Lange hat es gedauert, aber nachdem ich jetzt einen neuen Rechner habe, konnte ich endlich den angekündigten Bericht fertigstellen. (Mein alter Rechner stürzte beim Schreiben immer ab, so daß ich nur noch das Nötigste geschrieben habe).
Unsere Reise führte uns vom 29.07.05 bis zum 21.08.05 auf der Route LA - Joshua Tree NP - Route 66 - Grand Canyon - Page - Monument Valley -Canyonland NP/Arches - Mesa Verde NP - Capitol Reef - Bryce - Zion - Las Vegas - Death Valley - Yosemite - Sequoia/Kings Canyon - Highway 1 - L.A.
Wir legten dabei etwa 4000 Meilen zurück.
29.07 (Fr.).:
Endlich war es soweit. Nach 8 Jahren (davon etwa ein dreiviertel Jahr Planung) sollte unser Flieger 7.40Uhr in Berlin-Tegel via London nach L.A. starten.
Wir hatten für 2.00Uhr einen Bekannten bestellt, der uns an den Flughafen bringen sollte. Für die Strecke braucht man etwa 2 Stunden, so dass wir auch für etwaige Eventualitäten gerüstet waren.
Wir waren auch kaum auf der A9 Richtung Berlin, als bei Halle ein Stau war. Den registrierten wir noch gut gelaunt, wir hatten ja Zeit, und lt. Verkehrsfunk sollte es sich nur um kurzzeitige Sperrungen wg. Brückenbauarbeiten handeln. Als es aber 4.00Uhr war und wir nach 1,5 Stunden gerade einmal 300 Meter weit gekommen waren, sah man uns gelinde gesagt schon etwas mehr als beunruhigt.
Unter Missachtung mehrerer Verkehrsregeln drängelten wir uns bis zur nächsten Abfahrt durch, verließen die A9 und fuhren 2 oder 3 Auffahrten später wieder drauf.
Da wir jetzt so ziemlich die einzigen waren hieß es mit Tempo 170 „freie Fahrt“, bis uns eine hektisch rot blinkende Anzeige im Armaturenbrett aufforderte, das Auto anzuhalten. Ich sah mich in Gedanken schon den ADAC anrufen, als bei Tempo 130 die rote Lampe erlosch und auch bis zur Ankunft dunkel blieb.
Gegen 5.45Uhr waren wir dann in Tegel und unser Adrenalinspiegel am sinken, jedoch nicht für lange. Denn kaum kamen wir zum Check-in, als uns BA eröffnete, dass unser Flieger am Vorabend Verspätung hatte, deshalb nach Schönefeld umgeleitet wurde und etwa 90 Minuten später fliegt, was für uns bedeutete, dass wir den Anschlussflug nach L.A. leider nicht mehr schaffen würden.
Also guter Hoffnung nix wie hin zum BA-Schalter, der 6.10Uhr (eigenartige Zeit) öffnen sollte. Die nette BA-Angestellte versuchte daraufhin 30 Minuten einen Anschlussflug von London nach LA, später dann schon von irgendwo in Europa nach irgendwo in Kalifornien zu organisieren – ohne Erfolg. Schließlich sollten wir erstmal nach London fliegen, wo sich BA weiter um uns kümmern sollte. Wir wurden auf die Warteliste für den nächsten Flug (knapp 2 Stunden später als geplant) gesetzt und uns wurde gesagt, dass es ganz positiv aussehen würde. Meine Pauschalurlaub gewohnte Kusine war ob dieser Aussage und der Ungewissheit nervlich schon etwas angeschlagen, auch ich hatte so etwas noch nicht erlebt, war aber durch das Forum informiert, was dann normalerweise passiert und blieb erstmal gelassen.
Am Check-in, der m.E. nach nicht so gründlich war wie vor 8 Jahren in Leipzig, trafen wir dann noch eine 6er-Gruppe mit dem gleichen Schicksal.
Unsere Maschine startete kurz nach 9 und als wir dann in London eintrafen, hob unsere geplante Maschine gerade nach L.A. ab.
Also zum Connection-Flight-Center, wo wir registrierten, dass gerade viele Leute auf Anschlussflüge warteten und nach der obligatorischen Durchleuchtung dann zum BA-Schalter (wieder anstehen).
Nach einigen Telefonaten bekamen wir den nächsten Flug (der allerdings nunmehr auch schon in 40 Minuten starten sollte) und das sogar in der Business-Class (der Unterschied wurde uns allerdings erst so richtig beim Rückflug bewusst). Auch die andere Gruppe trafen wir im Flugzeug, allerdings in der Economy-Class.
Die Maschine hob pünktlich kurz vor 12 ab und nach einem ruhigen Flug kamen wir ca. 14.30Uhr Ortszeit in L.A. an.
Zum Flug wäre noch zu sagen, dass es wenig zu trinken gab (einmal kurz nach Start und einmal kurz vor der Landung, aber zwischendurch war von der Crew nicht viel zu sehen), als Filme liefen u.a. Sahara und Harry Potter III, aber wir hatten der Aufregungen auch erstmal genug.
Die Einreise selber war erstaunlich schnell erledigt, und kaum aus dem Flughafen raus, kam auch schon der Shuttle-Bus von Dollar.
Dort hieß es dann wieder 70 Minuten warten bis wir endlich dran waren. Unser gebuchter Van sollte ein Dodge Caravan sein, ein angebotenes Upgrade für 10$/Tag lehnten wir erstmal ab. Nach Vergleich mit dem dann zu bekommenden Dodge Grand Caravan und dem Angebot für 5$/Tag haben wir angenommen und das war gut so. Ich glaube mit der kleinen Variante hätten wir zu sechst mit Gepäck etwas Probleme bekommen.
Der Wagen hatte reichlich 2000 Meilen drauf und als wir einige Tage später in bis dahin nicht entdeckten Stauräumen noch Restproviant unserer Vormieter fanden, machten wir uns unseren Reim auf die Gründlichkeit der Säuberung bei Fahrzeugrückgabe.
Bei Dollar habe ich dann noch über eine andere deutsche Familie neben uns den Kopf geschüttelt, die 3x ihr Auto tauschte, immer nachdem die Kinder (!) probegesessen hatten. Als wir dann losfuhren (in Eile um nicht als Deutsche enttarnt zu werden) hatten sie den gleichen Typ wie wir. Ob das dann endgültig war, kann ich leider nicht sagen.
Unser vorgebuchtes Motel (Motel 6/LAX für 63$/Nacht) war nur etwa 5 Minuten entfernt und als wir etwas verschnauft hatten, erkundeten wir noch die nähere Umgebung zwecks Abendessen und Getränkeversorgung.
Wir entschieden uns für ein Essen bei Denny’s, welches mein Cousin spendierte, da ich uns alle, sogar in der Business-Class, nach all den Problemen mit nur einer Stunde Verspätung nach L.A. gebracht hatte (es geschah zwar ohne großes Zutun meinerseits, aber wie sich herausstellte war ich Anfangs der Einzige von uns, der sich englisch verständigen konnte und habe deshalb z.B. bei BA in London alles gemanagt).
Dann noch bei 1-2 Bierchen den nächsten Tag besprechen und Tag eins unserer Reise war, aufregender als wir alle wollten, zu Ende.
Fortsetzung folgt ....