4. Tag
13.9: Oakdale – Mono Lake
Nach den Anstrengungen der letzten Tage und der Ruhe am Campingplatz schliefen wir alle tief und fest. Gegen 6 Uhr wurden die Kinder wach. Nach einem ausgiebigen Frühstück gings los Richtung Yosemite.
Nach ein paar Meilen, kamen wir zu einer Kreuzung mit Stoppschildern an jeder Zufahrtsstraße. Was tun, wer hat Vorrang. Ein Autofahrer auf der anderen Straße starrte mich an. Ich deutete er soll fahren. Er fuhr aber nicht. Wir starrten uns kurz an, dann fuhr ich los. Bei der nächsten Kreuzung das selbe Problem. Als das Auto vor mir das als erstes zur Kreuzung kam losfuhr und dann das nächste von der anderen Straße, das vor mir gekommen war, viel es mir wie Schuppen von den Augen. Das hatte es ja in Kanada auch gegeben. Wer zuerst kommt fährt zuerst!
Etwas weiter startete ich den ersten Tankversuch. Nach dem ich zum dritten Mal bei der Dame an der Kassa aufgetaucht bin, weil kein Benzin aus dem Hahn kommen wollte, war es ihr zuviel. Sie kam mitheraus. Der untere Teil der Halterung für den Zapfhahn an der Zapfsäule musste nach oben geklappt werden. Nun sprudelte das Benzin in den Tank, dass es einem schwindlig wurde (120$ Benzinrechnung). Das gute an der Tankstelle war, dass so etwas wie ein Bauernmarkt angeschlossen war. Wir deckten uns mit frischem Gemüse und Obst ein.
Nach ein paar weiteren Meilen und da noch immer keine Berge am Horizont aufgetaucht waren, meinte ich so zum Spaß „Na hoffentlich haben wir uns nicht verfahren“. Beim nächsten Wegweiser wurde aus Spaß ernst. Turlock 5 Meilen stand zu lesen. Dieser Ort war nicht auf meiner Route. Nach genauem Landkartenstudium wurde klar, dass wir uns schon in Oakdale beim vielen Gegendschaun und tratschen verfahren hatten. Mindestens 20 Meilen. Wir drehten um und bogen bei der Tankstelle auf die 132er Richtung Yosemite ein.
Impression von der 132er.
Nach vielen Kurven und Steigungen die jedem Alpenpass zur Ehre gereichen, erreichten wir gegen Mittag den Yosemite NP. Beim Big Oak Flat, NP Eingang von der 120er, kauften wir uns den NP-Pass.
Half Dome von einem Aussichtpunkt vor der Talabfahrt.
Ins Tal hinab, zu den mächtigen Eingangsfelsen.
Zu Mittag aßen wir vor großen Redwood-Bäumen, nehmen wir einmal an.
Danach ein Verdauungsspaziergang entlang des Flusses, mit ausgezeichnetem Panorama.
Die Kinder hatten ihren Spaß beim Spielen am Fluss. Nach der Entspannung begeben wir uns in Richtung Tiogapass. Die Kinder schlafen auf dem hinteren Bett.
Die glatt geschliffenen Felsen entlang der Strecke sind ein wunderbarer Anblick.
Gefällt mir besser als das Tal (Wasserfälle sind versiegt), da mir so etwas bei unseren Hausbergen (Ostalpen) noch nicht untergekommen ist. Gegen 16 Uhr erreichen wir den Pass, den höchsten Punkt unserer Reise (ca. 3010 m). Kommt einen aber nicht so vor, als ob man schon so hoch heroben ist. Mir brummt schon der Kopf vom vielen Fahren. Der Beginn der Tiogapassstrecke (von San Francisco kommend) ist für einen normalerweise PKW-Fahrer sehr eng und kurvenreich.
Im 2-ten Gang gings den langen Weg vom Berg hinab. Der Ausblick am Talausgang zum Mono Lake ist für einen Berg- und Hügeländer atemberaubend.
Das weite karge Becken mit dem See in der Mitte, wunderbar.
In Lee Vining suchten wir den Mono Vista RV Park auf. Wir bekamen den letzten Stellplatz. Es war inzwischen 18 Uhr geworden und aus meinem Brummen ein richtiges Kopfweh. Wir haben uns an diesem Tag eine zu große Etappe zugemutet. Eigentlich eine Folge des ersten Tages.
Wer auf Berge steht oder sie nicht gewohnt ist, wird für diese Strecke einige Tage einplanen. Erstaunlicherweise, haben die Kinder alles ohne wesentlichen murren ertragen. Am Abend haben sie am kleinen Spielplatz noch etwas gespielt. Für die kleinen ist das WOMO ein großer Vorteil. Man hat immer alles mit was notendig ist. Herd für Fläschen oder schnellen Imbiss, Kühlschrank für Joghurts (Bier) usw., Bett zum Schlafen, WC und sofort.
Heute schloss ich zum ersten Mal den Abwasserschlauch an. Ich versuchte es zu mindest. Da er nur 30 cm lang war, besorgte ich mir bei im Campingplatzoffice einen neuen (wurde von CA bei der Rückgabe bezahlt). Beim Wechseln des Anschlusses vom alten auf den neuen, stand mir mein Stellplatznachbar (Amerikaner) mit Werkzeug. Rat und Tat zur Seite. Als es dunkel wurde freuten wir uns schon auf das Bett (brumm).
Gefahrene Meilen: 209
Campingplatzkosten: 28,35 $