Tag 10 Paige und so viel mehr (09.10.2022)
Der letzte große Reisetag steht an. Insgesamt war die Route super durchführbar und die Zeiten im Auto gut auszuhalten. Das man bei einem Roadtrip auch hin und wieder im Auto sitzt ist logisch und das gerade wenn man nur 2 Wochen Zeit hat, man an der ein oder anderen Stelle Abstriche machen muss ebenso.
Früh morgens aus den Federn, wurden wir zum ersten Mal mit wirklich eisiger Kälte konfrontiert und die Scheiben unsers Vehikels waren leicht gefroren. Die erste Station, wäre zu Fuß genauso schnell erreichbar gewesen aber der Esel war bereits beladen. Es ging wieder zum Frühstücksbuffet des Plaza Bonita. Im Anschluss tankten wir noch kurz und machten uns auf die Reise zu unserem nächsten Ziel.
Kurze Geschichte, man wird hier ja wie bereits erwähnt, immer wieder angesprochen und in kurze Gespräche verwickelt, so auch beim tanken. Ich befüllte unseren Grand Cherokee und an die Zapfsäule neben uns fuhr ein Pick Up ein, so groß wie ein Hochhaus. Der Fahrer, ein Bilderbuchcowboy, blickte aufs Nummernschild unseres Fahrzeug und meinte zu mir das wir eine verdammt lange Anreise aus Florida hier an den Rande des Grand Canyon hätten, was uns hier her verschlägt und ob wir heute noch den Rückweg anpeilten.
Ich habe ihn dann kurz aufgeklärt, das es sich lediglich um einen Leihwagen handelt, unsere Anreise aus old fuckin Germany, aber in der Tat etwas länger gewesen sei.
Seine Antwort lautete: "Wow Jesus, that´s really far from here. Have a nice trip and a lot of fun in America. God bless you".
Obwohl ich mit Gott oder anderen imaginären Freunden wenig anfangen kann und auch wenn das oberflächliches Geplänkel ist, so war ich jedes Mal aufs Neue von der offenen und freundlich Art der Amis überrascht. Hier in Arizona ganz anders als in Kalifornien, aber auch einfach nur nett.
Unsere Fahrt führte uns nochmals durch den Grand Canyon Nationalpark und wir legten natürlich auch noch den ein oder anderen Fotostop ein.
Wir genossen diese unheimlich schöne Landschaft und die Fahrt des heutigen Tages sehr, es war zu keiner Sekunde anstrengend oder langweilig.
Unsere nächste Station war der Ort Page bzw. die etwas davor liegende Aussichtstelle, der berühmte Horseshoe Bend.
Diese hufeisenförmige Flussschlinge, hat jeder Windowsuser schon mal gesehen und so schön es auch ist, das Ganze ist
schon ziemlich überlaufen.
Die 10 $ fürs Parken entschärfen die Situation nicht wirklich, aber über was beschweren wir Touristen uns hier eigentlich? Über andere Touristen?
Nee, alles gut.
Auch dieser Anblick wird sich dauerhaft in unser Gehirn gebrannt haben und wenn man an Page vorbei kommt, ist das ein absoluter Pflichtprogrammpunkt. Nach dem kurzen Ausflug zum Horseshoe Bend und einem Besuch des riesigen Walmart in Page noch nicht ausreichend hungrig wollten wir noch den Lake Powell ansteuern.
Entweder waren wir aber nicht geduldig genug oder einfach nur zu blöd um den See zu finden. Die kurze Irrfahrt, löste ein ausreichendes Hungergefühl bei uns aus und so ging es zurück nach Page, um dort den Tipp eines Freundes zu befolgen.
Big John´s Texas BBQ, eine ehemalige Tankstelle umfunktioniert zu einem BBQ Schuppen mit gigantischen Smokern und einer täglichen Live Musik Performance. Diese Show blieb uns allerdings leider verwehrt, da hatten wir einfach zu wenig Zeit und noch zu viel Strecke vor uns.
Big John´s Texas BBQ, nice. Country Music dudelt aus den Lautsprechern, wuselige Kellnerinnen karren allerlei Fleisch durch die Gegend und der fast schon penetrante BBQ Geruch, all dies sorgt für ein passendes Ambiente.
Daniela gönnte sich im Big John´s Texas BBQ einen Salat…. nuff said
Ok doch nicht, die Jungs teilten sich eine Lage Spare Ribs und ich landete wieder beim Sampler. Viel Fleisch auf dem Teller ist ja schließlich immer gut. Verschiedene Sorten noch guter.
Super Tipp eines Freundes, vielen Dank dafür!
Das Holly Smokes Texas BBQ hat allerdings für mich im Texas BBQ Business eine Benchmark gesetzt, die nicht erreicht wurde.
Jan und Dani haben sich im Anschluss noch ein dezent kalorienhaltigen Nachtisch geteilt und es ging weiter Richtung Bryce.
Am Nachmittag erreichten wir auch schon unser Domizil für die nächsten beiden Tage und nach erfolgreichem Check In ging es nur noch aufs Zimmer. Fotos tauschen, Handy daddeln, ihr wisst schon.
Die mehr als reichlich vorhandenen Sportsender sorgten dafür, das beim Familienchauffeur keine Langeweile aufkam und der Nachmittag / Abend wie im Flug verging.
Unser Hotel für die nächsten 2 Nächte war das Best Western Plus Bryce Canyon Grand Hotel.
Wirklich viel Auswahl gab es in Bryce nicht und die kleine Ortschaft ist schon sehr stark auf den Tourismus ausgelegt.
Die Preise sind schon deutlich erhöht und die Qualität die man dafür bekommt ist nicht wirklich ansprechend.
Verhungert, verdurstet oder erfroren ist aber niemand. Das Hotel war ganz ok, das Zimmer wie eigentlich immer geräumig und die Betten bequem.
Die Lobby erinnerte stark an die des Grand Hotel am Grand Canyon und wir waren uns schnell einig, im Winter oder gar zur Weihnachtszeit, ist ein gemütlicher Abend an einem der großen Kamine, sicherlich ein richtiges Highlight.
Umgeben von Schnee und weihnachtlichem Pathos wird dieser Ort nochmals eine ganz andere Strahlkraft besitzen.