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Autor Thema: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)  (Gelesen 37861 mal)

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sil1969

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #90 am: 24.09.2012, 13:16 Uhr »

Ich hoffe der Reisebericht ist nicht zu langweilig  :roll:...wie gesagt, wir klappern halt keine Sehenswürdigkeiten ab, unsere Priotitäten liegen oft woanders in diesem Urlaub.


Ganz und gar nicht! Ich mag Reiseberichte, wo man auch mal anderes als die üblichen Sehenswürdigkeiten - die natürlich auch toll sind - zu sehen bekommt, wie z.B. die Rettungsdienst-Station.
LG Silvia

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #91 am: 24.09.2012, 16:59 Uhr »
Wir hatten letztes Jahr einen GMC Yukon XL. Das ist genau so ein "Schiff" wie der Suburban. Da drin kannst du mit allem Möglichen rumschmeißen, so viel Platz ist da, aber mit Dollarnoten brauchten wir nicht zu schmeißen (können wir auch nicht). Er hat im Schnitt 11l Regular auf 100km getrunken. Ich hätte ja mit mindestens 20l gerechnet und sah uns schon verschuldet aus dem Urlaub zurück kommen...

Ach, dann hätten wir ihn ja tatsächlich nehmen können...haben nämlich echt darauf spekuliert und dann gedacht nee, der sauft uns bestimmt zu Tode.  :D
Der Typ von Enterprise meinte schon, nee, ist gar nicht so schlimm, aber wir dachten ja, ja...der will bloss den Wagen loswerden.  :wink:

Hallo ihr zwei, :D
bin leider jetzt erst auf euren Tollen Blog gestoßen durch Anita.
Es ist ja nie zu spät.
habe erstmal alles nachgelesen, es lass sich wie ein spannendes Buch.
Ich bekomme da richtig Sehnsucht, denn vor Jahren habe ich mit einer Freundin
auch eine Amerikareise mit dem  Auto durch 6 Statten gemacht,
bohaaa  waren das  Erlebnisse   4 Wochen davon jeden Tag woanders. :rv:
Das sind Erinnerungen die einen keiner mehr nehmen kann.
Schön euch wieder zu sehen, wenn auch erst nur auf Bildern.
Wünsche euch noch viele tolle Begegnungen und tolle Tage
kommt gut wieder Heim. 8) :palme:
freue mich  noch etwas mit reisen zu können mit euch hier am PC.
L.G.Dagmar :liebe: Knuddel euch lieb :D

Oh, hallo liebe Dagmar! Das ist jetzt aber schön, von dir zu lesen! Wir freuen uns, dass du hier dabei bist!

Musst halt wieder mal rüber, wenn die Sehnsucht nun so aufkeimt...  :D
Ist schon toll hier.

Wäre schön, wenn wir uns auch live mal wieder sehen würden.  :)

Liebe Grüsse von uns zwei an dich!

Hallo Ihr Beiden! Danke für Euren Bericht.
Bandera ist uns auch in guter Erinnerung. Auf unserer Reise durch Texas im Jahr 2002 haben wir einige nette Tage auf der "Running R Ranch" verbracht mit Reitausflügen in der Gegend um den Medina River. Auch in der Silver Dollar Bar haben wir ein Lonestar Beer getrunken! In San Antonio waren wir zur "Fiesta" die 10 Tage im April stattfindet.
Ich freue mich schon auf die Weiterfahrt mit Euch.

Schön, wenn bei euch gute Erinnerungen aufkommen.  :)

Uschi hat der Running R Ranch einen Besuch abgestattet, um Iris und Ralf mal wieder zu sehen.
Leider betreiben sie die Ranch nicht mehr selbst, sie haben den Betrieb verkauft, aber das Land gehört noch ihnen und sie wohnen neben den eigentlichen Ranchgebäuden in einem schönen Haus. Sieht nun alles ein bisschen anders auf und es sind nur noch einige wenige Pferde da.
Iris und Ralf geht es aber gut und sie sind zufrieden so, wie es nun ist.

Zitat

Das Haus steht Nähe Downtown Birmingham, Alabama...kann also durchaus sein, aber ob es so IST und wo der Film gedreht wurde, weiss ich nicht.


Aaah, danke!!! Da sind wir ja in wenigen Tagen. Erinnerst Du Dich an den Namen des Hauses?? Wir machen nämlich evtl. eine Zwischenübernachtung in oder bei Birmingham auf dem Weg nach New Orleans

Hier ist der Link zum Haus:

http://www.informationbirmingham.com/arlington/index.htm

Viel Spass!  :)


Ich hoffe der Reisebericht ist nicht zu langweilig  :roll:...wie gesagt, wir klappern halt keine Sehenswürdigkeiten ab, unsere Priotitäten liegen oft woanders in diesem Urlaub.


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Dann ist ja gut.  :lol:
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Anita

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #92 am: 25.09.2012, 12:22 Uhr »
Hallo Uschi und Natascha,
meine Urlaubswoche ist vorbei und ich hatte mich schon riesig aufs Nachlesen gefreut, will doch nix verpassen von diesem wundervoll beschriebenen Reisebericht und bin nicht enttäuscht worden. Natascha, das machst du super.
Uschi, könntest du mir vielleicht einen Jackalope mitbringen? Ich würd ihn auch in nächster Zeit persönlich bei dir abholen, wenn nicht, na ja, dann dauerts halt ein bisschen länger.
Ich wünsch euch Beiden noch weitere supertolle Begegnungen und wundervolle Erlebnisse. Werde natürlich mit Freude weiter mitreisen.
Liebe Grüße
Anita

Angie

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #93 am: 25.09.2012, 13:21 Uhr »

Die kleinen roten Vögel, von denen du den Namen nicht weißt, diese hier



könnten Northern Cardinal, vereinfacht, Kardinalvögel, sein.


LG, Angie
Viele Grüße,
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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #94 am: 25.09.2012, 15:53 Uhr »
@ Anita: Schön, dass du wieder mit dabei bist.  :)

Wegen dem Jackalope...wir können mal gucken, ob wir was finden.  :wink:
Uschi meint, für das persönliche Abholen wär's die Suche jedenfalls wert.  :D

@ Angie: Kardinalvogel, genau, irgendwas ist in meinem Kopf rumgeschwirrt, aber ich konnte es nicht greifen.  :wink:
Danke!
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Angie

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #95 am: 25.09.2012, 15:59 Uhr »
@ Angie: Kardinalvogel, genau, irgendwas ist in meinem Kopf rumgeschwirrt, aber ich konnte es nicht greifen.  :wink:
Danke!

Glaube ich dir sofort, dass du es bzw. ihn nicht greifen konntest, die Kardinalvögel sind manchmal schnell :wink: :lol:

Viele Grüße,
Angie

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #96 am: 25.09.2012, 17:45 Uhr »
19.9.2012 - Tag 16 - San Antonio!

Teil 1


Leute, da ich es nie hinkriegen werde, kurze Texte zu ganzen erlebten Tagen zu verfassen und das auch gar nicht mein Ziel ist  :D, mache ich es wie schon mal: Ich mache einen Teil 1 und einen Teil 2. Ich bezweifle, dass der ganze Text und die vielen Bilder in einen einzigen Beitrag reinpassen.  :wink:

Gut, dann ab die Post:

Na endlich. Heute, an unserem letzten Tag vor der Weiterreise in "die Berge", schaffen wir es nach San Antonio.
Uschi war schon da, ich noch nie, und ich freue mich wirklich auf den River Walk, wird doch gemunkelt, dass es da wirklich ausnehmend hübsch sein soll.

Normalerweise würden wir von Bandera aus durchgehend die 16 benutzen, um nach San Antonio zu kommen, seit wir aber wegen unserem Auto in Boerne waren und "hinten rum" gefahren sind, um da hinzukommen und man so auch nach San Antonio kommt, wählen wir auch heute diese Strecke. Auf der 16 ist es nämlich eher langweilig, daher fahren wir ein ziemliches Stück auf der 46 bis zum Anschluss auf die Interstate 10, um auf dieser das letzte Stückchen nach San Antonio hinter uns zu bringen.

Dank der hervorragenden Vorbereitung durch Uschi, die wirklich alle relevanten Routenplände ausgedruckt hat vor unserer Reise und alles schön geordnet hat - an dieser Stelle mal ein grosses Dankeschön für diese Arbeit, das bringt echt ne ganze Menge!  :daumen: -, gelangen wir ohne Probleme an die Stelle in der Stadt, wo wir Zugang zum River Walk haben.
Wir finden dann auch direkt ein Parkhaus "mitten im Riverwalk", perfekt!

http://sanantonio.citysearch.com/profile/34382790/san_antonio_tx/market_street_parking_garage.html

Einer der Abgänge zum River Walk:



"Ooooh, ist das schön hier!"  :D



Nun keimt bei mir zum ersten Mal wirklich Touristenfeeling auf. Bisher waren wir ja nicht so wirklich was anschauen, was "alle" anschauen, aber hier sind ausser uns noch viele andere Menschen aus aller Welt unterwegs, bewaffnet mit Kameras, wir hören verschiedene Sprachen, und das ist doch auch endlich mal ganz schön. Sich einfach ins Getümmel zu stürzen und zu geniessen, dass man ein Touri unter vielen ist. Ich mag beides: Das Persönliche, etwas Andere, aber auch einfach angucken gehen, was "man so anguckt".

Und ja, mir wurde nicht zu viel versprochen vom River Walk. Ist schon eindrücklich, diese Oase mitten im grossen San Antonio, quasi einen Stock tiefer als der ganze lärmige Stadtrest da oben.

Am allerschönsten ist es an dem "Loop", den der Fluss weg vom Hauptstrom macht. Man kann hier vom Hauptfluss aus einer schönen Schlaufe entlang spazieren, um am Schluss dann wieder da anzukommen. Auch am Hauptfluss ist es nett und ruhig, aber nicht so lieblich:



Viel interssanter und schnuckliger ist es echt am kleinen Loop. Auch hier finden sich friedliche, stille Stellen zum Durchatmen:









Aber neben der friedvollen Stille gibt es auch einen längeren Abschnitt, da befinden sich ein Restaurant und ein Shop nach dem anderen, die Leute sitzen draussen an den Tischchen am Wasser, man hört hier und da Musik, zwar nur aus Lautsprechern, aber immerhin Musik, ein buntes Treiben herrscht hier.

Da keimt so richtig mediterranes Strassencafé-Feeling auf, wie man es sonst eher in Frankreich, Italien oder Spanien erwartet und hier in den USA nicht so oft antrifft, total schön!
Dazu spielt auch das Wetter wieder mal mit, es ist einfach nur strahlend blau, sonnig und heiss, und hier unten am Fluss, unter all den Bäumen, weht ein angenehmes Lüftchen und es ist oft wunderbar schattig, also super auszuhalten.







Wer will, kann eine Bootstour machen und sich die Geschichte und die Umgebung des River Walks erklären lassen.



Wir wählen uns ein Restaurant unter all den Möglichkeiten aus, einfach irgendeines, das uns nett vorkommt, und sitzen natürlich draussen. Wer hier an diesem Tag das Bedürfnis hat, drinnen im "klimageschwängerten" Kühlschrank zu sitzen, mit dem stimmt irgendwas ernsthaft nicht.  :lol:




 
Wir bestellen Salat und bekommen zur Vorspeise kostenlos ein "bisschen" was zu knabbern  :wink:, nämlich einen echt riesigen Korb vollgepackt mit Nachos mit lecker pikanter Salsa. Wenn wir den leerputzen würden, könnten sie sich unseren Salat sparen.

Das Grünzeugs schmeckt lecker, unser inzwischen heiss geliebter Southern Sweet Tea auch, wobei ihn Uschi immer half-half bestellt, also halb gesüsster und halb ungesüsster Tee (ich mag ihn gesüsst, wobei ich immer ein bisschen warte, bis das Eis ein wenig schmilzt, dann wird er schlicht perfekt!).



Und so sitzen wir einfach hier, geniessen den Ausblick auf den Fluss und betrachten die schnuckligen Enten, die bettelnd zwischen den Tischen herumwatscheln und die Leute mit grossen Kulleraugen (so gross und kullerig, wie es für Enten halt möglich ist  :wink:) um ein paar Krümel bitten.



Es steht zwar überall, man soll bitte keine Vögel füttern, aber nur wenige halten sich daran, selbst die Kellner schmeissen Reste rum, weil das die Touristen so entzückt. Die Tiere kriegen alles Mögliche, auch ziemlich ungesunde Sachen wie die sehr salzhaltigen und herzhaft gewürzten Nachochips.
Wir halten uns an die Regel und füttern keine Vögel, wir finden sowas unnötig und nicht besonders Tierlieb.
Aber sie anzuschauen ist trotzdem nett, denn scheu sind sie überhaupt nicht.


Teil 2 folgt sogleich...

 
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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #97 am: 25.09.2012, 18:11 Uhr »
San Antonio, Teil 2


Während wir da so sitzen und den Tag geniessen, taucht eine Mariachi-Band mit traditionell gekleideten Mexikanern auf, die hier von Restaurant zu Restaurant tingelt und die Leute fragt, ob sie sich Musik wünschen. Bejaht man die Frage, stellen sie sich an den Tisch und spielen für Tips. Nach einer Darbietung am Nachbartisch, kommen sie auch uns fragen und ja, wir haben grad Lust auf musikalische Untermalung der wirklich ansprechenden Szenerie, die wir hier vorfinden. Wir wünschen uns ein bisschen was tranquilo, also was Ruhiges, und bekommen was Schönes vorgeschmachtet.  :wink:



Nach einem grosszügigen Trinkgeld (ich glaube, der Augenaufschlag des einen Sänger war der Auslöser  :lol:) und ein bisschen flirten ziehen die vier weiter ihres Weges, immer auf der Suche nach dem grossen (Tip-)Glück. Und werden uns im Laufe des Tages noch drei Mal über den Weg laufen, bis wir uns gegenseitig grinsend unterstellen, einander bestimmt zu verfolgen.



Uns zieht es weiter, wir steuern einen Souvenirshop an, in dem man wirklich ALLES findet. Und nicht nur den üblichen Kitsch, den man sich eh nicht antut, sondern auch mal wirklich schöne und witzige Dinge, die man tatsächlich kaufen will.
Wir erstehen je einen Hoodie und ein Shirt mit San Antonio-Aufschrift und ein paar Kleinigkeiten für die Daheimgebliebenen.

Die restliche Zeit verbringen wir mit zwanglosem Schlendern, Gucken, Fotografieren und Filmen und später noch einem Kaffee und Cheese Cake. Kaum stehen wir auf und gehen, stürzt sich eine Horde Tauben wie komplett irr auf den übrig gelassenen Rest meines Riesenstücks Kuchens.  :shock:
Das hätten sie mal versuchen sollen, während ich noch am Essen war, du lieber Scholli!  :kloppen:



Bis auf die gelegentlich erklingenden Sirenen und einem Polizisten/Feuerwehrmänner/Rettungsdienst-Auflauf bei einem Restaurant oben auf der Strasse, wo irgendwas passiert zu sein scheint, ist alles schön relaxt.

Interessant anzuschauen ist auch der Kontrast zwischen der Idylle hier unten am River Walk, wo man niemals denken würde, dass man sich in einer grossen Stadt bewegt und dem puren Hochhaus-Flair, das man erblickt, sobald man den Blick vom Fluss weg in die Höhe hebt.

Wobei ich das hier noch zu "hier unten" zähle:



Aber das hier ist dann schon richtige Stadt:









Nett war's, wirklich nett. Ich würde jederzeit wieder herkommen, es fühlt sich einfach gut an, hier zu sein. Wenn ich in einer Stadt leben müsste in Texas, würde es wohl San Antonio sein.
Wenn man hier arbeitet, hat man mit dem River Walk einen netten Ort für die Mittagspause zur Verfügung, wo man sich echt auch mal erholen kann. Und irgendwie hat das hier einfach Flair.

Etwas wehmütig (weil einfach schon wieder ein schöner Urlaubstag vorübergeht) holen wir unseren Wagen aus dem Parkhaus (13 Dollar) und fahren denselben schönen Weg zurück nach Bandera.

"Zu Hause" angekommen, es ist inzwischen Abend, haben wir Hunger. Und japp, wir wagen doch einfach mal was Neues für unser letztes Dinner hier  :wink:, vergessen für einmal Brick's Café und wählen Busbee's BBQ an der Main Street.



Wir bestellen je einen Cheese Burger mit Bacon und warten. Und dann kommen die besten zwei Burger, die wir jemals gegessen haben (gut, so oft essen wir halt nicht Burger, aber die hier würden glaub ich auch dem "internationalen Vergleich der Burger-Vielfrasse" standhalten  :lol:). So saftig, so würzig, so lecker, einfach geil! Der Fleischsaft läuft an unseren Fingern runter und es macht Spass, dieses Teil zu verschlingen.





Und doch flammt hier, ich muss es einfach mal erwähnen, wieder mal mein schlechtes Gewissen auf und zwar echt bei jedem zweiten Bissen, toller Geschmack hin oder her.  :roll:
 
Ich bin immer mal wieder Vegetarierin, seit Jahren schon, weil ich Tiere von ganzem Herzen liebe und eigentlich keine Tierbabyleichen und auch sonst keine Tiere essen will, weil es in meiner Seele schmerzt. Aber dann wieder liebe ich dem Geschmack von Fleisch sehr und ein saftiges Steak ist einfach obermjammi und schwupps, war's das wieder mit "kein Fleisch", bis zum nächsten "Nee, nee, nee, ich kann das nicht essen"-Anfall.

Vor der Abreise habe ich das Buch "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer gelesen, in dem er die Fleischindustrie der USA aufdeckt und komplett auseinandernimmt und zwar absolut schonungslos.
Wer Tieren auch nur ein bisschen was an Schmerz, Gefühlen und Individualität zuspricht, dem kommen abwechslungsweise die Tränen, die Wut-Galle und die Übelkeit hoch, so dermassen unhaltbar sind die Zustände in den Mast-Betrieben und Schlachthöfen. Wirklich fast nicht auszuhalten für eine Tierliebhaberin wie mich und man muss auch gar kein so weiches Herz haben, um damit nicht einverstanden zu sein.

Und ich hatte mir geschworen, auf unserer Reise komplett auf Fleisch zu verzichten. Und nun schaffe ich es nicht und bin hin- und hergerissen zwischen "BOAH ist das alles lecker" und der Lust auf Fleisch und dem wirklich schlechten Gefühl wegen meiner fehlenden Konsequenz und den inneren Bildern, die mich immer wieder beschleichen, sobald mir das Buch in den Sinn kommt.

Ganz schöner Konflikt.  :(

Gut, aber der Burger war lecker. Und wir sind satt. Und fahren zu unserem Eisenbahnwagen, nach einem Tag voll schöner Eindrücke.

Ein letztes stimmungsvolles Foto aus unserem geliebten Städtchen Bandera an diesem wundervollen Abend:



Auf dem Heimweg begleitet uns diese traumhafte Dämmerung:





Wow. Danke Bandera!
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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #98 am: 25.09.2012, 18:22 Uhr »
Glaube ich dir sofort, dass du es bzw. ihn nicht greifen konntest, die Kardinalvögel sind manchmal schnell :wink: :lol:

Hi hi  :D...jetzt musste ich echt schallend loslachen, so geil!  :grins:
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Angie

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #99 am: 25.09.2012, 20:54 Uhr »

Ach, das war wieder ein herrlicher Tag :D Ich war vor zig Jahren in San Antonio, aber der River Walk ist mir entgangen, schade, denn deine Bilder und Beschreibungen zeigen deutlich, wie schön es dort ist.

Zur Ernährung - Vegetarier ja oder nein: Ich muss gestehen, dass ich Fleisch esse und nicht ungern, aber deine Sätze, die du über deine Gedanken geschrieben hast - der innerliche Konflikt - so ist es einer Bekannten von mir gegangen, die hier auf GC lebt. Zuerst - wie du - zwischendurch, aber wirklich selten - mal ein Stück Fleisch. Dann wieder geschworen, nein, ab jetzt nie wieder, bis der nächste "Rückfall" kam, aber die Abstände, in denen sie zwischendurch Fleisch aß, wurden immer länger und länger und heutzutage ist sie nicht mal mehr Vegetarier, sondern Veganer. Ich kann mir daher einigermaßen gut vorstellen, was sich in deinen Gedanken abspielt, dieses hin- und hergerissen sein, denn bei ihr lief es haarscharf genauso ab.


LG, Angie
Viele Grüße,
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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #100 am: 25.09.2012, 21:31 Uhr »
20.9.2012 - Tag 17 - Ab in die Smokies...Vier-Tages-Trip von heiss nach kühl


Heute Morgen, an einem wiederum traumhaft sonnigen Donnerstag, müssen wir Bandera tschüss sagen. Und wir hassen es. Jedes Mal auf's Neue. Wir wollen hier nicht weg. Wir fangen an zu träumen, wie es wäre, im Lotto zu gewinnen, uns hier eine Ranch zu bauen und Pferde und Hunde zu halten und heimatlosen Katzen ein zu Hause zu geben...oder einen Shop mit Swiss Specialties zu eröffnen...oder, oder, oder. Träumen darf man ja...
Und auch spinnen ab und zu  :D...einen klitzekleinen Moment lang überlege ich mir ernsthaft, hakenschlagend in die Büsche zu verschwinden, irgendwo im texanischen Hinterland unterzutauchen und zu warten, bis ich vergessen werde.  :lol:

Aber nun müssen wir echt los, wir dürfen nicht zu viel Zeit mit "wir kommen hier nicht weg" verplempern, denn wir haben vier Fahrtage und etwa 1200mi/1930km vor uns, bis wir am Sonntag in den Great Smoky Mountains, genauer gesagt in Maggie Valley, North Carolina, eintreffen sollten, denn dort haben wir uns für fünf Nächte hier:

http://www.alamomotel.com/

ein Motelzimmer gebucht.

Am Samstag möchten wir in Nashville sein, möglichst nicht zu spät abends, um die Stadt noch ein bisschen geniessen zu können und dort einmal zu übernachten.

Wir verlassen also unser geliebtes Bandera und nehmen eine Menge berührende Augenblicke in unseren Herzen mit uns mit. We'll come back, that's for sure!

Hier ein paar abschliessende Eindrücke, die am Medina River entstanden sind.









Hier hat sich eine grosse Gruppe Enten und Gänse niedergelassen und es ist friedlich, die neugierigen Tiere eine Weile zu beobachten.

















Diese kleinen Flauschidinger sind herzallerliebst!  :)





Und hier, exklusiv auf Foto gebannt für meine kleine Schwester :wink:, Tierpflegerin und Katzenliebhaberin, eine süsse, zutrauliche und aussergewöhnlich speziell gezeichnete kleine Katzendame, die uns begegnet ist.







Es wird wohl bald eine Bande ausnehmend schöner und schnuckliger kleiner Nachwuchs-Streuner geben, denn dieser hübsche Herr (unverkennbar, wenn man ihn erst mal von hinten davonstolzieren sieht  :lol:) hat ganz schön mit der Dame von den Bildern vorhin geflirtet.
 


Es gibt immer eine Möglichkeit, eine nicht gewollte, aber notwendige Abreise hinauszuzögern  :wink:, aber wir müssen jetzt echt los!

Immer nordöstlich fahren wir also davon, quer durch Texas, mit allgemeiner Richtung Nashville. Draussen passiert nicht viel Spannendes, die einzige Abwechslung ist mal ein Stop hier, ein Päuschen da, mal was essen, die Beine ein bisschen vertreten und den Körper wieder mal lockern...das lange Sitzen haut ganz schön rein. Uschi muss sich vor langen Fahrten was zur Thromboseprophylaxe spritzen und spürt die vielen Meilen dann doch auch irgendwann mal in den Beinmuskeln, und ich kriege vom langen Sitzen immer ziemlich unangenehme Nacken- und Rückenschmerzen, seit ich vor einem Weilchen mal ordentlich ne Treppe runtergeknallt und mit dem Kopf übelst aufgeschlagen bin und nun einfach immer mal wieder Aua hab in der Nacken-/Schulter-/Rückenregion, weil ich wohl dauerverspannt bin und wenn ich mich nicht so viel bewegen kann, dann gute Nacht.
Ich schwöre mir mehr als einmal, mich endlich um Physiotherapie zu kümmern, wenn wir zurück in der Schweiz sind.

Irgendwo im Nirgendwo, wo war es nochmals, hier sieht alles gleich aus  :wink:...ah ja, in Delhi, Texas, legen wir eines unserer Päuschen ein und gönnen uns ein leckeres Subway-Sandwich.
Irgendwie hab ich's seit Neuestem mit den amerikanischen Wassertürmen.  :D





Die Landschaft zieht mehr oder weniger unspektakulär an uns vorbei, lediglich als wir durch den David Crockett National Forest fahren, ändert sich das Bild und wir werden von grossen Nadelbaumwäldern flankiert, sehr hübsch, und ich kriege Lust, hier anzuhalten und zu wandern, aber für solche spontanen Mätzchen ist heute leider keine Zeit.

So werden hier die Tiere transportiert und ja, auch auf der Interstate mit 120 Sachen, wo ihnen der Fahrtwind ganz schön um die Nüstern und Schnauzen weht.





Immer schön lächeln, wenn auch etwas gequält  :lol:, aber auch wir kommen heute irgendwann irgendwo an.



Nach 332mi/534km haben wir genug der Fahrerei für heute, wir haben es bis Nacogdoches, das sich noch knapp auf texanischem Grund befindet, geschafft.

Und nun wird es Zeit für unseren kleinen Travelers Cheques-Krimi, den wir hier erleben.  :shock:

Ich meine...wir wussten ja, dass es heute auch andere Möglichkeiten der Bezahlung gibt als die guten alten Travelers Cheques, und dass die meisten Leute einfach überall und für jeden Pipifax ihre Kreditkarte zücken und gut ist. Ja, vielleicht sind Travelers Cheques inzwischen ein bisschen out. Aber akzeptieren müssten sie sie eigentlich trotzdem, davon sind wir überzeugt.

Ich z.B. besitze keine Kreditkarte, will nicht weiss ich wie viel Bargeld mit mir rumschleppen und mag auch nicht dauernd Cash am Automaten ziehen gehen, wo es erst noch jedes Mal Gebühren kostet.
Also, was macht frau: Besorgt sich Travelers Cheques von American Express. Kennt man weltweit, ist wie Bargeld, ist im Fall der Fälle versichert, kein Problem. KEIN PROBLEM, ok??  :kloppen:  :D

Nun, es WIRD hier aber offensichtlich zum Problem und wir verstehen die Welt nicht mehr. Der Chef unserer Bank meinte vor unserer Abreise, er halte sich oft in den USA auf und mache alles mit TC, und habe nie auch nur die kleinsten Probleme. Das meinten auch andere.

Wir bisher auch, schliesslich sind wir immer so gereist in den USA, und bis und mit Bandera war das ja auch nie ein Thema. Im kleinsten Gift-Shop, in jedem Restaurant, an jeder Tanke, Motel, überall, konnten wir unsere TC verwenden und sie sogar UMTAUSCHEN in Cash, ohne etwas zu kaufen, ohne dass auch jemand auch nur mit der Wimper gezuckt hätte.

Nun sind wir aber in Nacogdoches, totmüde, verspannt und hungrig, und wollen nur noch ins nächstbeste Motelbett fallen und schlafen. Aber das nächstbeste Motel, ein Quality Inn, weigert sich tatsächlich, unsere TC zu akzeptieren. No, I'm sorry, we don't accept checks.
Wir erklären geduldig: Das sind keine Checks im üblichen Sinn, das ist eigentlich versichertes Bargeld, bla bla, come on, du wirst doch wohl wissen, was Travelers Cheques sind, laber laber...
Nein, njet Checks, only Cash oder Kreditkarte.

Gut, dann verzichten wir dankend auf das Quality Inn, denn für irgendwas haben wir die TC dabei, nämlich zum Ausgeben. Klar haben wir noch Bargeld dabei, aber nicht für die Motels, eigentlich, sondern für all den Kleinkram und für den Moment, wenn die Travelers alle sind.

Nächste Station was weiss ich für ein Motel, hab den Namen vergessen, aber eines der bekannten jedenfalls. Keine Checks, nope, keine Chance.
Wie bitte? Hallo? Das ist eine bekannte nationale Motelkette...was läuft denn hier, alter Falter?!

Wir KÖNNTEN mit Cash bezahlen, ja...aber hallöchen, wir haben das Recht, unsere TC loszuwerden, ist es doch eigentlich ganz genau so Bargeld und ohne Nachteile für den, der sie entgegen nimmt, ausser, dass er sie halt umtauschen muss auf der Bank! Sind ja schon bezahlt durch uns und somit gedekt. Also. What's the problem??  :verquer:

Wir werden langsam ein bisschen genervt und versuchen es in Motel Nummer drei, einem Days Inn, langsam wird es spät und wir möchten echt pennen und was essen. Der nette Herr ist zwar freundlich, aber winkt ebenfalls ab, als wir fragen, ob wir mit TC bezahlen können, sorry, es GEHT nicht, ich KANN sie nicht annehmen.

Was ist los mit Nacogdoches (das wir inzwischen ganz bösartig "Nacho-Kotze" nennen  :sauer2:, was nicht nett ist, aber die sind ja heute schliesslich auch nicht nett zu uns  :koch:)??

Nun reicht es uns aber echt. Wir bleiben ebenfalls anständig, werden aber nun doch ein bisschen bestimmter. Die KÖNNEN nicht einfach alle nein sagen, denn es sind keine herkömmlichen Checks, verd**** nochmal und man kann uns doch nicht verweigern, unsere spezielle, aber durchaus übliche Form von BARGELD entgegen zu nehmen!
Wir erklären ihm, warum wir sehr wohl denken, dass er dazu in der Lage ist, unsere TC anzunehmen, und was er uns denn stattdessen vorschlagen möchte (wir erwähnen weder unser Cash noch Uschis Kreditkarte)...z.B., die ganze Nacht herumzufahren, nach neun Stunden Autofahrt, nur, um irgendwo die Gnade erwiesen zu bekommen, unsere TC ausgeben zu dürfen?

Zum Glück hat er Erbarmen und macht eine Ausnahme für uns. Plötzlich GEHT es also doch. Was denn nun...wir dachten, es GEHT nicht? Anscheinend GEHT es ja doch! Mein Gott!
Das ist echt das erste Mal auf unserer Reise, wo wir uns wirklich langsam aufregen.  :bang:

Aber gut. Wir kriegen ein Zimmer MIT Travelers und das ist es ja, was wir wollten.

Wir bestellen noch eine Pizza von Domino's auf's Zimmer, nachdem die letzte ja echt saulecker war.
Auch der heutige Teigfladen enttäuscht uns nicht und der Driver mit stechend eisblauen Kontaktlinsen wirkt etwas furchteinflössend, als er seinen Bannblick auf uns richtet  :twisted:, ist aber sehr freundlich und will wissen, woher wir kommen und wohin wir gehen.

Juhuuu, endlich ein Bett und ein paar Travelers losgeworden...das Sandmännchen kommt ziemlich schnell. Morgen wird es nochmals ähnlich lang mit ähnlich vielen Meilen unter unseren Rädern.
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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #101 am: 25.09.2012, 21:42 Uhr »

Ach, das war wieder ein herrlicher Tag :D Ich war vor zig Jahren in San Antonio, aber der River Walk ist mir entgangen, schade, denn deine Bilder und Beschreibungen zeigen deutlich, wie schön es dort ist.

Zur Ernährung - Vegetarier ja oder nein: Ich muss gestehen, dass ich Fleisch esse und nicht ungern, aber deine Sätze, die du über deine Gedanken geschrieben hast - der innerliche Konflikt - so ist es einer Bekannten von mir gegangen, die hier auf GC lebt. Zuerst - wie du - zwischendurch, aber wirklich selten - mal ein Stück Fleisch. Dann wieder geschworen, nein, ab jetzt nie wieder, bis der nächste "Rückfall" kam, aber die Abstände, in denen sie zwischendurch Fleisch aß, wurden immer länger und länger und heutzutage ist sie nicht mal mehr Vegetarier, sondern Veganer. Ich kann mir daher einigermaßen gut vorstellen, was sich in deinen Gedanken abspielt, dieses hin- und hergerissen sein, denn bei ihr lief es haarscharf genauso ab.


LG, Angie


Na ja, weisst du...in der Schweiz kann ich immerhin noch Kompromisse schliessen. Wir haben da wirklich gute Bio-Betriebe, wo nicht nur die Haltung wirklich tiergerecht ist, sondern auch die Schlachtung einigermassen "human" stattfindet (ich hasse dieses Wort eigentlich..."human"=menschlich...und das ist es ja: Es muss den Menschen passen, wenn es denen in ein annehmbares Bild passt, ist es ok...aber kann es jemals wirklich tiergerecht sein...ist das Töten an sich tiergerecht...endlos weiterzuspinnende Gedankenketten... :roll: ), mit sehr kurzen Transportwegen oder sogar der Tötung auf dem Bauernhof, einzeln, beim Brot Fressen in einem Anhänger. Fleisch aus Mutterkuhhaltung und so.

Und dann, wenn ich weiss, von da und da kommt das Fleisch, die Tiere hatten es echt gut und mussten nur ein Minimum an Stress erleiden vor der Tötung und im seltenen und besten Fall gar keinen, dann kann ich mit einigermassen gutem Gewissen mal ein Stück Fleisch essen. Was nichts daran ändert, dass ich EIGENTLICH keine Tiere essen mag, die ich doch so liebe.

Aber eben, das ist dann ein für mich annehmbarer Kompromiss, wenn mich die Lust nach Fleisch übermannt.

Aber hier in den USA...seit ich das Buch gelesen habe...hatte ich mir eigentlich geschworen, auf Fleisch zu verzichten, weil es eigentlich - für meine Einstellung und meinen Prinzipien gegenüber dem Umgang mit Lebewesen, egal welchen - ein Verbrechen darstellt, hier Fleisch zu essen. Klingt krass, ist aber für mich genau so.

Ich empfehle jedem, der sich auch nur ein bisschen Gedanken zu dem Thema macht, sich das Buch mal reinzuziehen. Echt heavy und augenöffndend.

Und darum plagen mich mein Gewissen und meine Skrupel hier wirklich heftig, jedes Mal, wenn ich nicht nein sagen kann und mir Fleisch bestelle.  :roll:

Ich hoffe, ich kriege es irgendwann mal hin, in solchen Fällen dann auch wirklich konsequent zu sein, wenn es mich schon so beschäftigt.  :wink:

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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #102 am: 25.09.2012, 22:08 Uhr »

Also gut, das Katzenfoto ist für deine kleine Schwester. Darf ich dann bitte das Katerfoto exklusiv für mich haben? :wink: Ich bin eine riesengroße Katzenliebhaberin und wir haben drei: 2 Kater (Vater und Sohn) und eine Katze (Tochter vom Vater, Bruder vom Sohn :wink: Bruder und Schwester sind Zwillinge :wink:). Die drei haben uns adoptiert, denn eigentlich sind es wilde Katzen, aber sie dachten sich wohl, solche Dosenöffner sind doch ganz praktisch :D

Bei der Story mit dem TC dachte ich jetzt echt, ihr müsst im Auto schlafen. Dass die TC dann doch angenommen wurde, obwohl es hieß, geht nicht, wundert mich schon etwas. Denn entweder geht etwas sowieso oder eben gar nicht. So was von Inkonsequenz, aber ihr hattet wenigstens ein Bett :wink:


Zum Buch: Ich habe vorhin bei amazon.de ins Buch geschmökert, es sind leider nur ganz wenige Seiten freigegeben (oftmals darf man weitaus mehr lesen), aber das Buch interessiert mich. Danke für den Tipp!


LG, Angie
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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #103 am: 25.09.2012, 22:42 Uhr »
21.9.2012 -Tag 18 - Baumwollfelder, weites Land und: MEEEEILEEEEN!!


Erholt wachen wir auf und genehmigen uns ein kleines Cereal-Joghurt-Toast-Frühstück im Breakfast-Room des Motels.

Weiter gehts. Wir haben vor, erst mal von Nacogdoches aus auf der 259S hochzufahren, bis wir auf die I20W stossen, die uns westwärts einmal quer durch den ganzen Norden von Louisiana führt, von Staatsgrenze zu Staatsgrenze, um dann den Bundesstaat Mississippi zu erreichen, wo wir in Vicksburg die nicht viel Abwechslung bietende Interstate verlassen wollen, um auf der 61S über Land zu fahren, immer hoch parallel zum Mississippi, um noch ein bisschen was vom Land zu sehen. Irgendwann wollen wir dann wieder rüberstechen auf die I55N, um dann entlang dieser Interstate unsere nächste Bleibe für die Nacht zu finden.

Also wieder ordentlich Meilen, die wir heute hinter uns bringen müssen. Ich hoffe, ihr seid alle ausreichend gelockert.

Erst noch kurz tanken, dann kann es losgehen. Wir klappern ungefähr vier Tankstellen ab, bevor ich bei einer bei den Walmarts ansässigen Murphy's Gas Station Erfolg habe mit meiner Frage nach Travelers Cheques. Die junge Dame fragt ihren Kollegen, ob sie hier sowas akeptieren und der ebenso junge Herr sagt ja, machen wir. Ich frage extra noch nach, ob es wirklich ok sei und kriege ein Ja zur Antwort. Es geschehen noch Wunder! Begeistert fülle ich meinen Check aus, schön brav Datum und Unterschrift, in dem Moment meint der Bursche: "Ähm...oder doch nicht? Hi hi...bin mir doch nicht sicher."
Na toll! Wirklich witzig! Wenn das jetzt dein Ernst ist Junge, dann vergeht dir dein Grinsen aber demnächst, das schwör ich dir! Ich bin sonst echt die Nächstenliebe in Person, aber HALLOOOOOO, auch ich bin mal am Ende mit meinem Wohlwollen und meiner Geduld!
Die Mitarbeiterin zückt das Telefon und ruft den Manager an, welcher dann tatsächlich meint nein, sorry, keine TC.
Super hingekriegt, echt, nun hab ich einen ausgefüllten Check, mit Datum und so drauf, und denen kommt in den Sinn, dass es nun doch nicht geht! 50 Dollar am Popo oder was?
Und dann meint die doch echt noch ziemlich schnippisch, als ich frage, was sie denkt, soll ich jetzt mit dem ausgefüllten Check tun, dass sie doch gesagt hat, ich soll noch warten mit dem Ausfüllen. Ja, aber erst, NACHDEM ich mich versichert hatte, dass es ok ist und erst NACHDEM ihrem Kollegen in den Sinn kam, dass er sich vielleicht doch nicht so sicher ist!
Boah, hier lern ich ja noch das Verfluchen von Leuten, ehrlich!  :teufel:

AAAAAAAAH, wir könnten ausrasten, echt!

Schlussendlich bezahlen wir bar, weil wir ja nun mal tanken MÜSSEN.
Unglaublich, ehrlich!

Aber gut. OOOOOOM. Ganz ruhig. Aufregen bringt ja nix. Alles gut!   8)

Dann noch kurz zu einer Enterprise-Station, um nochmals wegen der herabhängenden Plastikabdeckung an unserem Wagen nachzufragen. Alamo gibt's hier nicht, aber wir haben das Gefühl, es wird schlimmer, und jedes Mal, wenn wir durch diese Senken fahren, die es oft an den Ausfahrten von Parkplätzen oder Tankstellen gibt, kratzt das Teil am Boden und verursacht mit dem dabei entstehenden Geräusch Schmerzen in unseren Ohren, wir können kaum hinhören. KRSCHKRRRSCHKRRKRCH!!!  :shock:

Die Enterprise-Frau schickt uns zu einer Werkstatt die Strasse runter, die auf Chrysler spezialisiert ist und die mit Enterprise zusammenarbeitet. Die sollen das reparieren und die Kosten direkt Enterprise/Alamo berechnen. Einen neuen Wagen haben sie nämlich nicht für uns, ist nur ne ganz kleine Rental Station.
Wir finden die Werkstatt, aber der Mechaniker eröffnet uns, dass der der Wagen erst nächste Woche fertig wird. Wir können ihn aber schon hier lassen, das ist ok.

Schön, und wir gehen dann zu Fuss nach Nashville oder wie? Ha ha, witzig. Humor haben sie ja, die Natschodotschen! :D

Aber auch er versichert uns, dass wir mit dem Wagen einfach weiterfahren sollen, dass da nix passiert und wir das Kratzen auf den Boden in den Senken einfach ignorieren sollen. Dass das hier oft passiert, eben WEGEN diesen vielen Senken, kein Problem, Alamo wird nicht mal mit der Wimper zucken, wenn wir den Wagen so abgeben.

Gut, also, wir entscheiden uns dazu, von nun an einfach gaaaaar nix mehr zu hören und so zu tun, als sei mit dem Auto alles ok.
KRSCHKRRRSCHKRRKRCH!!!
"Hörst du was?"
"Nö. Du?"
"Nö. Was denn?"
 8)

Wir fahren also endlich los und fahren, fahren, fahren...und es sieht immer gleich aus da draussen vor unseren Fenstern und um uns die manchmal aufkeimende Langeweile zu bekämpfen, kommen wir auf allerlei schabernackige Gedanken. Zum Beispiel wimmelt es hier wieder je länger je mehr von Cracker Barrels, unserer Lieblings-Frühstücks-Location, und wir beginnen, bei jedem Schild am Strassenrand darauf zu zeigen und laut "Cri-Cra-Cracker Barreeeeeeeel" zu schreien. Und bei jeder Ortschaft, jedem Strassennamen, der irgendwie nach einem Ort in einem anderen Land klingt, können wir es nicht lassen "oh, guck, jetzt sind wir in Italien (oder wo auch immer), wusstest du, dass Italien in Amerika liegt? Die Welt ist schon manchmal schon klein" zu sagen. Dazu eine Runde albern kichern. 
Werdet wieder Kinder!  :wink:

An der Grenze zu Mississippi tut er sich dann aber kurz auf neben uns und weckt uns aus der Fahr-Lethargie, als wir über eine Brücke fahren: Der majestätische, eindrückliche Mississippi. Schon ein gewaltiger Anblick, der Old Man River! Wow!
Und hier ist er ja quasi noch ein besseres Rinnsal, der kann das noch viel besser, sprich breiter, aber schon das hier ist atemberaubend!





Wir kriegen Lust, runter an den Fluss zu fahren, irgendwo zu halten und ihn uns aus der Nähe reinzuziehen, aber es hat nun mal einen Grund, weshalb die Fahrtage so heissen...wir haben ein Ziel, das wir in einem gewissen Zeitraum erreichen sollten, von daher heisst es: Durchziehen, nicht rumhängen, egal, wie schön es draussen ist.
Tja, man kann nicht alles haben!

Wir erreichen Vicksburg und wechseln von der I20 auf die 61S, weg von der Autobahn, auf eine Strasse, die uns mitten durch das "Outback" von Mississippi führt. Ab und zu eine kleine Ortschaft, still, heruntergekommen, ein paar Gesichter rauschen am Fenster vorbei, argwöhnisch guckend, die Dörfchen vergessen, kaum lässt man sie hinter sich. Ich beginne über die möglichen Geschichten der Menschen, die hier wohnen, nachzudenken.

In Mississippi ist das Land ganz weit. Endlose Felder bis zum Horizont, mal braun, mal gelb, oft grün, Wiesen und flache Wälder in der Ferne ziehen an uns vorbei. Ein paar Baumwollfelder. Hier und da eine Rinderherde, ein Vogel...und gleissende Sonne am grossen blauen Himmel.





Und eine ganze Menge in der Hitze zu grotesken Ballonen aufgeblasene tote Gürteltiere am Strassenrand, die kleinen Beinchen ragen steif in alle Richtungen. Irgendwann entdecke ich auf dem Mittelstreifen ein schwarz-weisses kleines felliges Etwas, ebenfalls tot, und ich glaube, dass es ein Hund ist, ich gucke bewusst nicht hin als wir vorbeifahren und will es gar nicht so genau wissen, frage dann aber trotzdem Uschi was es war und ja, es war ein kleiner Hund.
Später dann ein riesen Körper, ein Hirsch oder so, kurz vor dem Platzen, ziemlich lecker. 
So viele tote Tiere liegen hier auf den Strassen rum.  :?

Als wir genug Baumwolle und weites Land betrachtet haben, fahren wir zurück auf die Interstate, dieses mal die 55S, es ist mittlerweile Abend, wir schaffen es noch bis Grenada, und suchen uns direkt an der Ausfahrt ein Motel. Wir entdecken ein Jameson Inn, für das wir einen Coupon haben, und entscheiden uns dafür. Wir kennen diese Kette noch nicht, also probieren wir das doch einfach mal aus.
Und es ist recht nett: Sehr freundliche Leute, saubere zweckmässige Zimmer, guter Preis, free wireless, Frühstück...doch, wir sind angetan, werden wir wieder mal wählen.
Wegen Travelers Cheques fragen wir gar nicht erst heute...keine Lust auf Diskussionen. Einfach bar bezahlt...egal.



Wieder gibt's Pizza von Domino's, zum dritten Mal...nicht gerade das gesündeste Essen, aber es geht schnell und ist lecker. Nach so einem langen Fahrtag haben wir jeweils nicht mehr die Energie, noch weiss ich wo was Gesundes essen zu gehen...da muss einfach nur noch der Magen gefüllt werden, damit man nicht hungrig ins Bett fällt und gut ist. Und unterwegs essen wir nicht viel...nur mal schnell was Kleines zwischendurch, wenn der Hunger gross wird und wenn möglich auch vitaminreich...da geht das schon in Ordnung mit ein paar Kalorien abends. Andere essen NUR so, ihr ganzes Leben lang.  :D
Man kann auf der Domino's-Homepage eine kleine Nachricht in die Filiale schicken, als Aufmunterung für die Belegschaft, und man kann wählen zwischen ein einigen vorgegebenen Sätzen. Ich sende ein kleines "You are my pizza heroes" los.  :D

Alle wollen übrigens dauernd wissen (respektive sind davon überzeugt, dass es so sein muss), ob wir denn schon ein paar Kilos zugenommen haben, aber nein, wir müssen euch enttäuschen: Wir nehmen tatsächlich ab, unsere Hosen sitzen nämlich spürbar lockerer, je länger wir hier sind.  :wink:

Wir sind froh, dürfen wir endlich unsere Körper entspannen auf den bequemen Betten. Morgen erreichen wir Nashville und es sind auch "nur" noch etwa fünf Stunden reine Fahrzeit, also ein verhältnismässig glimpflicher Fahrtag.
 




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Re: Südstaaten - Revival - Tour 4.9. - 4.10.12 (live)
« Antwort #104 am: 25.09.2012, 22:57 Uhr »
@ Angie: Japp, klaro, das Katerfoto gehört dir ganz alleine!  :D

Ist aber auch ein hübscher Kerl, traumhafte Fell(und Augen-)farbe!

Jetzt musste ich erst mal genau lesen...Vater vom Sohn, Schwester vom Bruder, der Vater ist auch die Schwester  :lol: oder wie war das?
Aber nun ist alles klar.  :D
Süss.  :herz:

Nee, also bevor wir im Auto pennen, geben wir nach und bezahlen bar/mit der Kreditkarte...SO auf dem "aber hier gehts um's Prinzip"-Trip, "dann pennen wir eben im Auto *schmoll*" sind wir dann doch nicht.  :lol:

Ja...das Buch musst du dir reinziehen. Es ist ein ganz schlimmes Buch, echt keine leichte Kost, aber ich bin eher für's Hin- als für's Wegschauen, nur so kann ich auch Entscheidungen treffen (und zu denen auch stehen, wie in meinem Fall, wenn ich mir hier TROTZDEM Steaks reinziehe  :wink:).

@ Elfi, die da zu Hause sicher mitliest  :D: Ich wollte dir schon lange mal schreiben, dass ich zwar gesagt habe, ich werde jeden Tag die Nummern der Strassen, die wir fahren, vermerken, damit du unseren Weg verfolgen kannst, aber das ist mir zu anstrengend.  8)
Irgendwie gibt das hier auch ohne Strassenbenennung schon schweineviel Arbeit.  :wink:

Ganz liebe Grüsse an dich und ich freue mich darauf, dich zu sehen, wenn du uns am Flughafen abholst. Danke dafür schon mal, auch wenn es hoffentlich noch laaaaange dauert, bis es so weit ist (tut es eben nicht, leider  :( ).

Grüss am Samstag mal die Hundeschule von mir, ja?  :)



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