Tag 5: Montag, 18. April 2011: AustinHeute steht ein Besuch von Austin auf dem Programm, ganz nach dem Motto: "Keep Austin Weird". So steht es überall in der Stadt geschrieben . . . Austin ist die Hauptstadt von Texas, heisst dass dort ein Capitol steht und da wir in Texas sind, ist es sogar höher als das in Washington. Das werden wir heute prüfen . . .
Wir schliefen heute mal so richtig aus. Will heissen, dass wir uns gemütlich um 8 Uhr zum Frühstück trafen. Währenddessen suchten wir uns schon ein Hotel für San Antonio aus, wo wir die nächsten 3 Tage sein werden. Wir wurden bei hotels.com fündig und buchten uns in einem schönen Four Points by Sheraton ein. Preis usw. kommt später.
Um 10 Uhr rollten wir vom Hof des Motels in Richtung Downtown. Geparkt haben wir direkt an der Congress Avenue, etwa 500 Meter oberhalb der Congress Bridge, wo wir am Abend die Fledermäuse besuchen werden. Dies erschien für uns die beste Lage - zumal auch die 6th Street nach den Fledermäusen nicht allzu weit entfernt ist, um noch das ein oder andere Kaltgetränk zu können. Nett war der Parkautomat: hier musste man sein Geld in eine Art Kassenschrank einschieben. Man musste sich die Nr. des Parkplatzes merken, auf dem man Stand - diese Nr. fand man auch an dem Geldschrank, wo man nur noch sein Parkgeld einschieben musste. Scheine konnte man mit einem "Schieber" reindrücken.
Gegen 11.30 Uhr standen wir vor dem Capitol von Texas
http://www.tspb.state.tx.us, welches ich "weisser" in Erinnerung hatte. Die rötliche Farbe erhält das Gebäude von dem Gestein, das für den Bau verwendet wurde. Gleich beim Eintritt in das Capitol muss man die obligatorische Kontrollen über sich ergehen lassen. Eintritt kostet der Besuch übrigens nichts.
Innen kann man sich für eine geführte Tour oder eine Tour "auf eigene Faust" entscheiden. Wir entschieden uns für eine Tour auf eigene Faust. Einen Tourplan kann man sich am Info-Desk abholen - auch auf Deutsch. So kann man sich selber durchs Capitol führen.
Unter der Kuppel hat man einen atemberaubenden Ausblick nach oben. Ringsrum im Erdgeschoss findet man alle Gouverneurs von Texas, die jemals regierten. Wusstet ihr, dass George W. der vorletzte war? (der vor dem, der jetzt regiert)
Man kann danach die Treppen nach oben gehen - bis zum 4. Stock, dann ist schluss und man kommt nicht weiter. Ganz nach oben in die Kuppel darf man - leder - nicht.
Wir schauten auch noch im Repräsentantenhaus ("Chamber") vorbei. Da wäre um 14 Uhr eine Sitzung gewesen und man darf da dabei sein. Der, der zu erst kommt, kann sich den Platz aussuchen (oben auf der Empore). Zuerst machten wir einen Rundgang unten, wo die ganzen Politiker sitzen und danach konnte man nach oben gehen. Wir machten einige Bilder, doch bis 14 Uhr wollten wir nun doch nicht warten, bzw. die anderen 3 wollten weiter. Ich hätte mir das Spektakel schon mal gerne angeschaut. Wann hat man schon die Chance dazu.
Das Capitol hat großen Spaß gemacht. Vor allem die Detailverliebtheit der Texaner und der Nationalstolz spürt man in jeder Ecke des Gebäudes. Überall, wo man hinschaut trifft man auf den "Lonestar" - das Symbol Texas'. Kronleuchter, Türknäufe und sogar die Türscharniere - überall der Stern.
Was ich genial fand: man kann in's Vorzimmer des Governeurs rein und sich an dem Tisch fotografieren lassen, von wo die offiziellen Fernsehansprachen ins Land übertragen werden. Man sitzt hinter einem großen dicken Schreibtisch und die beiden Flagen (Texas + USA) seitlich daneben.
Nach gut 1,5 Stunden hatten wir allerdings genug. Wir drehten draussen vor dem Capitol noch eine Runde durch den Park, wo man von Schildern überall zum Picknick und zum Zeitvertreib eingeladen wird. Wir holten uns alle einen großen Kaffee und gingen zurück in den Park zum chillen. Wir hatten keine Eile und noch den ganzen Mittag Zeit. Die Fledermäuse lassen sich sowieso vor 20 Uhr nicht blicken.
Wir gingen die Congress Avenue - die vom Capitol direkt zur Congress Bridge verläuft - ein Stück nach unten und machten einen kleinen Stadtbummel draus. Wir holten uns noch mal einen Kaffee und schauten anschliessend beim berühmten Driskill Hotel
www.driskillhotel.com vorbei. Wir setzten uns in die Lobby und machten es uns gemütlich. Draussen war es übrigens sehr heiss und schwül - da tat die Abkühlung in der Hotellhalle sehr gut. Das Driskill ist eines der berühmtesten Hotels der USA, wo allerlei Polit- und Showbiz-Prominenz absteigt. Nächstes Mal, schlaf ich da.
Vom Driskill gingen wir weiter zur berühmten 6th Street
www.6street.com . Hier gibt es für den Feier-Wütigen alles, was das Herz begehrt. Man merkt deutlich, dass Abends hier der Bär tanzt. Überall stinkt's nach Bier, Pippi und was was ich noch alles. Eine ähnliche Fahne erhält man, wenn man die Bourbon Street in NOLA oder die Beale Street in Memphis besucht. Kam mal jemand von euch um 10 Uhr Stocknüchtern in ein Bierzelt auf der Wies'n oder dem Wasen? Ich glaube, ihr wisst, was ich meine . . . Kann man eigentlich nur im Suff ertragen.
Wir schlenderten die 6th entlang. Überall dröhnte die Musik aus den Kneipen - Austin gilt nicht umsonst als "Live Music Capitol of the World". Irgendwie hatten wir noch keine Lust auf "Wein, Weib und Gesang" und kamen den Hilfeschreien unserer Mägen nach und suchten was zu futtern.
Fündig wurden wir im "Boiling Pot"
http://theboilingpotonline.com. Ich weis gar nicht mehr, woher ich den Tipp bekam. Im Boiling Pot gibt's hauptsächlich Meeresrüchte, die zusammen mit Kartoffeln, Würstchen und was weich noch alles in einem Topf gekocht wird (Boiling Pot). Manche sagen auch Steampots dazu. Der Clou: das ganze Essen wird nach der Zubereitung auf den Tisch gekippt. Ganz ohne Besteck und Teller. Jeder nimmt sich einfach das, was er mag.
Wir bestellten zu Viert von allem etwas: Crawfish, Shrimps, Würstchen, Kartoffeln, Maiskolben usw. Es schmeckte vorzüglich und es hat uns Riesenspaß gemacht. In der Kneipe muss man einfach mal gewesen sein. Kann ich nur jedem Empfehlen.
Hier ein Blick in einen Shop, der nur "Hot Sauces" verkauft.
Mit vollem Magen gingen wir die 6th Avenue wieder zurück zur Congress Avenue. In der Zwischenzeit war es etwa 18 Uhr. Was tun bis zu den Fledermäusen. Wir gingen die Congress Avenue nach Süden bis zur Brücke und schauten uns nach den besten Plätzen für später um. Ich konnte nicht abschätzen, wieviel Leute da sein werden. Man hörte aber deutlich das "Fiepen" der Tiere und es stank ordentlich nach Guano.
http://www.austincityguide.com/content/congress-bridge-bats-austin.aspHier die Congress Bridge von unten
Den Platz suchten wir uns für später aus
"Regeln und Warnschilder"
Danach gingen wir die Congress Ave. nochmal ein Stück weiter Richtung Süden, wo es eine schöne Ansammlung vieler kleiner Läden gibt. Hier gibt es z.B. Heritage Boots
http://www.heritageboot.com . Hier kann man sich Stiefel kaufen - wenn man das nötigte Kleingeld hat. Wir tranken in einer Bar noch ein Bier, bzw. Margerithas, ehe wir uns wieder auf den Rückweg zur Brücke machten.
Die Tiere hängen übrigens in den vielen Ritzen unter der Brücke. Siehe auf dem Bild oben.
Es war inzwischen 19.30 Uhr und wir suchten uns ein Plätzchen auf der grünen Wiese. Es wurde immer voller. Es dauerte allerdings noch bis 20.30 Uhr, bis sich so richtig was tat. Aber die Schwärme, wie man sie von Bildern oder Filmen her kennt blieben aus. Die Tiere kamen eher so der Reihe nach raus. Das Fotografieren stellte ich übrigens ein, da man auf den Fotos sowieso nichts gesehen hätte.
Auf dem Rückweg Richtung Auto gingen wir über die Brücke zurück. Von oben hat man die Tiere auch gesehen, aber wie gesagt: die kamen anscheinend an diesem Tag nur hintereinander und nicht auf einmal raus. Mein Kumpel filmte das Spektakel - zum Ergebnis kann ich allerdings noch nichts sagen.
Ja, das war eine kleine Enttäuschung mit den "Mäusen". Eine Mitarbeiterin des Days Inn meinte, dass man im Spätsommer am meisten Glück hat, da dann der Nachwuchs mit ausfliegt und sich dann die Kolonie gegenüber des Frühjahrs verdreifacht.
Es war nun etwa 21.30 Uhr was tun? Na wenn man schon in Austin ist, dann muss man auf die 6th Street. Wir gingen kurz zum Auto und liessen ein paar Dinge da und holten uns eine warme Jacke. Danach gings auf die 6th St. wo frisch gezapftes Bier und Cocktails auf uns warteten. Auf dem Rückweg zum Motel schauten wir noch kurz beim Walmart vorbei, da die Getränke alle waren. Gegen 1 Uhr waren wir wieder im Hotel. Gute Nacht, bis Morgen!
Gefahrene Strecke: 15 Meilen