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Autor Thema: Out of the Desert- 3,5 Wochen Mountains, Deserts & Canyons m. Zelt u. SUV 09/07  (Gelesen 43340 mal)

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Canyoncrawler

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Hallo,

ich habe mit dem Reisebericht unserer letzten Tour begonnen.

Diese führte uns

  • zwischen dem 08.09.2007 und 03.10.2007
  • ab Las Vegas
  • auf 3886 Meilen
  • in 3,5 Wochen
  • mit Wanderschuhen, Zelt und Geländewagen
  • durch Nevada, Kalifornien, Utah, Arizona und Colorado.

Out of the desert – a journey between the alpine High Sierra and the stunning Red Rocks of Canyon Country

Ich werde mich bemühen, wöchentlich etwa 1-2 Tagesberichte einzustellen und freue mich über Mitfahrer. :)

Hier ist die Übersicht unserer gefahrenen Route:


Karte zum vergrössern hier anklicken!

Gruss Kate
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On Tour:
2000-09: 7xUSA West & Kanada
2000-13: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,GB,MNR,BiH,HR
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Canyoncrawler

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Tag 1 – Samstag, 08.09.2007:

Frankfurt – New York – Las Vegas

Um 7.30 Uhr spuckt uns der ICE am Rhein-Main-Flughafen Frankfurt aus und wir rollen mit voll beladenem Gepäckwagen zur Sky Train-Haltestelle. Der nächste Sky Train bringt uns zum Schalter von Delta Airlines im Terminal 2. Erfreulicherweise ist die Schlange noch kurz und schon bald halten wir unsere Bordkarten in den Händen und sind unser Gepäck los. Bis zu unserem Flug um 12.05 Uhr haben wir noch viel Zeit und wir beginnen mit unserem Bummel über den Flughafen, der traditionell vor dem Abflug bei McDonalds im Terminal 2 endet, wo wir uns jeder einen McChicken gönnen.



Um etwa 11.00 Uhr stehen wir in der Schlange vor dem Security Check und wir kommen auch hier zügig voran. Als wir an der Reihe sind hat der Angestellte ein Problem mit meiner Elektroniksammlung im Rucksack. Ich muss auspacken und der Herr sortiert mit wenig Begeisterung unsere verschiedenen Ladegeräte, den Spannungswandler, das GPS, Handy, Kompass, Fernglas, Laptop, Fön und was die Dame und der Herr von Welt sonst noch so mit sich führen. Schliesslich ist er zufrieden und auf Socken humpele ich zum nächsten Stuhl, um meine Siebensachen zu packen und die Kleidung zu richten. Frank hat mit unserem Foto- und Videoequipment mehr Glück, die Taschen laufen ohne weitere Begutachtung übers Band. Am Gate erwischen wir einen der wenigen freien Plätze und bereiten uns mit einer Aspirin-Kautablette auf den Flug vor. Ich lese bis zum Boarding einstweilen die ersten Seiten meines Romans von Preston/Child – „Thunderhead“ und stimme mich schon mal literarisch auf die Schluchten im Südwesten ein.

Mit leichter Verspätung beginnt das Boarden und mit Zone 4 gehören wir bereits zur 2. Einsteigewelle. Mit etwa 20 Minuten Verspätung rollen wir auf die Startbahn und heben ab in Richtung New York City. Der Flug verläuft ohne nennenswerten Begebenheiten und aufgrund günstiger Windverhältnisse haben wir die leichte Verspätung wieder herausgeflogen und eilen zu den Gepäckbändern. 1, 2, 3, 4 – alle Koffer da, erste Erleichterung, jetzt müssen die Koffer nur noch mit uns nach Las Vegas fliegen.

Bei der Einreise schaut der Beamte heute gar nicht grimmig und ich darf sogar mit Frank zusammen nach vorne treten, obwohl wir nicht verheiratet sind. Nachdem unsere Fingerabdrücke  gescannt wurden und jeder in die Kamera geschaut hat, erhalten wir die Einreisestempel und der Officer meint mit Blick auf unseren letzten Einreisestempel, wir wären pünktlich auf den Tag genau (ein Jahr später). Anschliessend rollen wir durch den Zoll und geben unsere Koffer wieder auf.
Bereits beim Landeanflug auf New York haben wir das schlechte Wetter – kühl und regnerisch - bemerkt und sind froh dass unsere Reise hier nicht endet. Wir erkunden den Flughafen, essen nach beinahe einjähriger USA-Abstinenz unsere erste Mahlzeit auf amerikanischem Boden (jeder einen Whopper) und freuen uns auf die Zeit im Südwesten.



Überpünktlich sitzen wir am Gate zum Weiterflug nach Las Vegas und kurz vor der Boardingtime beginnen die Mitarbeiter von Delta Airlines mit einem hektischen Umzug zu einem entfernten Gate. Die Ansage aus den Lautsprechern überschlägt sich beinahe um die Passagiere vom neuen Abfluggate in Kenntnis zu setzen. Wir gehören wieder zur 2. Einsteigewelle und sitzen kurze Zeit später im Flieger nach Las Vegas. Der unplanmässige Gatewechsel führt dazu, dass noch nicht alle Passagiere an Board sind und als wir endlich vollzählig sind, stauen sich die Maschinen auf dem Rollfeld. 17! Maschinen sind vor uns und Frank prophezeit mir, dass es eine weitere Stunde dauern wird, bis wir abheben. Nach 55 Minuten in denen wir uns quälend langsam übers Rollfeld bewegen, sind wir an der Reihe und schrauben uns mit beinahe 1,5 Stunden Verspätung in den Abendhimmel von New York. Das Bordpersonal von Delta liefert uns einen guten Service und mit vielen Getränken, Snacks und einem Film verkürzen wir uns die Zeit bis zur Landung in Las Vegas.

Wir sitzen am Fenster und bewundern begeistert das Lichtermeer, das sich wie ein überdimensionaler Teppich aus tausenden von Glühbirnen unter uns ausbreitet. Je näher wir Las Vegas kommen, desto spektakulärer wird das Funkeln und Glimmen unten in der Dunkelheit. Der Landeanflug bei Nacht ist wieder sensationell. Vor lauter Begeisterung begrüsse ich jedes Casino dass ich aus der Luft erkenne namentlich und unsere Sitznachbarin amüsiert sich darüber. Sie fliegt bereits zum 27. Mal nach Las Vegas und das überwältigende Lichterspektakel ist bereits Gewohnheit. Uns soll es recht sein, können wir doch ohne schlechtes Gewissen vor dem Fenster hängen und die Sicht versperren.
Im Laufschritt eilen wir nach der Landung durch die Hallen zu den Gepäckbändern. 1, 2 Koffer. Als wir schon fast die Hoffnung aufgegeben haben, dass unsere Koffer mit uns geflogen sind, spuckt das Band doch noch Gepäckstück 3 und 4 aus und wir rollen mit Trolleys und Reisetaschen zur Shuttlebushaltestelle.



Wir sind neugierig auf das neue Mietwagenterminal und hoch erfreut, dass wir am Alamo-Schalter beinahe direkt bedient werden. Nachdem Voucher, Führerscheine und Kreditkarte die Seite des Schalters gewechselt haben, kommt nur noch der Hinweis, dass unser gebuchtes Auto (Equinox) „smaller than this one“ ist (Angestellte zeigt auf die Abbildung eines Trailblazers). Das ist o.k. für uns. Kein Versuch uns eine weitere Versicherung oder den Pannenschutz aufzuschwätzen. Etwas irritiert darüber lese ich den (handschriftlich ausgefüllten) Vertrag und als alles korrekt scheint, unterschreibe ich und wir benutzen den Fahrstuhl um mit dem Gepäckwagen aufs Parkdeck zu gelangen.

Ich bleibe bei den Koffern und Frank sucht die (Midsize)-SUV-Line. Es gibt keine und wir fragen einen Angestellten im neongelben Leibchen nach einem Midsize-SUV. Der deutet auf die SUV-Line und meint „take any car you like from this line”. Wir trauen unserem Glück noch nicht so ganz, inspizieren aber bereits die Trailblazer die dort parken. Wir entscheiden uns schnell für einen dunkelgrauen Chevrolet Trailblazer mit weniger als 500 Meilen auf dem Tacho, 4WD, Wagenheber und Bordwerkzeug und rechnen damit, dass man uns bei der Ausfahrt mit dem Standard SUV zurückschicken wird. Der Angestellte möchte Führerschein und Vertrag sehen, scannt das Label an der Scheibe und … wünscht uns eine gute Fahrt.

Geschafft, wir verlassen das Parkhaus und sind on the Road mit einem unserem Wunschfahrzeug: einem geländetauglichen Fahrzeug, mit zuschaltbarem 4WD und mit grossem Gepäckraum: Dirt Roads wir kommen.
Ein wenig übermütig fahren wir zunächst erst mal in die falsche Richtung und es dauert eine Weile bevor wir uns neu orientiert haben und zu mitternächtlicher Zeit Kurs auf Best Western Mardi Gras Motel in der Paradise Road nehmen.



Hier liegt eine Buchung vor und nachdem wir 2x um das Motel gekreist sind, finden wir unser Zimmer, laden das Gepäck aus und fallen hundemüde ins Bett.



Übernachtung: Best Western Mardi Grass 70 € (Online Buchung über Thomas Cook)
Gefahrene Meilen: 10 (davon 3 Meilen Bus)

Gruss Kate
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Palo

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Da bin ich doch auch dabei :D
Gruß

Palo

americanhero

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Kate, fein, das dein Bericht endlich losgeht. Da bin ich doch dabei und sichere mir gleich den Platz neben der Kühlbox.
Und nun freu ich mich schon darauf, ganz fix aus Las Vegas wegzukommen und die Natür geniessen zu können  :wink:

Greetz,

Yvonne

Westernlady

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Kate, darauf warte ich schon lange  :daumen:

Canyoncrawler

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Hallo,

ich begrüsse freudig die ersten Mitfahrer, Yvonne, Silke und Palo.   :D

Wunschgemäss verlassen wir die Glitzerstadt Las Vegas, zuvor müssen wir aber erst noch einkaufen, u.a. die Kühltasche.  :wink:
Gruss Kate
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Tag 2 – Sonntag, 09.09.2007:

Las Vegas - Death Valley NP

Der Jetlag durchkreuzt heute Morgen unsere Pläne von länger Schlafen und ohne Weckerklingeln sind wir vor 07.00 Uhr hell wach. Frank verschwindet im Bad, ich versuche derweil die Kaffeemaschine in der Küchenecke des Zimmers in Gang zu setzen, krame den Laptop hervor und versuche mich zum 1. Mal an einer W-Lan-Verbindung in den USA. Das klappt hervorragend, das W-LAN ist aber ziemlich langsam und nicht sonderlich stabil und bis ich einen Gruss in die Heimat gesendet habe vergeht einige Zeit, da die Tastatur des Laptops plötzlich nicht mehr alle Buchstaben kann. Ich tippe zwischendurch immer wieder Sonderzeichen, die ich durch Umschalttaste umgehen muss. Leider weiss ich nicht genau, wie ich diese Tastenbelegung ausschalten kann (oder ist die Tastatur sogar defekt ?) und nur mühsam, mit einigen Flüchen, hangele ich mich durchs WWW um die Wettervorhersage für die Ziele in Kalifornien zu checken. Die Voraussage für die nächsten 10 Tage verspricht bombiges Wetter, warme und sonnige Tage, aber auch kühle Nächte in den Hochlagen der Sierra Nevada.
Als Frank aus dem Bad kommt, gönnen wir uns jeder eine Tasse Kaffee und nachdem auch ich die Badezimmerzeremonie hinter mich gebracht habe, werden die Sachen zusammengerafft und Frank kämpft ebenfalls mit der Tastatur, um per Mail unsere sichere Landung und den Start der Rundreise zu übermitteln.
Mit knurrenden Mägen sind wir vor 8.00 Uhr auf der Paradise Road unterwegs und beschliessen, auf der Tropicana Avenue einen Supermarkt zu suchen für Frühstück und Ersteinkauf. Wir müssen nicht lange suchen, im Bereich der University of Nevada lacht uns das Schild eines Vons-Marktes entgegen. Bewaffnet mit unserer langen Einkaufsliste durchstöbern wir den Laden nach den Lebensmitteln und verschiedenen Artikeln wie Küchenrolle, Spülmittel, Waschmittel, Feuerzeuge, Batterien usw., die wir für den Campingaufenthalt benötigen. Mit Kundenkarte erhält man 10 Dosen Chef Boyarde Nudeln für 9.99 $ und ich fülle beim Kundenservice ein Formular aus und halte wenig später eine Vons-Kundenkarte in den Händen, die auch in den Safeway-Märkten gilt. Wir decken uns reichlich ein mit Konserven und verpackten Lebensmitteln, gönnen uns frische Croissants fürs Frühstück und verschiedene andere Leckereien. Beim Auto werden die Croissants verzehrt und wir nehmen Kurs auf Henderson. Wir passieren das Hofbräuhaus und stoppen am Sunset Station um das Schwestercasino unseres letztjährigen Hotels in Augenschein zu nehmen.



Einige Fotos später sind wir wieder auf Kurs. Auf unserer langen Einkaufsliste stehen verschiedene Ausrüstungsgegenstände. Nachdem beim letzten Urlaub in Italien meine Isomatte ihren Dienst quittiert hat, brauche ich Ersatz und da Therm-a-rest-Matten in den USA die Hälfte der UVP in Deutschland kosten, ist Frank auch ohne Matte angereist und möchte sich ein Light-Modell aus gestanzten Schaum zulegen. Mit der von Mapquest-geplanten und ausgedruckten Route mit Karte dirigiere ich Frank zum REI-Store, den wir erst einmal verfehlen. Nachdem wir gewendet haben, erwischen wir doch die korrekte Abfahrt vom Green Valley Parkway zum Village View Drive und wenig später entdecken wir den Store.

Wir setzen uns ein Limit von 1 Stunde und betreten den Laden. Im Unterschied zu den Campingabteilungen der Walmart- und K-mart-Märkte verkauft REI fast ausschliesslich hochwertige Markenware renommierter Outdoorausrüster. Die Zeit verfliegt geradezu und nachdem wir das Sortiment begutachtet haben, treffen wir eine Auswahl und unser Einkaufskorb füllt sich langsam. Jeder eine Therm-a-rest-Matte, die passenden Nylonhüllen, Gaskartuschen, Trekkingmahlzeiten, ein Funktionsshirt für Frank und ein kartenfähiges GPS mit Höhenmesser und Kompass für Katja.  In der Bücher- und Kartenabteilung bleiben wir länger hängen und anschliessend liegen diverse Trails Illustrated Topo Maps von National Geographic in unserem Einkaufskorb. Mit Daunenjacken ist man noch nicht gut sortiert, die Winterware würde in den nächsten Wochen geliefert und wir verlassen mit mehreren Tüten bepackt den Laden.

Trotzdem der Trailblazer einen riesigen Kofferraum hat, wird es langsam unübersichtlich und das Chaos würden wir heute Abend erst einmal sortieren müssen. Noch immer fehlen ein paar Gegenstände auf unserer Einkaufsliste und das nächste Ziel ist das Walmart Supercentre in der Marks Street. Viel länger als geplant halten wir uns hier auf, was grösstenteils den Verlockungen der Hunting, Camping und Fishing Abteilung anzurechnen ist. Um weitere Ausrüstungsgegenstände, Kleidung, Mini-DV-Kassetten, Lebensmittel und Gebrauchsgüter wie Spülschüssel und Transportbox reicher, verlassen wir das Supercentre und nehmen jetzt endlich Kurs auf Death Valley.

Ein Stop an einem Fastfoodlokal und wir gönnen uns bei Carls Jr. jeder ein Menü mit einem Burger, belegt mit Bacon und Onion Rings der erstaunlich gut schmeckt. Wir nähern uns dem Flughafen und sortieren uns auf die State Road 160 ein. Doch wir kommen nicht weit. Frank biegt ab, ich ahne es schon – in Richtung Silverton Casino und BassPro Shop. Meine Proteste werden überhört und er meint ich könnte ja im Auto warten, er würde sich nur schnell das Messer holen, dass es letztes Jahr nicht gab. Im heissen Auto möchte ich auch nicht sitzen und ich folge ihm ein wenig missmutig ins überdimensionale Blockhaus.



Die Einrichtung des Ladens entzückt mich auch heute wieder und mit deutlich besserer Laune streifen wir durch das urige Ambiente. Da die Bilder vom letzten Jahr nicht so toll geworden sind, kommt die neue Nikon jetzt zum Einsatz.



Die Auslagen gefallen mir sehr gut und neben der Rolltreppe haben wir bereits unsere 1. Bärenbegegnung.



Im 1. Stock ist die Jagdabteilung und in einer der Vitrinen liegt das Buck Alpha Hunter mit Rosenholzgriffschalen, so hofft Frank. Der Platz in der Vitrine ist leer und ein Verkäufer kommt uns zur Hilfe. Es ist so, wie ich schon befürchtet habe, das Messer ist zur Zeit ausverkauft, die Nachlieferung wird aber binnen der nächsten 2-3 Wochen erwartet. Dann sehen wir uns in etwa 3 Wochen wieder und wir plaudern noch ein wenig mit dem Verkäufer. Ed, so heisst er, erzählt uns, dass er in den 50er Jahren in Deutschland gewesen wäre, infolge der Contergan-Affäre. Das erklärt jetzt auch das Fehlen seines linken Armes. Er war damals noch ein Kind und die Erinnerungen sind verschwommen und verblasst. Wir verabschieden uns da wir schon mal hier sind, können wir auch noch mal am T-Shirt Stand im Erdgeschoss vorbei sehen.



Wenig später quetschen wir eine weitere Tüte in den Kofferraum des Trailblazers und Frank ist jetzt zufrieden und wir starten jetzt wirklich in Richtung Death Valley. Es ist Nachmittag und im Westen brauen sich dunkle Wolken zusammen. Es wird doch nicht regnen ? Frank beruhigt mich und nachdem wir infolge einer Umleitung zunächst in die falsche Richtung fahren, geht es jetzt endlich auf der State Road 160 gen West voran.



In Höhe des Red Rock State Parks ist die Verlockung gross, sollen wir ? Nein, wir sind standhaft und der Park bleibt weiterhin unbekanntes Terrain für uns.  Almählich ändert sich die Landschaft. Die roten Felsen werden von braunen Hügelketten abgelöst.



Die Strasse geht endlos in Richtung Horizont.



In Pharump biegen wir auf die State Road 378 in Richtung Shoshone ab. Nach passieren der Grenze von Nevada zu Kalifornien verläuft die Strasse als SR 178. Geplant war bei Anfahrt die Besichtigung verschiedener Ziele an der Badwater Basin Road.



Doch die Sonne sinkt unbarmherzig und die Schatten werden länger und länger. Trotzdem stoppen wir immer wieder unseren Wagen und geniessen die Weite und die Stille der Mojave-Wüste. Nach den ganzen Shopping-Exzessen ist es viel zu spät und die Black Mountains glimmen bereits in sanften rot-braun-Tönen des Sonnenunterganges.



Als uns das Schild des Death Valley National Park begrüsst, verzaubert die versunkene Sonne mit  zarten Pastelltönen den Himmel und taucht die Hügelketten für wenige Stunden ins dunkle Schattenreich der Nacht.



Es ist noch immer heiss, sehr heiss und wir steigen wieder ins Auto. Geplant war die Übernachtung auf dem höher gelegenen Wild Rose Campground um der Hitze zu entfliehen. Es dämmert immer mehr, die Dunkelheit rückt unbarmherzig näher und wir verlegen die Übernachtung auf den Campground der Furnace Creek Oase, da wir die raue, unbefestigte Strasse nicht bei Dunkelheit fahren wollen. Schneller als uns lieb ist, verschwindet das letzte Licht des Tages und nur der Lichtkegel unserer Scheinwerfer begleitet uns auf der langen Fahrt zur Oase.

Bei heruntergekurbeltem Fenster geniessen wir das laue Lüftchen des Fahrtwindes und nach kurzer Zeit ist das Auto so aufgeheizt, dass wir das Fenster schliessen und die Klimaanlage einschalten. Ziemlich spät erreichen wir den Campingplatz, der kaum besucht ist und nachdem wir einige Runden gekreist sind, haben wir uns für einen Stellplatz mit Baumbestand entschieden und errichten im Dunkeln unser Zelt. Dieses Mal sind wir nicht mit der fummeligen Einbogen-Konstruktion von Vaude angereist, sondern mit dem kleinen Geodäten von Jack Wolfskin, der minimal nur für das Abspannen des Vorzeltes  einen einzigen Hering benötigt. Wir schlagen mit dem Campingbeil trotzdem ein paar weitere Heringe ein und die Matten kommen zu ihrem ersten Einsatz. In der beengten Schlafkabine liegen die Matten im Fussbereich übereinander, im Schulterbereich passen sie gerade so nebeneinander in den  asymmetrischen Grundriss des Innenzeltes. Die Schlafsäcke lassen wir direkt in den Hüllen im Auto und entrollen stattdessen die Fleeceinlets die wir als Schlafunterlage nutzen wollen.



Da der Campground keine Duschen hat, füllt Frank unsere Campingdusche mit Wasser das mit bester Badetemperatur aus der Wasserleitung kommt und hängt diese an einen stabilen Ast in die Bäume. Kaltes Wasser wäre uns lieber gewesen, doch das Klima an einem der heissesten Orte der Erde hat auch das Wasser in den Leitungen aufgeheizt. An einem Automaten bezahlen wir die Campinggebühr und überlegen ob wir ein Lagerfeuer entzünden sollen. Aufgrund der Hitze verzichten wir, bei den Temperaturen rinnt fast unaufhörlich Wasser durch unsere Kehlen und wir haben schon einen kleinen Hügel leerer Plastikflaschen aufgeworfen, den wir jetzt in einen Müllbeutel räumen und auf der Fussmatte im Auto deponieren.

Gegenüber von unserem Zeltplatz haben es sich zwei Camper auf dem Tisch der Sitzgruppe bequem gemacht und bewundern auf dem Rücken liegend den Sternenhimmel. Als wir sie bemerken, überfällt uns ein schlechtes Gewissen, denn mit jedem öffnen einer Tür an unserem Trailblazer geht auch das Standlicht an und es dauert nicht lange bis die beiden sich eine neue Sternenwarte suchen. :o

Auf ein üppiges Abendessen haben wir bei den Temperaturen keinen Appetit und wir begnügen uns mit ein paar Blätterteigteilchen, die aufgrund der Hitze ziemlich pampig geworden sind. Das erspart uns den Abwasch und wir widmen uns jetzt ebenfalls der Sternbeobachtung. Die Dose Bier ist warm und bleibt zunächst im Kofferraum, stattdessen findet Wasser weiterhin reissenden Absatz. Wenn das so weiter geht, müssen wir nach Death Valley bereits wieder nachkaufen.

Als wir langsam müde werden überzeugen wir uns nochmal davon, dass die Sternengucker ihren Platz verlassen haben, entkleiden uns und stellen uns unter die Outdoordusche, wo wir uns mit einem Spritzer Bioseife die salzige Haut reinigen und anschliessend in die Schlafgewänder und ins Zelt schlüpfen. Hier ist es inzwischen megaheiss, die Temperatur in einer indianischen Schwitzhütte dürfte kaum höher sein und als erstes wird das Überzelt fast vollständig zurückgezogen und gegen Flattern mit ein paar Heringen gesichert. Nach dieser Aktion sind wir wieder schweissgebadet und stellen uns zur Erfrischung kurz unter das warme Wasser.

Im Zelt ist an Schlaf zunächst nicht zu denken und es wird eine sprichwörtliche heisse Nacht. Das Innenzelt besteht grösstenteils aus Moskitonetz und aus unserer Schlafloge sehen wir die Sterne funkeln und Lauschen den Geräuschen der Nacht. Es dauert eine ganze Weile bis Sandmännchen ein Einsehen hat und uns ins Reich der Träume hinübergleiten lässt.   

Übernachtung: Furnace Creek Campground 12 $
Gefahrene Meilen: 189

Gruss Kate
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On Tour:
2000-09: 7xUSA West & Kanada
2000-13: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,GB,MNR,BiH,HR
2018:  Wandern & Paddeln Schluchten-ABC: Ardeche, Baume, Chassezac sowie Cote Vermeille

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mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Zitat
Nach dieser Aktion sind wir wieder schweissgebadet und stellen uns zur Erfrischung kurz unter das warme Wasser.

Diesen Satz kann man wohl nur verstehen, wenn man selbst schon mal im
Death Valley gewesen ist...:daumen:

Eure Tour scheint so ziemlich das Gegenteil von dem zu sein,
wie wir uns in den USA bewegen.
Aber gerade deswegen finde ich es interessant mitzufahren.
Bin dabei....
(habe auch ein eigenes Zelt mit)  :wink:


Gruss,
Manni

Willi

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Hi Kate,

ich begleite Euch auch noch ein Weilchen obwohl ich mich dann in 12 Tagen wegen eigenem Urlaub von der Truppe entfernen muß.  :lol:

Schön, daß Ihr mit dem Death Valley angefangen habt, das wird auch auf unserer Reise eines der ersten Ziele sein.

tiswas

  • Gast
Hallo Kate

Ein toller Reisebericht.

Er liest sich wirklich super und sehr spannend.

Vielen Dank für Deine Bemühungen.

Gruß

Tissi

GreyWolf

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    • http://www.greywolfsreisen.de
Verspricht lustig zu werden. Da bin ich doch dabei. Aber ich schlafe dann immer im Motel, okay? Bei Aircondition und Dusche :-)
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

carovette

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    • carovette
Ich komme auch noch gerne mit - aber ich geh dann lieber mit GreyWolf ins Motel. Du nimmst mich mit, gelle? :engel1: Zelten ist nicht mehr so ganz meine Welt, aber dein Bericht liest sich sehr spannend und ich freue mich schon sehr auf die Weiterfahrt.


lg caro

boehm22

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  • <Follow your dreams.>
Bin dabei - und auch im eigenen Zelt :-)
Viele Grüße
Rosi
_
Das wird Nr. 22 in Nordamerika:



WinniePooh

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Hallo Kate,

schöner Bericht und für uns besonders interessant, da wir auch bald in den Urlaub starten.
Mit Deinem Bericht über den REI Shop hast Du uns sehr geholfen und uns eine Entscheidung abgenommen: wir werden dort auch bei den Therm-a-rest-Matten zuschlagen :). Ist das der REI Shop in Henderson ?
Im BassPro Shop waren wir noch nie, das wird sich aber auch ändern ....

Sind schon gespannt, wie's auf Eurer Reise weitergeht.

Grüsse,

Winnie Pooh

Sedona

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    • Nature Photography
Kate, ich habe die Abfahrt ganz verpasst.  :(
Hoffe ich darf trotzdem noch mit. Brauche auch keinen Platz im Zelt, mache es mir nachts im TB gemütlich!   :D

Apropos TB: Alamo hat in LV manchmal auch ein paar "dumme" Kunden, die es schon mal genau anders herum gemacht haben bei der Choice Line: Standard gebucht und dann nur einen Liberty mitgenommen, weil der zu dem Zeitpunkt der schönste war, den es zur Auswahl gab. Andersrum ist das aber irgendwie sinnvoller...  :lol: :wink: