Heute folgt nun schon der eher unspektakuläre letzte Teil meines Berichts
20.08. (Sa)
Der letzte Tag, den wir noch so richtig zur Verfügung hatten, führte uns auf dem Highway 1 u.a. nach Morro Bay. Wir hatten die Hoffnung nicht aufgegeben, vielleicht doch noch mal im Pazifik baden zu können, aber es war trotz Sonne einfach zu frisch dafür.
In Morro Bay beobachteten wir einge Surfer bei dem (vergeblichen) Versuch ihrer Leidenschaft zu frönen, die Wellen waren einfach zu klein.
Vorbei an vielen Plantagen, auf denen die Ernte in vollem Gange war, kamen wir gegen Mittag in Santa Barbara an.
Es erwies sich im Nachhinein als Fehler, einen Parkplatz auf der Seebrücke zu suchen. Wir fuhren etwa eine halbe Stunde auf der Brücke im Kreis, bis wir dann endlich einen Parklatz hatten. Komischerweise wurden aber auch immer neue Autos auf die Brücke gelassen. Ob es nun daran lag, weil die USS Ronald Reagan gerade einlief, daß soviel los war (wir sahen allerhand Veteranen und Marine-Angehörige) oder ob das immer so ist, kann ich nicht beurteilen.
Uns ist sowieso aufgefallen, daß wir auf der gesamten Reise jede Menge Autos mit Aufklebern in Form einer Schleife und dem Zusatz "We support you" gesehen haben. In einem Ort (ich weiß aber nicht mehr genau wo) fand sogar gerade so etwas wie eine Wilkommensfeier statt. Die Bewohner dort hatten viele Transparente wie "Welcome Home Boys" und so in der Art. Dort hat das Militär halt einen anderen Stellenwert als hier.
Leider mußten wir durch diese Zeitverzögerung auf den Besuch der Altstadt verzichten, da wir nicht so spät im (vorgebuchten) Motel 6 in Sylmar sein wollten.
Unterwegs hätte ich fast noch Bekanntschaft mit der Highway-Patrol gemacht, da ich bei erlaubten 65 Meilen mit knapp 75 Meilen an einem plötzlich in einer Kurve auf dem Standstreifen stehenden Streifenwagen vorbeirauschte und im Rückspiegel gerade noch sehen konnte, wie sich dieser in Bewegung setzte. Ich bin natürlich sofort auf etwa 60Meilen runtergegangen und habe in Gedanken schon überlegt, ob man auf einen Touristen-Bonus vertrauen könnte, als hinter mir die berüchtigten rot-blauen Blinklichter angingen. Aber plötzlich war da zwischen uns ein weißer Pick up, der vorher nicht da war und anscheinend noch schneller als ich war. Jedenfalls wurden die beiden immer langsamer und ich hielt mich bis zum Ende an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten.
Im Motel in Sylmar wurde es mit der Sicherheit sehr genau genommen. Man mußte seinen Paß zeigen, unterschreiben, daß man keine illegalen Sachen auf den Zimmern treibt und einen Zettel vom Motel mit Angabe des Auto-Kennzeichens im Wagen lassen, was von einem Wachmann (wie der gesamte Komplex) kontrolliert wurde; kein Zettel = Abschleppen. Einen AAA-Rabatt gab's, wie auch schon in Paso Robles, dennoch nicht.
Abendessen gab's nochmal bei Wendy's und der Whisky mußte auch noch alle werden ....
21.08.
Unser letzter Tag. Meine Frau war froh, daß es wieder nach Hause ging. Für sie war es wohl doch zu stressig, obwohl sie von den Landschaften absolut begeistert war. Ein Virus, so wie bei mir, ist bei ihr aber eher nicht ausgebrochen.
Ein Hotel am Strand mit normalem europäischen Essen und nicht jeden Tag woanders sind ihr doch lieber.
Die Zeit bis zum Mittag verbrachten wir noch einmal auf der Promenade vom Venice Beach, um noch das ein oder andere Andenken zu kaufen, den Basketballern beim Spiel zuzusehen und zu schlendern, bevor wir uns zur Abgabe unseres Wagens begaben.
Die Rückgabe erfolgte unkompliziert, wir mußten lediglich ausfüllen, wie der Sprung in unserer Windschutzscheibe entstanden war.
Transfer zum Flughafen, noch einmal letzte Blicke auf L.A. und das Land, welches ich wohl so schnell nicht wiedersehen werde.
Beim Einchecken wurde uns mitgeteilt, daß aufgrund des Streikes an Bord kein Essen ausgeteilt wird. So bekamen wir pro Person einen 20$-Gutschein, um uns Proviant für den Flug zu holen. Da sich das aber auf kaltes Essen beschränken würde waren wir nicht so begeistert, zumal es nicht einfach war, für 20$ Sandwiches o.ä. (was sich auch noch12 Stunden hält) zu kaufen.
Während des Fluges gab es dann doch noch etwas zu Essen (wenn auch nur kalt), so daß das meiste in London im Abfall landete.
Beim Rückflug wurden wir einigemale ordentlich durchgeschüttelt, da recht heftiger Seitenwind herrschte, aber im Großen und Ganzen verlief alles normal. Als Filme liefen u.a Madagaskar, Triple XXX II und Garfield. Wehmütig gedachten wir unseres Hinfluges in der Business-Class, vor allem des Platzes wegen.
Hingezogen hat sich dann noch die Warterei in Heathrow auf den Weiterflug nach Berlin, da wir über 4 Stunden Aufenthalt hatten und eigentlich schon recht geschafft waren.
Aber auch das wurde gut überstanden, unser Kumpel wartete schon in Tegel und ohne "kurzzeitige Sperrungen" wie auf der Hinfahrt kamen wir dann gegen 22.00 Uhr zuhause an.
Als Fazit muß ich feststellen, daß es ein wunderschöner, aber auch stressiger Urlaub war, womit ich allerdings sowieso gerechnet hatte. Aber obwohl ich schon einmal da war und in etwa wußte, was streckentechnisch machbar ist habe ich festgestellt, daß wir, auch wenn wir alles geschafft haben, in diese 3 Wochen zu viel hineingepackt haben. 1-2 Sachen weniger, dafür nicht immer so spät Abends ankommen hätte nicht geschadet. Aber man lernt ja nie aus.
Mir bleiben jedenfalls viele neue und schöne Erinnerungen, die hoffentlich reichen (aber ich habe da meine Zweifel) die Zeit bis zum nächsten Mal zu überbrücken. Es gibt ja noch so viel zu sehen .......