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Autor Thema: USA West 2007 - USA Westküste & Südwesten - 5 Wochen - Juli/August 2007  (Gelesen 58572 mal)

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Sunnydale

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Hallo Rike,

ich bin natürlich auch noch mit dabei.... :D

Lese wie immer begeistert mit und wie die anderen schon so treffend bemerkt haben, hat man bei Deinen Schilderungen wirklich das Gefühl dabeigewesen zu sein. Schade, daß der Yosemite bei Euch nicht so einen guten ersten Eindruck hinterlassen hat. Das mit den Wasserfällen ist aber auch wirklich Pech. Wenn man die Bilder so sieht scheinen wir 2005 richtig Glück gehabt zu haben- da waren wir im August im Park und hatten ehrlich gesagt gar nicht mehr mit viel Wasser gerechnet. Umso begeisterter waren wir dann von allen Wasserfällen- da kam noch ordentlich was runter- wirklich ein grandioses Bild- auch oder gerade vom Glacier-Point aus...

Vielleicht gebt ihr dem Yosemite ja irgendwann nochmal eine zweite Chance...

Zitat
Wir machten uns wieder auf den Weg zum Glacier Point und kurz bevor wir den Aussichtspunkt erreichten, kam die wohl schönste Kurve der Welt: 

 :dafuer:  Genau das gleiche Bild haben wir auch geschossen und ist eines meiner persönlichen Lieblingsbilder.

So nun freue ich mich aber auch ganz dolle auf SAN FRANCISCO :rollen:

Gruß Sunnydale

Lupine

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Montag, 20.8. -- El Portal - San Francisco

Um halb 7 wälzten wir uns aus unseren Betten und machten uns fertig, um früh aufbrechen zu können. Wir frühstückten unser übliches Müsli, checkten aus und machten uns dann auf den Weg in Richtung San Francisco. Der Hwy 140, der uns dorthin führen sollte, war wegen Steinschlags monatelang gesperrt gewesen, mittlerweile war jedoch eine Umleitung eingerichtet worden, so dass wir keinen Umweg fahren mussten. Die Straße zeichnete sich wieder einmal durch seine Ähnlichkeit zur Strecke Redwoods-Redding aus, dieses Mal nicht nur durch die endlosen Serpentinen sondern auch durch eine Ähnlichkeit der relativ kargen, bergigen Landschaft und dem Merced River direkt neben der Straße.



Als wir dann an der Ampel der Umleitung für einige Minuten warteten, konnten wir auf der anderen Straßenseite die Gefahren der rockslide area deutlich erkennen – die ehemalige Straße war komplett verschüttet worden, nur noch die Leitplanke schaute an einigen Stellen heraus. Beeindruckend und irgendwie nicht wirklich wünschenswert als Autofahrer!  :zuberge:

Die verschüttete Straße: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-29/CIMG5008.jpg

Während der Fahrt ähnelte die Landschaft weiterhin dem Napa Valley mit seinen steppenartigen Gräsern und mit der Zeit wurde die Straße gerader und die Berge ebener.



Wir erreichten nun das Merced County, das sog. „Farmer’s County“. Dies war sofort ersichtlich, denn neben der Straße konnte man ausgedehnte Anbauflächen von Mais, Obstbäumen, Gurken, Tomaten, Wein, Pfirsichen, Erdbeeren, Gladiolen etc. sehen. Die Früchte wurden in kleinen Ständen links und rechts des Weges verkauft, wir hielten an einem etwas verlottert aussehenden Stand an – weit und breit war jedoch kein Verkäufer zu sehen. Das einzige, was darauf hinwies, dass man hier etwas kaufen konnte, war ein Schild auf dem an das Gewissen der Passanten appelliert wurde – man dürfe sich für einen Dollar eine abgepackte Tüte mit Früchten nehmen. Wir kamen dieser Aufforderung nach,  schmissen einen Dollar in die Dose und nahmen eine Tüte mit local tomatoes. Lecker!!  :hand: :essen:



Später hielten wir noch an einem richtigen kleinen Laden an, der nicht nur Obst und Gemüse, sondern auch Kinkerlitzchen wie Windspiele, Dekorationen oder auch Erzeugnisse aus den Früchten (z.B. Wein) verkaufte. Im Hinterhof dieses Ladens befand sich auch eine Gaststätte sowie eine Picknick Area und eine kleine „Farm“ mit Straußen, Ziegen, Hühnern und Hunden. Dort kauften wir eine riesige Wassermelone für nur 5$ und verzehrten diese direkt mit einem Taschenmesser auf der dortigen, wunderhübschen Picknick Area im Schatten von Orangen- und Walnussbäumen. Sie schmeckte richtig reif und war wunderbar süß und aromatisch.  :applaus:



Werner & die Melone: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-29/CIMG5034.jpg

Wir schafften nicht mehr als ¼ der ganzen Frucht und packten den Rest ins Auto, stiegen dann ein und fuhren weiter auf das Großstadtgebiet von San Francisco zu. Das Farmer’s County wich nun einer zersiedelteren, städtischeren Gegend als wir auf die Interstate auffuhren. Wir hielten jetzt nach Outlet Centern Ausschau, da meine Eltern der Meinung waren, ihr Einkaufspensum für diesen Urlaub noch nicht erfüllt zu haben. Dies gelang uns eine ganze Weile lang nicht, wir fuhren zwar an einigen Gewerbegebieten vorbei, dort gab es jedoch meistens nicht mehr als ein oder zwei Stores.
In einem kleinen Städtchen namens Tracy fanden wir dann schließlich ein Outlet und fielen dort ein, um uns mit Kleidung einzudecken (O-Ton: „Wir haben die Läden ausgeräubert“). Einige Stunden später waren die Einkaufsbedürfnisse dann gesättigt und wir gingen zu Subway, um dort auch noch unsere Mägen zu sättigen. Nachdem wir auch noch tanken waren, fuhren wir gegen 2.30 PM wieder auf die Interstate und kamen der Innenstadt San Franciscos und der Bay immer näher.

Direction: San Francisco. http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-29/CIMG5079.jpg

In Oakland schien noch die Sonne und wir hofften, auch in San Francisco solch gutes Wetter anzutreffen. Wir fuhren nun nach Berkeley, da wir dort den Universitätscampus besichtigen wollten, parkten unser Auto in einer Seitenstraße und holten uns dann bei Starbucks einen Kaffee. Dabei verschüttete die Verkäuferin beim Übergeben des fertigen Kaffees versehentlich einiges von meinem Becher, woraufhin sie anfing, sich umständlich zu entschuldigen und mir sowohl einen neuen Kaffee als auch einen Gutschein für einen zusätzlichen Kaffee in einem beliebigen Starbucks-Café ausgab. Serviceland USA!  :daumen:
Wir liefen zum Campus und ließen uns erst einmal von einer Frau in einem Park-Häuschen eine Karte des Campus zeigen – wir waren beeindruckt von der Größe! Das erste Gebäude, was wir erreichten, war das der Life Sciences, in dem sich die medizinische und psychologische Fakultät befanden; am architektonisch schönen Gebäude waren große Schriftzüge „Psychology“, „Anatomy“ und „Biochemistry“ angebracht.



Im Inneren dieses Gebäudes konnte man eine Bibliothek mit toller Architektur sowie verschiedene Seminarräume sehen, in denen Studenten mit hochmodernen Computern lernten.
Man sah auf dem Campus auch das Wachstum der Universität über die verschiedenen Jahrzehnte anhand von Gebäuden aus den verschiedenen Zeiten – moderne Gebäude aus der heutigen Zeit, „historische“ Gebäude aus der Gründungszeit der Universität und auch die 60er und 70er Jahre waren vertreten. Die Anlage zeichnete sich auch durch die parkartigen Grünflächen zwischen den Gebäuden aus, so dass die Atmosphäre dort wirklich angenehm war. Plötzlich hörten wir von einem zentralen Platz her „Tarumtata“ (O-Ton; gemeint ist Bläsermusik :lol: ) und folgten den Klängen, um nachzuschauen, was für Festivitäten hier im Gange waren. Als wir bei der Menschenmenge, die verteilt auf einer großen Wiese saß, angekommen waren, stellten wir fest, dass es sich wohl um die Begrüßung der Erstsemesterstudenten handeln musste, da mittlerweile auch ein wichtig aussehender Mann eine Rede hielt, die jedoch ziemlich leger und sympathisch wirkte und auch zum Mitmachen aufforderte.

Die Erstsemerstudenten: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-29/DSCF4318.jpg

Dabei hörten wir auch heraus, dass die jüngsten Studenten erst 15, die ältesten zwei 60jährige seien und dass es eine ganze Menge internationaler Studenten gebe.



Bei der Musik handelte es sich um ein stehendes Blasorchester, das im Rhythmus der Musik tanzte und so richtig Stimmung in die Menge brachte. Wir waren beeindruckt von der herzlich-fröhlichen und lockeren Atmosphäre und machten uns nach einer ziemlich langen Zeit wieder auf zu unserem Auto.
In der Rush Hour fuhren wir dann ins Stadtinnere von San Francisco, dieses Mal über die Bay Bridge mit einem fantastischen Blick auf Downtown San Francisco.



 Wie erhofft tauchte die Abendsonne das nebelfreie SF in ein warmes Licht und Werner chauffierte uns toll mit der Hilfe vom Navi zum vorgebuchten Buena Vista Motor Inn. Dort funktionierte das Einchecken reibungslos, wir bezogen unser Zimmer im dritten Stock mit einem schönen Ausblick auf das umliegende Stadtbild San Franciscos und sogar die Golden Gate Bridge in der Ferne.
Das Parken jedoch war eine Herausforderung: Die Garage des Motels war vollgeparkt und wir hatten große Schwierigkeiten, unser großes Auto zwischen den anderen großen Autos hindurchzumanövrieren und einen Parkplatz zu ergattern. Wir hatten uns während der Fahrt mittlerweile entschlossen, morgen zu Alamo zu fahren, um unsere Automiete bis zum Ende der Reise zu verlängern, um weiterhin so mobil bleiben zu können und nicht in den letzten zwei Tagen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen zu müssen.
Um die Golden Gate Bridge nun noch einmal ohne Nebel bestaunen zu können fuhren wir über die Bridge zu den Marine Headlands und fuhren dort die Conzelmann Road entlang, parkten, liefen zu einem Aussichtspunkt, machten Fotos und ließen uns fotographieren.



Einmal ohne Familie: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-29/CIMG5143.jpg

Es war bei diesem tollen Wetter und dem fantastischen Fotolicht ziemlich bevölkert, so dass wir die Conzelmann Road auf der Suche nach Einsamkeit noch weiter fuhren, während die Sonne langsam hinter den Hügeln versank und der Schatten immer weiter in Richtung der Golden Gate Bridge schlich.



Schließlich stellten wir unser Auto neben der Straße ab und öffneten die Türen, so dass wir aus dem Auto heraus einen tollen Blick auf die Bridge hatten, die im Abendlicht rot strahlte und damit einen wunderschönen Kontrast zu dem blauen Wasser und den Grünflächen abgab.



Wir aßen weiter an unserer Melone und genossen einfach nur die Stimmung.
Schließlich fuhren wir zurück ins Motel,



gingen von dort aus zu einem nahe gelegenen kleinen Supermarkt/Liquor Store, kauften dort etwas Bier und Essen und gingen wieder aufs Zimmer. Dort verbrachten wir den Abend in Ruhe mit dem Überspielen der Bilder und Diktieren und gingen relativ früh schlafen.



In der Ferne konnte man vom Zimmer aus die GG Bridge erkennen: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-29/CIMG5244.jpg

Gefahrene Meilen: ???
Trails/Länge: -
Übernachtung/Rating: Buena Vista Motor Inn, 4/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Farmen, Früchteverkauf; Ina - ???, Werner – Früchteverkauf, Berkeley
Liebe Grüße,
Rike


mannimanta

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  • USA Reisevirus - nicht heilbar....
Eine sehr schöne Beschreibung von der Golden Gate Tour.
Uns ging es ähnlich.
Was ist das nur mit dieser Brücke?
Man schaut sie an und schaut sie an und schaut sie an.....und ist sprachlos!

Gruss,
Manni

Matze

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Eine sehr schöne Beschreibung von der Golden Gate Tour.
Uns ging es ähnlich.
Was ist das nur mit dieser Brücke?
Man schaut sie an und schaut sie an und schaut sie an.....und ist sprachlos!

Gruss,
Manni

Ja, dass ist es - deshalb liebe ich SF auch so! Neben vielen anderen Dingen!

Bin begeistert von Deinen Fotos, Rike!  :D :D :D
Gruß Matze




San Francisco!!

Palo

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Toller Reisebericht mit herrlichen Bildern, macht Spaß mitzufahren
Gruß

Palo

Lupine

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Dienstag, 21.8. -- San Francisco

Nach einer mehr oder minder erholsamen Nacht standen wir relativ früh auf (6.30 AM) und machten uns fertig. Werner trank im Zimmer seinen Kaffee, ich machte mir eine Swiss Miss und wir aßen das übliche, leckere Müsli Marke Eigenbau. Nachts war es draußen kühl gewesen, so dass wir bei offenem Fenster geschlafen hatten - sehr angenehm. Heute morgen mussten wir glücklicherweise nichts zusammenpacken, so dass wir uns sehr schnell auf den Weg machten - als erster Anlaufpunkt war ja heute die Alamo-Station geplant gewesen, da wir dort den Mietvertrag für unser Auto bis zum Abflug verlängern wollten.
Frisch und fröhlich :-D machten wir uns also auf den Weg in die Innenstadt von San Francisco. Der Verkehr dort war ziemlich heftig und wurde durch die hügeligen Straßen und die Affinität der Amis zu Einbahnstraßen noch verkompliziert. Am Union Square fanden wir dann glücklicherweise ziemlich sofort einen Parkplatz und Werner blieb im Auto, während Ina und ich zum Office von Alamo gingen, wo uns eine lange Schlange von Menschen erwartete. Es ging sehr langsam vorwärts, da einerseits jeder der Leute so seine Erledigungen zu machen hatten und andererseits ein sehr redseliger Mensch hinterm Schreibtisch saß.  :schlafend: Nach einiger Zeit waren wir dann an der Reihe und organisierten unsere Vertragsverlängerung, die logischerweise nicht ganz preiswert war, wir hatten aber bereits im Vorfeld entschieden, dass sie uns einiges an Unannehmlichkeiten abnehmen würde.



Als wir dann fertig waren, gesellten wir uns wieder zu Werner ins Auto und wären eigentlich startklar gewesen - wenn es das Navi auch gewesen wäre! Mitten in San Francisco und unser Navi gibt den Geist auf... Zudem wäre als nächstes auch noch Tanken angesagt gewesen, doch wie sollten wir eine Tankstelle ohne Navi (mit voreingestellten Tankstellen) finden? Letztendlich entschieden wir uns, aus dieser Klemme herauszukommen, indem wir den Schildern in Richtung der Interstate folgen, da wir dort eher eine Tankstelle vermuteten als in der Innenstadt - und diese Strategie erwies sich als richtig, in den Bezirken nahe der Interstate fanden wir dann eine Chevron station. Nachdem dies erledigt war, konnten wir jetzt den vergnüglichen Teil des Tages beginnen - den 49 Mile Drive, den wir uns für heute vorgenommen hatten!



Eine Cable Car: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-30/CIMG5314.jpg

Wir suchten also unseren Weg zum Drive, wollten die Rundfahrt in Downtown beginnen und fanden auch bald das erste blaue Hinweisschild mit der Möwe drauf.  :daumen: Leider blieb es nicht dabei. Der Scenic Drive war so schlecht ausgeschildert, dass wir trotz vorher ausgedruckter Karte immer und immer wieder vom Weg abkamen und uns die Einbahnstraßen beinahe in den Wahnsinn trieben.  :lesend: :hilfe: :kloppen:



Auch an kleineren Häusern kamen wir vorbei: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-30/CIMG5280.jpg

Schließlich fuhren wir immer nur phasenweise auf dem Drive entlang, kannten mittlerweile fast alle Straßen auswendig (Bush, Hyde, Buchanan, Pine, Powell, Sacramento, ... - und die weiß ich nach einem halben Jahr immernoch! :lol: ) und gaben es schließlich entnervt ganz auf.  :zuck:



Irrfahrt durch die Stadt... http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-30/CIMG5261.jpg

Trotzdem wir also viele interessante Dinge wie zum Beispiel Japantown (unheimlich gepflegt, streng, akkurat), Chinatown (sympathisch-chaotisch, bevölkert), den Financial District mit Ehrfurcht einflößenden Wolkenkratzern (O-Ton Werner: "Vergleichbar mit dem Potsdamer Platz, bei dem die Wolkenkratzerarchitektur ja bewusst inszeniert wurde, nur dass das hier viel massiver, höher, schluchtiger und beeindruckender war"), die Transamerica Pyramid und anderes sahen, kam es zum Streit, da ich eher dafür war, weiter hartnäckig am 49-Mile-Drive dranzubleiben, während meine Eltern sich nach etwas Entspannung sehnten und gerne zur Fisherman's Wharf wollten. Im Endeffekt entschieden wir uns dann des allgemeinen Klimas im Auto wegen für letzteres.



Auf dem Weg dorthin und auch schon den Vormittag über hatten wir, oder besser gesagt Werner, bereits festgestellt, was mit "the streets of San Francisco" gemeint ist.  :hand:

Hoch... http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-30/CIMG5325.jpg

Mit dem Auto einen Hügel hochzufahren, der so steil ist, dass man nur die Motorhaube des eigenen Autos sieht und dann an einer Kreuzung passgenau anhalten zu müssen rief in Werner wieder Assoziationen mit seiner militärischen Ausbildung hervor und wir hatten uns dann wieder Geschichten aus dem Nähkästchen anzuhören.

...und runter: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-30/CIMG5333.jpg

Schließlich erreichten wir dann wieder flachere Straßen an der Küste und stellten unser Auto in einem Parkhaus gegenüber einem der vielen Piers ab. Der Stimmung tat es sehr gut, ans Wasser herantreten zu können, den Blick auf Alcatraz (halb versteckt in Nebelbänken) genießen zu können, sich die frische Seeluft um die Ohren wehen zu lassen und ein wenig zu flanieren - bei erneut sonnigem Wetter übrigens!  :sun:



Blick auf Alcatraz: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-30/CIMG5396.jpg

Wir starteten an einem weniger bekannten Pier, liefen dort etwas herum, beobachteten Möwen, Pelikane und Seelöwen und Werner holte sich einen Hot Dog. Auch die Gift Shops in der Nähe des Parkhauses sollten nicht zu kurz kommen, denn hier hatten wir die letzte Gelegenheit, für die buckelige Verwandtschaft noch nicht gekaufte Souvenirs zu besorgen. So wurde also ein Gift Shop nach dem nächsten durchforstet und auf der Straße waren immer wieder seltsame Typen zu beobachten - Menschen, die sich mit ihrem Skateboard an fahrende Autos hängen, tanzende, in Silber- und Goldfolie gehüllte Männer (O-Ton: "...der hatte was von Hella von Sinnen") oder Obdachlose mit einer interessanten Gestaltung ihres Fahrrads.

Silberfolienmann: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-30/DSCF4572.jpg

Als nächstes liefen wir dann zum bekannten Pier 39, der wirklich sehr hübsch gestaltet war.

Pier 39: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-30/CIMG5385.jpg

Auf dem Pier, auf dem keine Autos fahren durften (!), aus Blumenkästen ganze Blütenprachten herausragten, teure Händler ihr Obst verkauften, Straßenmusiker mit Gitarren saßen und jede Menge Touristen flanierten gab es auch zahlreiche Restaurants, die wesentlich gepflegter waren als die auf den Piers z.B. in Santa Monica oder Santa Cruz.



Obststand: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-30/CIMG5388.jpg

Am Ende des Piers, wo ganze Horden an Touristen fasziniert aufs Wasser starrte, befanden sich dann die berühmten Seelöwen auf den Holzflächen, die sich in der Sonne räkelten, Kämpfe ausführten, die verschiedensten Laute von sich gaben, ins Wasser sprangen und andere höchst interessante Dinge taten.



Wir standen dort mindestens eine Stunde lang und schlenderten dann an den Restaurants entlang zurück - denn ich war auf der Suche nach etwas Essbarem! Letztendlich landeten wir in einem Fischrestaurant, das schon etwas den Charakter eines Fastfood-Restaurants hatte, wo ich mir dann frittierte Shrimps mit French Fries und einem leckeren Dip bestellte und diese beim Weiterspazieren aß.
Auf einem großen Platz mit hölzernen Bänken machten wir dann eine kurze Pause, setzten uns hin und schauten einfach nur auf die Bay. Da wir jetzt das Gefühl hatten, Fisherman's Wharf zur Genüge besichtigt zu haben, berieten wir, was für eine Sehenswürdigkeit als nächstes zu besuchen sei - wir entschieden uns nach einigem hin und her und unter Berücksichtigung der Dosis Großstadt von heute Morgen dazu, zum Golden Gate Park zu fahren und dort etwas Grün zu tanken. Gesagt, getan - innerhalb kurzer Zeit waren wir im Parkhaus, bezahlten unser Parkticket und fuhren dann zum Golden Gate Park. Auch der hatte wieder die typisch amerikanische Note - in Deutschland steigt man in den allermeisten Fällen aus dem Auto aus und geht zu Fuß in den Park, in den USA (bzw. in San Francisco) fährt man mit dem Auto in den Park und parkt dort.  :doesig: :lachen07: Deswegen heißt es sicherlich auch "Park"! :-D Wie dem auch sei, schon beim Einfahren in den Park merkten wir, wie schön dieser angelegt war und wie gepflegt die großen Rhododendren, Bäume und Rasenflächen waren. Wir stellten unser Auto ab und gingen zuerst zu einer Art "Amphitheater", das inmitten des Parks lag und zur Zeit anscheinend nicht genutzt wurde. Schließlich kamen wir an den Japanese Tea Garden, wo wir uns trennten: ich wollte den Garden gerne sehen, ging also rein und bezahlte das Fee dafür, während meine Eltern nicht so interessiert waren und weiter im offenen Teil des GG Parks blieben. Dort gingen sie, wie ich später erfuhr, in das De Young-Museum, wo sie jedoch nur im Gift Shop bzw. der Vorhalle stehen geblieben waren, die sie nach eigener Aussage als wunderbar beruhigend und puristisch erlebt hatten (O-Ton: "Nur die Klarheit des Raumes, keine äußeren Reize, keine Hitze, keine Kälte, keine Sonne, kein Sturm, keine Parks, keine Sehenswürdigkeiten, keine Musik...").



Der Japanese Tea Garden war eine sehr schöne aber auch sehr kleine Gartenanlage im logischerweise japanischen Stil mit Brünnlein, Treppchen, Tümpeln, Bambus, japanischen Tempeln etc. Es boten sich durch die tolle Nachmittagssonne, die schöne Bepflanzung und das japanische Ambiente wunderbare Fotomotive.



Weitere Bilder vom Japanese Tea Garden:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-30/CIMG5484.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-30/CIMG5487.jpg

Schließlich wollten wir unseren Tag noch damit beenden, noch ein weiteres Mal die Golden Gate Bridge zu besuchen und dieses Mal dann sogar zu Fuß drüber zu laufen. Auf der San-Francisco-Seite der Bridge parkten wir dann also das Auto und machten uns auf den Weg über die Brücke. Es war immer noch sehr sonnig aber auch extrem windig. Wir genossen diesen ausgedehnten Spaziergang über eine der berühmtesten Brücken der Welt und liefen bis weit über die Hälfte hinaus, konnten weit über die Bay blicken und die Größe der Brücke jetzt noch einmal am eigenen Leib erleben - besonders die Dicke der Stahlseile war höchst beeindruckend!



Weitere Bilder von unserem Spaziergang: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-30/CIMG5593.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-30/CIMG5621.jpg

Als langsam unsere Parkuhr abzulaufen drohte und uns kalt wurde, drehten wir um und liefen zu unserem Auto zurück, fuhren los und - nahmen die falsche Ausfahrt. Wir hatten eigentlich vorgehabt, wieder zurück zu unserem Motel zu fahren, jedoch hatten wir nicht ganz kapiert, welche Ausfahrt wir dazu hätten nehmen müssen. So wurden wir leider noch einmal über die Brücke geleitet und wussten so, dass wir auf dem Rückweg noch ein weiteres, jetzt ziemlich unnötiges Mal Toll bezahlen mussten. Doch damit diese Ausgabe nicht völlig umsonst ist, fuhren wir auch noch einmal an einem Viewpoint auf der Sausalito-Seite der Bridge ran und schossen ein paar Fotos.



Nachdem wir dann später also unser Toll bezahlt hatten, fuhren wir mit dem Auto nach diesem langen Tag zu unserem Motel zurück, gingen aufs Zimmer und aßen Reste sowie Einkäufe vom kleinen Tante-Emma-Laden um die Ecke, also insgesamt Ravioli, Dosenfisch, Nudelsuppe und Rootbeer. Lecker.  :burger: :hand: Diesen vorletzten Abend der Reise verbrachten wir weiterhin dann ziemlich unspektakulär und gemütlich mit den üblichen Erledigungen wie Diktieren und Bilder sortieren.

Gefahrene Meilen: ???
Trails/Länge: -
Übernachtung/Rating: Buena Vista Motor Inn, 4/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike - endlich wieder Küste; Ina - ???; Werner - Innenstadtfahrt & Golden Gate Bridge
Liebe Grüße,
Rike


Matze

  • Schiri
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Rike, Danke für die schönen Fotos von San Francisco - oft mußte ich auch schmunzeln, bei Deinen Zeilen!

Ja, dieses Auf und Ab der Straßen - dass ist doch auch das SF Feeling. Müßtest mal mit WoMo lang fahren....!  :lol: :lol:
Gruß Matze




San Francisco!!

Doreen & Andreas

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Ich habe den Tagesbericht und die tollen Bilder auch wieder sehr genossen.
Rike, Du hast einen phantastischen Schreibstil. Bei dieser Wortwahl und Ausdrucksweise wäre ich nie darauf gekommen, daß der Bericht von einem Teenager stammt.
Außerdem verstehst Du es perfekt, mit dem ausgewogenen Verhältnis an eingebundenen Bildern und Links auf weitere Bilder, die Regeln für Berichte hier im Forum einzuhalten... ein Umstand, der selbst langjährigen Forumsmitgliedern hier schwer fällt...
 :daumen: :verneig: :respekt:
Viele Grüße,
Andreas
------------------------------
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ilnyc

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Du hast einen phantastischen Schreibstil. Bei dieser Wortwahl und Ausdrucksweise wäre ich nie darauf gekommen, daß der Bericht von einem Teenager stammt.

Unterschreib ich!
   

kunterbunt

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Hallo Rike,

kann mich nur anschließen, einer der besten Reiseberichte die ich
je gelesen habe  :gitarre: :hippie: :engel1:

Doch nun meine Frage:

Mit welcher Digitalkamera hast/habt  Du/Ihr diese super Fotos geschossen ?

Lupine

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Hi,

vielen vielen Dank für das Lob, ich hab mich ja sowas von gefreut... und ganz besonders hierüber:

Zitat
Bei dieser Wortwahl und Ausdrucksweise wäre ich nie darauf gekommen, daß der Bericht von einem Teenager stammt

und auch hierüber:

Zitat
kann mich nur anschließen, einer der besten Reiseberichte die ich
je gelesen habe

Danke, danke, danke!!! :)

Und nun zu deiner Frage, Kunterbunt:

Zum kleineren Teil sind die Fotos mit einer Fujifilm Finepix A310 geschossen (das sind aber eher wenige, die von meinem Vater), zum größeren Teil stammen die Fotos von mir und wurden mit einer Casio Exilim Z-600 geschossen. Beide Modelle sind solche kleinen Taschendigicams und keine Spiegelreflexkameras und meine hat 6 Megapixel und ist fast uneingeschränkt zu empfehlen - großes Display, total geniales Akku (1 Woche Rom, ständig (mit Blitz!) fotographieren - Akku wird und wird nicht leer!), prima Zoom, kraftvoller Blitz etc. Die einzigen Mankos an dieser Kamera sind die relativ starke Verwackelungsanfälligkeit (Blitz leuchtet alles zu sehr aus, ohne Blitz im dunkeln ist meist verwackelt) und der magere Makromodus (15 cm Minimalabstand, sonst fokussiert er nicht!).
Liebe Grüße,
Rike


Lupine

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Mittwoch, 22.8. -- San Francisco

Heute Morgen waren wir eher träge, denn als der Wecker so gegen halb 7 klingelte, hatte keiner so richtig Lust, aufzustehen. Nach und nach tat Werner jedoch dann den ersten Schritt und ging ins Bad, später folgten auch Ina und ich und so langsam kamen wir in die Gänge. Das Frühstück bestand aus dem üblichen Müsli und einem Kaffee und so langsam mussten wir auch unsere gesammelten Essensreste aufessen - morgen war ja schon Abflugtag!  :staunend2: Ja, heute war unser letzter vollständiger Tag in San Francisco, in den USA, auf dieser Reise... Wehmut machte sich breit, gleichzeitig spürten wir aber auch Vorfreude auf zu Hause.
Es war morgens noch nebelig-kühl als wir das Motel verließen, jedoch wurde das Wetter zunehmend besser und später war es angenehm warm bei wieder einmal strahlendem Sonnenschein. San Francisco verwöhnte uns! Wir hatten uns heute überlegt, nach Chinatown zu fahren, um dort etwas zwischen den Läden umher zu flanieren und die "Stadt in der Stadt" zu erleben.



Den Weg dorthin fanden wir dank Navi sehr einfach und zum Parken fuhren wir in ein Parkhaus ziemlich weit abseits vom Schuss, dafür aber sehr preiswert. Außerdem konnten wir auf dem Fußweg nach Chinatown auch noch etwas von der Stadt sehen, denn zu Fuß nimmt man ja bekanntlich mehr wahr als aus dem Auto heraus. Nach einigen Minuten waren wir dann in Chinatown angekommen, traten durch das große Eingangstor und schauten uns zwischen all den vielen bunten, teils ramschigen Läden (O-Ton: "Es sah aus wie ein großer Polenmarkt") um, waren aber total begeistert von der Vielfalt der Dinge die man dort kaufen konnte!  :applaus: :applaus:



Hochinteressante Waren: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-31/CIMG5673.jpg :mrgreen:

Von teuren "don't touch anything"-Läden bis zu billigen Souvenirläden war alles dabei und wir stöberten stundenlang, während wir immer weiter in den District hineinliefen. Es gab allen möglichen Krempel, von den obligatorischen Souvenirs der Stadt über kleine Täschen, Lippenstiftdöschen, Portmonees, Hütchen, Kimonos, Notizbüchlein, Edelsteinen bis hin zu lauter Kinderspielzeugen und auch einigen bizarren Waren (O-Ton: "Es war ein Plunder, heeerrlich!").  :lachroll: :doesig:



Eine weitere Ansicht Chinatowns: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-31/CIMG5670.jpg

Schließlich kauften wir auch einiges, zum Beispiel eine Kette und Ohrringe (mit toten Ameisen darin!). Je weiter man jedoch in den Bezirk eintauchte, desto weniger touristisch wurde die Atmosphäre und desto mehr (für uns Mitteleuropäer) seltsame Dinge tauchten auf. Man fand nun Gemüse- und Obstläden, aber auch Teestuben und Supermärkte, in denen Zubehör fürs Kochen (? eher für Hexensuppen  :grmpf: ) angeboten wurden: in riesengroßen Gläsern wurden Waren aus dem Horrorkabinett angeboten, teils noch normale Dinge wie getrocknete Pilze oder Fische, später dann aber unidentifizierbare Objekte, die wie getrocknete Haut, Muskelfasern oder Ohren wirkten. Auch diverse Wurzeln konnte man dort kaufen und Ina gab Kommentare ab wie "So stelle ich's mir in der Winkelgasse bei Harry Potter vor.."

Only in America. Ein chinesisches Gebäude, eine christliche Kirche, ein puristisches Bürogebäude: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-31/CIMG5668.jpg

Langsam bekamen wir Hunger und wo wir einmal in Chinatown waren, dachten wir... lass uns doch chinesisch essen gehen!  :mrgreen: Wir waren uns jedoch nicht ganz sicher, ob uns so viel Authentizität, wie sie hier in dem un-touristischen Teil Chinatowns vorzufinden war, wirklich gefallen würde... Schließlich fragten wir eine Verkäuferin, welches Restaurant sie uns empfehlen würde und stürzten uns doch ins Abenteuer. Das Restaurant zeichnete sich dadurch aus, dass es a) im Kellergeschoss eines Hauses war und b) sehr viele Chinesen dort in ihrer Mittagspause zu essen schienen, was noch einmal die Authentizität unterstützte. Als wir platziert worden waren, brachte man uns grünen Tee und fragte uns nach unserer Bestellung - wir kamen mit der Speisekarte jedoch nicht zurecht, denn sie war größtenteils auf Chinesisch und nur zur Unterstützung auf Englisch. Hilfe! Halb fasziniert, halb überfordert und irrtiert bestellten wir einfach "something with chicken, rice and vegetables" - das klappte! Wenig später bekamen wir unser Essen, was zwar Ähnlichkeiten mit deutschem chinesischem Essen hatte, jedoch nicht hundertprozentig damit übereinstimmte. Das Gemüse war jedoch sehr lecker, ebenso wie das Fleisch und der Reis und auch die Würzung des Essens war toll.  :essen:
Nach dem Essen bezahlten wir, besuchten noch einmal die Restrooms (in denen man abenteuerlicherweise und nach der Geräuschkulisse zu urteilen fast direkt im Restaurantbereich saß) und verließen dann das Restaurant und auch Chinatown.



Da wir nun sehr nah an Downtown waren, entschieden wir uns, auch dort noch einen Rundgang zu machen.
Bemerkenswert war schon der Übergang der niedrigen Häuser zu den Wolkenkratzern - plötzlich wurde es empfindlich kühl und schattig, die Häuserfassaden wirkten edler und sauberer und man konnte nur mit Genickstarre durch die Straßen gehen, um die Hochhäuser zu bestaunen.



Ein etwas anderer "Grand Canyon": http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-31/CIMG5706.jpg

Um uns herum wuselten die geschäftigen Geschäftsleute in ihren Anzügen, in den Foyers blitzte der Marmor und Touristen schienen hier rarer zu sein. Auch architektonisch war dieser District sehr interessant, da man ziemlich deutlich den Unterschied zwischen den älteren Hochhäusern und den neuen Stahl-Glas-Bauten erkennen konnte und sehen konnte, wie Downtown über die Jahrzehnte gewachsen war.



Hoch, höher, am höchsten: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-31/CIMG5696.jpg
 
Bevor wir dann zum Parkhaus zurückliefen, machten wir einen Abstecher zur Shoppingmeile in der Nähe von Downtown, wo Levi's, Zara, Mango, H&M etc. zu finden waren. In einige dieser uns bekannten Läden schauten wir hinein, stellten aber fest, dass zum Beispiel H&M wesentlich feiner und edler wirkte, mehr wie sophisticated clothing, während es bei uns ja quasi DAS Klamottengeschäft für Generationen von (vor allem) Frauen ist. Diese Unterschiede waren jedoch nur auf der Ebene der Präsentation der Waren zu finden, denn sowohl Preise als auch Modelle entsprachen zum Großteil den unsrigen. Nach diesen Studien  :engel2: entschieden wir uns dann doch, zum Parkhaus zurückzulaufen, bezahlten dort unser Ticket und fuhren dann weiter.
Als nächster Punkt stand der Alamo Square auf der Tagesordnung, der vom historical district der alten viktorianischen Häuser umrandet wurde.



Von hier aus sollte man auch den bekannten Blick auf Downtown im Hintergrund mit seinen modernen Hochhäusern haben! Glücklicherweise mussten wir nicht lange suchen, um diese Postkartenansicht zu finden und konnten innerhalb von Minuten diesen wunderbaren Ausblick genießen - und das ganze bei perfektem Fotolicht.



 Wir setzten uns außerdem etwas im Park in die Sonne, genossen diesen letzten Tag in San Francisco und waren einerseits froh, nach Hause fahren zu können, andererseits auch froh, jetzt noch in dieser tollen Stadt zu sein. Als wir uns genug ausgeruht hatten, entschieden wir, als nächstes zu den Twin Peaks zu fahren und von dort den Ausblick auf San Francisco zu bestaunen.
Leider streikte gerade unser Navigationssystem, was das Finden des Weges dort hoch zu einer extrem schwierigen Aufgabe machte, denn sobald wir das Schachbrettmuster des typischen Stadtbildes verlassen hatten und sich die Straße in Kurven den Berg hinaufschlängelte wurde es kriminell. Die Straße hoch, wieder runter - links abbiegen, dort müsste es sein - nein, doch lieber geradeaus, Hilfe, was ist denn das hier für eine Kreuzung, auf meiner Karte finde ich die nicht... Mist, was macht die Sackgasse denn hier, an dem Park sind wir doch vorhin schon vorbei gekommen...!?  :hilfe: :verwirrt: So irrten wir etwa eine halbe Stunde durch die Districts um die Twin Peaks herum, bis wir letztendlich doch den Weg fanden. Think positive - wir sahen so wieder eine Menge der Stadt! Einmal auf der Zufahrtsstraße war es plötzlich ganz einfach und innerhalb von Nullkommanix waren wir oben - hier war alles voller Touristen, wir waren in guter Gesellschaft. Der Wind blies uns ins Gesicht, als wir an den Rand der Aussichtsplattform traten - und den atemberaubenden Blick genossen. Man konnte von hier aus Downtown, den Golden Gate Park und Alcatraz betrachten, ja sogar bis zur Golden Gate Bridge konnte man schauen und die Market Street schien von hier aus schnurgerade auf Downtown zu zeigen. Wow!  :verneig:

Die Aussicht von rechts nach links:


http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-31/CIMG5754.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-31/CIMG5758.jpg

Nach einiger Zeit wurde uns kalt und wir fuhren den Berg wieder hinunter, dieses Mal in Richtung des letzten Tagesziels - der Küste. Dies war ein spezieller Wunsch von mir, da es mir doch sehr am Herzen lag, noch einmal den Pazifik zu sehen, bevor ich wieder zurück nach Europa fliegen würde. Ohne Navi war der Weg dieses Mal viel einfacher zu finden und bald fuhren wir durch die bunten, pazifiknahen Vorstädte von San Francisco mit kleinen Häusern, die jedoch relativ ärmlich aussahen. Wir sinnierten darüber, ob eventuell in dieser Gegend die ärmeren Menschen leben würden -- was uns jedoch durch die Nahe zum Pazifik gewundert hätte. Nach einigen Irritationen mit dem Einbahnstraßensystem erreichten wir schließlich den Strand, parkten das Auto in einer Seitenstraße und gingen an den wieder einmal fast menschenleeren Strand. Hier fegte der Wind umher, die Wellen wurden hoch aufgeworfen und im strahlenden Sonnenschein ließen einige Kinder ihre Drachen im Himmel tanzen.



Wir zogen uns die Schuhe aus, liefen ein letztes Mal barfuß durch den warmen Sand, stellten uns ins Wasser und spazierten am Strand entlang... hinter einer Düne hockte eine ganze Schar interessanter Vögel (Snowy Plower?), die komische Geräusche machten (Hund, Katze, Ente?) und irgendwie nur in Gruppen brüteten.  :kratz:

Komische Vögel: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-31/CIMG5788.jpg

Nach einem traurigen Abschied vom Pazifik machten wir uns wieder auf zum Auto und fuhren nun über den Great Highway sehr einfach zurück ins Motel und lieferten dort das Auto und Werner ab. Ina und ich jedoch wollten noch nicht endgültig auf dem Zimmer bleiben und machten uns zu Fuß auf den Weg, um das nur vier Blocks entfernte berühmte, steile und kurvige Teilstück der Lombard Street zu begutachten. Die vier Querstraßen hatten es jedoch in sich - bei 10% Steigung kämpften wir uns den Berg hinauf und waren abwechselnd fasziniert vom Blick vor und hinter uns.



Der Blick zurück: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-31/CIMG5811.jpg

 Am höchsten Punkt konnten wir dann zu zwei Seiten den Berg hinunterschauen und auf der vor uns liegenden Seite erstreckte sich die zauberhaft bepflanzte, gepflasterte (!) Straße.



Der restliche, gerade (nicht ebene :lol: ) Teil der Lombard Street: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-31/CIMG5840.jpg

Hier hatten sich auch jetzt zu einer späteren Tageszeit noch viele Touristen eingefunden und wir schossen die obligatorischen Fotos, liefen die Straße einmal hinunter und machten uns anschließend auf den Rückweg, der dieses Mal ziemlich auf die Knie ging.
Nach einem Abstecher zu Kentuck Fried Chicken, bei dem wir das Burger-unähnlichste Essen nahmen, was zur Verfügung stand und so auch noch dieses (vor-)letzte Mal Fast Food ertragen konnten, landeten wir wieder im Motel und begannen mit unserem Abendprogramm, bevor es ins Bett ging: Bilder überspielen, Diktate aufnehmen. Und dieses Mal einer ganz besonderen Beschäftigung: dem Kofferpacken.

Gefahrene Meilen: ???
Trails/Länge: -
Übernachtung/Rating: Buena Vista Motor Inn, 4/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike - Chinatown; Ina - Chinatown; Werner - ???
Liebe Grüße,
Rike


elDuderino

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Kann es sein!? Neigt sich der Bericht langsam dem Ende? :heulend:

Bitte nicht!!! Kannst du nicht irgend wie bis September weiter schreiben?
Dein Bericht macht die Wartezeit bis zum ersten USA Urlaub erträglicher!!! :sun:


 :clap: Nein im Ernst, ein rundum gelungener Reisebericht den man gerne Liest und man immer auf die nächst Etappe gespannt ist. :respekt:
gruß

Christian

knutshome

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Ein super schöner Reisebericht.
Auch ich habe es endlich geschafft die letzte Woche nachzuholen.

Weiss im Moment wirklich nicht, was ich hier zuerst lesen sollte. :-)
Und dann auch noch die Arbeit. tztz. Die Abende sind irgendwie zu kurz für die tollen Berichte.

Bin schon auf den leider letzten Tag gespannt und wie euer Heimflug verlaufen ist.

Viele Grüsse
Carmen

USA-hüpfer

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Kann es sein!? Neigt sich der Bericht langsam dem Ende? :heulend:

Bitte nicht!!! Kannst du nicht irgend wie bis September weiter schreiben?
Dein Bericht macht die Wartezeit bis zum ersten USA Urlaub erträglicher!!! :sun:


 :clap: Nein im Ernst, ein rundum gelungener Reisebericht den man gerne Liest und man immer auf die nächst Etappe gespannt ist. :respekt:


Kann nur zustimmen, dieser Reisebericht war ein sehr schöner Stimmungbericht und ne super ein stimmung auf meinen US-Urlaub im September. :respekt: :clap: :urlaub: :sun: