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Autor Thema: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005  (Gelesen 18031 mal)

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püvel

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #45 am: 03.01.2006, 17:58 Uhr »
13.08. (Sa)

Heute ging es von einem Extrem (Glitzerparadies Las Vegas) zum nächsten (die Einsamkeit des Death Valley).
Über Pahrump und Shoshone war auch hier die Anfahrt trotz schon bekannter Berg- und Talfahrten ein Erlebnis.
Beim ersten Stop am Visitor Center zeigte das Thermometer 43° Celsius, im Schatten wohlgemerkt.
Der nächste Stop erfolgte in Badwater



(incl. eines kurzen Spazierganges). Hier konnte man sich in etwa ausmalen, daß den ersten Siedlern dieses Tal schier unendlich vorgekommen sein muß. Gefolgt wurde Badwater vom Devils Golf Course, der gerade wieder freigegeben war.



Da Artists Palette leider gesperrt war ging's gleich weiter zum Zabriskie Point, der ebenfalls erst vor kurzem wieder freigegeben wurde.
Lt. meiner letzten Info war Dante's View noch gesperrt, so daß wir das Risiko nicht eingehen wollten evtl. umsonst bis dahin zu fahren, denn wir wollten noch ein Stück Richtung Yosemite, es war Samstag und wir hatten nichts vorgebucht, obwohl es bis jetzt auch am Wochenende kein Problem war, etwas zu finden. Noch ein kurzer Stop an den Dünen und dann gings auf der 395 aus dem Death Valley hinaus.
Nach einem Zwischenstop bei Carls jr. fuhren wir bis Bishop, wo aber unser schon oft genutztes Motel 6 nichts mehr frei hatte. Da uns schon auf dem Weg dahin oft das "No Vacancy"-Schild aufgefallen war, wurde uns doch etwas mulmig. Schließlich gelangten wir beim 5. Versuch an's Vagabond Inn. Dort bekamen wir noch ein Zimmer, von welchem man in eine kleine Kammer mit 2 Doppelstockbetten gelangte, das ganze zum Preis von 147,00$ incl. Continental Breakfast. Vom Niveau her nicht schlechter als das, was wir bis dahin hatten, da es durch zwei ging zwar etwas teurer als bisher aber wir waren froh, überhaupt noch alle sechs untergekommen zu sein.
Im TV bekamen wir etwas von z.T. chaotischen Zuständen auf dem Londoner Flughafen wegen eines Streikes mit, da wir aber noch eine Woche Zeit hatten, vertrauten wir darauf, daß sich bis dahin alles beruhigen wird.


14.08. (So)


Wie immer gg. 10.00Uhr Start Richtung Tioga Pass.
Davor gab's noch einen Abstecher zum Mono Lake (lohnt sich m.E. wirklich nur für einen kurzen Stop) und zur Bodie-Ghosttown.



Obwohl uns dieser Abstecher alles in allem etwa 3 Stunden Zeit gekostet hat, würde ich Bodie auf jeden Fall empfehlen. Die Anfahrt ist zwar etwas langwierig und zum Ende geht's nur über eine Schotterpiste. Dafür kann man sich für 3$/Person Eintritt (fast) ungehindert bewegen und die Möglichkeit, sich einmal im Original anzuschauen, wie man vor etwa 100 Jahren gewohnt hat (der letzte Einwohner ist Ende der 30er weggezogen, als die Goldvorkommen gänzlich erschöpft waren) sind glaube ich auch nicht mehr so häufig. Dazu noch ein deutscher Stadtplan - was will man mehr. Für eine Führung durch die ehemalige Fabrik, welche angeboten wird, hatten wir allerdings keine Zeit mehr.
Nach Bodie fuhren wir dann über den Tioga Pass in den Yosemite NP. Hatten wir anfangs noch Sonnenschein und knapp 20°, bewölkte es sich zusehends und genau zum Eintritt in den Park begann es zu regnen.



Das Picknick am Tenaya Lake fiel dann auch bei (gefühlten) 15° trotz das der Regen aufgehört hatte recht kurz aus, später wurde es dann auch wieder freundlicher.
Einen kurzen Stop gönnten wir uns noch am Elephant Rock, von wo man einen herrlichen Blick auf's Tal hat.



Unterwegs dann der höchste Spritpreis unserer Reise, 3,72$/Gallone !! Übrigens war die Explosion der Spritpreise in den USA das Hauptthema im amerikanischen Frühstücksfernsehen in diesen Tagen.
Dann ging's weiter auf Zimmersuche. Da in El Portal nichts mehr frei war, bzw. nur eine Hütte für 600$/Nacht, welche wir für 400$ hätten bekommen können, (was 'n Schnäppchen) fuhren wir bis Mariposa. Aber auch dort war das Super 8 schon ausgebucht. Aber die nette junge Dame an der Rezeption telefonierte für uns herum, wo noch etwas frei wäre und so bekamen wir schräg gegenüber (ich glaube es hieß Mariposa Inn) ein Appartment (d.h. die untere Etage eines Hauses mit 3 Schlafzimmern, Terasse, Küche usw.) für 143$/Nacht. Eine nette Abwechslung zu all den Motelzimmern und die wohl komfortabelste Unterkunft, die wir hatten. Wenn man den Preis mit der Unterkunft in Bishop vergleicht muß man sagen, daß dieser in keiner Relation stand.


Fortsetzung folgt
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SanFrancisco

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #46 am: 04.01.2006, 01:25 Uhr »
Bin auch bei Eurer Rundreise dabei und warte schon gespannt, wie es weitergeht! Das weckt Erinnerungen bei mir... Sehr schön geschrieben!
Lg,
Yvonne

1998 - Florida (2 weeks)
1999 - 2001 - Spanien / Mallorca
2002 - Southwest (4,5 weeks)
2003 - San Francisco (2 weeks)
2004 - London
2007 - 2008 - Griechenland
2011 - New York City (9 days)

OWL

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #47 am: 04.01.2006, 09:22 Uhr »
Zitat
Heute ging es von einem Extrem (Glitzerparadies Las Vegas) zum nächsten (die Einsamkeit des Death Valley).


Diesen Strecken-Abschnitt fand ich auch sehr beeindruckend, vor allem, da es kurz danach mit der Sierra Nevada eine weitere dramatische Landschaftsänderung gibt.

Ansonsten: Schöner Bericht :applaus:

Quid licet Iovi, non licet bovi

püvel

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #48 am: 04.01.2006, 18:02 Uhr »
@ OWL und San Francisco:

Danke, freut mich, daß ihr Spaß an der Reise habt.

15.08. (Mo)


Als wir heute voller Vorfreude in den Park aufbrachen, ahnten wir noch nicht, daß dieser Tag ganz anders als geplant verlaufen sollte. Wir waren kurz nach 10Uhr im Yosemite, wo unser erster Stop (bei bewölktem Himmel) am Bridalveil Fall war.



 Als wir dort wegfuhren fielen schon die ersten Tropfen und am Visitor Center setzte schließlich Dauerregen ein, so daß an Wanderungen (ich muß erlich sagen mit so einem Wetter hatten wir nicht gerechnet, selbst '97 hatten wir nur einen kurzen Regenguß im Zion und das war gerade mal Mitte September) nicht zu denken war. Deshalb im Kino einen Film über den Park angeschaut und dann weiter zu Mariposa Grove in der Hoffnung der Regen würde aufhören - was er jedoch nicht tat, die Wolken hingen im Tal fest.



Dadurch brauchten wir uns allerdings keine Gedanken mehr machen, wie unsere Reise weitergehn sollte. Wir hatten überlegt, Sequoia zugunsten San Francisco wegzulassen, da aber alle an den Riesenbäumen interessiert waren und wir in Mariposa Grove aufgrund des Wetters nicht viel anschauen konnten, blieb unser Plan wie er war.
Wir fuhren dann über Oakhurst zurück nach Mariposa (der Regen hatte wie zum Hohn aufgehört) und gingen chinesich essen. Sehr lecker, sehr reichlich, nur das servierte Wasser schmeckte arg nach Chlor wie aus dem Schwimmbad geholt.



16.08. (Di)


Über Merced ging es heute auf der Interstate an Fresno vorbei nach Visalia, wo wir um die Mittagszeit im Super 8 eincheckten für 64$/Nacht. Die Zimmer wirkten schon recht abgewohnt, insgesamt das schlechteste Super 8 unserer Reise.
Wir verloren nicht viel Zeit und machten uns auf der 63 auf den Weg zum Kings Canyon. Diese verloren wir allerdings irgendwo in Visalia, so daß wir über die 245 auf die 180 fuhren, was zwar landschaftlich reizvoll, aber sehr zeitraubend ist, da sich Serpentine an Serpentine reiht und man kaum schneller als 25ml fahren kann.
Nach etwa 2 Stunden waren wir dann da und unternahmen eine etwa 1,5-stündige Wanderung im General Grant Cove.



Obwohl ich 1997 schon dort war, war ich wieder überwältigt von den Ausmaßen, welche diese Bäume erreichen.
Eigentlich wollten wir noch zum Cedar Grove, aufgrund eines einsetzenden Wolkenbruches (so langsam nervte uns das Wetter) brachen wir die Fahrt jedoch ab und fuhren in aller Ruhe, vorbei an Apfelsinen- und Zitronenplantagen, nach Visalia zurück.
Essen gab's bei Jack'n the Box und bei einem Pool-Bier kamen wir mit einer ehemaligen Deutschen in's Gespräch, die nach einem Brand in ihrem Haus vorübergehend im Super 8 wohnte. Sie erzählte uns, daß sie schon in dritter Generation in Visalia wohnt und einmal in Deutschland war (in Berlin "of course after the wall break down") und ihre Enkelin wiederum am laufenden Band Europa bereist.


Mehr gibt's morgen ....
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Anne

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #49 am: 04.01.2006, 18:23 Uhr »
Hi Püvel,
genau deshalb schätze ich vorgebuchte Reisen nicht: Das Wetter kann einem einfach mal eine Tagesplanung durcheinanderbringen :?  und wer will sich bei Dauerregen schon an den Routenplan halten.

Gut gefällt mir, dass Ihr anscheinend auch in den Sommerferien keine Schwierigkeiten hattet, bezahlbare Motels zu erwischen- habt Ihr mehr vor Ort gebucht oder habt Ihr per Internet kurz vorher vorgebucht?

Vielen Dank für die Reise- es macht großen Spaß
 :D Karin

püvel

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #50 am: 05.01.2006, 18:31 Uhr »
@ Anne: Ich habe im Vorfeld schon auf den Homepages von Motel 6, Super 8 und Days Inn (da diese Ketten für uns erste Wahl waren im Hinblick auf's Preis-/Leistungsverhältnis) die Verfügbarkeit auf unserer Strecke überprüft und unsere Route mehr oder weniger grob danach ausgerichtet. Außerdem haben wir in den jeweils ersten Häusern ein Verzeichnis der jeweiligen Ketten mitgenommen, um auch Ausstattung und Preise zu vergleichen. Vorgebucht haben wir nur die erste Übernachtung bzw. haben die letzten Tage vorsichtshalber bei Abfahrt jeweils für abends das Motel reserviert. Ansonsten wußten wir morgens nur, in welchem Ort wir abends absteigen wollten, ohne zu wissen, ob es mit einer der Ketten auch klappt. Wer (auch preislich) etwas flexibel ist, für den dürfte es eigentlich keine Probleme geben.




17.08. (Mi)


Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Sequoia NP, ausnahmsweise hatten wir heute auch keine Probleme mit dem Wetter.
Im Visitor Center besorgten wir uns Tickets für die Crystal Cave, die wir etwa 1 Stunde später erreichten. Von bisher 3 erforschten Meilen sind etwa 0,5 für die Öffentlichkeit freigegeben.



Es wird einem auch der Eindruck vermittelt, was für ein Gefühl es in völliger Dunkelheit ist, als in der Höhle (nach Ankündigung) sämtliche Lichter abgeschaltet werden. Leider habe ich nicht allzuviel vom Rest verstanden, da wir ein paar Italiener in der Gruppe hatten, von denen nur einer englisch konnte und am laufenden Band übersetzt hat. Obwohl er versicherte leise zu reden (er frug am Anfang extra, ob er während der Führung übersetzen dürfte) ist leise in Italien scheinbar anders als leise in Deutschland. Mit An- und Abfahrt muß man für diesen Abstecher etwa 3 Stunden einplanen.
Anschließend ging's zum General Sherman. Da dort gerade ein neuer Parkplatz fertiggestellt wurde und einige Wanderwege noch im Bau waren, wanderten wir auf den zugänglichen Wegen und waren am Ende gegen 19.00Uhr wieder im Super 8. Noch ein Sandwich bei Subway bzw. Del Taco und dann mit einem Bier bzw. einer Whisky-Cola an den Pool. Dort trafen wir eine Biker-Gruppe aus Sachsen-Anhalt, die an dem Tag in Las Vegas ankamen, als wir die Stadt verließen und erfuhren, daß es an ebendiesem Tag einen Wolkenbruch in der Stadt gegeben hat, der wohl einige Straßen unter Wasser gesetzt haben muß. Es wurden noch einige Erfahrungen ausgetauscht, bevor sich alle in die Zimmer verzogen.



18.08. (Do)


Von Visalia aus ging’s in Richtung Küste nach Salinas. Die dortigen Motel 6-Häuser waren jedoch alle ausgebucht, ebenso das Holiday Inn und auf ein Best Western für 170$ hatten wir keine Lust. Die Motel 6-Angestellte telefonierte auf unsere Bitte hin herum, wo in der Nähe noch etwas frei wäre und so ging's weiter nach Gilroy in's Motel 6 für 72$/Nacht (angeblich mit 10$ Aufschlag wegen irgendeiner Veranstaltung, die mir aber nicht näher erläutert wurde).
Das erste Motel übrigens, wo uns kein AAA-Nachlaß gewährt wurde, selbst nicht auf den Hinweis hin,  diesen in anderen Motel 6-Destinations bereits erhalten zu haben. Nicht nur aus diesem Grund ist dieses Motel nicht gerade empfehlenswert. Obwohl es einen neuen Eindruck macht war es das m.E. lauteste der ganzen Reise, was sowohl die Lärmdämmung von außen (Zug), als auch innerhalb der Zimmer (z.B. zum oberen Stockwerk) betraf.
Nach dem Check-in fuhren wir noch nach Monterey, wo wir uns eigentlich das Aquarium anschauen wollten. Da es jedoch schon etwa 16.00Uhr war, erschien uns der Eintritt von 22$/Person dann doch etwas zu hoch, da wir lieber noch etwas auf der Cannery Row und den angrenzenden Läden (u.a. bei Bubba Gump Shrimps, bekannt aus Forrest Gump) herumschlendern wollten, ein uriges Viertel, aber schon deutlich auf  Touristen ausgerichtet.
Den Abstecher nach Fishermans Wharf hätten wir uns sparen können, da außer Souvenirläden und Restaurants nicht viel mehr zu sehen war, außerdem zog es sich schon wieder zu.
So hielten wir auf dem Heimweg noch zum Abendessen bei KFC und genehmigten uns noch das ein oder andere Bier vorm Schlafen.
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Anne

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #51 am: 05.01.2006, 19:36 Uhr »
Hi Püvel,
danke für Deine Erfahrungen mit den Motels. Da sich Reisezeit und Orte und gesuchte Motelart  oft decken (Juli 2006), ist das wirklich sehr interessant für mich. :D

Die Crystal Cave sieht ja sehr schön aus- es ist keine reine Tropfsteinhöhle- von Photo her jedenfalls?
Ihr hättet ja die Gelegenheit zum Italienischlernen nutzen können. :wink:
Tschüß
Karin

püvel

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #52 am: 05.01.2006, 22:50 Uhr »
Karin: Die Höhle ist eigentlich als Marmorhöhle beschrieben. Für meinen Begriff ist das etwas übertrieben. Einen Hauch Marmor siehst du auf dem Foto. Wie schon gesagt ist nur ein geringer Teil der Höhle zugänglich, aber wenn es dich interessiert, kann ich dir noch einige Foto's schicken, welche ich dort gemacht habe.

Uwe
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Westernlady

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #53 am: 06.01.2006, 02:19 Uhr »
Püvel, ich bin die ganze Zeit begeistert an Bord. Toller Bericht  :!:  :D

jochenrosi

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #54 am: 06.01.2006, 10:49 Uhr »
Hallo,

wir sind schon eine Weile als "Schwarzfahrer" dabei. Klasse Bericht mit tollen Bildern. Macht richtig Spaß zu Lesen und Sehnsucht auf den nächsten Urlaub.

Viele Grüße von

Jochen & Rosi
Schöne Grüße
Jochen & Rosi

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum


püvel

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #55 am: 06.01.2006, 18:41 Uhr »
19.08. (Fr)


Vom Vortag schlau buchten wir vor der Abfahrt ein Motel 6 in Paso Robles (unser geplantes Motel 6 in Atascadero war schon ausgebucht) und starteten bei bewölktem Himmel auf dem Highway 1 Richtung Süden.



Nach und nach kam aber die Sonne durch und wir konnten die Fahrt an der Küste entlang so richtig genießen.
Zwischen Julia Pfeiffer Burns State Park und Ragged Point hatten wir mehrere Male das Glück, von der Küste aus vorbeiziehende Wale zu beobachten. Ein nicht geplanter Höhepunkt der letzten Tage.
Gegen 16.00 Uhr kamen wir dann in Paso Robles an. Auf dem Weg dahin sind wir an mehreren Weingütern vorbeigekommen, welche auch alle Verkostungen anboten. Auf der Suche nach einem Supermarkt in Paso Robles (es wurde noch eine Flasche Whisky für die letzten Abende benötigt), kamen wir an "Big Bubbas Bad B-B-Q" vorbei, eine rustikale Holzhütte, die eher an den Wilden Westen, denn an Kalifornien erinnerte. Bei der Überlegung, wo wir denn am Abend essen könnten, fiel uns dieser Laden wieder ein - zum Glück muß man sagen. Eine urige Western-Kneipe, gerammelt voll (wir mußten etwa 10 Minuten warten) mit Bullriding, die Kellner tanzen gemeinsam während der Gast auf sein Essen wartet und ein m.E. super Preis-Leistungsverhältnis (Steak mit allem Drum und Dran für 16$) und ich muß sagen so ein gutes Steak habe ich noch nie gegessen. Das war eindeutig unser bestes kulinarisches Erlebnis in den Staaten.
Wen's interessiert: das Lokal befindet sich in der 24th Street und ist von der Straße aus nicht zu übersehen.
Wir waren danach so satt, daß kaum noch für einen "Gute-Nacht-Drink" Platz war.


Morgen folgt dann schon der Abschluß unserer Reise ....
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Anne

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #56 am: 06.01.2006, 19:14 Uhr »
Hi Püvel,
wie schön, dass Ihr Wale gesichtet habt. :D
Eigentlich ist es ja nicht die Wal-Watching-Zeit im Jahr. Aber an der Oregonküste halten sich nicht alle Grauwale an die Wanderung und bleiben ganzjährig dort. :D
Weißt Du, welche Wale es waren? Auch Grauwale- vielleicht Brüder von denen aus Oregon? :wink:

Danke über die Information über die "Marmor-Cave". Ich behalte das mal im Hinterkopf und mal sehen, ob wir Zeit vor Ort haben. :D
Tschüß
karin

püvel

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #57 am: 06.01.2006, 19:58 Uhr »
Karin,
wir haben zwar auch gerätselt, was es für Wale waren, aber eindeutig war es nicht zu erkennen, da sie dafür doch zu weit von der Küste entfernt waren. Gerade so mit dem größten Zoom des Camcorders konnte ich die "Beweise", daß wir welche gesehen haben, auf Band bannen.

Uwe
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püvel

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #58 am: 07.01.2006, 12:56 Uhr »
Heute folgt nun schon der eher unspektakuläre letzte Teil meines Berichts

20.08. (Sa)


Der letzte Tag, den wir noch so richtig zur Verfügung hatten, führte uns auf dem Highway 1 u.a. nach Morro Bay. Wir hatten die Hoffnung nicht aufgegeben, vielleicht doch noch mal im Pazifik baden zu können, aber es war trotz Sonne einfach zu frisch dafür.
In Morro Bay beobachteten wir einge Surfer bei dem (vergeblichen) Versuch ihrer Leidenschaft zu frönen, die Wellen waren einfach zu klein.
Vorbei an vielen Plantagen, auf denen die Ernte in vollem Gange war, kamen wir gegen Mittag in Santa Barbara an.
Es erwies sich im Nachhinein als Fehler, einen Parkplatz auf der Seebrücke zu suchen. Wir fuhren etwa eine halbe Stunde auf der Brücke im Kreis, bis wir dann endlich einen Parklatz hatten. Komischerweise wurden aber auch immer neue Autos auf die Brücke gelassen. Ob es nun daran lag, weil die USS Ronald Reagan gerade einlief, daß soviel los war (wir sahen allerhand Veteranen und Marine-Angehörige) oder ob das immer so ist, kann ich nicht beurteilen.
Uns ist sowieso aufgefallen, daß wir auf der gesamten Reise jede Menge Autos mit Aufklebern in Form einer Schleife und dem Zusatz "We support you" gesehen haben. In einem Ort (ich weiß aber nicht mehr genau wo) fand sogar gerade so etwas wie eine Wilkommensfeier statt. Die Bewohner dort hatten viele Transparente wie "Welcome Home Boys" und so in der Art. Dort hat das Militär halt einen anderen Stellenwert als hier.
Leider mußten wir durch diese Zeitverzögerung auf den Besuch der Altstadt verzichten, da wir nicht so spät im (vorgebuchten) Motel 6 in Sylmar sein wollten.
Unterwegs hätte ich fast noch Bekanntschaft mit der Highway-Patrol gemacht, da ich bei erlaubten 65 Meilen mit knapp 75 Meilen an einem plötzlich in einer Kurve auf dem Standstreifen stehenden Streifenwagen vorbeirauschte und im Rückspiegel gerade noch sehen konnte, wie sich dieser in Bewegung setzte. Ich bin natürlich sofort auf etwa 60Meilen runtergegangen und habe in Gedanken schon überlegt, ob man auf einen Touristen-Bonus vertrauen könnte, als hinter mir die berüchtigten rot-blauen Blinklichter angingen. Aber plötzlich war da zwischen uns ein weißer Pick up, der vorher nicht da war und anscheinend noch schneller als ich war. Jedenfalls wurden die beiden immer langsamer und ich hielt mich bis zum Ende an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten.
Im Motel in Sylmar wurde es mit der Sicherheit sehr genau genommen. Man mußte seinen Paß zeigen, unterschreiben, daß man keine illegalen Sachen auf den Zimmern treibt und einen Zettel vom Motel mit Angabe des Auto-Kennzeichens im Wagen lassen, was von einem Wachmann (wie der gesamte Komplex) kontrolliert wurde; kein Zettel = Abschleppen. Einen AAA-Rabatt gab's, wie auch schon in Paso Robles, dennoch nicht.
Abendessen gab's nochmal bei Wendy's und der Whisky mußte auch noch alle werden ....



21.08.


Unser letzter Tag. Meine Frau war froh, daß es wieder nach Hause ging. Für sie war es wohl doch zu stressig, obwohl sie von den Landschaften absolut begeistert war. Ein Virus, so wie bei mir, ist bei ihr aber eher nicht ausgebrochen.  :wink:
Ein Hotel am Strand mit normalem europäischen Essen und nicht jeden Tag woanders sind ihr doch lieber.
Die Zeit bis zum Mittag verbrachten wir noch einmal auf der Promenade vom Venice Beach, um noch das ein oder andere Andenken zu kaufen, den Basketballern beim Spiel zuzusehen und zu schlendern, bevor wir uns zur Abgabe unseres Wagens begaben.
Die Rückgabe erfolgte unkompliziert, wir mußten lediglich ausfüllen, wie der Sprung in unserer Windschutzscheibe entstanden war.
Transfer zum Flughafen, noch einmal letzte Blicke auf L.A. und das Land, welches ich wohl so schnell nicht wiedersehen werde.
Beim Einchecken wurde uns mitgeteilt, daß aufgrund des Streikes an Bord kein Essen ausgeteilt wird. So bekamen wir pro Person einen 20$-Gutschein, um uns Proviant für den Flug zu holen. Da sich das aber auf kaltes Essen beschränken würde waren wir nicht so begeistert, zumal es nicht einfach war, für 20$ Sandwiches o.ä. (was sich auch noch12 Stunden hält) zu kaufen.
Während des Fluges gab es dann doch noch etwas zu Essen (wenn auch nur kalt), so daß das meiste in London im Abfall landete.
Beim Rückflug wurden wir einigemale ordentlich durchgeschüttelt, da recht heftiger Seitenwind herrschte, aber im Großen und Ganzen verlief alles normal. Als Filme liefen u.a Madagaskar, Triple XXX II und Garfield. Wehmütig gedachten wir unseres Hinfluges in der Business-Class, vor allem des Platzes wegen.
Hingezogen hat sich dann noch die Warterei in Heathrow auf den Weiterflug nach Berlin, da wir über 4 Stunden Aufenthalt hatten und eigentlich schon recht geschafft waren.
Aber auch das wurde gut überstanden, unser Kumpel wartete schon in Tegel und ohne "kurzzeitige Sperrungen" wie auf der Hinfahrt kamen wir dann gegen 22.00 Uhr zuhause an.
Als Fazit muß ich feststellen, daß es ein wunderschöner, aber auch stressiger Urlaub war, womit ich allerdings sowieso gerechnet hatte. Aber obwohl ich schon einmal da war und in etwa wußte, was streckentechnisch machbar ist habe ich festgestellt, daß wir, auch wenn wir alles geschafft haben, in diese 3 Wochen zu viel hineingepackt haben. 1-2 Sachen weniger, dafür nicht immer so spät Abends ankommen hätte nicht geschadet. Aber man lernt ja nie aus.
Mir bleiben jedenfalls viele neue und schöne Erinnerungen, die hoffentlich reichen (aber ich habe da meine Zweifel) die Zeit bis zum nächsten Mal zu überbrücken. Es gibt ja noch so viel zu sehen .......
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Schneewie

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Re: USA 3 Wochen Südwesten/August 2005
« Antwort #59 am: 07.01.2006, 13:12 Uhr »
Danke fürs mitnehmen!

Und wer schreibt nun den nächsten Reisebericht?  :wink:
Gruß Gabriele