13.06.2011 - Dresden über Düsseldorf nach Los AngelesUm 1:50 Uhr in der Nacht klingelte der Wecker. Schnell machte ich ihn aus, damit meine Frau weiterschlafen konnte. Warum? Nun so ganz hatte das alles nix mit unserem Urlaubsstart zu tun. Eher mit einem deutschen Wunderkind was fernab der Heimat sein Glück im Profi-Basketball versuchte
. Um 2 Uhr unserer Zeit hatte Dirk Nowitzki die große Chance seinen Traum zu erfüllen und sich die NBA Krone aufzusetzen.
Drei Stunden später, es war mittlerweile hell, hielt er die Trophäe hoch und ich grübelte ob es sich noch lohnte eine Stunde hinzulegen. Ich versuchte es, aber nach einer halben Stunde mit offenen Augen im Bett (blöde Cola) zog ich es vor mich wieder ins Wohnzimmer zu begeben. Nochmal wurden die Reiseunterlagen (zum tausendsten mal) kontrolliert und im Internet das Wetter vor Ort gecheckt. Um 6 Uhr ertönte dann auch im Schlafzimmer der Wecker auf der anderen Seite im Bett. In der nächsten Stunde wurde sich zurecht gemacht und die letzten Sachen in die Koffer gepackt. Natürlich stellten wir uns wie alle die Frage ob wir nicht irgendwas vergessen haben. Aber es ist ja auch verdammt schwer an alles zu denken wenn man klimatechnisch von 50 bis 0 Grad die ganze Palette abdecken muss.
Um 7 Uhr schlossen wir die Haustür hinter uns und starteten das größte Abenteuer unseres Lebens. Nunja, erstmal mussten wir 10 Minuten zu Fuß die Koffer bis zu unserem kleinen Dresdner Stadtteil Bahnhof bringen. Aber jedes Abenteuer fängt ja klein an
. Am Dresdner Hauptbahnhof mussten wir nochmal umsteigen und nutzten die Zeit um unseren Koffeeinhaushalt aufzufrischen. Nach abermaligen 20 Minuten Fahrzeit kamen wir am Flughafen Dresden an. Dann der Schock! Was war das denn für eine riesige Schlange am Air Berlin Schalter?! Wir wischten uns nochmal den letzten Schlafsand aus den Augen und stellten dann auch erleichtert fest, dass fast Zeitgleich eine Maschine nach Antalya startete und für den Flug nach Düsseldorf ein extra Schalter offen hatte. Pässe, ESTA und alle andere Formalitäten schienen ok und auch die Koffer wogen unter 23kg. Wäre auch blöd gewesen wenn wir die auf dem Hinflug schon erreicht hätten
Die Zeit bis zum Abflug um 10:15 Uhr überbrückten wir mit Kaffee & Brötchen auf der Aussichtsterrasse. Dann gings durch den sehr lockeren Security Check zum Gate und wir nahmen unsere Maschine erstmals unter die Lupe. Ob alle Schrauben dran waren kann ich nicht sagen, aber wir hoben ohne Probleme und bei bestem Wetter ab zu unserem ersten Etappenziel: Düsseldorf. Der Sitzabstand war ok, bin aber auch nur 1,78m. Ich denke mein Cousin hätte da schon mehr Probleme. Der Flug verlief ohne Probleme und nach 50 Minuten landeten wir überpünktlich in Düsseldorf.
Ich weiß nicht warum, aber die Aufregung hielt sich bis jetzt in Grenzen. Wahrscheinlich weil ich nicht glauben konnte, dass es jetzt wirklich los geht. Nur jetzt stand es da schwarz auf weiß: Los Angeles International Airport! Da sollte es jetzt wirklich hingehen? Unglaublich! Endlich dahin wo ich immer hin wollte. Dahin wo all die vielen Serien und Filme spielten die ich als Kind, Jugendlicher und Erwachsener verfolgte. Dahin wo all diese Schauplätze sind, die ich in den vielen Reportagen und Reiseberichten verfolgt habe!
Nur noch Zwei Stunden, dann sollte unsere Sardinenbüchse um 13:25 Uhr starten. Sah von außen schon etwas größer aus das Ding, hoffentlich trifft das im Innenleben auch auf unsere Sitzplätze zu (traf es natürlich nicht
). Die Zeit überbrückten wir mal wieder mit einem Kaffee. Wir wollten ja nicht ne halbe Stunde vor der Landung einschlafen
. Die Gates waren übrigens alle so dermaßen überfüllt, schrecklich! Zudem wirkte alles so eng und gequetscht, dass Leute mit Platzangst sicherlich einen Platz auf einer geschlossenen Toilette bevorzugten. Leider wurde dann auch noch der Start um 40 Minuten verschoben, weil ein Zubringerflug aus Spanien verspätung hatte. Aber auch die Zeit kriegten wir um und freuten uns, dass es jetzt endlich losgehen konnte.
Auch der Flug war ruhig, nur ein bisschen länger
. Mit "Kings Speech", "Meine Frau, unsere Kinder und ich" und noch irgendeinem Film wurden wir gut unterhalten. Zudem wollten wir natürlich auch ein bisschen rausgucken wurden aber von einer geschlossenen Wolkendecke enttäuscht. Fast über den gesamten Flug. So ne Sch###e! Aber über Las Vegas hatten wir dann das Glück auf ein paar Schappschüsse und guckten uns schonmal die Stadt und unser Hotel in ein paar Tagen an
.
Dann begann auch schon der Landeanflug über die am Horizont nie enden wollende Stadt Los Angeles! Also hier wohnen möchte ich nicht. Beeindruckend, aber nicht grade hübsch war unser Urteil. Dann setzte der Vogel auch schon auf und der Pilot begrüßte uns "Willkommen in den USA, willkommen in Los Angeles"
Über mehrere Kilometer Rolltreppe wurden wir wie Tiere zur Immigration gepfercht. Dann der Schock! Riesige Schlangen wohin man sah. Diesmal half es nicht den Schlafsand aus den Augen zu reiben. Sind hier grade 200 Flugzeuge auf einmal gelandet oder was war hier los? Unsere Schlange ging wenigstens langsam vorwärts. Nach 45 Minuten dann der ersehnte Ruf "next". Das galt uns, man was war ich froh! Pässe gezeigt, Fragen beantwortet, Foto hier und Fingerabdrücke da. Keine 2 Minuten und wir waren fertig. Warum standen da manche über 10 Minuten vorm Officer??? Nachdem wir die Koffer gefunden hatten (JAAA
) mussten wir uns beim Zoll anstellen, der auch restlos überfüllt war. Aber auch hier waren wir irgendwann dran und man konnte endlich auf Toilette und sich was zu trinken kaufen!
Gestärkt ging es dann per Shuttle Bus zu Alamo wo wir einen Midsize SUV vorgebucht hatten. Und da war es zu unserer Überaschung: LEER!!! Aber dann das Problem: Unsere Buchung war nicht im Computer hinterlegt. Irgendwann kam unser Gegenüber darauf, dass unser Angebot grade von seiner Kollegin an andere Reisende vergeben wurde. Wie und warum so etwas passieren kann frage ich mich bis heute wenn man nicht den komplett gleichen Namen hat! Auf jedenfall rannte die Mitarbeiterin raus auf den Hof um diese zurückzuholen, damit endlich alles geklärt werden konnte. Klappte auch. Uns wurde nichtmal versucht irgendwelche Extras aufzuschwatzen. Ich wartete eigentlich nur drauf
.
Große Auswahl gab es nicht. Zehn mal stand der selbe Jeep in den Parklücken, aber einer ragte über allem und unsere Taschen waren auch erstmal ganz schnell auf der Rückbank verstaut
. Die Wahl fiel auf einen Dodge Nitro! Wenn schon USA, dann auch Ami Schlitten!
Unser Navi streikte erstmal und so kamen wir zu einer unverhofften Flughafenrundfahrt. Nach 15 Minuten kamen wir aber zielsicher am "Hacienda" an und konnten ohne Probleme einchecken. Das Zimmer war gut, der Ausblick weniger. Aber wir sind nicht anspruchsvoll und dürfen bei dem Preis ja auch keine Wunderdinge erwarten.
Langsam machte sich unser Bauch bemerkbar, so dass wir gegenüber im Ralphs erstmal einen kleinen Grundbedarfseinkauf erledigten. Nach dem Abendbrot waren wir mit unseren Kräften am Ende und schliefen irgendwann gegen 22 Uhr Ortszeit (7 Uhr in Deutschland) ein...
Hotel: Hacienda in El Segundo/CA
Highlight Claudi: Die übermüdete Highway Premiere mit unserem Dodge Nitro.
Highlight André: Die Landung in Los Angeles. Endlich in den USA!