Tag 16: Sonntag, 25.08.2013Heute verlassen wir Maine und es geht zum letzten Bestimmungsort auf dieser Reise: Boston!
Wir waren wieder zeitig wach, denn wir wollten zeitig los. Die Strecke von Portland nach Boston sind zwar nur 100 Meilen, aber wir wollten unterwegs so wenig wie möglich die Interstate nehmen, sondern gemütlich die "1" nach Süden fahren und ein paar Stops machen.
Der erste Tagesstopp war dann "Kennebunkport". Kennebunkport? Kenne ich irgendwoher, werden sich jetzt einige Fragen. Genau, Kennebunkport ist der Sommerwohnsitz des 41. US Präsidenten und Vater des 43. US Präsidenten: George Bush - ohne "Dabbeljuh"
Kennebunkport empfing uns mit schönstem Wetter - aber leider mit Ebbe und daher gibts keine Bilder mit Wasser, denn es war keins da! Bei Ebbe sieht alles wie nach dem Krieg aus . . .
Wir schlenderten ein wenig durch den Ort, der praktisch gerade zum Leben erwachte. Es war vllt. 10 Uhr und die vielen kleinen Geschäfte öffneten gerade. Der erste Eindruck: hier kann man sicherlich ein paar Tage verbringen! Wir gingen durch ein paar Geschäfte und machten uns auf die Suche nach der Bush Mansion und nach dem Leuchtturm - beides liegt in Richtung Norden des Ortskerns.
Die Strecke geht praktisch entlang der Küste, die auf der rechten Seite liegt. Auf der Linken Seite stattliche Häuser, die sich warscheinlich die wenigsten Leisten können. Ehrlich gesagt: da pfieif ich auf Beverly Hills und zieh lieber nach Kennebunkport! Weniger Trubel und deutlich schöner - zumindest im Sommer . . .
Hier oben ist sie, die Bush Mansion. Der Gute wusste, wo man seinen Sommer verbringen kann. Die Gegend ist einfach zum Verlieben - einfach nur schön! Wer mal in Schweden oder Finnland war, hat schonmal ähnliches gesehen. Gefällt mir bei weitem besser, als die Strände von Florida oder Cali . . .
Nach sehr schöner Fahrt erreichen wir endlich den Leuchtturm von Kennbunkport - ich glaube zumindest, dass er das ist. . . . Von hier aus geht's nimmer weiter. Ein kleiner Parkplatz und zwei Kneipen - die Ausblicke waren herrlich.
Wir schauten uns etwas um und zogen weiter in Richtung Süden. Wir fuhren nochmal durch den Ort Kennebunkport, da wir uns noch den Strand von Kennebunkport anschauen wollten.
Auch hier, alles Wunderbar. Sauber und gepflegt. Aber auch hier gilt dasselbe für mich wie in Florida oder Kalifornien: kein Strand der USA kann es mit den von mir besuchten Strand in Europa aufnehmen!! Italien, Spanien, Kroatien usw. . . . da hält kein Florida der Welt mit . . . Allein schon das Flair fehlt - wer sich schonmal zwischen Genua und Nizza aufgehalten hat, der weis von was ich Spreche. Für mich haben die USA andere Vorzüge, als wertvolle Urlaubszeit am Strand zu verplempern - aber jeder hat bekanntlich andere Vorlieben . . .
Die Reise geht weiter Richtung Süden nach York.
In York gibt es einen der schönsten Leuchttürme der Welt zu bewundern: das Cape Neddick Lighthouse!
Der kleine Sohier Park bietet begrenzte Parkplätze - aber dafür einen wunderbaren Ausblick auf den Leuchtturm. Man darf allerdings nicht rüber. Die Lage ist wieder herrlich - ich habe mich ein Maine verknallt! Einer meiner absoluten Lieblingsstaaten bislang . . . obwohl ich relativ wenig von Maine gesehen habe, aber hier muss ich definitiv nochmal hin!!
Mittagessen - es war inzwischen Mittag - gab's im "Fox's Lobster House" direkt am Sohier Park. Der Slogan "the best Lobster Roll of the World" machte mich neugierig! Die Kneipe hat zwei Bereiche: eine zum Reinsetzen und eine Art Imbiss, welchen wir nutzten.
Das Zeugs war der Oberhammer! Lobsterfleisch satt auf einem getoasteten Hotdog-Bun. 15 Dollar - immer noch billiger wie das ganze Vieh und sicherlich genauso viel Fleisch und ohne Aufwand an dieses heranzukommen.
Wir zogen weiter nach Süden bis nach Newburyport. Dorthin verlässt man Maine, fährt kurz durch New Hampshire (ein paar Meilen liegt der Staat am Meer) und kommt dann nach Massachusetts.
In Newburyport gehts einmal quer durch den Ort (sehr schön!) nach Plum Island.
Wie sich doch die Landschaft verändert! Hier auf Plum Island war alles Sandiger und Schilfiger als noch zuvor in Maine. Ähnelte alles etwas mehr der Ostsee in Polen . . .
Plum Island selber war nicht wirklich schön. Wir sind den Ort einmal durchgefahren. Die Häsuer stehen auf Stelzen wie in Port Bolivar, TX damit man keine nassen Füße bekommt. Das "Parker River National Wildlife Refugee" sparten wir uns. Das Wetter lies etwas nach und ausserdem wollten die Eintritt von uns haben . . . Auch Rockport und Salem liessen wir aus - hatten schlichtweg keine Zeit mehr. Aber will wollen auf alle Fälle wieder kommen und dafür muss man sich ja was übrig lassen.
Wir fuhren auf direktem Weg nach Boston. Der Plan war, mit dem Auto ins Hotel, einchecken, Gepäck aufs Zimmer und dann mit dem Auto zum Flughafen zum abgeben.
Je näher wir der Stadt kamen, desto voller wurden die Straßen. Haben uns aber ganz gut geschlagen - wir waren gegen 17 Uhr im Hotel und alles klappte reibungslos. Ehe wir uns versahen, kamen wir am Flughafen an und hatten unseren Wagen abgegeben.
Der Toyota verrichtete wie schon im März in Texas einen guten Job. Vor allem war er Sparsam und man konnte mit einer Tankfüllung gut 500 Meilen fahren.
Am Flughafen mussten wir uns erstmal orientieren, wie wir in die Stadt kommen. Ich wollte nicht lange überlegen und ein Taxi nehmen - meine Frau wollte aber mit den Öffis rein. Wir schnappten uns einen Bus der beiden Linien, die kostenlos in die Stadt, bzw. an zwei große U-Bahn-Höfe, bringen, von wo aus man dann weiter kann.
Da wir erstmal in die Innenstadt (Quincy Market) wollten, nahmen wir den Bus zur South Station. Dort lösten wir uns ne Wochenkarte für (ich glaube) 17 Dollar und fuhren dann mit der U-Bahn weiter bis zur State Station.
Hier oben die State Station. Das Gebäude war früher mal das State House - heute eine U-Bahn-Station - vermutlich die schönste der Welt!
Von dort ist man ruckzuck an der Fenueil Hall . . .
. . . und am Quincy Market.
Es war Sonntag und einiges los. Dennoch versprühte die Stadt auf mich einen ganz besonderen Reiz, den ich schon lange nicht mehr erlebt habe. Es war wie "Liebe auf den ersten Blick" . . . OK, New York ist atemberaubender, San Francisco ist vllt. schöner - aber Boston . . .
Es war inzwischen 19 Uhr und die Lobster Roll von heute Mittag schon längst verdaut. Wo geht man am Qunicy Market essen? Genau, im Qunicy Market direkt. Hier hat es gefühlte 200 Fressstände jeglicher Nationalitäten und Geschmacksrichtungen. Allerdings so voll, dass man förmlich durchgeschoben wurde.
Aber Soulfinger wäre nicht Soulfinger, wenn er keinen Plan B in der Schublade hätte. Nächster Stopp: Durgin Park. Typisch irisches Restaurant direkt am Qunicy Market, berühmt für sein Prime Rib.
Oben das Objekt der Begierde! Das Prime Rib wird hier am Stück im Backofen zubereitet - wie eine Art Roastbeef nur viel Fetter. Danach wird das Stück Fleisch noch kurz auf den Holzkohlegrill geworfen und nach dem Wunsch des Gastes zubereitet.
32 oz. hat das Teil - der Yankee Cut die Hälfte, dafür ohne Knochen. Ich wählte den Yankee Cut mit 16oz. - immer noch genug und ich musste ordentlich kämpfen. Es war unbeschreiblich gut! Das Fleisch war zart und saftig, das Fett schmolz auf der Zunge. Ich steh nicht wirklich auf Fett bei Rindfleisch - aber das war was besonderes - irgendwie anders . . .
Die Kneipe ansich war ziemlich rustikal. Offene Küche, Lange Tischreieh, wo man zum Teil neben anderen Gästen hätte sitzen müssen. Das hat einige Leute gestört und sind wieder gegangen - ich fands lustig und vor allem Kommunikativ. Die Familie neben uns bestellten sich alle das 32oz. Teil - sogar die Kids . . . liessen sich dann nachher fast alles einpacken . . . Preislich fand ich's nichtmal so teuer, wenn man die Lage einbezieht.
Nach dem Essen gings zurück ins Hotel und wir planten die nächsten Tage in der Stadt durch. Der Dritte Tag war noch etwas unklar, dazu aber später mehr.
To be continued . . .
Übernachtung: Hilton Boston Back Bay, 265$/Nacht