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Autor Thema: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt  (Gelesen 24350 mal)

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Kauschthaus

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #90 am: 30.11.2005, 09:22 Uhr »
Den Kindern und Lothar hat es gut gefallen. Mich hat es gar nicht interessiert und deshalb bin ich erst gar nicht mit rein.  :oops:

So, gleich geht's weiter ...

Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

Kauschthaus

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #91 am: 30.11.2005, 09:30 Uhr »
.. Fortsetzung

3. September

Sedona/Cottonwood


Den vorletzten Sonnenaufgang beim Zelten habe ich prompt verpasst. Das Ende des Urlaubs kam mit großen Schritten näher und irgendwie war wohl “die Luft draußen”.
Selbst das Frühstück fiel karg aus, wir wollten möglichst viel Reste verbrauchen.

Wir ließen uns viel Zeit heute morgen, denn wir wussten das erste Mal in diesem Urlaub nicht so recht, was wir tun sollten. Sedona war ja nicht eingeplant gewesen, und dementsprechend hatten wir wenig Informationen über mögliche Aktivitäten.
Für solche Fälle von orientierungs- und ahnungslosen Touristen gibt es ja glücklicherweise Tourist Informations. Wir fuhren also nach Cottonwood und wurden auch prompt fündig.
Mittlerweile war mir eingefallen, dass es hier irgendwo einen “scenic train” gab, und ich holte Prospekte von der Umgebung und auch von dieser Zugfahrt.

Allzuviel Hoffnung hatten wir nicht, dass es am Samstag vom Labour Day Wochenende noch freie Plätze gab, aber wir wollten es zumindest versuchen.
Den Bahnhof in Clarkdale fanden wir schnell und es stellte sich heraus, dass es noch Fahrkarten gab. Also buchten wir 4 Plätze und überbrückten die Zeit bis zur Abfahrt um 12 Uhr  mit einem ausgiebigen 2. Frühstück bei Dennys. Schließlich wollten wir die sicherlich schöne Landschaft nicht hungrig anschauen müssen.

Mit dem Kauf der Fahrkarten wird einem ein bestimmter Wagen zugeteilt. Jeder Wagen hat zusätzlich einen eigenen Aussichtswagen, was wirklich bequem und praktisch ist.

Unter Gitarrenmusik aus dem Lautsprecher und dem Winken der Angestellten auf dem Bahnsteig setzte sich der Zug in Bewegung und tuckerte in Richtung Verde River Canyon.
Den erreichten wir auch nach wenigen Meilen und fuhren dann weitgehend parallel zum Fluß den Canyon entlang.



Über Lautsprecher kamen immer wieder Informationen über die Gegend und Hinweise auf besondere Aussichten. Ein Zugbegleiter lief auch rum und kündigte die Highlights der Fahrt ausgiebig an. Ehemalige Behausungen der Sinagua Indianer entlang eines Felsens, ein Adlernest und besondere Felsformationen. Ich fand das aber nicht so spannend, die Behausungen z.B. habe ich kaum gesehen. Gut, meine Brille lag im Auto, aber auch ein paar andere Passagiere vergnügten sich mit Suchspielen (“Schau, da ist es. Wo? Na da! Ach so da?”) Das Adlernest war halt einfach nur ein Nest, irgendwo am gegenüber liegenden Ufer. Und die Felsformationen sahen nett aus, waren aber im Vergleich zu anderen in den Parks eher langweilig.
Dafür war die Landschaft sehr schön. Der Fluss zieht sich wie ein grünes Band durch das Tal und bietet vielen Tieren in dieser abgeschiedenen Gegend Heimat und Schutz.



Wir verbrachten die ganze Zeit auf dem Aussichtswagen und schauten uns die Gegend an.
Da sich die Landschaft kaum ändert, hätten 1-1,5 Stunden aber völlig gereicht.
Nach knapp 2 Stunden stoppte der Zug in Perkinsville. Hier gibt es eine alte Ranch, die immer noch in Betrieb ist. Früher war es auch eine Wasserstation für die Dampfloks. Die Lok (historische FP7 Diesellok) wechselte vom einen Zugende zum anderen, und dann ging die Fahrt die gleiche Strecke wieder zurück.



Gegen 4 Uhr kamen wir wieder in Clarkdale an. Wir waren so halb zufrieden. Einerseits war die Landschaft durchaus sehenswert, andererseits war es einfach ein bisschen zu lang gewesen. Ein Fehler war sicherlich auch, die Fahrt am Ende der Reise zu machen. Man ist so übersättigt von schönen Gegenden ...

Nun brauchten wir dringend einen Zeltplatz. Ich hatte bei der Tourist Information eine Liste mit Campgrounds geholt, und wir suchten ein paar raus. Wir wurden recht schnell im Dead Horse Ranch State Park fündig und belegten einen der letzten freien Plätze auf dem Main Campground. Er war völlig okay und was ihm an außergewöhnlicher Schönheit fehlte, machte er mit anderen Vorzügen wett. Es gab asphaltierte Stellplätze für die Autos, bzw. Womos, und einen Wasserhahn direkt am Platz. Das alles konnten wir am nächsten Tag beim “alle Campingsachen flugfertig packen” gut brauchen.
Wir stellten das Zelt auf und kamen uns ein wenig vor, als würden wir auf einer Verkehrsinsel zelten. Vorn und hinten war der Platz durch zwei kleine Durchgangsstraßen begrenzt, links und rechts durch die jeweils von einer Straße zur anderen durchgehenden Fahrzeugparkplätze.

Anschließend bestiegen wir wieder unser Auto und fuhren nach Jerome. Jerome ist eine alte Kupferminenstadt hoch oben auf einem Hügel und galt früher angeblich als eine der verruchtesten Städte des Westens.
Davon ist heute nichts mehr zu sehen. Heute leben hier viele Künstler, die das Städtchen neben den Touristen prägen. Es gibt teils recht schöne alte Häuser im Westernstil und darin jede Menge Boutiquen, Antiquitätengeschäfte, Kunsthandlungen, Souvenirshops, Bars und was sonst noch alles zum Touristenrummel gehört.
Wir liefen durch die Straßen und fanden alles ganz interessant. Jerome ist nicht sehr groß, und so dauerte der Rundgang nicht lange. Aus einer Bar mit weiten offenen Türen erschallte wunderbare Live Musik, leider belehrte uns ein Schild darüber, dass man unter 21 nicht rein durfte. Da wir die Kinder nicht auf der Straße stehen lassen wollten, mussten wir verzichten.

Wir beschlossen, nach Sedona zu fahren, dort auch noch rumzulaufen und zu Abend zu essen. Als wir dort ankamen, war es schon fast dunkel. Wir schlenderten die Straße entlang und schauten uns um. Es war ziemlich voll, was nicht weiter überraschend war. Auf einem Platz spielte gerade ein mit vielen bunten Federn rausgeputzter Indianer Flöte und viele Leute lauschten seinem Auftritt. Die Kinder waren begeistert. “Endlich mal ein richtiger Indianer”, dachten sie wohl und hörten andächtig zu. Die Musik war schön, aber irgendwie war das alles arg rummelmäßig.



Wir sahen einige schöne Restaurants, in denen man sicher gut essen kann, aber sie waren uns einfach zu edel. Ganz abgesehen von dem vermutlichen Preis hatten wir keine Lust, die nicht immer ganz ausgereiften Tischmanieren unserer Kinder in einem feinen Restaurant vorzuführen. Wir liefen noch ein Weilchen rum und fuhren dann nach Cottonwood zurück. Uns war eingefallen, dass wir da irgendwo ein chinesisches All-you-can-eat-Buffet gesehen hatten.
Die Entscheidung erwies sich als Glückstreffer, das Buffet sah ungeheuer appetitlich aus und es schmeckte einfach köstlich. Viel los war nicht, und wir unterhielten uns mit der chinesischen Kellnerin. Sie erzählte, dass sie kürzlich von New York hier her gezogen war, und wir dachten, dass das eine ziemliche Umstellung gewesen sein musste.
Sie fragte natürlich auch, wo wir herkamen, konnte aber mit der Antwort Germany nichts anfangen. Wir versuchten es mit Europe, aber auch das sagte ihr nichts. Sie meinte, sie würde mal im Atlas nachschauen ...
Vermutlich musste sie in NYC nicht oft englisch sprechen und kannte deshalb nur die chinesischen Länderbezeichnungen.

Mit vollem Bauch ging es dann zum Zeltplatz zurück, wo wir noch ein paar Holzscheite verbrannten und den Abend gemütlich ausklingen ließen.

Fortsetzung folgt ...
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OWL

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #92 am: 30.11.2005, 10:30 Uhr »
Diese Eisenbahnlinie hatte ich auch mal angedacht. Gut, daß ich jetzt mal eine Einschätzung habe. Ich lese aud Deiner Beschreibung: Nett, aber kein absolutes Muß.

Quid licet Iovi, non licet bovi

Doreen & Andreas

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #93 am: 30.11.2005, 10:43 Uhr »
Wir lesen nach wie vor begeistert mit und bewundern die tollen Bilder.
Die Beschreibung der Zugfahrt kommt aber einen guten Monat zu spät... :grmpf: ...jetzt kommt uns das Bild recht bekannt vor  :lol:
Viele Grüße,
Andreas
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Anne

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #94 am: 06.12.2005, 14:26 Uhr »
Hi Petra,
ich bin erst gestern auf Deinen tollen Reisebericht gestoßen, habe ihn aber in zwei lagen Sitzungen verschlungen. :D  :D
Vieles war ein Deja Vu, da wir mit zwei kleinen Jungen :!:  :D  auch in dieser Gegend herumgedüst sind- Mit dem Wohnmobil, allerdings. Früher sind wir kinderlos mit dem Zelt unterwegs gewesen. Es kam mir also vieles sehr vertraut vor- selbst die Super Solar Shower am Auto aufgehängt mangesl Bäumen am Lone Rock Campground.....

Der große Sandkasten überall ist für Kinder optimal und die Reste unserer Dämme haben wahrscheinlich die Schneeschmelzen abgetragen. :wink:

Vielen Dank für den spannenden Reisebericht.  :D
Wie seid Ihr mit dem Auto zurecht gekommen? Hattet Ihr genug Platz für das Gepäck? Welche Klasse hattet Ihr bei Herz gemietet? Ein normaler 4mal4 Blazer oder Ähnliches wäre uns im Sommer 2006 zu klein geworden, weshalb wir einen Minivan gebucht haben.

Tschüß
Karin

Kauschthaus

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #95 am: 06.12.2005, 20:46 Uhr »
Hallo Karin,

wir hatten einen ganz normalen 4wd gemietet, also Explorer o.ä. Bekommen haben wir einen Ford Expedition, der sehr groß ist. Er hat eine 2. Rückbank, die wir umgeklappt haben. Trotzdem wurde es manchmal eng, da wir nicht jedes Mal beim Zeltabbau alles ganz klein gepackt haben. Das Zelt einfach ein paar Mal zusammengeklappt und reingelegt, die Schlafsäcke nicht immer in die Beutel gestopft sondern einfach in eine Reisetasche gelegt, dann noch Feuerholz und Vorräte ...

Aber der Wagen war klasse, auch im Innenraum war es angenehm geräumig. Als zusätzliches Schmankerl hatte er einen DVD Player an der Decke vor der Rückbank.
Als die Kinder mal nicht so friedlich waren, habe ich ihnen eine DVD über amerik. Nationalparks, die ich gekauft hatte, eingelegt, das hat sie eine Weile beschäftigt. (Seitdem wollen sie nach Hawaii in den Vulcano NP  :roll: )
Als die langweilig wurde, haben wir mal in einem Supermarkt billige DVDs entdeckt, Spongebob und Tom & Jerry. Sie waren begeistert und wir hatten mehr Ruhe ....  :wink:

Ich hatte letzte Woche nicht so viel Muße zum Schreiben, aber ich denke in dieser Woche folgen noch die wenigen letzten Tage.

Viele Grüße, Petra
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Schneewie

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #96 am: 06.12.2005, 21:25 Uhr »
Oh ja, bitte weiterschreiben. Was soll ich sonst im Büro machen  :wink:
Gruß Gabriele

OWL

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #97 am: 07.12.2005, 08:48 Uhr »
Zitat
Aber der Wagen war klasse, auch im Innenraum war es angenehm geräumig. Als zusätzliches Schmankerl hatte er einen DVD Player an der Decke vor der Rückbank


Nobel, nobel.:wink:

Wieviel kostet ein Wägelchen mit solchen Extras?

Quid licet Iovi, non licet bovi

Kauschthaus

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #98 am: 07.12.2005, 11:05 Uhr »
Hallo Thomas,

ich weiß es nicht. Wir hatten einen Standard SUV mit Navi gebucht und bezahlt. Der größere Wagen samt DVD Player war also ein kostenloses Upgrade. Auf der Hertz Seite könnte man das aber rausfinden.

Viele Grüße, Petra
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OWL

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #99 am: 07.12.2005, 13:51 Uhr »
Hallo Petra,

noch haben wir keine Kinder, aber wir wollen gerne irgendwann und überlegen, was dann (z. B.  auf REisen) so alles anders sein wird als jetzt. Und daher finde ich Euren Reisebericht wirklich sehr informativ. Aber auf die Idee, daß es Mietwagen mit eingebautem DVD-PÜLayer gibt, bin ich noch nicht gekommen.

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Kauschthaus

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #100 am: 07.12.2005, 18:32 Uhr »
Zitat von: OWL
Hallo Petra,

noch haben wir keine Kinder, aber wir wollen gerne irgendwann und überlegen, was dann (z. B.  auf REisen) so alles anders sein wird als jetzt. Und daher finde ich Euren Reisebericht wirklich sehr informativ.


ähm, manche Szenen, z.B. sich fetzende Kinder auf der Rückbank, habe ich unerwähnt gelassen!  :lol:  :wink:
     


Viele Grüße, Petra
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Doreen & Andreas

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #101 am: 07.12.2005, 20:07 Uhr »
Zitat von: Kauschthaus
       

Einfach super, die Smiley´s.
Aber nun bitte weiter im Bericht  :wink:
Viele Grüße,
Andreas
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Kauschthaus

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #102 am: 07.12.2005, 21:29 Uhr »
Zitat
Aber nun bitte weiter im Bericht


Tut mir leid, habe zwar keinen richtigen Vorweihnachtsstress, aber das eine oder andere hat mich doch vom Weiterschreiben abgehalten ...


.. Fortsetzung

4. September

Cottonwood - Flagstaff - Las Vegas


Wir standen wieder recht früh auf, frühstückten und machten uns dann daran, alle Campingsachen wenn nötig zu säubern und so klein wie möglich in den diversen Taschen und Boxen zu verstauen.
Übrig blieben nur ein paar Holzscheite, 2 Gaskartuschen und 2 Wasserkanister. Da die Kanister ganz billige Plastikdinger waren, die schon nach 3 Wochen Gebrauch Verschleiß an den Verschlüssen zeigten, wollten wir sie nicht mitnehmen.
Das Holz ließen wir neben dem Grill liegen, irgendjemand würde sich sicher freuen, und die Kartuschen und Kanister nahm ein Ranger am Eingang gerne entgegen.

Da wir es nicht eilig hatten, nach Las Vegas zurück zu kommen, fuhren wir noch den Umweg über Flagstaff. Wir fanden einen Parkplatz in der “historic town“ und wanderten die Straßen entlang. Das Wetter war nicht besonders gut und nach einer Weile kam ein heftiger Regenschauer runter. Wir stöberten noch ein wenig in einem Outdoorladen bis der Regen nachließ und beschlossen dann weiterzufahren.

Bis Kingman war die Fahrt auf der I-40 völlig ereignislos, dann kam etwas Stress auf, als wir Leuchtschilder am Straßenrand sahen, die vor Staus oder Sperrungen am Hoover Damm warnten. Ein Radiosender für nähere Informationen war auch angegeben. Der meldete aber keine besonderen Staus und so fuhren wir einfach weiter.
Wir kamen auch glatt über den Damm, hielten aber noch für ein Foto. Auch am Abend ist er ein beeindruckender Anblick.



Die Anfahrt auf Las Vegas bei Dunkelheit ist ein tolles Erlebnis. Von der höher gelegenen Straße aus sahen wir auf ein riesiges Lichtermeer. Selbst von weitem konnten wir den Stratosphere Tower heraus ragen sehen.
Auf dem Weg zum Flamingo Hotel sahen wir am Straßenrand ein chinesisches All-you-can-eat-Buffet. Nach den guten Erfahrungen in Cottonwood gingen wir rein. Wir setzten uns und bestellten was zu trinken. Dann machte ich einen Fehler und ging zu den restrooms. Ich vermied es anschließend lieber, vom Zustand der “restrooms” auf den der Küche zu schließen, denn dann hätten wir nämlich sofort gehen müssen.
Den anderen waren meine Schauerberichte von umgefallenen Abfalleimern, die samt nicht sehr appetitlichem Inhalt auf dem Kloboden rumlagen, ziemlich wurscht und sie bedienten sich reichlich am Buffet. Mein Hunger siegte dann auch, aber trotzdem war es lange nicht so gut wie in Cottonwood.

Wir kamen dann gegen 9 im Flamingo an. Beim Einchecken gab es keine Schlange, es ging alles recht flott. Ich war gespannt auf die Zimmer, da ich zuvor unterschiedliches gehört hatte. Wir trabten samt Gepäck durch einen Teil des Casinos (sehr gewöhnungsbedürftig) und suchten uns durch die Gänge und Zimmernummern.
Das Zimmer war schön und sehr geräumig. Da es zum Schlafen noch zu früh war, zogen wir noch mal los, um den Strip um uns herum zu erkunden. Das Flamingo liegt ja wunderbar zentral, so dass man keine langen Wege zu den bekanntesten Hotels hat.





Die Gehwege auf beiden Seiten des Strips waren gerammelt voll. Wahre Menschenmassen wälzten sich entlang. Klar am Sonntag vom Labour Day Wochenende ...
Wir ließen uns in der Menge treiben und schauten uns um. Am Hotel Mirage kamen wir gerade rechtzeitig an, um den “Vulkanausbruch” zu sehen.  



Danach gingen wir noch in das Hotel hinein und bestaunten die Pracht von innen. Wirklich sehr schön, aber leider nicht in unserer Preisklasse.

So langsam hatten wir genug von dem Menschengewühl und gingen ins Hotel zurück. Die Kinder schliefen bald ein und Lothar und ich genehmigten uns noch ein Bier aus der Kühltasche. Es war ein seltsames Gefühl, nicht mehr am Lagerfeuer zu sitzen und den Sternenhimmel zu betrachten. Die Zivilisation hatte uns wieder ...

Fortsetzung folgt ...
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OWL

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #103 am: 08.12.2005, 06:36 Uhr »
Zitat
ähm, manche Szenen, z.B. sich fetzende Kinder auf der Rückbank, habe ich unerwähnt gelassen! Laughing Wink


Aha!  :wink:

Aber ich glaube, die Freude über den Nachwuchs überwiegt doch immer. :D

Ansonsten: Schade, daß wir uns dem Rückflug nähern! :cry:

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Kauschthaus

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Re: Rund um das Colorado Hochplateau mit Kindern und Zelt
« Antwort #104 am: 11.12.2005, 16:21 Uhr »
.. Fortsetzung

5. September

Las Vegas


Einen Kaffeekocher gab es im Hotelzimmer nicht, also begann der Tag mit einem Gang zum nächstgelegenen Kaffeestand im Hotel und einem Rundgang durch den tropischen Garten. Der ist recht schön und war am frühen Morgen auch ziemlich leer.

Mittlerweile waren auch die Kinder wach, zeigten aber keinerlei Neigung, sich anzuziehen und den Tag zu beginnen. Nach einiger Diskussion (“Ihr steht jetzt sofort auf ... Wir wollen aber ...”) einigten wir uns darauf, dass sie Cornflakes im Zimmer essen (“Aber NICHT kleckern!”) und sogar TV sehen dürfen, und Lothar und ich gingen zum Frühstücksbuffet im Hotel.
Da es noch so früh war, bekamen wir einen wunderbaren Platz direkt am Fenster zum tropischen Garten mit Blick auf die großen Fische und die Flamingos. Das Buffet war gut und sehr abwechslungsreich.

Danach kamen auch die Kinder in die Gänge und wir gingen zur Monorail Station, die nicht weit vom Flamingo entfernt ist. Die Idee war, per Monorail zum MGM Hotel und zurück zum Aladdin zu fahren. Nach einem Blick auf die Preistafel strichen wir das aber. Eine Einfachfahrt kostete 3 $ pro Nase, das wären 24 $ hin und rück gewesen. Deshalb beschlossen wir, zum Aladdin zu laufen und das MGM Hotel bei Gelegenheit per Auto zu besichtigen.

Das Aladdin hat uns sehr gut gefallen. Kitsch hin, Kunstwelt her, das Thema “arabisches Hafenstädtchen” ist schön umgesetzt. Wir ließen uns Zeit und liefen die ganze Runde der Desert Passage. Am Hafen warteten wir auf das nächste künstliche Gewitter. Hier gab es auch einen  Eisladen und ich ließ mich von den Kindern überreden, die Wartezeit mit einem Eis zu verkürzen. Etwas gedankenlos bestellte ich 4 Eiswaffeln mit je 2 Kugeln. Die Überraschung folgte dann auf dem Fuß, denn ich musste ca. 16 $ bezahlen. Ich verbuchte das gedanklich in der Reisekasse unter der Rubrik Lehrgeld.

Das Gewitter war nett anzusehen und anzuhören. Erst grummelte ein ferner Donner, dann wurde es etwas lauter und die ersten “Regentropfen” fielen ins Hafenwasser. Danach prasselte ein kräftiger Regen, bis sich das Gewitter wieder verzog.



Auf dem Rückweg zum Flamingo Hotel machten wir noch einen Abstecher zum Bellagio. Ein wirklich schönes Hotel, aber Eleganz ist nicht so mein Fall.

Wir holten nun das Auto, da wir nach einer Waschanlage und einem Buchladen suchen wollten. Ich hatte nichts mehr zu lesen und wollte den Rückflug am übernächsten Tag nicht ohne Buch antreten.
Wir fuhren ziemlich wahllos in Las Vegas rum, auch durch Downtown, aber nirgends wurden wir so recht fündig. Dafür sahen wir, wie es so außerhalb des Strips aussieht. Na ja, einen Schönheitspreis wird Las Vegas wohl nicht gewinnen ....

Zurück im Hotel verlangten die Kinder nach einer Abkühlung im Pool. Lothar begleitete sie und ich fuhr noch mal los, da ich an der Rezeption die Adresse von einem Barnes & Nobles Laden bekommen hatte. Sicher viel Aufwand wegen eines Buches, aber für mich ist so was eine absolute Notstandssituation.
Der Buchladen war riesig und ich revidierte innerlich meine Meinung, dass in Las Vegas wohl kein Bedarf an geistiger Nahrung besteht. Da gleich nebenan eine große Mall war, bummelte ich noch ein wenig herum.
Mit zwei Tony Hillerman Romanen und keinen weiteren Einkäufen kehrte ich ins Hotel zurück. Bald kamen auch die Schwimmer wieder und beschwerten sich, dass die Rutsche geschlossen war. Es war niemand zum Aufpassen da, also wurde sie gesperrt. Schade, die hätte ich auch gerne ausprobiert ...

Später fuhren wir zum Essen ins Ellis Island Casino. Wir mussten nicht lange auf einen Tisch warten und bestellten das Steak Special für 4,99 $. Das war ein sehr großes leckeres Steak mit Folienkartoffel, Sour Cream und Bohnen. Super lecker und eine reichliche Portion. Dazu gönnten wir uns ein schmackhaftes dunkles Bier, das nur 1,50 $ kostete.
Da wir nicht spielten, waren wir sicher ein Verlustgeschäft ...

Wir brachten dann das Auto zurück in die Tiefgarage vom Flamingo und zogen noch mal los, da wir die Show mit den Sirenen und Piraten am Treasure Island sehen wollten. Wir waren etwas spät dran und bekamen keinen Platz mehr. Der Zugang über den Plankenweg war mit einem Seil abgesperrt. Von der Straße aus konnte man nichts sehen, deshalb drängelten sich die Kinder etwas durch und fanden noch ein Plätzchen, klein wie sie sind. Lothar und ich konnten die Show nur akkustisch verfolgen, aber es war uns relativ egal.
Die Kinder fanden’s toll und berichteten begeistert von den verschiedenen Stunteinlagen der Piraten und Sirenen.
Wir machten noch einen Abstecher zum Caesars Palace, aber dann war es wirklich genug für den Tag und wir zogen uns in unser Zimmer zurück.



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