22.09.2007 Rocky Mountain NPHab ich eigentlich schon erzählt, dass es auf 2.300m am Morgen ziemlich frisch sein kann? Nein? Naja, jedenfalls waren wir froh, endlich im wärmenden Auto sitzen zu können.
So früh am Tag war natürlich noch nichts los, bis auf eine Herde Elks, die quer durch den Ort marschierten. Langsam vorbei und dann nahmen wir wieder Fahrt auf, immer Richtung „Old Fall River Road“.
Den ersten Halt machten wir am „Alluvial Fan“ (deutsch: Schwemmkegel). Hier sieht man noch die Überreste des Dammbruchs vom „Lawn Lake“, der am 15. Juli 1982 fast zur Katastrophe führte. An diesem Tag brach der Naturdamm des Sees und 29 Millionen Gallonen Wasser nahmen Bäume und Felsen mit zu Tal. Zum Glück hörte ein Müllmann das Röhren der Wassermassen und alarmierte die Parkranger, die daraufhin begannen den „Aspenglen Campground“ zu evakuieren. Insgesamt kamen „nur“ 2 Camper auf dem Campground und eine Person am Fluss ums Leben. Begünstigt wurde die Situation damit, daß das Unglück schon 5:30 Uhr am Morgen stattfand und nicht während des Tages. Somit waren keine weiteren Touristen in der Gefahrenzone.
Weiter ging die Fahrt und damit begann auch der nicht asphaltierte Teil der „Old Fall River Road“.
Die Straße ist nur in einer Richtung (bergauf) zu befahren und somit braucht man sich keine Sorgen um evtl. Gegenverkehr zu machen.
Vom Straßenzustand ist sie sehr gut und zumindest bei uns mit einem PKW ohne Probleme zu meistern. Der nächste Stop war am „Chasm Fall“, der über einen kurzen Weg gleich neben der Straße zu erreichen ist.
Wir genossen den Wasserfall eine ganze Weile alleine
, war es Zeit weiterzufahren, als die nächsten Betrachter den Weg herunter kamen. Immer weiter bergauf bekamen wir immer wieder schöne Ausblicke auf die umliegende Bergwelt.
Mittlerweile war ganz schön viel Verkehr hier und wir wunderten uns, warum die nirgends anhielten. Die Auflösung kam wenig später am Parkplatz zum „Chapin Creek Trailhead“. Dort standen sie alle. Wir hatten aber keine Lust auf irgendwelche Bergwanderungen und so ging die Fahrt weiter.
Irgendwann erreichten wir die Hochgebirgslagen und damit den „Fall River Pass“ mit dem „Alpine Visitor Center“.
Da dieses noch geschlossen hatte, sind wir erstmal etwas den „Alpine Ridge Trail“ gelaufen bis zum höchsten Punkt von 12.005 Fuss. Lange blieben wir nicht, denn hier oben zog es wie Hechtsuppe und dazu war es noch schweinekalt *bibber*.
Wieder unten, war der Shop geöffnet und wir konnten uns aufwärmen und etwas im Laden stöbern.
Anschließend nahmen wir die „Trail Ridge Road“ wieder ins Tal, natürlich nicht ohne jeden Viewpoint mitzunehmen.
Da wir noch etwas Zeit hatten, überredete Danilo mich sogar noch zu einer Wanderung, und zwar zum „Bierstadt Lake“. Wir also wieder zurück auf die „Bear Lake Road“ und am dortigen Trailhead geparkt. Da hier doch einiges an Höhenmetern zu bewältigen war, nahm Danilo das GPS mit und informierte mich nach jeder Serpentine, wie weit es noch ist; am Anfang deprimierend, am Ende aufmunternd.
Oben angekommen, standen wir vor einer Kreuzung. Der Trail sollte hier einmal um den See herumführen und wir überlegten, wohin denn nun. Wir entschieden uns für links, was sich als Fehler erwies, denn wir mussten um den halben See laufen, bevor wir ihn überhaupt mal zu Gesicht bekamen. Trotzdem hat sich die Mühe gelohnt, ein schöner ruhiger verträumter See.
Auf dem Weg wieder nach unten, hatte ich dann auch die Geduld und Nerven, um ein paar Bilder der Umgebung zu machen.
Die Beine waren jetzt so schwer, daß kein Trail mehr drin war und so fuhren wir zurück nach Estes Park und schlenderten ein bisschen durch die dortigen Läden, natürlich nicht ohne im örtlichen Fudge-Shop ein schönes Eis zu essen, so als Belohnung für den Trail.
Jetzt noch mal schnell zum Supermarkt, um ein paar Steaks für den Abend zu kaufen. Scheinbar dachte sich das auch eine Herde Elks, die quer über den Parkplatz liefen.
Bei Steak und einem Kartenspielchen ließen wir diesen Tag dann ausklingen.