Montag, 13.8. -- Zion NP Gegen 7 Uhr wachten wir auf und wälzten uns aus unserem gemütlichen Bett. Zum Frühstück entschieden wir uns für ein teures Frühstückslokal, dem Switchback Grille gegenüber des Motels. Es war sehr gediegen, großräumig und edel eingerichtet, leider auch dementsprechend teuer. Die gigantische Fensterfront war fast vollständig geöffnet worden, so dass wir in der kühlen Morgenluft schon fast draußen frühstückten. Das Essen war superb: frisches Obst, Eierspeisen, Omlett, Brotsorten, Wurst & Käse, Aufstrich, Joghurts, Müsli, Cornflakes, Starbucks-Kaffee, Orangensaft, Tee und auch alle erdenklichen Süßspeisen.
Gegen 9 Uhr trudelten wir aufs Zimmer, machten uns fertig für einen ganzen Tag im Park und eine Wanderung in den Narrows und nahmen das Shuttle um 9.15 PM. Dort war auch in sehr freundlicher Mann, mit dem ich mich eine ganze Weile unterhielt (Reiseroute, Reisen allgemein, Wandern etc.).
Wir fuhren mit dem Shuttle wieder bis zum Visitor Center, stiegen dann ins parkinterne Shuttle und fuhren dieses Mal bis zum letzten Stop im Park, dem Temple of Sinawava.
Rike ist fasziniert von der Landschaft:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-22/DSCF2847.jpgDer Busfahrer war dieses Mal weniger humorvoll und interessant, so dass wir uns eher auf die Aussicht konzentrierten und die verschiedenen großen Felsformationen wie Angel’s Landing, Court of the Patriarchs und dem Temple of Sinawava bestaunten.
Weiter Impressionen von der Fahrt:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-22/CIMG2723.jpghttp://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-22/CIMG2713.jpghttp://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-22/CIMG2711.jpgEs war mittlerweile schon wieder relativ warm, was sich aber als etwas aushaltbarer herausstellte, sobald wir uns auf den Riverside Walk begeben hatten.
Dort waren die Felsen eng und hoch, dass die Sonne noch nicht senkrecht genug stand, um den Canyonboden zu erreichen. Durch den Fluss, die Vegetation und die Rinnsale an der Wand des Felsens kam einem der Canyon hier noch wesentlich paradiesischer vor.
Es war relativ voll sowohl auf dem Riverside Walk, wo Unmassen von Hörnchen sich tummelten, als auch am Ende des Walks, der den Übergang zu den Zion Narrows markierte.
Spielende Hörnchen:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-22/CIMG2813.jpgDa der Himmel vollständig klar war, hatten wir uns morgens unter der Prämisse, nicht den ganzen Tag dort zu verbringen und immer auf eventuelle Cumulusbewölkung zu achten, entschieden, in die Zion Narrows zu wandern. Wir zogen uns also unsere Wasserschuhe (mit denen wir ziemlich gut ausgestattet waren, manche Leute gingen barfuß oder mit Flip-Flops ins Wasser) an, krempelten uns die Hosen noch ein Stück höher, suchten uns Stöcke zum Tasten und machten uns auf den Weg. Nach wenigen Schritten hatten Ina und ich das Gefühl, Eisklumpen an den Beinen zu haben.
Dies wurde jedoch nach und nach besser, außerdem leerte sich der Weg zunehmend, je weiter wir uns vom Riverside Walk entfernten.
Dort waren die Menschen auch besser ausgerüstet, da es sich scheinbar um „ernsthaftere“ Wanderer handelte. Wir liefen auf dem Hinweg von Landzunge zu Landzunge, um nicht allzu kalte Füße zu bekommen, mieden Stromschnellen und waren eher vorsichtig, was man auf dem Rückweg nicht mehr behaupten konnte: nun waren wir wesentlich wagemutiger, suchten tiefe Stellen (natürlich trotzdem noch mit gebührender Vorsicht) auf, liefen fast vollständig im Virgin River, ohne auf Landzungen auszuweichen.
Links und rechts hohe Felswände:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-22/CIMG2889.jpgSpäter hatte man sowieso weniger Möglichkeiten, auf dem Trockenen zu laufen, da weniger Inseln mit Vegetation vorhanden waren, die Felswände steiler wurden und einen fast völlig einkesselten.
Noch ein Bild aus den Narrows:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-22/CIMG2862.jpg An manchen Stellen rann Wasser aus dem Felsen in den Fluss und Büsche wuchsen auf Felsvorsprüngen, an anderen Stellen konnte man Asche sehen, die vom Virgin River mitgetragen wurde, was wir uns durch die ausgedehnten Brände im Hinterland des Zion Canyon erklärten.
Nach ca. einer Stunde kehrten wir um (Angst vor Flash Floods, Ermüdung) und liefen im erfrischenden Wasser wieder zurück, erreichten dann wieder die bevölkerten Gegenden der Narrows und schließlich den Riverside Walk.
Ina und ich waten durchs Wasser:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-22/DSCF2894.jpgDort zogen wir uns unsere Schuhe aus und resümierten über diese wundervolle Wanderung, die eine paradiesische Umgebung inmitten einer riesigen Wüste und feindlicher Felsen bietet; eins der Highlights des Urlaubs!
Kaum hatten wir den feuchten und schattigen Riverside Walk wieder verlassen, wurden wir am Shuttle Stop von der Mittagshitze überwältigt, die im Shuttle selbst trotz offener Fenster nicht besser wurde.
An der Lodge stiegen wir aus, um uns etwas zum Essen zu besorgen und uns auf der großen Wiese (feuchter, kühler Boden!) im spärlichen Schatten eines Baumes niederzulassen und es damit vielen anderen Touristen, die dort ihre Mittagspause verbrachten, gleichzutun.
Wir kauften Pizza Slices, Salat und Getränke, aßen unser Mittagessen und ruhten uns etwas aus. Bei der Hitze war es ohnehin sinnlos, irgendeiner anderen Aktivität nachzugehen und so verbrachten wir hier locker einige Stunden. Einer blieb immer beim Gepäck, ansonsten gab es wechselseitige Ausflüge zum klimatisierten Gift Shop, zum Eisverkäufer, durch die Gluthitze zum Virgin River und zum Foyer der Lodge, wo ein Schachspiel und free Internet waren. Langweilig war es trotzdem und die Stunden schlichen dahin, mit immer noch mehr als 100 F gegen 3 PM; die USA Today und die Nationalparkzeitung waren schon fünf Mal vor- und rückwärts durchgelesen worden.
4.30 PM füllten wir dann unser Wasser nach, liefen zum Shuttle Stop und stiegen in der Gluthitze in ein Shuttle in Richtung des Temple of Sinawava ein. Eigentlich hatten wir vorgehabt, zum Weeping Rock zu laufen, ließen dies wegen der Hitze aber vorläufig sein und fuhren noch einmal bis zur Endstation, um uns im dort wahrscheinlich schon herrschenden Schatten etwas im Virgin River abzukühlen. Dort angekommen zogen wir unsere Wasserschuhe an und stiegen mit den Füßen am Trailhead des Riverside Walk ins Wasser und stiefelten durch die Stromschnellen. Hier hatten wir eine Menge Spaß und konnten auch ein paar Mule Deers beobachten, die dort am Rand des Flusses standen.
Nur zwei Stöcker verhindern, dass ich umfalle
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http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-22/DSCF2962.jpgAls es ein oder zwei Stunden später bereits signifikant abgekühlt war, fuhren wir mit dem Shuttle zum Weeping Rock, dort setzten wir Werner auf einer Bank ab und Ina und ich wanderten zum Weeping Rock. Der Trail war sehr nett, angenehm zu laufen und mit kleinen Informationsschildchen, die die Vegetation erklärten, versehen.
Es waren wieder Geckos und Schlangen (Gestreifte Peitschennatter) zu sehen und der Weeping Rock selbst war zwar relativ malerisch, aber nicht vergleichbar mit den Emerald Pools.
Der Unterschied war hier, dass man tatsächlich ziemlich nass wurde, anders als bei den Emerald Pools, wo man Wasser sehr gut vermeiden konnte. Der Rückweg war schnell geschafft, wir sammelten Werner ein und gingen zum Shuttle Stop, wo wir nicht lange auf den Bus zurück zum Visitor Center warten mussten.
Diese tollen Shuttlebusse im Park:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-22/CIMG3035.jpgAuf dem Rückweg hatten wir einen ganz besonderen Busfahrer, Chris, der Rentner war und als seinen Ruhestandswohnsitz Springdale auserwählt hatte, um dem Zion Canyon nah zu sein. Er selbst arbeitet nun ehrenamtlich im Zion NP als Busfahrer und hatte seine ganz eigene, sympathische Art, etwas über den Park zu erzählen. Er brachte auch eine sehr interessante Erklärung zu geologischen Zeiträumen an: wir sollten uns ein Buch mit 1200 Seiten vorstellen, bei dem jede Seite etwa 4,5 Millionen Jahren entspricht. Wir Menschen seien dabei ein Abschnitt dieses Buches, der der letzten Seite & letzten Zeile entspricht.
Er erzählte uns auch Geschichten über diverse Rock Slides, auch solche, die er und seine Frau bereits miterlebt hatten. Werner hatte das Glück, auch auf dieser Fahrt Puten und Mule Deer entlang des Weges zu sehen.
Nach einer eindrucksvollen, sehr interessanten und auch lustigen Fahrt gingen wir noch einmal ins Visitor Center und in den Supermarkt der etwas außerhalb des Parks befand, kauften dort ein paar nötige Dinge ein und nahmen das Springdale-Shuttle bis zu unserem Motel. Dort holten wir ein paar Burger von dem Switchback-Grill, bei dem wir auch gefrühstückt hatten und setzten uns damit in den Garten.
Auch die Wolken waren an diesem Abend sehr interessant, da sich nun in Richtung des Parks große, schöne Cumulonimbus-Wolken, also Gewitter, gebildet hatten und wir sehr froh waren, die Narrows rechtzeitig verlassen zu haben (auch wenn wir am nächsten Tag nichts von einer Flash Flood hörten).
Auf der Terrasse bei Grillenzirpen ließen wir den Abend ausklingen, diktierten noch die Erlebnisse des Tages, ich trank meinen Wein aus dem Napa Valley aus (der zwei Wochen gehalten hatte) und dann gingen wir auch schon ziemlich müde von der Hitze ins Bett.
Gefahrene Meilen: 0
Trails/Länge: Riverside Walk/1,6 km oneway; ein Stück Narrows; Weeping Rock/0,8 km roundtrip
Übernachtung/Rating: Best Western Zion Park Inn, 5/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Narrows; Ina – Narrows; Werner – Narrows