht dazu zählen und ein China-Restaurant im Fachwerkstil eher auch nicht. Es gibt aber auch ein paar ganz hübsche Hauseingänge und Innenhöfe. Wir gehen ein wenig umher und futtern in einem Cafe je einen Salat. Anschließend setzen wir unseren Rundgang fort; auf einem großen Platz findet eine Art Märchenmesse statt. Da es ziemlich heiß wird, verweilen wir nicht lange, sondern brechen alsbald zur nächsten Etappe auf. Als Mittagspause war das durchaus sinnvoll. Einen größeren Umweg nur um Solvang zu sehen würden wir aber nicht empfehlen. Wenn man viel Zeit hat wie wir und ohnehin in der Nähe vorbeikommt, kann man es mitnehmen.


Solvang, Heidelberg Inn


Solvang, Innenhof

Wir nehmen den kleinen Umweg über Lompoc. Wegen der Hitze verzichten wir aufs Aussteigen und sehen nur einige wenige der Murals im Vorbeifahren. So richtig berauschend fanden wir die nicht – viel zu bieder.

Auch heute steht eine Einkaufstour auf dem Programm: Im Pismo Beach Premium Outlet findet bei Polo, Oshkosh und Levi's eine neuerliche Einkaufsorgie statt. In Cayucos fahren wir kurz von der California 1 herunter, um eine Tankstelle zu suchen. Die gehört zu einem Mini-Mart und akzeptiert unsere Zip nicht, so daß ich die Kreditkarte an der Kasse hinterlege. Anschließend fahren wir über Morro Beach bis zu unserem heutigen Ziel San Simeon.


Morro Beach


San Simeon, Zimmer im The Morgan

In San Simeon beziehen wir im Morgan, einem wunderschönen Hotel unser großes Zimmer und machen eine kurze Rast. Dann geht es aber weiter zum Visitor Center vom Hearst Castle. Zunächst hole ich die per Internet vorbestellten (und bezahlten) Karten ab. Da wir noch etwas Wartezeit haben, kaufe ich am Kiosk Eistee und Müsliriegel, so daß wir etwas gestärkt die Fahrt mit dem vollen Bus zum Castle hinauf antreten können.

Da wir so viele sind, werden wir in drei Gruppen aufgeteilt. Wir haben Glück und erwischen einen excellenten Führer – zumindest was Verständlichkeit seiner Ausführungen betrifft. Leider gibt er zwar außerordentlich viele Erklärungen zur – durchaus beeindruckenden – Person von Hearst und seinen Gästen und ziemlich wenig zu den teilweise ausgezeichneten Ausstattungsstücken. So erfahren wir erst auf Nachfrage, daß die Chorgestühle keine Kopien, sondern Originale aus italienischen Klöstern sind – und teilweise brutal zurechtgesägt wurden, damit sie in die Gesamtsituation hineinpassen.

Zunächst aber erleben wir im Garten und Poolbereich einen phänomenalen Sonnenuntergang. Der Pool ist allerdings wegen der Wasserknappheit nicht gefüllt. Dann geht es in die Gebäude rein, erst in eines der als Gästehaus dienenden Nebengebäude, dann in das Haupthaus. Alles ist sehr aufwendig eingerichtet, aber für unseren Geschmack halt viel zu viel Schwulst, zwischen dem sich etliche sehr schöne Kleinode befinden, die aber von der Schwere der Gesamteinrichtung überdeckt werden. Dennoch sollte man es einmal gesehen haben, wenn man schon in der Gegend ist. Ein Kuriosum am Rande: Da sitzen bzw. laufen dutzende von Komparsen herum, die in zeitgenössischen Kostümen Gäste von Hearst mimen – eine wohl nicht allzu anspruchsvolle, aber auf die Dauer wohl auch eintönige Beschäftigung. Nach der Besichtigung einer Unzahl von Räumlichkeiten von der Küche über private Schlafgemächer bis zu Konferenz-, Bibliotheks- und Speisezimmern geht es über den pseudo-römisch ausgestatteten Innenpool wieder zurück zum Bus.


Hearst Castle im Abendlicht


Hearst Castle, leerer Außenpool


Hearst Castle, Treppe


Hearst Castle, Sonnenuntergang


Hearst Castle, Main Terrace


Hearst Castle, Küche


Hearst Castle, Küche


Hearst Castle, Bibliothek


Hearst Castle, Konferenzraum


Hearst Castle, Innenpool

Zum Abendessen wollen wir keine Runde mehr in Richtung Cambria drehen, wo uns vom Hotel ein paar Restaurants empfohlen wurden. Statt dessen kehren wir im zum Best Western in San Simeon gehörenden Cavalier ein – nach uns kommen noch etliche weitere Teilnehmer der Hearst-Castle-Tour. Es dauert ein wenig, bis die Bedienung begreift, was wir essen und trinken wollen, aber es kommt dann doch alles wie bestellt – nicht schlecht, aber auch keine besondere Erwähnung wert (Salat mit Lachs"streifen", die sich als Riesenteil herausstellen).

167 Meilen

übrigens: am Wochenende ist "Sendepause" - Fortsetzung am Montag
Gruß
mrh400

ilnyc

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #23 am: 17.04.2015, 11:41 Uhr »
Wow! Ganz schönes Programm für einen Tag: Santa Barbara, Solvang und dann auch noch Hearst Castle.

Als ich 2010 im Hearst Castle war gab es keine Kostümierten. Möglicherweise ist das neue oder Ihr hattet eine andere Tour?
Schade, dass der Pool kein Wasser hatte.

Ich klinke mich jetzt hier aus, denn am Wochenende gehts gen USA. Ich werde insofern alles in ein paar Wochen nachlesen.

Schöne Grüße!

mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #24 am: 17.04.2015, 12:19 Uhr »
Als ich 2010 im Hearst Castle war gab es keine Kostümierten. Möglicherweise ist das neue oder Ihr hattet eine andere Tour?
Das lag wohl an der Tour. Wir hatten die Evening Tour, die die Highlights der "normalen" Touren kombiniert (Garten, Gästehäuser, Repräsentationsräume, Privaträume). Ich bin ja (aus der Diskussion um Alcatraz) bekanntermaßen ein Freund solcher Evening Tours. Das ist übrigens sogar mit angekündigt:

"Offered every spring and fall, the Evening Tour allows visitors to travel back in time and view the historic California mansion in the twilight and evening hours. Guests and staff dress in 1930s period attire and meander about the Castle as part of the Living History Program."

Ich klinke mich jetzt hier aus, denn am Wochenende gehts gen USA. Ich werde insofern alles in ein paar Wochen nachlesen.
Gute Reise!!!
Gruß
mrh400

SusanW

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #25 am: 17.04.2015, 12:53 Uhr »
Getty Center + Villa sowie Hearst Castle stehen auch immer noch auf unserer Unerledigt-Liste, irgendwie waren die Touren immer schon mit den Naturzielen voll  8) Irgendwann werden wir das nachholen. Ist zwar schade, wenn Wasserspiele und Pools außer Funktion sind, aber vorbildlich beim Wasser sparen 

Schön auch mal Santa Barbara wiederzusehen, wenn auch nur virtuell
Liebe Grüße 
Susan

mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #26 am: 20.04.2015, 08:52 Uhr »
4. Tag Sonntag 05.10.2014: San Simeon – Carmel by the Sea

Nachdem wir in der Nacht das Fenster geöffnet haben und dem Rauschen der Pazifikwellen zuhören konnten, haben wir recht gut und lange geschlafen. Das recht ordentliche Continental Breakfast nehmen wir im Innenhof neben dem Pool zu uns.

Anschließend wollen wir die Einkäufe ein wenig besser verpacken, um den Zerknüllfaktor etwas zu begrenzen. Also holen wir die gefühlt 50 Einkaufstüten aus dem Auto, breiten die Inhalte auf dem Bett aus, sortieren und verpacken das ganze Chaos neu.

Wir wollen in diesem Urlaub ja den Erholungsfaktor etwas stärker betonen als bislang. So gehen wir nach dem Auschecken zunächst in der Nähe vom Hotel oberhalb der Küste spazieren und nutzen eine geeignete Stelle, bis ans Wasser hinunterzugehen.


Strand bei San Simeon

Zurück am Auto starten wir unseren Weg nach Norden. Unser erster längerer Stop findet an der See-Elefanten-Kolonie statt. Es sind gar nicht so wenige da, wie ich von der Jahreszeit her befürchtet hatte, Außerdem setzt sich ein Rabe direkt vor uns auf den Zaun und ein paar Geier (?) ziehen auch unmittelbar über uns hinweg. Die See-Elefanten sind im Süden vom Parkplatz - wenn man nach Norden schaut, hat man einen schönen Blick auf das Piedras Blancas Lighthouse.


San Simeon, See-Elefanten-Kolonie


San Simeon, See-Elefanten


San Simeon, See-Elefanten


San Simeon, Rabe


San Simeon, Geier


San Simeon, Piedras Blancas Lighthouse

Von dort folgen wir dem Hwy 1 nach Norden mit seinen vielfältigen Ausblicken auf  die Pazifikküste. Ein Abstecher führt uns auf die Nacimiento - Fergusson-Road, eine aussichtsreiche knapp zweispurige Straße, die tolle Blicke auf den Pazifik und stellenweise auch auf den Hwy 1 eröffnet. Im unteren Teil verläuft sie durch lichten Wald, dann durch teilweise aride Hügel mit Kiefernbewuchs. Nach ca. 4 Meilen ist der wohl beste Aussichtspunkt erreicht und wir kehren um und fahren den Hwy 1 weiter bis zum Julia Pfeiffer Burns State Park.


Pazifik am Hwy 1


Nacimiento - Fergusson Road


Nacimiento - Fergusson Road


Hwy 1 von der Nacimiento - Fergusson Road


Hwy 1, Big Creek Bridge

Der Parkplatz ist voll, so daß wir an der Einfahrt ein wenig warten müssen. Der Ranger lotst uns freundlicherweise bis in den Schatten. Schon nach wenigen Minuten fährt einer raus, so daß wir das Auto abstellen können. Zunächst gehen wir ein Stück den Hang hinauf, wo es (auch noch) einen Wasserfall haben soll. Der Weg verläuft sich jedoch im Nirgendwo am Bach, so daß wir umkehren.

Die Lust am oberen Wasserfall ist uns vergangen und so gehen wir den Hauptweg zunächst zu einem Rest von einem Wasserrad, dann durch ein Tunnel unter der Straße hindurch. Nach rechts geht es zum Outlook auf den berühmten Wasserfall, der tatsächlich noch ein wenig plätschert. Die Tochter von Julia Pfeiffer hatte 1940 dort ein Haus mit traumhaftem Ausblick errichtet, das schon 1956 wieder abgerissen wurde. Es sind aber noch Reste der Fundamente zu erkennen.

Zurück an der Abzweigung gehen wir auch noch den anderen Ast des Weges – der führt zu einem Campingplatz mit ebenfalls phänomenalem Blick, aber ohne Wasserfall und insgesamt nicht ganz so spektakulär.


Julia Pfeiffer Burns State Park, der obligatorische Blick auf den Wasserfall


Julia Pfeiffer Burns State Park - Blick vom ehemaligen Wohnhaus

Von diesem Park sind es nur wenige Meilen zum Nepenthe, wo wir vor etlichen Jahren schon den tollen Ausblick bei einem kleinen, aber teuren Imbiß genossen hatten. Da man in einer langgezogenen Rechtskurve ohne ausreichende Übersicht nach links hätte abbiegen müssen, fahren wir erst ein kurzes Stück weiter und vollführen bei nächster Gelegenheit einen U-Turn. Mit viel Glück bekommen wir unten einen gerade frei werdenden Parkplatz. Beim Restaurant ist Wartezeit angesagt, wir bekommen einen Pager und trinken auf einer Bank je einen sparkling cider. Die angekündigte Wartezeit von 30 – 40 Minuten wird erfreulicherweise nicht ausgeschöpft und wir erhalten einen Platz auf der hinteren Terrasse mit tollem Ausblick aufs Meer.

Wir essen verschiedene Salate und trinken (außer einem Pellegrino) je ein (kleines) Glas Rosé. Da es schon recht spät ist, verzichten wir auf den zweiten Pfeiffer-State-Park und fahren abgesehen von einigen Fotostops an der malerischen Küste direkt nach Carmel


Specht beim Nepenthe


leuchtende Pflanzenblätter am Hwy 1

In Carmel ergattern wir mit Glück den letzten Parkplatz vor unserem Hotel Normandy Inn ergattern. Wir bekommen ein traumhaft schönes Zimmer in Richtung zum Meer (mit frischerer Luft) und machen es uns erst einmal für einige Zeit gemütlich.


Carmel, Normandy Inn

Wir gehen ein paar Straßen im Ort entlang mit vielen Geschäften, Galerien und Restaurants. Je mehr Restaurants wir begutachten, desto weniger Appetit haben wir, noch etwas zu essen. Wir entscheiden uns auf ein Bier und ein paar Kekse von der Reception im Zimmer, was uns völlig ausreicht (Marianne bleibt sogar nur beim Bier).

106 Meilen
Gruß
mrh400

Anti

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #27 am: 20.04.2015, 10:47 Uhr »
Herrlich entspanntes Reisen mit Euch!  :D :D :D

mrh400

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #28 am: 21.04.2015, 08:15 Uhr »
5. Tag Montag 06.10.2014: Carmel – San Francisco

Noch spüren wir den Jetlag und haben deshalb nur mäßig geschlafen.  Zum Frühstück bringt Marianne Kaffe, Obst und Joghurt aufs Zimmer, alles in allem sind die Sachen ganz passabel.

Bevor wir losfahren, wollen wir noch ein wenig Zeit vertrödeln. Wir entscheiden uns gegen das Aquarium in Monterey, das wir schon kennen, und gehen zunächst mal in Richtung Strand von Carmel. Dort gehen wir am Wasser entlang bis fast zum Ende der Bucht (und natürlich wieder zurück) – erholsames Faulenzen. Zurück im Hotel müssen wir erst mal die Füße waschen, dann können wir auschecken und  losfahren.


Carmel, Strand


Carmel, Strand


Carmel, am Strand

Wir sind dann weitestgehend durchgefahren bis San Francisco. Anfangs war es wetter- und aussichtsmäßig noch schön, dann kommt aber zunehmend Nebel auf. Kurz vor Beginn des Nebels entdecken wir noch einen Parkplatz, von dem sich eine schöne Aussicht auf einen Leuchtturm bietet, dessen Spitze ab und zu im Nebel verschwindet (Pigeon Point Lighthouse). Es herrscht ein kühler Wind, der aber noch erträglich ist. Nachdem wir uns kurz die Füße vertreten haben, fahren wir noch direkt zum Leuchtturm. Dort erfaßt uns ein eiskalter Wind, aber wir haben einen schönen Blick auf die Küste.


Pigeon Point Lighthouse


Pazifik am Pigeon Point


Seetang am Pigeon Point - schaut aus wie kleine Palmen


hier nochmals ein wenig größer

Auf der ganzen Strecke haben wir kein Restaurant gesehen, das uns angelockt hätte. Ein kurzer Abstecher nach Pacifica erweist sich sogar eher als abschreckend. Daher fahren wir hungrig in San Francisco ein. Dort bleiben wir auf der Küstenstraße und sehen am Golden Gate Park das Beach Cafe, das ganz einladend ausschaut. An der Parkplatzeinfahrt sind wir natürlich schon vorbei, so daß wir noch eine kurze Schleife durch den Park drehen. Beim Aussteigen empfängt uns eine ar…kalte Luft, so daß wir schnell hineineilen und in der ersten Etage zuschlagen: ich mit einem interessanten Salat (Avocado, gegrillte Birne, Grapefruit, Radicchio, Mandeln), Marianne mit fish&chips und beide mit einer phänomenalen Limonade (Zitrone, Granatapfel und Blaubeerpürree zum Einrühren) – alles ausgezeichnet und schmackhaft.

Nach dem Essen herrscht immer noch Nebel. Wir fahren weiter zum Point Lobos Parkplatz, wo es schon allmählich aufklart. Als erstes kaufen wir den Annual Pass "America the Beautiful" für die Nationalparks, Marianne bekommt noch eine Tafel mit kalifornischen Wildblumen. Dann marschieren wir ein wenig den Coastal Trail entlang bis zum Eagle’s Point. Schon von unterwegs und erst recht dort genießen wir traumhafte Ausblicke auf Golden Gate und Marine Headlands. Der Weg ist angenehm zu gehen, die Luft ist frisch, aber nicht mehr kalt – insgesamt ein schöner und erholsamer Ausflug.


San Francisco, Sutro Baths (eine ehemalige Badeanstalt) am Point Lobos


San Francisco, Coastal Trail mit Golden Gate im Dunst


San Francisco, Golden Gate Bridge vom Eagles Point

Nachdem wir den Weg wieder zurückgegangen sind, kommen wir dank Navi ohne Probleme zum Hotel. Wir haben wieder unser "Stammhotel" vorgebucht, das White Swan Inn in der Bush Street. Der Valet-Parkplatzt vor dem Haus ist diesmal auch frei (das letzte Mal mußten wir erst einmal um den Block kurven, um das Auto abschleppsicher zum Ausladen abstellen zu können). Wir bekommen wieder ein großes Zimmer mit Fireplace – diesmal zur Straße hinaus, aber trotzdem ruhig. Nachdem wir das Gepäck mit dem antiquierten Aufzug hinaufgeschafft haben, machen wir uns kurz frisch und gehen runter in den Souterrain zur "evening convention".

Es gibt einen guten trockenen Weißwein und feine Häppchen, so daß wir ungeniert zuschlagen. Mit einem schottischen Ehepaar, das in Südfrankreich lebt, entspinnt sich ein längeres Gespräch über Gott und die Welt, so daß wir anschließend gar nicht mehr ausgehen, sondern uns auf unser Zimmer schleppen. Satt und bedudelt sind wir ja schon.


San Francisco, White Swan Inn


San Francisco, White Swan Inn - Duscharmatur

Im Zimmer bin ich am PC mit Bildern, Mails und Internet beschäftigt; Marianne schläft schon ab 20:00 und ich bleibe beim Weg ins Bad fast mit dem kleinen Zeh am Bettpfosten hängen, obwohl ich es ja wissen müßte und auch schon "ausprobiert" hatte (vor etlichen Jahren hatte ich mir in ebendiesem Hotel an einem ebensolchen Bettpfosten den kleinen Zeh gebrochen) – aber der Bogen, den ich geschlagen hatte, war doch unterbewußt so gewählt, daß es nur ein leichter Streifer ohne größere Folgen war.

119 Meilen
Gruß
mrh400

captsamson

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Re: Oktober 2014: Meer - Berge - Wüste
« Antwort #29 am: 21.04.2015, 11:29 Uhr »
Die Bettpfosten laden dazu aber regelrecht ein :-)

Toller Bericht bisher!
2010 NY,NV,AZ,CA
2011 NY,WY,UT,AZ,NV
2011 NY,DC
2012 NV,AZ,CO,UT
2014 WY,MT,AB,BC,WA
2015 WA,OR,CA,NV