Hallo Mitfahrer, heute geht es endlich weiter. Also, anschnallen und los gehts...
28.06.2006
An diesem Tag ging es sehr zeitig los in Richtung Horseshoe Bay. Dort fährt nämlich die Fähre nach Nanaimo/ Vancouver Island. Diese Insel ist ca. 450 km lang und bis zu 100 km breit. Uns zog es auf diese Insel, da wir von Verwandten hörten, dass man unbedingt nach Telegraph Cove fahren müsste. Erstens ist dies ein kleines idyllisches Örtchen und zweitens gibt es dort Stubbs Island, die dienstälteste Walbeobachtungsgesellschaft British Columbias.
Okay, also ging es los bis zur Horseshoe Bay zur Fähre. Wir hatten nicht reserviert, deshalb mussten wir ca. 1 h warten. Aber danach ging es auf die Fähre, die wie üblich bis auf den letzten Meter vollgeparkt wurde.
Nachdem wir uns aus dem Auto gequetscht waren, gingen wir ans Oberdeck und genossen die Sommersonne und die Aussicht auf Vancouver's Skyline.
Der Wind war zwar auf dem Deck sehr stark und kühlte sich immer mehr ab, je mehr man sich vom Ufer entfernte. Trotzdem blieben wir und beobachteten die (vielen) Kinder, welche "Auslauf" erhielten.
Nach ca. 1 h gingen wir dann in Nanaimo an Land und fuhren nördlich. War Nanaimo noch sehr befahren mit zweispurigen Highways, so nahm doch die Besiedlung nördlich extrem stark ab. Hinter Courtenay und Campbell River wurde die Strasse schmaler und weiter nördlich war sie dann nur noch "landstrassen"ähnlich. Um so langsamer kam man natürlich auch voran, aber das machte nichts. Wir genossen die Fahrt im Auto und hatten nicht einmal viel Lust, Bilder zu schiessen. Zwischendurch riefen wir bei Stubbs Island an und bestellten eine Waltour für den nächsten Tag.
Wir verpassten in totaler Urlaubsstimmung sogar den kleinen Abzweig in Richtung Telegraph Cove und fuhren bis Port McNeill, wo wir dann im Telegraph Cove Resort anriefen wegen einer Übernachtung. Tatsächlich war noch ein Zimmer in einer Lodge frei.
Sie hinterließen den Schlüssel am Eingang des Stores, wo wir ihn abholten. Dort hing noch ein Päckchen, also waren wir nicht die einzigsten, die so spät noch nach Zimmern Ausschau hielten.
Wie schon weiter vorn im Bericht geschrieben, hatten wir auf der ganzen Tour nur das erste Hotel nach dem Flug und das Resort im Banff NP vorgebucht. Und wir fuhren eigentlich ganz gut damit, allerdings bekamen wir natürlich nicht überall die besten Preise. Aber im Schnitt gaben wir in Kanada um die 60-80 CAN$ aus. In den USA waren es etwas weniger, so ca. 50-60 US$.
Nachdem wir in einem Zimmer der Lodge (unteres Bild, oberstes Haus am Hügel) unser Nest eingerichtet hatten, liefen wir noch ein kleines Stück in den Abend hinein. Der kleine 20 Seelen- Ort wirkte sehr verlassen gegen Abend. In der Abendsonne sah der Ort aber sehr niedlich aus.
29.06.2006
Heute fuhren wir gegen 9:00 Uhr los in Richtung Johnstone Strait, wo wir hofften, auf Wale zu stossen. Wir fuhren mit einem kleinen Boot, ca. 15 Leute mit an Bord und (glücklicherweise) wieder einmal ein schöner Tag mit viel Sonne. Nach ungefähr 2 h sahen wir dann auch endlich die Orcas.
Leider sprang kein Orca aus dem Wasser. Man erklärte uns, dass dies wohl in Alaska wahrscheinlicher ist. Also wieder ein Grund mehr für Alaska als einen der nächsten Urlaube.
Immerhin sahen wir an die 8 Orcas und die Tour war auch so mehr als empfehlenswert. Die Landschaft ist völlig naturbelassen und weit und breit kein Mensch.
Gegen nachmittag kamen wir dann zurück und wir fuhren südlicher. Ab hier hatten wir in der Planung zwei Optionen, entweder Pacific Rim oder Olympic NP. Wir entschieden uns für den letzteren und fuhren deshalb in Richtung Victoria.
Wir übernachteten bei Courtenay in einem für Kanada billigen Motel (ca. 40 Can$, weiß den Namen leider nicht mehr) und speisten bei Pizza Hut zu abend. Wir waren dort fast allein und die Bedienung kam gleich mit uns ins Gespräch. Ihre Freundin wäre in Deutschland auf Studium und würde von Deutschland und Europa schwärmen. So viele Sehenswürdigkeiten wären auf kurzer Entfernung zu bestaunen. Ja, von der Ferne sah das Heimatland eigentlich ganz nett aus und wenn man ständig von fremden Menschen hört, wie toll doch "Germany" ist, da vergißt man die Probleme und Problemchen, welche man so in "good old Germany" hat.
Zusammengefasst waren die letzten drei Tage von sehr krassen Gegensätzen geebnet gewesen. Großstadtflair in Vancouver und dann einen Tag später die fast totale Menschenleere in Telegraph Cove war sehr interessant. Insgesamt waren die relativ wenig gefahrenen Kilometer eine schöne Abwechslung zu den Vortagen.
Gefahrene Kilometer in letzten 3 Tagen: ca. 680 km
Befahrene Staaten: British Columbia (CAN)
Gesamteindruck: Landschaft (9/10), Highlight: Telegraph Cove, Stanley Park in Vancouver