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Autor Thema: USA West 2007 - USA Westküste & Südwesten - 5 Wochen - Juli/August 2007  (Gelesen 58591 mal)

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Willi

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Wieviele Bananen habt Ihr gebraucht, bis das Hörnchen dort still sitzengeblieben ist ?  :lol:

Doreen & Andreas

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Wieviele Bananen habt Ihr gebraucht, bis das Hörnchen dort still sitzengeblieben ist ?  :lol:
Gar keine, das ist bestimmt aus dem Souvenirshop  :wink: :lol:
Viele Grüße,
Andreas
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Lupine

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Guten Morgen Ihr Lieben,

ich hab zwar gestern schon eure vielen netten Kommetare gelesen, hatte aber leider keine freie Minute um zu antworten, weil mein Vater seinen Geburtstag gefeiert hat. Daher nehme ich mir jetzt gern mal die Zeit:

Zitat
Da hat sich in den letzten 15 Jahren wohl nicht viel verändert. In LA liegt halt Trash und Glamour nah beieinander - Love it or leave it

Das kann ich so unterschreiben. Obwohl ich nur 2 Tage in dieser Stadt verbracht habe, im Gegensatz zu einigen anderen hier, die ja auch schonmal einen ganzen Urlaub nur in L.A. verbracht haben, muss ich sagen, dass es schon sehr gegensätzlich ist. Das zeigt sich schon auf ganz kleinem Raum, zum Beispiel am Pier von Santa Monica: die Vergnügungsmeile auf dem Pier selber mit vielen teuren Restaurants, unter dem Pier jedoch Obdachlose und irgendwie sehr zwielichte Gestalten. Oder das Nobelrestaurant an der Promenade und nebenan schläft man im Karton an einem Baum... also das ist schon ziemlich krass gewesen. Trotzdem muss ich sagen, dass ich weder einen besonders guten noch einen besonders schlechten Eindruck von L.A. bekommen hatte. Dafür waren wir wahrscheinlich zu kurz dort...

Zitat
Brilliant, Rike. Das Bild zusammen mit diesem Titel (in Anlehnung an Caspar David Friedrich) verdient einen Preis

Vielen Dank! Der Titel des Fotos stand auch sofort fest, als wir es geschossen hatten und das Hörnchen so sitzen sahen... :lol:

Zitat
Zitat
Wieviele Bananen habt Ihr gebraucht, bis das Hörnchen dort still sitzengeblieben ist ? 
Gar keine, das ist bestimmt aus dem Souvenirshop

Na, na, na... weder noch: wir brauchten genau eine Banane und das Hörnchen war so echt wie die Banane auch! :lol: Es war ein sehr zutrauliches Tier und es versuchte sogar, in meine Tasche zu klettern und die Banane eigenmächtig an sich zu reißen. Da haben wir eine Menge guter Fotos geschossen und dieses war halt ein geglückter Schnappschnuss  :D

@ All: Schön, dass wir so viele liebe Mitfahrer haben - heute im Laufe des Tages geht es auch schon weiter, diesmal nach Page... und ihr dürft gespannt sein: es wartet ein ganz besonderes Abenteuer auf uns, was uns noch stärker mit unserem Auto zusammenschweißt.. :lol:

Liebe Grüße,
Rike


Lupine

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Mittwoch, 08.8. -- Grand Canyon - Page

Morgens weckte uns Werner so gegen halb 6, womit wir noch die Möglichkeit hatten, pünktlich zum Sonnenaufgang zu kommen. Ina ließen wir weiter schlafen, Werner und ich zogen uns schnell was über, gingen vors Motel an den Rim des Canyons und Minuten später tauchte schon die Sonne über dem östlichen Horizont auf.  :rollen:



Als die Sonne dann die inneren Canyonwände immer weiter anstrahlte und in ein gelblich-warmes Licht tauchte, war die Stimmung zauberhaft, wenngleich es sehr kalt war. :bibber:

Mehr Sonnenaufgang: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-17/CIMG0701.jpg

Plötzlich machte mich Werner dann auf mehrere Viecher aufmerksam, die auf dem Rasen vorm Hotel grasten; wie wir später herausfanden, waren das Maultierhirsche.

Die Tiere auf der Hotelwiese: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-17/CIMG0711.jpg

In einer Seelenruhe fraßen die acht Tiere das grüne, saftige Gras und störten sich weder an den Touristen, die in sicherem Abstand fleißig fotographierten noch an den Autos, die ab und zu vorbeifuhren.



Außerdem hoppelten ganz in der Nähe auch Kaninchen herum, die sich ebenfalls am Rasen gütlich taten...
Nachdem wir vollends durchgefroren waren, trennten wir uns von diesem Naturschauspiel und gingen aufs Zimmer, um Ina zu wecken.
Zum Aufwärmen machten wir uns drinnen Swiss Miss & Kaffee, erledigten unsere Morgentoilette in andächtiger Langsamkeit, packten unsere Koffer in Zeitlupe und sowieso dauerte heute alles länger. :whistle: Dies lag wohl an unserem leicht desolaten Zustand sowie an der Tatsache, dass die Abfahrt heute nicht allzu früh stattfinden sollte. 
Ich ging also später (8.30 AM) zu einem Rangerprogramm zum Thema Fossilien („Fossil Walk“), während meine Eltern langsam die Sachen zusammenpackten, Postkarten schrieben, spazieren gingen und in der Bright Angel Lodge frühstückten.  Die Gruppe, die vom Ranger geführt wurde, bestand größtenteils aus Familien und so ging es eher gemütlich zu. Der Ranger erzählte etwas über sich und seine Arbeit als Forscher, während wir den West Rim Trail entlang liefen. Dann wurde er schon konkreter und erzählte etwas über die Entstehung des Grand Canyons: Deposition (Ablagerung von Meeressedimenten) – Uplift (Anhebung des Colorado Plateaus im Zuge der Entstehung der Rocky Mountains) – Downcutting by river (Einschneiden des Plateaus durch den Colorado River) – Erosion (Abrutschen weniger fester Gesteinsschichten).  :dozent:
Dann sprach er noch über die Entstehung von Fossilien und über die Bright Angel Fault Zone, die den Grand Canyon durchzieht und ab und zu Erdbeben verursacht. Schließlich suchten wir entlang des West Rim Trails unweit des GC Village nach Fossilien, die er uns je nach Erscheinungsbild als Muscheln, Korallen, Schwämmen oder Seelilien identifizierte.


Eine versteinerter Muschelabdruck: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-17/CIMG0775.jpg

Seinen Vortrag beendete er mit der Veränderlichkeit aller Dinge und stellte damit den Zusammenhang zum Klimawandel her. Stellt man sich vor, dass der Grand Canyon einst ein Ozean war, scheint die Möglichkeit eines radikalen Klimawandels und eines Anstiegs des Meeresspiegels nicht mehr so unwahrscheinlich, oder? Er stellte außerdem in den Raum, das spezialisierte Spezies einen solchen Wandel selten überleben (z.B. Kondore vs. Raben) und warf damit die Frage auf, als wie spezialisiert wir Menschen uns herausstellen werden.
So gegen 10.15 AM war ich wieder im Motel und wir checkten aus. Gemeinsam mit Werner wollten wir nun vom Maricopa Point bis zum Hopi Point wandern, um ihm die Schönheit des Rim Trails zu zeigen.
Wir fuhren also gemeinsam mit großen Menschenmassen vom Village aus zum Maricopa Point (mein Lieblingsviewpoint am GC) und wanderten von dort aus am Rim entlang.


Noch ein Bild der großen Schlucht: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-17/CIMG0823.jpg

Dies war wegen der hohen Sonneneinstrahlung und der geringen Luftdichte nicht sehr einfach, so dass wir teils Kopfschmerzen, teils Atemprobleme hatten und nur langsam gingen.



Der Trail führte hier eher durch den Wald und weniger dicht am Rim vorbei, war also unserer Meinung nach weniger reizvoll als der Beginn des West Rim Trails. Vorbei am Powell Point (O-Ton Werner: „Powellpoint? Ist das nicht ein Computerprogramm?“) liefen wir zum Hopi Point und genossen dort nun noch einmal mit Werner die Aussicht. Im Mittagslicht wirkten die Felsen dort noch wesentlich stärker rot.



Bald war dann auch das nächste Shuttle am Parkplatz, mit dem wir mitfuhren und nach kurzer Zeit wieder im Village waren, wo wir zu unserem Auto liefen, unsere Wüstenkleidung ablegten und in Richtung East Rim Drive aufbrachen. Dies bedeutete natürlich, dass wir innerhalb der NP-Grenzen keine 2 Kilometer ohne Unterbrechung fahren konnten, weil sich so viele Viewpoints anboten... mit vielen Fotostopps erreiten wir schließlich den Desert View Point (letzter Viewpoint vor der östlichen NP-Ausfahrt), entlang dessen Zufahrt wir mehrere Autos mitten auf der Straße stehen sahen. Erst ärgerten wir uns, dann merkten wir jedoch, dass sie etwas am Straßenrand fotographierten – einen Kojoten!  :dance:

Der Coyote: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-17/CIMG0873.jpg

Wir reihten uns also ein in die Schlange der auf der Straße stehenden und schauten fasziniert den Kojoten an, der wiederum uns neugierig betrachtete.
Am Desert View Point selbst war dann noch einmal ein großes touristisches Trallala zu finden, mit einem indianisch anmutenden Aussichtsturm, mehreren Gift Shops, Restaurants etc.



Vom Turm aus hatte man jedoch einen phänomenalen Ausblick auf den östlichen Teil des Grand Canyons, den Colorado River und die angrenzende Hochebene, über die wir im weiteren Tagesverlauf noch fahren würden.



Da sich unser Hunger meldete, suchten wir uns eins der Snack-Restaurants aus und stellten uns die Schlange. Die Auswahl war grandios – Chicken Burger, Hamburger oder Cheeseburger. Wir nahmen von jedem eins und eine Coke, setzten uns an einen der Tische und verzehrten mehr oder minder genüsslich unserer Wellpappe (schlechtester Burger ever!).  :verquer:
Auf dem Weg zum Auto entdeckten wir dann noch, dass Ina und ich beide einen Sonnenbrand an den Oberschenkeln hatten, bei dem uns rätselhaft war, wie wir zu ihm gekommen waren. Gestärkt fuhren wir also weiter und verließen den Park in Richtung Page. Eine Zeit lang führte uns unser Weg durch den Kaibab Nat’l Forest, eine sehr bewaldete Gegend, die irgendwann ziemlich abrupt aufhörte und durch eine niedrige Strauchvegetation ersetzt wurde.



Es wurde zunehmend flacher und die Landschaft weitete sich extrem; wir befanden uns auf einer Hochebene mit 4000 ft Höhe.
Plötzlich öffnete sich neben der Straße eine Schlucht völlig unähnlich der des Grand Canyon, denn sie wirkte eher wie eine Spalte 300 m tief in der Erde.

Der Little Colorado River Gorge im Vorbeifahren: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-17/CIMG0951.jpg

Wir fuhren nun parallel zum Little Colorado River Gorge, einem Naturwunder im Besitz der Navajo-Indianer. Wir hielten an zwei verschiedenen Stellen an, um näher an die Schlucht heranzutreten.



Dies war wirklich sehr beeindruckend, denn durch die vergleichsweise geringe Tiefe, die Enge und die Nähe des Little Colorado River (man hörte ihn rauschen) war dieses Erlebnis wesentlich fassbarer als der Grand Canyon (der aber eigentlich sowieso außer Konkurrenz läuft).

Bilder des beeindruckenden Canyons: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-17/CIMG0980.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-17/CIMG1006.jpg

An beiden Parkplätzen waren Indianer mit ihren Ständen, die versuchten, verschiedene Schmuckgegenstände etc. an den Mann zu bringen.
Auf der Weiterfahrt kamen wir dann auf die US-89 nach Norden, befanden uns immer noch auf dem Plateau und überquerten nach einiger Zeit den Little Colorado River (der an dieser Stelle noch keinen richtigen Canyon bildete).


Die Landschaft hätte unterschiedlicher nicht sein können: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-17/CIMG0995.jpg

Später erhob sich dann rechts, also östlich von uns ein zweites Plateau, zu dessen Steilwand wir einige Zeit parallel fuhren.

Das Plateau: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-17/CIMG1099.jpg

Außerdem bekamen die Felsen und Böden mittlerweile ein eindrucksvolles Spektrum an Rot-Tönen, von Purpurrot über Karmesin- und Weinrot bis zu einem warmen Dunkelrot. Auch lila, weiß oder gelb waren ab und zu in dieser skurril-ästhetischen Landschaft zu finden, bei der man den Eindruck hatte, die Erosion änderte sie tagtäglich.
Mit dem Antilope Pass fuhren wir dann auf das Plateau hinauf, was uns schon einige Zeit begleitet hatte.



Doch der Pass an sich war schon ein Erlebnis: bevor man das nächsthöhere Plateau erreichte, hatte man die Möglichkeit, auf halber Höhe anzuhalten und den Ausblick auf die gerade verlassene Ebene zu blicken.

Der Ausblick: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-17/CIMG1129.jpg

Danach fuhr man auf einer durch den Stein geschlagenen Passstraße innerhalb kürzester Zeit auf die nächste Ebene, die nun aus komplett korallenrotem Sand bestand, den wir fasziniert durch unsere Finger rinnen ließen.



Nun fuhren wir zielstrebig auf unser Tagesziel, Page, zu und in der Abendsonne leuchteten die Sandsteinformationen als Kontrast zum himmelblauen Wasser des Lake Powell. Wir folgten dem Schild „Downtown Page – 18 Motels“, um eine Herberge für die Nacht zu finden. Wir gingen zum Days Inn – ausgebucht; zum Best Western – ausgebucht; zum Super 8 und Motel 6 – ausgebucht; zum Quality Inn – ausgebucht, und die nette Dame dort rief in drei anderen Motels für uns an – ausgebucht. Na prima. Als wir dann im eher schäbigen Page Boy Motel anfragten und uns die Dame dort sagte, dass sie immer der letzte Anlaufpunkt für Urlauber in Page sei und auch nichts mehr frei hätte (O-Ton Frau an der Rezeption: „Wenn ich ausgebucht bin, dann ist die gesamte Stadt ausgebucht.“), wussten wir, dass wir ein klitzekleines Problem hatten. Alternativen? (A) Der nächste Ort, Big Water, mit einem Motel ohne Telefon (keine Anruf möglich); (B) Kanab, 60 Meilen entfernt, mit mehr Motels, dann wäre aber unsere Tagesplanung für morgen gestorben.  :hilfe:
Langsam wurde zumindest ich panisch, während meine Eltern ganz ruhig blieben. Sie nahmen nun die Sache in die Hand und entschieden, erst einmal einen Einkauf beim Walmart & Abendessen bei Subway zum Mitnehmen vorzuziehen. Wir kauften beim Walmart außerdem eine Decke, denn wer wusste, was uns heute Nacht noch passieren würde.
In der Zwischenzeit festigte sich der Schlachtplan, in der nun eingekehrten Dunkelheit zur Glen Canyon Nat’l Recreation Area zu fahren und beim dortigen Campingplatz nachzufragen. Dort waren doch tatsächlich noch Late-Arrival-Campingplätze verfügbar, bei denen wir uns in eine Liste eintrugen und unseren Stellplatz suchten (was eine Weile dauerte). Dort angekommen stellten wir unser Auto ab, packten ein paar Ess-Utensilien und unsere Subway-Sandwiches aus und setzten uns auf die Picknickbank in die noch warme Luft. Die Sterne leuchteten über uns, der Blick auf den Lake Powell mit der hell erleuchteten Wahweap Marina war zauberhaft, die Grillen zirpten, die Fledermäuse flogen durch die Gegend und trotz unserer erfolglosen Motelsuche genossen wir dieses ziemlich außergewöhnliche Abendessen in vollen Zügen. Stressig wurde es dann erst wieder, als wir unsere „Betten“ im Auto mit allen Textilien, die verfügbar waren, herrichteten. Mit Mühe und Not fand Ina auf der 2. Rückbank, ich auf der breiteren Rückbank und Werner irgendwie auf den Vordersitzen Platz.  :hand:

Das Nachtlager: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-17/DSCF2223.jpg

Ina und Werner verbrachten die halbe Nacht noch außerhalb des Autos Sternschnuppen beobachtend (die Perseiden-Schauer erreichten zu diesem Zeitpunkt ihren Höhepunkt), während ich schon mehr oder minder selig schlummerte.  :schlafen:

Gefahrene Meilen: 165
Trails/Länge: West Rim Trail vom Maricopa Point zum Hopi Point/1,3 km oneway; Overlook Trail Little Colorado River
Übernachtung/Rating: Glen Canyon NRA Campground, außer Konkurrenz ;-)
Highlight des Tages: Rike – Sonnenaufgangsstimmung am GC; Ina – Nacht/Abend in Page; Werner – Nacht/Abend in Page
Liebe Grüße,
Rike


Willi

  • Gast
Mittwoch, 08.08. und trotzdem alles ausgebucht in Page ?  :shock:

Was für ein Glück, daß Euer Auto zwei Rückbänke hatte, sonst hätte wohl eine(r?) im Freien nächtigen müssen.  :)

Sunnydale

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Meine Güte, das war ja aufregend für Euch. Ich gehöre ja eher zur Kategorie "Frühbucher" .
Ich weiß die sind hier im Forum nicht sonderlich beliebt, aber Euer Abenteuer hier bestärkt mich dann doch darin immer schön vorzubuchen....  :)

Ansonsten mal wieder tolle Bilder mit Lustmachen auf mehr-
Daher meine Frage:

WANN GEHT`S WEITER ?? :rollen: :rotierend2:

Gruß Sunnydale

Lupine

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Donnerstag, 09.8. -- Page

Als ich aufwachte, waren meine Eltern schon wach und saßen an der Picknickbank. Werner erzählte dann, dass er von seinem Schlafplatz aus, auf dem er extrem schlecht bis gar nicht geschlafen hatte, gegen halb 5 die aufgehende Sonne hatte betrachten können.


Die Landschaft rund um Page bei Sonnenaufgang: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-18/DSCF2261.jpg

Kurz nach dem Sonnenaufgang war auch Ina aufgewacht, ich jedoch hatte selig weitergeschlafen.



Sie hatten einen Spaziergang gemacht, bis ich dann ebenfalls aufwachte.
Wir verbrachten einen sehr ruhigen Urlaubsmorgen in der frischen Luft mit Blick auf den Lake Powell, obwohl wir sehr müde waren, während wir die täglichen Erledigungen von gestern Abend nachholten (Bilder, Diktate).



Erstmals konnten wir nun auch sehen, wie malerisch gelegen eigentlich der Campingplatz war.
Bevor wir losfuhren, wuschen wir uns noch behelfsmäßig im Toilettenhäuschen, packten unseren Kram zusammen und räumten natürlich das Auto auf. Dann fuhren wir mit dem Auto am Registration-Häuschen vor, bezahlten nachträglich unser Fee für den Stellplatz (19 $) und kauften noch ein paar Postkarten. Dann verließen wir die Glen Canyon Recreation Area und fuhren nach Page mit dem Ziel, eine Tankstelle, ein Starbucks und ein Motel für die nächste Nacht zu finden. Sollte das nicht klappen, so hatten wir uns vorgenommen, abends nach Kanab weiterzufahren. Unser erster Stop war also das Quality Inn, wo wir zaghaft fragten, ob denn für die nächste Nacht ein Zimmer frei werden wird. Die nette Dame schaute nach und sagte dann, dass noch genau EIN Zimmer mit 2 Queen Beds zur Verfügung stehen würde für tolle 90$ inkl. Breakfast & Internet. Wir jubelten innerlich und sahen zu, so schnell wie möglich den Zettel mit der Reservation zu unterschreiben. Wir hatten ein Zimmer!!!  :smiledance: So erleichtert wie wir jetzt waren konnten wir in aller Seelenruhe eine Tankstelle suchen, bei Starbucks frühstücken und Sightseeing machen. Als wir dann auf dem Parkplatz von Starbucks auf Werner gewartet hatten, der den Restrooms noch einen Besuch abstattete, kam er dann zu ins Auto und erzählte uns eine köstliche Story: Er hatte sich aus Unachtsamkeit beim Klo-Anstehen vorgedrängelt, da er den Mitwartenden nicht gesehen hatte. Als die Toilette dann frei wurde, bemerkte Werner seinen Fehler und wollte dem anderen Mann den Vortritt lassen, indem er dies mit seinem ganz speziellen Englisch ausdrückte: „You for me.“  :hand: Ina und ich erholten uns erst nach 10 Minuten Dauerlachkrampf wieder, so dass wir gemeinsam losfahren konnten.
Als nächstes fuhren wir dann zu einem Viewpoint mit Ausblick über den Lake Powell, anschließend zum Parkplatz des Horseshoe Bend, wo wir unser Auto abstellten und die (laut Schild) 2,4 km bis zur Schleife des Colorado in Angriff nahmen.


Der Weg zum Horseshoe Bend: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-18/CIMG1180.jpg

Es war schon brütend heiß und windstill draußen, da wir einige Zeit bei den diversen Erledigungen verbracht hatten, was den Weg über den Hügel zum Bend nicht leichter machte. Angekommen zeigten wir uns sehr beeindruckt durch die gigantische Größe und die wunderschönen Farben des Horseshoe Bend, der jetzt in voller Pracht in der Mittagssonne zu sehen war.


Ein Bild reicht ja nicht aus, um die ganze Schleife zu zeigen: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-18/CIMG1201.jpg

Auch das Klettern über die Sandsteinfelsen und das inspizieren der verschiedenen Felsformationen sowie die Vielfalt an Fotomotiven war toll.

Sandsteinformationen ohne Ende: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-18/CIMG1219.jpg

Besonders gefallen hat mir persönlich der Kontrast zwischen den kleinen, grünen Büschen und dem korallenroten Sand.



Den Rückweg traten wir nach kurzer Pause im Schatten eines Felsens an und schafften uns ganz schön mit dieser Strapaze, da man nun mehr bergauf laufen musste.



Angekommen beim Auto lüfteten wir erst einmal und stiegen dann ein, tranken etwas Wasser, machten eine Pause und versuchten, unsere körpereigene Klimaanlage wieder in Gang zu bringen.  :knockout:
Wir wollten nun zum Antelope Canyon fahren und folgten der vorher recherchierten Wegbeschreibung. Als erstes erreichten wir den Upper Antelope Canyon, bei dem der gesamte Parkplatz voller Autos war, der also sehr gut besucht zu sein schien. Da wir aber sowieso den Lower besuchen wollten, fuhren wir weiter und erreichten ihn nach kurzer Zeit. Hier waren wesentlich weniger Menschen und wir konnten schon bei der nächsten Tour mitfahren, die nach kurzer Wartezeit startete. Teuer war es dennoch: 21 $ pro Person.  :protest: Glücklich nahmen wir die Information entgegen, dass es am Canyonboden 10-15 F weniger sein würden und liefen zusammen mit dem Führer zum Eingang des Canyons, der nur aus einer Spalte im roten Sandstein bestand, durch die wir uns hindurchzwängten und die ersten Treppen hinabstiegen.



Zusammen mit unserem Guide liefen wir durch den Canyon, nur unterbrochen von einigen Stopps, an denen er anfing, Gitarre zu spielen. Je tiefer wir in den Canyon kamen, desto tiefer unter die Erde gelangten wir und desto dunkler, kühler und enger wurde es.



Für mich als kleinen Klaustrophobiker war es schon grenzwertig, wenngleich ein wenig Nervenkitzel ja nicht schadet.  :zuberge: An einigen Stellen wurde es so schmal und verwunden, dass man nur springen oder klettern konnte; an anderen Stellen wiederum war bequemes Laufen auf dem Boden möglich.

Noch ein Bild aus dem Inneren des Canyons: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-18/CIMG1317.jpg

Das Ende der Tour war an einer Stelle erreicht, an der es tatsächlich kein Weiterkommen mehr gab. Die ganze Truppe kehrte also um und wir ließen uns ans Ende der Gruppe fallen, was ja durchaus erlaubt war. Als die anderen schon weit vor uns waren, schauten wir uns noch um, machten Fotos ohne Ende und bestaunten die Farbspiele, die das fast senkrecht einfallende Licht zauberte.

Und noch mehr Bilder vom Antelope Canyon: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-18/CIMG1244.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-18/CIMG1337.jpg

Auch die Stille genossen wir andächtig, denn für einen Zeitraum von einigen Minuten waren wir allein im Canyon. Als die nächste Gruppe dann kam, entschieden wir, auch wieder hinaufzusteigen.



Nach dem Lüften des Autos fassten wir einen Plan für den Nachmittag (es war 1 PM): erst wollten wir den Glen Canyon Dam besichtigen, um noch etwas Zeit bis zum Einchecken zu überbrücken. Dann war es geplant, ins Zimmer zu gehen und dort Siesta zu machen, bevor wir gegen Abend baden fahren würden.
Unser nächster Stop war also ein Viewpoint am Glen Canyon Dam, an dem nur ich ausstieg und ein paar Treppenstufen (die in der Hitze aber trotzdem ziemlich heftig waren) hinablief, um einen schönen, frontalen Blick auf den Glen Canyon Dam zu haben.



Als ich dann wieder im Auto war, brauchte ich noch einen Moment zum Ausruhen und wir fuhren dann zum klimatisierten (!) Visitor Center.
Die nächste Tour in den Damm hinein ging schon eine Viertelstunde später, so dass wir uns für sie einschrieben und dann geduldig am Panoramafenster mit Ausblick auf den Damm warteten. Mit dem Fahrstuhl ging es dann mit unserem Guide, der sehr deutlich, laut, verständlich und freundlich sprach, hinab in den Staudamm, der der zweitgrößte in den USA ist.

Blick in das nicht-besuchertauglich ausgebaute Innere des Staudamms: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-18/CIMG1413.jpg Die Gänge für Besucher waren aber ganz ordentlich gefliest und beleuchtet.

Wir liefen durch die Eingeweide des Dammes, gingen über die Straße oben auf dem Damm und fuhren dann mit dem Fahrstuhl in das Kraftwerk hinab, wo eine Anzeige des Kreditabzahlungsfortschrittes des Staudamms war (O-Ton Werner: „Bei uns wird so was ja bei der Staatsverschuldung angezeigt, ...oder so nach dem Motto ‚In jeder Sekunde werden so und so viele Steuern gesammelt...’“).  :mrgreen:

Das Kraftwerk: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-18/DSCF2389.jpg

Wir erfuhren bei der Führung auch, dass die Stadt Page eigentlich erst durch den Bau des Staudammes und die damit verbundene Ansiedlung von Industrie entstand (Gründung 1957). Auf dem Boden des Staudammes war dann eine große Grasfläche, die wir uns laut unserem Guide gut anschauen sollten, denn es sei das grünste Gras in Arizona – Arizona habe sonst gar kein Gras!  :lol:
Später schauten wir uns noch etwas im Visitor Center um, wo man ein Relief der Region und einige Schautafeln sehen konnte. Als es fast 3 PM war, brachen wir dann auf und fuhren zum Quality Inn, brachten unsere Sachen aufs Zimmer und genossen die Kühle: duschten, schliefen, surften im Internet. Aahhh, Luxus! Außerdem wuschen Ina und ich groß Wäsche, da dies dran war und wir sehr gute Trocknungschancen in der Hitze erwarteten. Wir hingen sie auf dem Balkon auf und fuhren dann gegen 5.30 PM in die Nähe der Wahweap Marina zum Baden.



Dort waren bereits Horden von Franzosen, und wir sprangen mit ins klare, kühle, aber nicht zu kalte Nass und kühlten uns von diesem heißen Tag ab.



Bei Sonnenuntergang zogen wir uns dann um und fuhren vom Strand wieder nach Page, mit Zwischenstopps im Liquor Store und bei McDonalds. Das verzehrten wir dann in der Abendstimmung auf unserem Balkon mit Lake-Powell-Blick bei langsam abnehmender Temepratur. Nach dem Überspielen der Bilder, diktieren und teilweisen Abnehmen der Wäsche (schnell trocknend!) gingen wir dann in unserem kühlen Zimmer schlafen.

Gefahrene Meilen: 2
Trails/Länge: Horseshoe Bend Trail/1,2 km oneway; verschiedene Overlook-Trails
Übernachtung/Rating: Quality Inn Page, 4/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Baden im Lake Powell; Ina – Antelope Canyon; Werner – Glen Canyon Dam & Antelope Canyon
Liebe Grüße,
Rike


Matze

  • Schiri
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Prima Bericht und wieder tolle Fotos!
Gruß Matze




San Francisco!!

Palo

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Ganz spannender Reisebericht und tolle Fotos!  :D :D :D
Gruß

Palo

Willi

  • Gast


Hi Rike,

wen hatte es denn da aus seinen Schuhen gehauen ? Werner ?  :roll:


Gefahrene Meilen: 2

Unmöglich, das müssen mindestens 20 Meilen sein  :lol:

Macht mir immer noch sehr viel Spaß, bei Euch mitzufahren. Ganz toll erzählt  :daumen:


Lupine

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Hallo,

Willi, wo siehst du denn da Schuhe? Meinst du das Schwarze im oberen Bildbereich? Das sind Plastiktüten, glaube ich... aber seine Schuhe hat niemand verloren. :lol:

Und ob es nun 2 oder 20 Meilen waren...  :engel2: Wen interessiert's, es waren weniger als 100, schonmal etwas Besonderes. :mrgreen:

Danke für eure lieben Kommentare, gleich geht's weiter, dieses Mal zum Bryce Canyon!
Liebe Grüße,
Rike


Lupine

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Freitag, 10.8. -- Page - Bryce Canyon

Nach der erholsamen Nacht in unserem wundervollen Motelzimmer standen wir morgens auf, machten uns zurecht und nahmen unsere restliche Wäsche ab, die auf dem Balkon getrocknet war. Dann gingen wir zum Frühstück, das dieses Mal tatsächlich vom Hotel hergerichtet wurde und nicht aus einem Denny’s-Voucher o.ä. bestand, so dass wir ein hot breakfast genießen konnten, das dieses Mal sogar die Bezeichnung „lecker“ verdiente. Das „Geschirr“ war zwar stilecht amerikanisch pappig, aber dafür gab es Pancakes, Rührei, Toast, Wurst und Käse, Cornflakes, sogar Dosenobst und süße Teilchen konnte man finden.  :essen: Am Nebentisch saß eine deutsche Familie, die lautstark diskutierte und sich später auch kurz mit uns über unsere Tour unterhielt.
Nach dem Ausschecken fuhren wir auf die US-89 in den Staat Utah, dessen State Line wir in der letzten Zeit doch relativ oft überquert hatten (Campground, Baden) und starteten unsere Tour in Richtung Bryce Canyon.



Ein Zwischenstopp war bei den Toadstool Hoodoos geplant, dessen Parkplatz wir erst bei zweitem Anlauf fanden. Es herrschte mittlerweile ein gespaltenes Verhältnis zu diesem Ausflug und nicht jeder hatte Lust, mitzukommen.



Wir entschieden uns, wenigstens einen kleinen Spaziergang durch die weißen Sandsteinhügel zu machen, rüsteten uns mit Hüten, Wasser und Sonnencreme aus, trugen uns in die Liste der Wanderer am Trailhead ein und liefen los.



Es war relativ heiß und somit auch mühselig und als die Toadstool Hoodoos nicht nach 15 Minuten weg zu finden waren, fiel der Entschluss, umzukehren. Dies war zwar mit lautstarken Diskussionen verbunden, aber letztendlich nahmen wir diese mit Humor und fuhren nach dem Austragen aus der Liste weiter.
Auf unserem weiteren Weg wurde aus dem normalen Highway dann ein „Scenic Byway“, der seinen Namen definitiv nicht zu Unrecht trug: rote Felsen und bunte Sandsteinformationen in der Gegend des Paria Movie Set ergänzten sich wunderbar mit vereinzelten Tafelbergen und der wieder einmal unglaublichen Weite.  :rollen:


Noch ein Bild von der Fahrt: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-19/CIMG1479.jpg

Vorbei an der zur Zeit gesperrten Cottonwood Canyon Road und der Zufahrt zum Paria Movie Set engte sich die Landschaft dann ein und links und rechts der Straße tauchten massivere Sandsteinformationen auf.



In einer dieser Sandsteinformationen entdeckten wir die sogenannte „Moqui Cave“, bei der wir parkten und nach einer Familienkonferenz entschieden, hineinzugehen.

In einer dieser massiven Sandsteinformationen war auch die Höhle: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-19/CIMG1567.jpg

Innen war es wunderbar kühl, 15 oder 16°C (O-Ton: „Wir fragten uns, warum nicht die ganze Bevölkerung in dieser Hitze in solchen Höhlen lebt!“) und hatte den Charme eines Kramladen-Gift Shops.
Freundlich wurden wir von einem Mann begrüßt, der uns fragte, woher wir denn kämen. Als wir „Germany“ sagten, holte er doch tatsächlich ein paar Deutsch- und Holländisch-Kenntnisse hervor und gab diese zum besten. Mit ihm unterhielten wir uns über seine „Höhle“ (dieses Wort sprach er hervorragend auf Deutsch aus  :lachen07: ) und seinen mormonischen Glauben, bei dem er, wie wir erfuhren, nicht den Begriff „Mormonen“ sondern „Die Kirche Jesu Christi der heiligen letzten Tage“ bevorzugte. Er war anscheinend ein sehr gläubiger Mann, der sowohl über seinen Glauben als auch über die Geschichte seines Glaubens und seiner Familie sehr viel zu erzählen hatte. Interessant war besonders, dass er mit dem Vorurteil aufräumte, „Mormonen“ seien notorisch polygam – laut ihm sind die eigentlichen Gläubigen der Kirche Jesu Christi der heiligen letzten Tage seit einigen hundert Jahren (seit dem Erlass des Gesetzes gegen Polygamie durch die US-amerikanische Regierung) monogam, lediglich einige Splittergruppen praktizieren noch polygame Ehen. Er zeigte uns auch ein Foto, das vor dem Gesetz, das Polygamie verbot, entstanden war – auf ihm war einer seiner männlichen Vorfahren mit mehreren Ehefrauen und sehr vielen Kindern zu sehen.
In der Höhle konnte man auch sonst allerlei seltsame Dinge sehen – einen dunklen Raum mit fluoreszierenden Edelsteinen (unter anderem auch „Wernerite“), sowie historische Scherben und Artefakte von Indianerstämmen der Gegend, angeblich auch echte versteinerte Dinosauerierfußstapfen.  :think:



Wir kauften eine wunderschöne Sandsteinskulptur mit Eiseneinschlüssen als Souvenir und fuhren weiter. Ein Abstecher in diese „Höhle“ ;-) ist durchaus zu empfehlen, falls man mal in der Gegend ist.
Auf unserer Weiterfahrt kamen wir noch an vielen schönen Ausblicken vorbei, während wir langsam immer höher fuhren und schließlich das Plateau erreichten, auf dem auch der Bryce Canyon zu finden ist.


Weite, so weit das Auge reichte: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-19/CIMG1626.jpg

Hier oben war die Luft bereits sehr dünn und die Sonneneinstrahlung extrem hoch. Auf unserem Weg sahen wir außerdem ein paar am Straßenrand geparkte Polizeiautos mit Sheriff-Gummipuppen darin, die dem Autofahrer wohl suggerieren sollten, dass er von der Polizei kontrolliert würde. Die Amis...  :lolsign:
Vorbei an alpinen Wiesen mit Creeks, die uns sehr an den Lassen NP erinnerten, erreichten wir bald die ersten roten Felszinnen, die uns das Erreichen des Bryce Canyon NP ankündigten.



Den ersten Fotostopp machten wir am Red Canyon State Park, wo die Felsen in einem noch wesentlich intensiveren Rot strahlten als die, die wir in den letzten Tagen gesehen hatten.



Durch zwei Felsbrücken hindurch erreichten wir dann den National Park, zeigten unseren National Park Pass vor, bekamen eine Map und suchten erst einmal die Lodge auf, wo wir als erstes einchecken wollten.

Bryce-NP-Eingangsschild: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-19/CIMG1690.jpg

Dort nahm uns eine superfreundliche Frau in Empfang, die uns unsere Schlüssel gab, uns detailliert beschrieb wo und wann und was man hier machen kann und uns dann auf unser Zimmer entließ. Wir fuhren jedoch erst einmal zum Visitor Center, um uns über den Canyon zu informieren. Für diesen Abend hatten wir bereits ein Stargazing-Program um 9.30 PM anvisiert, um die unvergleichlich dunklen Sterne unter der Anleitung fachkundiger Ranger betrachten zu können. Im Visitor Center waren Ausstellungen, Schautafeln und ausgestopfte Tiere sowie ein geologischer Querschnitt der Region; auch der Gift Shop war sehr interessant. Auch warum der Bryce Canyon den Namen „Bryce“ trägt, erfuhren wir: ein Farmer lebte mit seiner Frau nahe der Naturschönheit und der Canyon wurde daher umgangssprachlich auch „Bryce’s Canyon“ genannt. Mr. Bryce jedoch hatte wenig für die Schlucht übrig: „It’s a hell of a place to lose a cow!“  :lachroll:
Zurück in der Lodge, die nur wenige Meter vom Rim entfernt in einem Wäldchen gelegen und im rustikalen Stil mit dicken Holzbohlen gebaut war, luden wir unsere Koffer aus dem Auto aus und brachten sie aufs Zimmer. Dieses stellte sich wegen des gleichen Betreibers als ebenso exzellent heraus wie das am Grand Canyon und hatte keine Klimaanlage (leise!).   :daumen:



Nach einem kurzen Mittagsschlaf in weiser Voraussicht auf unseren Abendplan fuhren wir aus dem Park heraus zum Subway in der Nähe von Ruby’s Inn. Dort aßen wir sehr lecker und unterhielten uns mit Amerikanern, die auch Vorfahren in Deutschland gehabt hatten. Im General Store des Ruby’s Inn machten wir einen Einkaufsversuch, merkten jedoch, dass der Supermarkt schlecht sortiert und teuer war, so dass wir gleich wieder in den Park zurückfuhren und dort zum ersten Mal einen Blick an den Rim warfen.



Der Eindruck war hier nicht einmal annähernd so überwältigend wie der am Grand Canyon, jedoch eindeutig fassbarer und begreifbarer, da der Canyon nicht so unglaublich groß war.

Ein weiteres Bild des Canyons: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-19/CIMG1708.jpg

Auch die roten Felszinnen wirkten eher märchenhaft und süß als gewaltig und beeindruckend. Sehr unterhaltsam war auch die Möglichkeit, durch seine eigene Phantasie Hunderte verschiedener Figuren in dem Felszinnen zu erkennen wie Tiere in Wolkenformen.



Der Indianerlegende zufolge sind diese Zinnen sowieso vom magische Kräfte besitzenden Kojoten versteinerte Menschen, die sich in ihrem Leben schlecht benommen haben sollen, ergo böse waren.
Wir liefen am Rim noch etwas bis zum Inspiration Point und schauten zu, wie die untergehende Sonne immer längere Schatten im Canyon warf.



Wir wanderten allerdings nicht allzu viel, da uns die Müdigkeit übermannte und die dünne Luft zu schaffen machte. Wir ruhten uns noch etwas auf einer Bank mit Blick auf den Canyon aus, unterhielten uns über eventuelle Wanderungen morgen und liefen dann zu unserer Lodge zurück. Nach einigen Tageserledigungen und noch etwas Essen fuhren wir dick eingemummelt (7°C draußen!) gegen 9 PM zum Visitor Center. Dort lief bereits der populärwissenschaftliche Einführungsvortrag zum Thema Astronomie und wir stellten uns noch kurz dazu, allerdings ohne jeden Anspruch noch mit dem Thema mitzukommen, sondern eher um uns aufzuwärmen. Anschließend ging die relativ große Gruppe vom Visitor Center zum angrenzenden Angestelltenparkplatz, wo schon  Ranger mit insgesamt 6 hochmodernen Teleskopen warteten, die auf verschiedene Ziele am Himmel gerichtet waren; sowie andere Ranger, die für Rückfragen oder Erklärungen bereitstanden.
Man konnte sich nun in die Warteschlangen für das Durchs-Teleskop-Gucken einreihen und in einer unheimlichen Klarheit und Brillianz sowie mit detaillierten Erläuterungen der Ranger Dinge wie die Andromeda-Galaxie, zwei Galaxien nah beieinander, Jupiter mit seinen Ringen und drei seiner Monde, ein Cluster das wie Diamanten auf einem schwarzen Tuch wirkte, eine sterbende Sonne, einen Nebel mit dem Aussehen eines Tiers oder einen Doppelstern mit unterschiedlicher Temperatur sehen. Auch ohne die Teleskope gab es am Himmel eine Menge zu entdecken. Der Zweig der Milchstraße, in dem unser Sonnensystem liegt, war in unglaublicher Klarheit zu erkennen (da der Bryce Canyon einer der dunkelsten Orte der Welt ist), und auch die Andromedagalaxie war als heller Fleck mit bloßem Auge zu sehen.
Auch zu Klassikern wie dem Polarstern oder bekannten Sternbildern wurden mit äußerst viel Wortwitz Erklärungen abgegeben und als ein besonders großer Vertreter der Perseiden-Meteoriten majestätisch den Sternenhimmel durchzog, ging ein Raunen durch die Menge.
Als wir richtig schön durchgefroren waren und die Gesellschaft sich langsam auflöste, fuhren wir zurück zu unserer Lodge, legten uns ins Bett und waren überglücklich über dieses Erlebnis. Wir waren noch nachhaltig über die Mühe, das Equipment und den Enthusiasmus der Ranger und des National Parks beeindruckt, die das Stargazing regelmäßig organisierten.  :applaus: :applaus: :applaus:

Gefahrene Meilen: 171
Trails/Länge: Rim Trail stückweise (Sunrise Point – kurz hinterm Sunset Point)
Übernachtung/Rating: Bryce Canyon Lodge, 5/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Stargazing; Ina – Stargazing; Werner – Stargazing
Liebe Grüße,
Rike


Palo

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Zitat:...Auf unserem Weg sahen wir außerdem ein paar am Straßenrand geparkte Polizeiautos mit Sheriff-Gummipuppen darin, die dem Autofahrer wohl suggerieren sollten, dass er von der Polizei kontrolliert würde. Die Amis... 

Das wird vielfach gemacht, man weiß nie ob da ein richtiger Cop drin sitzt oder eine Puppe...aber die Autos verlangsamen die Geschwindigkeit  .... also diese Raserei soll damit gedämmt werden.
Gruß

Palo

zzyzx

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Hallo Ihr Drei,

wieder ein toller Bericht mit superben Bildern - meine Oma hätte gesagt: "Ja wenn Engel reisen...".

Zitat
Auf unserem Weg sahen wir außerdem ein paar am Straßenrand geparkte Polizeiautos mit Sheriff-Gummipuppen darin...

Das ist uns letztes Jahr auf der 89 in Kanab wiederfahren.
Ich wunderte mich, daß der "Typ" steckensteif und etwas schief im Fahrzeug saß. Auf gleicher Höhe erkannte ich den Dummy und kam aus dem Lachen nicht wieder raus - hmm... selbst die Schaufensterpuppen vom Kaufhof sehen eleganter aus.

Viele Grüße


Michel

Georgia

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Oh man.. bei diesem Bericht bekomm ich gleich Fernweh! Ich hoffe auf noch viele tolle Fotos!

Weiter so!!