Kein Fußball heute?
Hm, dann muss ich wohl...
19.3.14Das Wetter war etwas seltsam. Es schien zwar die Sonne, war aber gleichzeitig sehr windig und überall war die Luft voll Staub und Sand.
Mein Ziel an diesem Morgen war das Oliver Lee Memorial SP mit dem Dog Canyon in den Sacramento Mountains, der im Süden von Alamodordo liegt.
Am Visitor Center schien mal alles tun zu wollen, um etwaige Gäste zu vertreiben. Dieses Schild warnte vor Pest, West Nile Virus und Hanta-Virus. Als ob das noch nicht reichen würde gab es daneben noch ein zweites Schild, auf dem auf Flash FLoods, Klapperschlangen und Mountain Lions hingewiesen wurde.
Im Visitor Center gibt es eine kleine Ausstellung über de Namensgeber des Parks, Oliver Milton Lee und den ersten weißen Bewohner "Frenchy" (Francois Jean Rochas). Frenchy hatte sich Ende des 19.Jhdts. im Dog Canyon nieder gelassen, ein Bewässerungssystem gebaut, Obstgärten angelegt, ein Haus gebaut und sogar Wein angebaut. Oliver Lee ist eine schillernde Figur. Kommt aus Texas, war Scharfschütze, Deputy Marshall, Rancher, Mitangeklagter, hat sich Schießereien mit Pat Garrett geliefert und war schließlich Senator von New Mexico. Er hat Frenchy das Land abgekauft und ein paar km entfernt seine Ranch gebaut. Das Ranchhaus ist der zweite Teil des SPs, den ich mir aber nicht angeschaut habe.
Ich habe mich von den vielen Warnungen nicht schrecken lassen und bin einen kurzen Trail durch den Dog Canyon gelaufen. Es gibt im SP und darüber hinaus noch diverse Trails in den Dog Canyon und die Sacramento Moutnains hinein. Ich kann mir vorstellen, dass das vor allem im Herbst eine tolle Gegend zum wandern ist. Einen CG gibt es natürlich auch.
Die Bewässerungsanlagen schienen teilweise immer noch zu funktionieren, was zu erstaunlich grünen Inseln im Wüstenbraun führte.
Ein paar Reste von Frenchies Haus sieht man auch noch.
Nach dem kurzen Spaziergang habe ich mich auf den Weg nach Santa Fé gemacht. Da ich die Gegend schon häufiger besucht habe und das Wetter weiterhin nicht unbedingt einladend war, bin ich in einem Rutsch durchgefahren.
Erst kurz vor Santa Fé wurde die Luft langsam klarer und je höher man in die Berge kam, desto schöner wurde das Wetter.
Ich bin erst einmal an der Stadt vorbei gefahren und weiter nach Westen auf dem I25 zum Pecos National Historic Park am Rand der Sangre de Christo Mountans (Blut Christi Berge? wer denkt sich so was aus?) Hier gibt es ähnlich wie beim Salinas Pueblos Mission NM südöstlich von Albuquerque gibt es auch hier einen alten Pueblo zu besichtigen und genau wie dort steht daneben eine spanische Mission, die zum Untergang des Pueblos geführt hat. Außerdem gibt es jede Menge Gegend zu bewundern. Man hat von dort aus einen weiten Blick in die umliegende Landschaft und kann Besucher oder Feinde, die aus den Great Plains kommen, wahrscheinlich schon Tage im voraus sehen.
Ein Highlight der Anlage war eine rekonstruierte Kiva.
Ansonsten läuft man einen kleinen Rundweg um den Pueblo und die angrenzende Mission herum.
Ich war fromm und bin auch mal in die Kirche gegangen.
Alles in allem eine schöne Anlage in schöner Berglandschaft. Wenn man in Santra Fé ist, lohnen sich die 25 Meilen bis hierher auf jeden Fall.
Danach war es Zeit. nach Santa Fé zu fahren. Die Stadt ist einer der Orte in den USA. wo ich mir vorstellen könnte zu leben, wenn man mich zwingen würde, in die USA auszuwandern. Tolle Landschaft drum herum, nicht zu groß aber trotzdem eine Menge Kultur (Hauptstadt) und überwiegend gelungen Architektur. Dazu anders als im übrigen New Mexico, das ja streng republikanisch ist eine recht liberale aufgeschlossene Atmosphäre. So kommt es mir zumindest vor.
Ich hatte von Alamogordo aus die üblichen Portale im Netz durchsucht und festgestellt, dass die Preise erfreulich niedrig waren. Dadurch wurde ich mutig und habe mich mal auf den Webseiten der vielen besseren Hotels umgeschaut. Fündig geworden bin ich beim
Inn on the Alameda. Anlässlich einer Ausstelliung mit japanischen Drachen gab es ein Package mit Museum Card und Katalog der Ausstellung für günstige 150¢ incl. Frühstück in einem der besten Hotels in Santa Fé nur einen Steinwurf von der Kathedrale entfernt. Da habe ich mich nicht lange bitten lassen und 2 Nächte gebucht.
Mein Zimmer war auch fertig und ich konnte gleich einchecken. Das heißt ich hätte einchecken können, wenn ich meine Antarktis-Ausrüstung dabei gehabt hätte. Die Klima-Anlage in dem Zimmer lief auf Anschlag und ein paar Eizsapfen daran hätten mich nicht gewundert. Auch meine Versuche, sie auszuschalten oder wenigstens die Temperatur hochzustellen, blieben erfolglos. Der herbei gerufenen Hausmeister (oder Techniker) war auch nicht erfolgreicher. Das Teil hat sich weiter eingebildet ein Kühlschrank zu sein. Stecker ziehen ging natürlich aber ich habe vorsichtig angedeutet, dass ich weder einen Kühlschrank noch ein Zimmer ganz ohne AC wollte. Da dies das letzte freie Standardzimmer war, musste ich wohl oder übel akzeptieren, dass nichts anderes übrig blieb, als mich in eine Suite umzuquartieren. Schlimmes Schicksal!
Na ja, hier werde ich es für zwei Nächte aushalten können
In dem kleinen Hof vor der Tür habe ich den Rest des Nachmittags mit Buch und Weißwein verbracht.
Abends gab es ein Steak in einem Steak House an der Plaza.