Tag 11 - 08.08.2009 Zion NP – Coyote Buttes North - Glen Canyon National Recreation AreaWie schon oben angedeutet sollte es heute zur Wave gehen. Wir hatten zwar kein Glück bei der Lotterie gehabt, aber konnten Permits bei der „Nachrückeraktion“ ergattern.
Da wir vom Zion NP noch eine etwas längere Anfahrt vor uns hatten, ging es noch im Dunkeln los. Die Fahrt durch den Zion NP zog sich etwas, aber insgesamt kamen wir gut voran. Als wir den Teer verließen wurde die Straße recht schnell ziemlich schlecht. Ich wunderte mich etwas, da die House Rock Valley Road eigentlich in einem ganz ordentlichen Zustand sein sollte.
Wir quälten uns langsam weiter, bis wir an eine Kreuzung mit einem Wegweiser kamen. Auf diesem stand, dass die Straße, auf die wir trafen, die House Rock Valley Road sei.
Vermutlich haben wir aus Versehen die 5-Mile-Mountain-Road genommen. Nun ja. Jetzt ging es wieder gut voran, da die Straßenverhältnisse hier deutlich besser waren. Am Trailhead angekommen sahen wir schon einige Autos dort stehen. Wir rüsteten uns mit so viel Wasser aus wie wir tragen konnten. Rucksäcke, Seitentaschen in den Hosen und auch die Hände waren am Anfang voll, da wir vorhatten, den ganzen Tag an der Wave und in der Umgebung zu verbringen. Bei der Planung für die Wanderung im Umkreis der Wave habe ich mich an den Beschreibungen von Steffen Synnatschke und Fritz Zehrer orientiert.
Die Wegbeschreibung des BLM war ausgezeichnet, so dass wir keine Probleme hatten, dieser zu folgen. Auf dem Weg haben wir dieses schon etwas größere Reptil getroffen.
Als wir zur Wave kamen, waren fast alle anderen Permitbesitzer schon da. Lediglich ein Pärchen Amerikaner war noch hinter uns auf dem Weg. Die meisten anderen Besucher tummelten sich schon auf der Ebene oberhalb der Wave, so dass wir fast alleine herumstreifen konnten. Lediglich eine Asiatin saß im Schatten und hörte Musik über einen iPod. Ansonsten schien sie die Wave nicht im Entferntesten so zu beeindrucken wie uns. Dafür war ihr Begleiter umso begeisterter, da er offensichtlich jeden Quadratzentimeter fotografierte.
Hier ein paar Impressionen, die aber der Realität wirklich nicht gerecht werden. Überall diese geschwungen Formen...
Nachdem wir uns in der eigentlichen Wave ausgetobt hatten stiegen wir den anderen auf die Ebene oberhalb der Wave nach. Dort oben dachte ich, jemand hätte die Felsen bemalt, so intensiv und vielfältig waren die Farben.
Dort ging es weiter in Richtung Second Wave, die wir am Abend in besserem Licht noch einmal besuchen wollten. Auf dem Weg gab es noch diese kleine Zwischenmahlzeit.
Dann ging es der Beschreibung nach wieder durch die Wave in Richtung Sand Cove. Es war nicht ganz einfach dorthin zu gelangen, da wir den Weg etwas mühsam suchen mussten, aber letztendlich klappte alles gut. Wir fanden auch die beschriebenen Boxworks, deren Struktur wirklich sehr bizarr ist.
Wir wanderten weiter durch die Sand Cove in Richtung dieses Felskegels, der auf dieser Seite wohl der einzige sichere Weg ist, auf den Top Rock zu gelangen.
Wir dachten wir wären allein, doch dann stießen wir auf diesen Gefährten, der ebenso überrascht zu sein schien wie wir.
Er lief den Kegel hinauf, über den auch wir wollten. Ok, so wie er das machte sah es recht einfach aus, aber je näher wir kamen, desto mulmiger wurde mir, da der Kegel immer steiler zu werden schien.
Am Fuß desselben versuchten wir etwas zögerlich den Aufstieg, doch es schien uns zu gefährlich. Nach einer kurzen Beratung entschieden wir uns schweren Herzens die Tour an dieser Stelle abzubrechen und wieder über die Sand Cove zur Wave zurückzukehren.
Vielleicht hat jemand nen Tipp wo an dem Kegel die beste Möglichkeit des Aufstiegs besteht, falls ich doch noch mal in die Gegen kommen sollte.
Auch der Rückweg bot noch einige schöne Motive.
Zurück an der Wave war nur noch das asiatische Pärchen dort. Sie immer noch Musik hörend und er fotografierend.
Wir wanderten noch etwas auf der Ebene oberhalb der Wave umher und ich versuchte noch halbwegs verzweifelt einen Weg nach oben zu finden. Da die Mädels aber zunehmend lustloser wurden entschieden wir uns den Weg zurück zu Grey Jay in Angriff zu nehmen.
Als wir die Wave verlassen wollten sprach uns die Asiatin an, ob wir jetzt auch gehen würden. Als wir dies bejahten sagte sie, dass sie noch auf die Dunkelheit warten müssten, da sie kein Wasser mehr hätten!!!
Ich dachte ich höre nicht richtig. Da wir noch genügend Wasser bei uns hatten gaben wir Ihnen jeweils einen Liter und rieten ihnen, gleich aufzubrechen.
Der Weg zurück ging schneller als gedacht, aber man merkte, dass man ordentlich was getan hatte. Daher kamen wir auch nicht mehr auf die Idee zum Toadstool Hoodoo zu wandern, sondern machten uns gleich auf den Weg zum Lone Rock Beach in der Glen Canyon National Recreation Area. Dort kann man direkt am Strand campen und das Wasser des Lake Powell erschien uns jetzt einfach zu verlockend.
Der Weg zum Strand war durch wirklich tiefen Sand geprägt und ich hoffte, dass wir am nächsten Morgen wieder loskommen würden. Meine Bedenken wurden zudem durch die Aussage meines Nachbarn bestärkt, dass er erst heute Morgen einen Deutschen rausgeschleppt hätte.
Leider war es nicht ganz so einsam, wie es das obige Bild vielleicht denken lässt. Da es Samstag war, standen die Fahrzeuge wie an einer Perlenkette aufgeschnürt am Ufer. Zudem jagten die Amis mit ihren Quads durch die Dünen und auch einige Boote waren nicht gerade leise. Trotzdem waren wir die einzigen Personen an dem Strand, die baden gingen. Verstehe einer die Amis.
Grey Jay erregte, nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, einige Aufregung bei den Amis und einige erkundigten sich, wo wir das Fahrzeug her hatten.
Wir genossen das Abendessen beim Sonnenuntergang am Strand und ließen diesen tollen Tag noch mal mit den Bildern Revue passieren.