Hallo Ernie, hallo Ganimede,
schön, dass auch ihr mit dabei seid! Vielleicht trauen sich die restlichen blinden Passagiere ja auch noch heraus
...
Heute geht die Reise endlich richtig los ... weg von LA
...
Raus aus LA, rein in die Wüste – Auf der Suche nach Hitze und Kakteen 24.04.2006, 3. TagDa wir am Abend zuvor mal wieder relativ pünktlich (zumindest aber zu häuslich ungewohnter Zeit) im Bett waren und Dank des noch immer anhaltenden Jetlags waren wir auch am 3. Tag wieder sehr zeitig wach. Wir nutzen dies und fuhren um 5.00 Uhr ohne Frühstück (so toll ist Burger King am Morgen dann doch nicht
) in LA ab. Dank unserer aussagekräftigen ADAC-Straßenkarte und um den vielzitierten Stau auf den Highways zu umgehen, entschieden wir uns für eine Fahrt quer durch die Stadt. Das war relativ einfach, weil wir einfach nur eine Straße immer weiter entlangfahren mussten und so letztendlich dann auf dem gewünschten Highway ankamen. Die Zeit war günstig: relativ wenig Verkehr, die Stadt war gerade am Erwachen. So fuhren wir dann endlos lang durch LA und dabei auch durch Gebiete, wo ich ungern ausgestiegen wäre. Und nach ca. 1 Stunde Fahrt kamen wir dann auch endlich zur Highwayauffahrt, da sich das dann doch nicht ganz umgehen ließ
. Und da machten wir dann auch endlich unsere ersten eigenen Erfahrungen mit den Riesenstraßen und dem Stau in LA. So schnell wie wir auf dem Highway drauf waren, waren wir auch schon wieder runter
. Irgendwie funktioniert das in Amerika anders als bei uns: die rechte Spur ist anscheinendend nur zum Auf- und Abfahren da. Tja, und wir waren froh, dass wir es trotz Stau und schlechter Karte bis dahin geschafft hatten, standen aber plötzlich wieder an einer Kreuzung neben dem Highway. Naja auch egal – nach einer weiteren kurzen Stadtrundfahrt hatten wir das dann auch geschafft und konnten den Highway entlang brausen, da wir ja auch die tolle Erfindung „Car Pool Lane“ nutzen konnten. Rechts neben uns stauten sich die „Ein-Personen-Autos“ und wir konnten fahren, da wir ja umweltverträglich unterwegs waren.
Da LA wirklich riesig ist, fuhren wir noch eine ganze Weile durch dicht besiedeltes Gebiet und auch vorbei an den mehretagigen Autobahnbrücken.
Wenn man sieht, dass es plötzlich 3, 4 oder mehr Autobahnen übereinander gibt, bekommt man schon reichlich Respekt für alle, die dieses Chaos jeden Tag ertragen müssen.
Langsam erreichten wir dann aber doch die Stadtgrenze von LA und ab da wurde es auch schlagartig ruhiger.
Irgendwann machte sich dann auch mal das Hungergefühl bei uns breit, immerhin waren wir ja ohne Frühstück gestartet. Wir entschlossen uns in einem Ort abzufahren. Uns war klar, dass es kein Problem geben sollte, etwas Essbares zu finden – die „Fressmeilen“
wie wir sie nannten, waren in keinem Ort sehr weit. Und so saßen wir wenig später auch zum ersten Mal in einem amerikanischen Frühstücksrestaurant – International House of Pancake – und lernten die Servicenation USA hautnah kennen.
Natürlich wird trotz leerem Restaurant erwartet, dass man am Eingang des Restaurants wartet und sich von einem Mitarbeiter an einen freien Tisch führen lässt.
Und dann kam „unsere“ Bedienung und stellte sich erst einmal mit ihrem Namen vor (den ich meistens eh nicht verstanden habe, aber trotzdem) und sagte die aktuellen Specials auf. Die Karte war lang und ergiebig, so dass wir erst einmal eine Weile gesucht, geschaut und überlegt haben. Da der Hunger groß war und wir ja erst am Abend wieder was zwischen die Kiemen bekommen, bestellten wir beide ein umfangreiches Frühstück: Eier, Bacon, Würstchen, Hash Browns und natürlich Pan Cakes. Da ich mich für das „international breakfast“ entschieden hatte, fragte mich unsere Bedienung, welche Art Pan Cakes ich haben will: „…, …, … or german?“ Deutsche natürlich
– obwohl ich mir gar nicht vorstellen konnte, wie wir in Deutschland die Pan Cakes wohl machen.
Naja, lassen wir uns überraschen.
Frühstück kam, sah gut aus und war auch lecker. Verwunderlich für uns war nur, dass keine Unterteilung gemacht wurde in „herzhaft“ und „süß“ – alles lag auf einem Teller.
Auch egal. Wir haben alles verputzt – auch die „german Pan Cakes“, die sich dann als wirkliche Plinsen
(sächsich für Eierkuchen ) herausgestellt haben. Welch Enttäuschung: erstes amerikanisches Frühstück mit Plinsen.
Selbst Schuld!
Im IHOP fiel uns auf, dass bei beiden Besuchen auf unserer Reise irgendwie immer versucht wurde uns auszutricksen. Denn beide Male stand auf unserer Rechnung ein Posten, den wir gar nicht bestellt und bekommen hatten. Wurde auf nach Nachfrage von uns aber immer wieder auch abgezogen – sollte das ein Tipp-Ersatz sein? Sind Touristen bzw. Deutsche da immer negativ aufgefallen?
Wie wir auch gelernt haben, bringt es nichts, wenn man an der Kasse, wo man ja bezahlt, und nicht bei der Bedienung, bei der man bestellt hat, die Summe aufrundet. Man bekommt trotzdem auf den Cent entsprechend der Rechnung rausgegeben. Uns wurde gesagt, dass man den Tipp auf dem Tisch liegen lassen muss – sorry, haben wir beim ersten Mal nicht gewusst
... somit haben wir unsere nette Bedienung um den Tipp gebracht ....
Frisch gestärkt gings wieder ins Auto und weiter in Richtung unseres ersten Nationalparks: Joshua Tree NP. Nach endlos erscheinenden, einsamen, aber überhaupt nicht langweiligen
Wüstenstraßen kamen wir dann nach „29 Palms“, wo wir erst einmal den erst besten Supermarkt enterten, um uns entsprechend auszustatten. Wir kauften zwar nur ein paar Snacks, Wasser, Bier, Wein und die obligatorische Styropor-Kühlbox, aber es war ein Erlebnis.
Welcome to the Joshua Tree NP!Wir wollten erst einmal zum Visitor Center, da wir ja den Nationalpark-Pass kaufen wollten. Das Visitor Center war sehr liebevoll gemacht, man bekam einen ersten Eindruck vom Park und konnte sich auch die möglichen Touren ansehen. Umso begeisterter waren wir als wir am Eingangshäuschen des Parks dann endlich unseren Pass und auch noch einen Parkplan bekamen, wo noch einmal alle Informationen und Touren drinstanden.
(jaja, am Anfang ist man so begeisterungsfähig und freut sich selbst über bunte Heftchen) Da kann man nicht meckern: als Tourist bekommt man alle Informationen auf einfache Weise. Und dann ging es endlich los – nirgendwo war jemand zu sehen, also nichts mit Kolonne fahren oder so – Einsamkeit pur. Wir genossen es!
Unsere ersten KakteenUnterwegs im Joshua Tree NPEntsprechend der Karte fuhren wir die ersten Parkhighlights auch gleich an und machten uns dann auch auf einen kleinen Trail. Als Beschreibung stand „moderate“ und „1,5 miles“ – hört sich einfach an, das nehmen wir als Start.
Eigentlich war der Trail auch nicht wirklich schwierig, aber man sollte eben doch die Hitze nicht unterschätzen. Wüstenklima bin ich eben einfach nicht gewohnt.
Ich schleppte mich also auf den Berg, aber für den Überblick über den Nationalpark (bzw. einen Teil davon) hat es sich wirklich gelohnt und wenn man sich erst einmal an die Hitze gewöhnt hat, geht es auch.
Ausblicke im Joshua Tree
Kakteen über KakteenWir schossen unsere ersten Fotos und nach ungefähr 1,5 Stunden ging es dann im klimatisierten Auto weiter. Da es nur wenig Autoverkehr gab, wagte ich mich dann auch endlich mal ans Steuer unseres Automatik-Dodge. Nach anfänglichen Schwierigkeiten
(die wohl jeder kennt ... komisch, da wo die Kupplung ist, ist plötzlich die Bremse ) klappte es auch ganz gut. Wir fuhren also weitere Aussichtspunkte an und dann gings weiter durch die verschiedenen Kakteen-Landschaften zur „Lost Palms Oase“, wo wir die interessante Tierwelt zum ersten Mal so richtig begutachten konnten: kleine gelbe Vögel, die überall herumschwirrten. Wir waren fasziniert davon, wie sehr sich eine Landschaft durch ein wenig Wasser verändern kann: ringsrum nur Wüste mit Kakteen und dann auf einmal hohe, buschige und grüne Palmen und andere Gewächse und Tiere. Faszinierend!
Da wir noch nach Palm Springs mussten, entschieden wir uns gegen eine weitere Wanderung, obwohl es bestimmt sehr interessant gewesen wäre, aber man will ja mal wieder kommen …
Unser Dodge Stratus!Wir fuhren also weiter und wieder zurück auf dem Highway. Schon in einem "Vorort" von Palm Springs waren wir begeistert von Ort, Häusern, Grünanlagen …. Mitten in der Wüste eine solche grüne und lebendige Oase – das hatten wir nicht erwartet.
Palm SpringsDa es langsam immer später wurde, wollten wir erst einmal zum Hotel. Leider hatten wir für Palm Springs keine Karte und auch keine richtige Anfahrtsbeschreibung (natürlich hatten wir die, aber im Computer und dazu waren wir zu faul), so dass wir erst einmal frei Schnauze fuhren …. Und wir hatten Glück, irgendwann kamen wir auch zu unserem Hotel, obwohl wir nicht gedacht hätten, dass der Ort so groß ist.
Auch diesmal war das Hotel und auch unser Zimmer wieder absolut in Ordnung. Nachdem wir unser Gepäck im Zimmer deponiert hatten, wollten wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem machen – Frühstück war zwar reichlich, aber auch schon wieder länger her. Da unser Hotel sehr zentral lag, brauchten wir nicht lange fahren. Es gab an der Hauptstraße zwar viele Restaurants, aber leider keine Parkplätze, so dass wir noch eine weitere Runde drehten bevor wir endlich selbst auf der lebhaften Hauptstraße rumstapfen konnten. Und auch da fiel uns die Entscheidung erst einmal nicht leicht – viel zu viel Auswahl. Wir entschieden uns dann für ein Diner, wo auch ein paar jüngere Leute drin saßen. Das ist nämlich der einzige Wermutstropfen an Palm Springs: überall Rentner, man kommt sich vollkommen deplatziert vor.
Burger und Salat waren gut, wir konnten sogar draußen sitzen, obwohl es nach Sonnenuntergang auch in der Wüste ziemlich schnell kühl wird.
Dann waren wir vom zeitigen Aufstehen auch langsam ziemlich ko und gingen (mal wieder) relativ zeitig ins Zimmer und ins Bett.
Strecke mit dem Auto:
LA – Joshua Trees NP – Palm Springs
Essen:
Rubys (?) Diner
Hotel:
Best Western Palm Springs Inn (schön im Motel-Style, schon ein wenig älter, aber absolut in Ordnung und sauber)... to be continued ...