Das FazitDie FlügeLufthansa hat mal wieder gezeigt, dass es nicht mehr und nicht weniger ist, als eine durchschnittliche Airline. So gut der Hinflug war - so mies war der Rückflug. Oder besser gesagt: "was die mit den Händen aufebaut haben, haben sie mit dem Arsch eingerissen". Preislich zur Hauptsaison eigentlich nur über Meilen machbar. So bezahlten wir pro Ticket etwa 350 Euro an Steuern und Gebühren - Normalpreis zum Zeitpunkt der Buchung wären gut 1300 Euro gewesen.
Die 747 auf dem Hinflug inkl. Crew waren Klasse - vor allem die Platzverhältnisse. Der Flug ansich war etwas holprig - vor allem der Landeanflug auf Denver. Es hat sich aber in der Zwischenzeit herausgestellt, dass das wohl üblich in Denver ist. Der Rückflug war grausig - keine Frage. Lag aber vor allem den Passagieren, die keine Ruhe fanden. Keine Ahnung, an was das lag. Auch die Crew war ziemlich verpeilt und man hatte immer das Gefühl, dass sie für alles zu spät anfangen und am Ende Zeit fehlt. Es kann nicht sein, dass die 2. Getränkerunde nicht wie die Erste vorne anfängt, sondern hinten, wo die Passagieren noch gar nicht ausgetrunken hatten. Es kann auch nicht sein, dass das Servieren des Absackers nach dem Essen, 4 Reihen vor dem Ende abgebrochen wird und die hinteren Gäste auf dem "Trockenen" sitzen bleiben. Über das Essen möchte ich gar nicht sprechen - wobei ich auf dem Hinflug mal "Asiatisch Vegetarisch" versucht habe, was sich als ganz ordentliches Curry entpuppte. Das Essen auf dem Rückflug - vor allem das Frühstück - war eine Katastrophe. Ich bin immer noch der Meinung, dass sämtlicher Service an Bord zahlungspflichtig ist - auch die Getränke! So kann jeder Gast entscheiden, was er im Flieger isst und trinkt - oder sich seine Stulle von zu Hause mitbringt.
Naja, Lufthansa nur noch, wenn es nicht anders geht - zumal das Meilenprogramm erheblich kastriert wurde und ich am Überlegen bin, das Ganze zu canceln und zu BA zu wechseln.
Das AutoGebucht hatten wir einen Standard SUV (RAV4, Escape, Sportage) und bekamen einen Schneewissen KIA Sorento. Die Kiste war gut ausgestattet hatte aber recht viel Meilen drauf, was mich allerings nicht juckt, solange das Auto sauber ist und nicht rumzickt. Der Verbrauch war mit Durchschnittlich 28mpg ganz OK - wenn auch weit entfernt von den 34mpg des Toyota Camry des letzten Urlaubs (ist ja aber auch ne andere Klasse). Das Auto war sauber, hatte kaum Macken und war für uns 2 mehr als ausreichend Groß - fast schon zu Groß. Es machte nur einmal Zicken und zwar leuchtete im Yellowstone permanent die Reifendruckkontrollampe. Durch mehrere Luftkontrollen war aber alles OK - als wir den YNP verliessen, erlosch die Lampe und meldete sich nie wieder. Evtl. lag's an der Aussentemperatur, wer weiss das schon genau. Der KIA hatte ein Kennzeichen von Nevada - war also vermutlich auch ein One-Way-Auto. Ein Blick unter den Wagen verriet, dass da jemand ordentlich durch den Südwesten gekurvt ist, soviel roter Staub war unter dem Fahrzeug zu sehen. Die Einwegmiete - von vielen hier im Forum verteufelt - war das Beste, was uns passieren konnte. Ohne dieser hätten wir die Region wohl zwei Mal besuchen müssen und konnten so die Wunschziele auf einen Schwung besuchen. Ich weis jetzt nicht, wieviel PS die Kiste hatte - auf jeden Fall war der KIA total untermotorisiert. Beschleunigen war wie Kaugummi oder es röhrte gewaltig aus dem Motorraum - die Abstimmtun zwischen Getriebe und Motor war grausig. Allrad war an Bord, aber ich glaube, wir wäre auch ohne überall hingekommen. Für die lange Gravel Road zum Toadstool Geologic Park brauch man nicht zwingend Allrad - die hohe Bodenfreiheit war allerdings von Vorteil. Auch zum Medicine Wheel wäre kein AWD von Nöten gewesen - aber auf alle Fälle die Bodenfreiheit. Mit nem normalen PKW könnte es dort oben Eng werden. Alles in allem waren wir sehr zufrieden mit dem Auto - ebenso mit Hertz. Der Gold Service ist Klasse - vor allem, wenn der Shuttle Bus als erstes dort hält. Für mich ein Gewinn. Preislich lagen wir bei 660 Euro zzgl. 290 Euro für die Einwegmiete. Der Strafzettel in Denver ist noch nicht da - wenn er denn überhaupt noch kommt. Da ich keinen Wert auf eine Choice Line lege, ist Hertz für mich der optimale Vermieter - und der Preis stimmt meistens auch.
In Frankfurt lief auch alles Glatt. Jedoch gibts da halt keinen Shuttle Bus zu Hertz, sondern man muss latschen, latschen, latschen und nochmals latschen - macht mit 3 Koffern und Handgepäck mächtig Spaß. Auch hier das übliche Spiel: man schaut auf die Tafel am Gold Counter, sucht seinen Namen und geht zu dem Parkplatz. wo sein Auto steht. Nur beim Abgeben des Fahrzeugs sind sie in Deutschland um einiges pingeliger - hier wird jeder Kratzer notiert . . . was ich mich da schon rumgestritten habe . . .
Die HotelsWaren alle durchweg gut bis sehr gut. Habe inzwischen die Hilton Garden Inn's Lieben gelernt - einfach nochmal einen Tick besser (vor allem das Frühstück) als die Hampton Inn's. Ein Doubletree war dabei (Denver), welches auch ganz gut war. Durch ein gefülltes Punktekonto gab's viele Nächte Gratis und auch das Frühstück bekommt man als Goldjunge für umme. Das Spart einiges an Zeit und Geld. OK, in den Hampton Inn's gibts für jeden Frühstück - aber von Frühstück möchte ich da mal nicht so genau reden. Hat eher was von einer Raubtierfütterung mit Platikteller und Plastikbesteck.
Neben den Häusern der Hilton Gruppe stiegen wir aber auch noch in anderen Häusern ab. Hier war der absolute Überraschungssieger das Guest House in Ocean Shores. Ein privatgeführtes Haus, sauber, große Zimmer, tolle Lage. Das Old Faithful Inn und das Irma's in Cody waren eher der Kategorie "charmant & rustikal" zu zu ordnen. Gerade bei OFI zählt aber in erster Linie die Lage - und die ist einmalig.
Gemessen am Vorjahresurlaub im Nordosten, ist der Nordwesten - auch in der Hauptsaison - ein Schnäppchenparadies, was die Übernachtungskosten anbelangt. Trotz OFI . . .
Die RouteWir sind knapp 4000 Meilen in 3 Wochen gefahren. Daher na ganz knackige Route, die wir da gefahren sind. Dennoch war alles gut machbar und es artete keineswegs in Stress aus oder das es einem mal zuviel wurde. Die Fahrtage waren gut verteilt und es waren immer mal Tage dazwischen, wo wir "nur" 200 Meilen gefahren sind oder das Auto praktisch nur Stand. Von daher muss ich sagen, dass ich keineswegs das Gefühl hatte und habe, etwas verpasst zu haben oder traurig bin, irgendwo zu wenig Zeit verbracht zu haben. Es war meiner Meinung nach von Vorne bis Hinten eine tolle Route, die ich so jederzeit wieder fahren würde! Allerdings waren die 2 Nächte in Portland nicht Nötig - da hätte auch eine gereicht. Dafür lieber in Ocean Shores oder im Olympic eine Nacht mehr - aber hinterher ist man immer schlauer.
Man muss bei so einem Trip natürlich Abstriche machen und Prioritäten setzen. Ich denke, dass ist mir ganz gut gelungen - auch wenn ich gerene zum Crater Lake gefahren wäre, aber das wäre dann doch zuviel des Guten gewesen. Und ja, wir hätten sicherlich noch mehr anschauen können, aber hey, irgendwann ist der Zehnte Wasserfall auch langweilig . . . Was etwas zu kurz kam - sicherlich bedingt durch die vollgestopften Tage - war, dass wir kaum zur Ruhe kamen. So den ein oder anderen Tag einfach mal nix machen fehlte irgendwie. Alles kann man nunmal nicht haben. Wie gesagt, an der Tour würde ich im Nachhinein nicht wirklich viel ändern und jederzeit so wieder fahren.
Wir sind allerdings auch Frühaufsteher und somit lässt sich viel an einem Tag bewältigen. Hätten wir jeden Tag bis 9 Uhr gepennt, wäre der Trip so nicht machbar gewesen.
Das WetterWar durchwachsen. Am Anfang heiss und sonnig. In der Mitte Kalt und regnerisch und am Ende wieder sonnig, aber nicht mehr ganz so heiss. Gerade am Ende perfektes Urlaubswetter: 23 Grad, Sonne. Für mich perfekt und ausreichend Warm. Im YNP waren es in der Nacht gerade mal noch so um die 3-4 Grad und tagsüber im unteren 2-stelligen Bereich - war hart an der Grenze. Doch zum Glück bietet der Souvenirshop einiges gegen die Kälte. In der Summe muss ich sagen, dass ich schlechteres Wetter vermutete - somit war ich trotz einiger Regentage überrascht und positiv gestimmt. Ich denke, man muss hier einfach auf alles gefasst sein. Ein Freund von mir - der schon 2mal mit mir in den Staaten war - machte kurz vor uns fast dieselbe Tour. Der hatte im YNP 30 Grad und Sonnenschein - und in Seattle 10 Grad und Regen . . .
Die HighlightsGanz klar der Yellowstone NP!! Einfach der Wahnsinn, was die Natur so alles auf Lager hat. Ich bereue es, hier nicht schon viel früher mal hingefahren zu sein. Einfach traumhaft da! Was ich sehr angenehm fand: es ist nicht voll dort - trotz Hauptsaison verläuft sich praktisch alles im Park.
Aber auch die Gegend der Black Hills ist einfach nur Spitze und ein Besuch Wert. Das Abwechslungsreiche der Route war aber eigentlich das Highlight an sich. Wir hatten Canyons, Wasserfälle, Regenwald, Sandstrand, endlose Steppe, Berge, traumhafte Seen usw. Auch die kleinen und unscheinbaren Parks wie der Smit Rock SP oder den Craters of the Moon NM waren Highlights.
Die Städte waren nur Randerscheinung in diesem Urlaub. Denver ist für die Größe freundlich, sauber und sehr sympathisch - ähnlich wie Dallas. So ne Art "ländliche Großstadt" - schade, das wir hier nur einen vollen Tag waren. Hier wäre ein Zweiter Tag gut angelegt gewesen. Bei Seattle wurden wir nicht enttäuscht und für mich eine der schönsten Städte der USA - alleine schon wegen der Lage.
Alles in Allem muss ich sagen, dass die 3 Wochen mein bisher schönster Trip in den Staaten war - rein landschaftlich! Emotional ist der Erste Urlaub wohl bei jedem der Schönste! Die Geschmäcker sind aber auch unterschiedlich und ich kann da nur für mich selber sprechen.
Die LowlightsSo richtig Negatives gab es eigentlich nicht. Zu Portland hab ich alles gesagt - aber auch hier ist das nur meine Meinung. Hier ist einfach der Funke nicht übergesprungen, was mir aber auch z.B. in LA, Toronto, Santa Fe, Houston nicht passiert ist. Ganz zu schweigen von meiner "Hassliebe" Memphis. Jeder hat nunmal andere Vorlieben, Interessen usw.
Was als nächstesEhrlich gesagt, war dies der genialste Trip, den ich je in den Staaten gemacht habe - vor allem, was die abwechslungsreiche Landschaft anbelangt. Mit Mt. Rushmore, Badlands, Yellowstone und Seattle ist einiges von der "To-Do-Liste" verschwunden und jetzt stehen eigentlich nur noch 3 Punkte auf der Liste: Chicago, Washington DC, Hawaii. Doch ehrlich gesagt, hat sich bei uns eine sogenannte "USA-Müdigkeit" eingestellt. Kein Wunder, nach nun 10 Trips seit 2009 (und vor 2009 gab's ja auch schon einige). Diese unendliche Vorfreude fehlt immer mehr, man stört sich immer mehr an verschiedenen Dingen, das ständige Kofferpacken usw. - kurzum: der Lack ist etwas ab! Daher stand schon wärhend des Urlaubs für uns fest: eine Pause muss her. Zumal sich künftige Trips immer an diesem hier messn lassen müssen. Irgendwie fehtl mir auch gerade die Lust, zum x-ten mal nach Texas oder Las Vegas zu fahren. Ich kann auch "verschmerzen" etwas nicht gesehen zu haben - vielleicht liegts am Alter, vielleicht wird man bequemer. Wer weis.
Wie lange die Pause sein, wird, kann ich nicht sagen. Aber eines ist sicher: 2015 wird es nicht in die Staaten gehen - soviel steht fest!
Danke an alle Mitreisenden und Mitleser hier. Hat mal wieder Spaß gemacht, einen RB zu schreiben. Auch wenn ihr jetzt erstmal ne zeitlang drauf verzichten müsst