03.05.2010-Nashville7.30 Uhr klingelte der Wecker. Vorhänge aufgezogen und man sah…Sonnenschein!
Wir begannen, Pläne für den Tag zu schmieden.
Mein Mann wollte schon am Tag zuvor in die Grand Ole Opry, Opry Mills und Umgebung.
Den Fernseher eingeschalten, WetterChannel und dann Schock!
Das gesamte Gebiet stand unter Wasser, die Gäste des Gaylord Opryland Resort wurden bereits am Sonntagabend evakuiert.
Die Gebäude befinden sich mitten in einer Schleife des Cumberland-River und hatten keine Chance, der Überflutung zu entgehen.
Ich war heilfroh, dass ich mir ein anderes Hotel für die Übernachtung ausgesucht hatte.
In Downtown sollte es aber nicht besser aussehen. Konnten wir uns nicht vorstellen, denn am Nachmittag vorher waren wir mit dem Auto durchgefahren und da war überhaupt nichts von Überschwemmung zu sehen.
Die Bilder auf dem Bildschirm sagten anderes aus. Auf einer Straße nahe des Ufers, die wir gegen 15.30 Uhr befahren hatten, sah man nur das Dach eines Autos aus dem Wasser ragen! Dabei hatte es seit Sonntagabend nicht mehr geregnet.
(Das Foto habe ich selbst aufgenommen, als wir unterwegs waren)
Wir gingen erstmal im Hotel frühstücken und nahmen wie am Sonntag einen Kaffee aus der Maschine auf dem Flur.
Im Restaurant gab es Breakfast Burrito für meinen Mann und für mich Eier+Käse+Frühstückskartoffeln und Paprika. Das war viel zuviel, aber lecker
. 2x Orangensaft dazu und $27 bezahlt wie am Tag vorher.
Dann fuhren wir mit dem Auto Richtung Innenstadt, um uns ein Bild von der Lage zu machen und zu entscheiden, was überhaupt möglich war.
Wir stellten das Gefährt auf einem Parkplatz an der 2th Ave. S ab, dort kostete es nur $5. Die Straße lag etwas erhöht. Das Wasser stand an der Begrenzungsmauer rund 1 m tiefer. Mir war nicht wohl, dort zu parken, aber mein Mann sah das lockerer.
Wir liefen ein Stück bis zur Shelby Street Bridge und standen dann wie so viele andere Leute leicht geschockt auf ihr, um das Ausmaß der Überflutungen zu sehen.
Bis zum LP Field, der Heimat der „Tennessee Titans“ war das Wasser vorgedrungen.
Wenn es jemanden interessiert:
http://en.wikipedia.org/wiki/2010_Tennessee_floods.
Auf das Erlebnis der „1000-jährigen Flut“ hätten wir gern verzichtet und waren froh, nicht direkt betroffen gewesen zu sein.
Außerdem hatten wir riesiges Glück, dass ich für Nashville 3 Übernachtungen geplant hatte, denn wir wären vorher nicht aus der Stadt weg gekommen. Alle Straßen hinein und heraus waren gesperrt.
Soweit es ging, wollten wir dann die Innenstadt erkunden.
Keine Chance, zum HRC zu gelangen, es lag in der Sperrzone. Also auch kein Pin.
Wir sahen, das wir an dem Tag nicht mal mehr in die Country Music Hall of Fame gekommen wären, der Maschinenraum war über Nacht von den Fluten „überrannt“ worden.
Ich drängte darauf, nach dem Auto zu sehen, das stand noch im Trockenen. Mittlerweile war die Zufahrt zum Parkplatz aus Sicherheitsgründen gesperrt und die Politessen hatten bei Nachbarautos fleißig Knöllchen verteilt, die kein Parkticket gelöst hatten. Flut schützte also nicht vor Kontrolle und „schön“ zu sehen, dass es nicht nur in Deutschland so zugeht.
Wir hofften, dass wenigstens das Ryman Auditorium geöffnet hätte, da es an höherer Stelle der Stadt liegt.
Es war offen und wir kauften Karten für eine Tour.
Der Rundgang war sehr informativ. Wir ließen uns für $5 auf der Bühne mit Gitarren knipsen und mein Mann fragte den Fotografen, von welcher Band das Equipment ist, das auf der Bühne steht.
Er sagte, dass wäre von der Band „Goo Goo Dolls“
http://de.wikipedia.org/wiki/Goo_Goo_Dolls. Sagte mir gar nichts, meinem Mann schon eher.
Die Band sollte am Tag vorher dort auftreten, das wurde aber wegen der Flut gecancelt und der Auftritt sollte nun an dem Tag stattfinden. Wir fragten an der Kasse, ob es noch Karten gab. Ja.
So schnell konnte ich mich nicht entscheiden, da mir die Musik unbekannt war.
Also zurück zum Auto, ins Hotel und recherchiert.
Danach war ich einverstanden und wir fuhren retour. 2 Karten für die Balkonebene zum Preis von $35 pro Stück wurden gekauft. Man muß ab und zu auch spontan sein
.
Da bis zum Abend genug Zeit blieb, fuhren wir Richtung Hillsboro, vorbei an der Vanderbilt University. Bisschen durch die Geschäftszone gebummelt, war aber nicht so aufregend.
Dann weiter zur Belmont Mansion
http://belmontmansion.com/, die auf dem Gelände der Belmont University liegt.
Für eine Tour war es mittlerweile zu spät, also schoss ich nur ein paar Fotos und wir spazierten auf dem Campus herum. Dort würde ich mich als Student wohlfühlen, alles sehr gepflegt mit viel Grün dazwischen.
Mir fiel wiedermal auf, wie viele Eichhörnchen zu sehen waren. Überall sprangen die possierlichen Tierchen herum, anscheinend war gerade „Eichhörnchenzeit“.
Auf der Rückfahrt zum Hotel bemerkten wir, dass in der Gegend eine Menge Tonstudios zu sehen waren. Ich hatte mich vorher darüber nicht informiert, weil wir für die reichlich 2 Tage im Vorfeld anderes geplant hatten.
Im Hotel machten wir uns frisch und begaben uns ins Erdgeschoß, weil wir wieder die Happy Hour nutzen und kurz vor 19 Uhr zum Konzert fahren wollten.
Als wir aus dem Fahrstuhl traten, wurden wir gefragt, ob wir an einem kostenlosen Glas Rot- oder Weißwein interessiert wären (Coppola Rosso, der weiße war glaube ich ein Coppola Pinot Grigio). Staun. Nicht ganz billig die Fläschchen, wie ich später herausgefunden habe.
Als wir die leeren Gläser zurück bringen wollten, wurde einfach noch mal nachgeschenkt.
Auf Nachfrage erfuhren wir, dass es von Montag-Freitag in der Zeit von 17-18 Uhr immer ausgeschenkt wird. Haben wir nirgendwo gelesen (oder übersehen).
Leicht angetüdert, da wir tagsüber wie immer nicht viel gegessen hatten, begaben wir uns an die Bar. Das Getränk konnten wir einsparen, also wurden nur die 2 superleckeren Burger und einmal Saganaki für insgesamt $13 verputzt.
18.15 Uhr waren wir auf dem Zimmer und 18.45 Uhr fuhren wir die 1 Meile zum Konzert.
Das Parken in der daneben liegenden Parkgarage kostete $10.
Pünktlich 19.30 Uhr begann die Vorband „The Rocket Summer“, die auch gut waren und 20.45 Uhr standen die „Goo Goo Dolls“ auf der Bühne.
Nicht übel und wir hatten nicht bereut, die Karten gekauft zu haben.
Die Bilder, die mein Mann mit dem Handy gemacht hat, sind leider nicht zu gebrauchen. Den Fotoapparat hatten wir vergessen. Die Mini-Videos mit dem Handy waren dafür als Erinnerung ok.
22.15 Uhr war das Konzert zu Ende, wir fuhren zurück ins Hotel und nach dem üblichen Abendprogramm schlummerten wir 23.45 Uhr ein.
Gefahrene Meilen: ~20
Unterkunft: Hutton Hotel/129 Euro statt 177 Euro (Expedia.de-Spezialpreis)
Note: ausgezeichnet