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Autor Thema: USA West 2007 - USA Westküste & Südwesten - 5 Wochen - Juli/August 2007  (Gelesen 58601 mal)

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Susan26

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Tolle Fotos - da will ich auch mal hin  :wink:
Susan
happiness is only real when shared.

Willi

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Der Abend endete mit einem Diktat des Tages und entließ uns dann als müde Gestalten  :knockout: in die Betten mit einem Fazit: „Die Landschaft ist wuuun-deeer-schööön...“.

Absolute Zustimmung. Uns hat diese Landschaft auch ungeheuer fasziniert.

....erreichten wir den Ecola Beach, wo wir über einen kurzen Trail eine Art Aussichtspunkt erreichten mit Blick auf die „schönste Bucht, die ich je gesehen habe“ (O-Ton Werner) ....

Da muß ich mich Werner anschließen. Es ist sehr schwer, eines der vielen tollen Highlights hervorzuheben, aber der Ecola State Park ist schon was ganz Besonderes an dieser Küste.  :)


Palo

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Toller Reisebericht mit herrlichen Bildern, macht Spaß mitzufahren :D :D
Gruß

Palo

Lupine

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Willkommen an die neuen Mitfahrer und vielen Dank für eure lieben Kommentare zu den bisherigen Tagen! :D
Weiter geht's:

Donnerstag, 26.7. -- Newport - Bandon

Halb 7 wachten wir auf und nach dem Frühstück im Restaurant (French Toast, Omlett) checkten wir um 8.45 Uhr aus. Bevor wir jedoch losfuhren, wollten wir noch kurz zum Strand schauen, machten einen Spaziergang und waren entzückt von den kleinen Skulpturen, die der Wind in den feuchten Sand gegraben hatte.



Um viertel 10 ging es dann zu unserem ersten Tankstellenbesuch in den Staaten, wo allerdings kein Self Service war, so dass es wider erwarten sehr schnell ging, wir dafür aber etwas Tip geben mussten... Natürlich war auch bei uns das Erstaunen groß über die niedrigen Steuern und Benzinpreise. Ina: „Ganz viel für ganz wenig -  15 Gallonen für 45 Dollar.“  :applaus:

Wir fuhren nun Richtung Süden durch Newport hindurch, schauten uns kurz im „historischen“ Nye Beach von Newport um, einem District mit „historischen“ Häusern im Alter von 125 Jahren.  :respekt: Tja, die „neue Welt“...
Es war jedoch kühl und ungemütlich und so entschieden wir uns schnell zur Weiterfahrt. Die Vegetation hatte sich mittlerweile geändert: bisher hatten uns in Washington und Nordoregon Nadel- und Laubwälder begleitet, die selbst dicht an der Küste üppige Dickichte bildeten, während nun langsam Windflüchter-Wälder mit einem märchenwaldähnlichen Inneren das Bild dominierten. Der nächste Stop war der Ona Beach State Park, wo man ein wenig durch den Wald, über eine Brücke über den Beaver Creek und schließlich zum Strand laufen konnte – alles in wunderschöner Szenerie.



 Nach einem kurzen Strandaufenthalt ging es auch schon weiter bis zur Alsea Bay Bridge, wo wir kurz anhielten, über die Brücke aus den 20er Jahren liefen und mit unserem Fernglas Seelöwen auf einer Sandbank entdeckten.



Nach nun etwas konsequenterer Fahrweise ohne viele Zwischenstops kamen wir zur Cape Perpetua Scenic Area, die auch Devil’s Churn, eine Gesteinsformation an der sich die Wellen lautstark brachen, umschließt. Wir hielten also beim Teufel an, zogen uns wetterfeste Kleidung beim bewölkten, kühlen Wetter an und marschierten durch einen Wald aus höheren Bäumen und Windflüchtern zur zerklüfteten Küste und lauschten den brechenden Wellen, entdeckten Tide Pools mit ihren Seeanemonen und –sternen (und seltsamen palmenartigen Unterwassergewächsen) und ließen uns von der Gischt besprühen.


Noch ein Bild von Devil's Churn: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-4/CIMG6088.jpg

Der Rundweg führte durch üppigen Regenwald zurück zum Parkplatz.



Nach einer kurzen Weiterfahrt gelangten wir auch schon zum Carl G. Washburne State Park, einem kleinen State Park mit Strandzugang und Windflüchtergebüsch, dessen Inneres einen märchenhaften Anblick aus bemoosten Stämmen und Ästen bot.



Wir schauten noch kurz an den Strand, machten Rast, während die Sonne mittlerweile durchbrach, und fuhren nach einer Weile weiter.


Weitere zwei Bilder vom Strand: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-4/CIMG6153.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-4/CIMG6150.jpg

Der nächste Stop war das Heceta Head Lighthouse, wo wir etwas Fee bezahlen mussten und uns danach sofort auf zum Lighthouse machten, unterwegs im Wald einen seltsamen blauen Vogel sahen (der während der Reise öfter auftauchte, den wir jedoch nie zuordnen konnten - kennt ihn einer?) und wieder einmal die Natur genossen. Das Lighthouse selbst bot einen hübschen Anblick, der Ausblick aufs Meer und die Küste war wieder einmal atemberaubend und auch Kackfelsen mit Kormoranen waren zu sehen, auf denen man die Viecher per Fernglas beim Brüten beobachten konnte. 

Der nächste Stop war der berühmte Viewpoint, von dem aus man die Postkartenfotos des Heceta Head Lighthouse schießen kann. Und weil es davon noch nicht genug gibt... hier noch eins:  :mrgreen:



An diesem Viewpoint konnte man jedoch auch einige Seelöwen sehen (O-Ton Ina: „Da war auch eine Mutter, die hat ihre Kleinen zurechtgestupst“) , die sich weit unter uns auf den Felsen aalten und ab und zu schwimmen gingen – wir waren entzückt!! Nach einem Mittagsmahl bei Subway fuhren wir weiter südlich, und mittlerweile konnte man auch schon die ersten Vertreter der Oregon Dunes sehen. Da Werner etwas müde war, entschlossen wir uns zum Jessie M. Honeyman State Park zu fahren, damit er etwas im Auto schlafen kann, während Ina und ich die Dünen erkunden – Ina wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was sie erwarten würde. Wir liefen etwas am See herum und stießen dann auf eine große Düne, die sich bei weiterer Annäherung immer höher auftürmte. Wir zogen uns die Schuhe aus und stapften im warmen, weichen Sand nach oben, Ina: „Mein Gott, was ist denn das für ein riesiger Sandberg?“. Nach einer Viertelstunde gemütlichen Stapfens waren wir oben angekommen und genossen den Rundumblick, liefen etwas auf dem Kamm der Düne herum und waren sehr fasziniert. Wenige Meter entfernt fuhren Kinder auf einer Art Surfbrett die Dünen herunter und hatten dabei augenscheinlich eine Menge Spaß...


Noch ein Bild aus den Oregon Dunes: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-4/CIMG6291.jpg

Wir lernten auf einer Schautafel auch, dass die Oregon Dunes ursprünglich vegetationslos waren, dann jedoch zum Schutze der nahegelegenen Städte und Infrastruktur Seegras aus Europa importiert und angepflanzt worden war. Interessant! Wir Deutschen hatten natürlich sofort in europäischer Öko-Manier gedacht, dass das Seegras eine gefährdete Spezies auf den Dünen geworden war, nachdem die Menschen gekommen waren.  :umherschau: :doesig: Stattdessen lasen wir auf der Tafel auch, dass das Seegras mittlerweile große Teile der Dünen unkontrolliert überwuchert.

Nachdem wir uns hier definitiv am längsten aufgehalten hatten, fuhren wir durch einige nicht besonders attraktive Städtchen auf der Suche nach dem Umpqua Lighthouse, das aber schwerer aufzufinden war, als wir es geglaubt hatten. Nach einiger Zeit hatten wir das kleine, sauber restaurierte Lighthouse aber erreicht und ich schaute mich kurz um, bevor wir weiterfuhren. In North Bend fuhren wir auf den Cape Arago Hwy, weil wir noch sehr gern den Shore Acres Garden anschauen wollten. Angekommen beim Shore Acres State Park bezahlten wir unser Fee, gingen zur Küste und waren beeindruckt von den wunderschön geformten Felsen, die vom Abendlicht angestrahlt wurden.  :daumen:



Anschließend gingen wir in den eigentlichen Garden, dessen Eingang kitschige griechische Säulen bildeten und der sich dann zu einem wunderschön angelegten formalen Garten mit einem Springbrunnen in der Mitte öffnete. Es gab wundervolle, prämierte Rosen im separaten Rosengarten, Buchsbaumhecken und auch einen Japanischen Gartenteil sowie ein Gewächshaus und eine riesige Monterey Pine (National Co-Champion). Im goldenen Abendlicht strahlten die Blüten der Pflanzen und wir wandelten bestimmt eine ganze Stunde durch den Garten, den wir fast ganz für uns allein hatten. Wie in vielen State Parks an der Oregon Coast war es auch hier ziemlich leer.


Zwei weitere Bilder aus dem Shore Acres Garden: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-4/CIMG6408.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-4/CIMG6401.jpg

Anschließend wurden wir von einer amerikanischen Familie angesprochen, die sich darüber wunderte, dass die Amerikaner im Gegensatz zu den Europäern ein eher reiseunlustiges Volk seien – zumindest was Auslandsreisen anging, worauf wir entgegneten, dass das bei der wundervollen Natur in den USA doch kaum nötig sei. Der kleine Junge in der Familie trug zum Thema mit dem Satz „die Amerikaner sitzen doch sowieso nur mit Cola und Burger vor dem Fernseher“ bei. Die Mutter war über diesen Kommentar ganz besonders begeistert...  :lachroll:

Auf dem Rückweg statteten wir dem Wal Mart, den wir unterwegs gesehen hatten, noch einen Besuch ab und machten einen Großeinkauf mit mehreren Gallonen Wasser, einer Kühlbox, Brot, Würstchen, Keksen, Getränken etc.

Im Licht der untergehenden Sonne fuhren wir die letzten 40 km bis Bandon, wo wir bereits in ziemlicher Kälte ankamen und noch vorm Einchecken den Sonnenuntergang über Meer genossen. Nach dem Einchecken, dem Sortieren der Bilder, dem Abenddiktat und noch etwas Essen ging es dann recht schnell ins Bett.



Gefahrene Meilen: ???
Trails/Länge: zu Devil’s Churn/0,5 Meilen oneway; zum Heceta Head Lighthouse 1 km oneway
Übernachtung/Rating: Sunset Motel Bandon, 4/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Shore Acres; Ina – Dünen; Werner - ???
Liebe Grüße,
Rike


Willi

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Highlight des Tages: Werner - ???

Vielleicht ein Schläfchen im Jessie M. Honeyman State Park  :)


Der nächste Stop war der berühmte Viewpoint, von dem aus man die Postkartenfotos des Heceta Head Lighthouse schießen kann. Und weil es davon noch nicht genug gibt... hier noch eins:  :mrgreen:





An dem Motiv kommt wohl keiner vorbei, der hier entlangfährt  :mrgreen:



TheWurst

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unterwegs im Wald einen seltsamen blauen Vogel sahen (der während der Reise öfter auftauchte, den wir jedoch nie zuordnen konnten - kennt ihn einer?)
Vielleicht ein Stellars Jay?  :roll:
http://www.dailysnapshots.org/images/20060416172134_stellarsjay.jpg


ilnyc

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Eijeijei, bei den vielen tollen Reiseberichten, die derzeit laufen, hätte ich diesen doch fast verpasst. Bin jetzt schnell aufgesprungen und habe die Küste Oregons nun also auch mal bei sonnigem Wetter statt Nebel, tiefen Wolken und Nieselregel wie bei meiner Tour 2004 ( :heulend: ) erlebt: TOLL!
Fotos und Schreibstil gefallen mir ganz ausgezeichnet und das Ganze noch ergänzt um die besonderen Eindrucke beim ersten Mal USA.... bin sehr gespannt auf mehr!

Lupine

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Guten Abend!

@Willi: Wirklich sehr schönes Bild vom Heceta Head Lighthouse!  :daumen:

@TheWurst: Jaaahhh, das ist er! Dankeschön :) Auf Wikipedia steht, dass er auf Deutsch "Diademhäher" genannt wird und offensichtlich taucht er nicht in unserem Tier- und Pflanzenbestimmungsbuch auf...  :think:

@ilnyc: Herzlich Willkommen an Bord!  :wink:
Liebe Grüße,
Rike


Westernlady

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Nach einer kurzen Weiterfahrt gelangten wir auch schon zum Carl G. Washburne State Park, einem kleinen State Park mit Strandzugang und Windflüchtergebüsch, dessen Inneres einen märchenhaften Anblick aus bemoosten Stämmen und Ästen bot.


Dieses Bild finde ich sensationell!
Ein Märchenwald, wie man ihn sich schöner kaum vorstellen kann. Ein wunderbarer Tipp  :daumen:

Ich bin gespannt, was wir morgen alles erleben dürfen  :D


HBFire

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Hallo Lupine,

da uns diese Ecke der USA auch sehr interessiert bin ich nun mal schnell eurer Route hinterher gefahren. Da ich euch nun eingeholt habe fahre ich natürlich ab jetzt bei Euch im Auto mit.

Schöne Bilder der Oregon Coast. Bin schon auf die nächsten Tage gespannt.

Gruß
Holger

Lupine

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Guten Abend ihr Lieben,

da ich ja wie schon erwähnt morgen früh um 7 Uhr nach Rom fliege (wir treffen uns um 5.45 Uhr am Flughafen, das bedeutet 4 Uhr aufstehen!  :doesig: :bibber: ), werde ich euch jetzt die nächsten zwei Tage auf einmal überhelfen. Das muss dann bis Sonnabend reichen, wenn ich wieder da bin und es den nächsten Tag gibt... ;)

Also, in ein paar Minuten sind die nächsten Tage online.
Liebe Grüße,
Rike


Lupine

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Freitag, 27.7. -- Bandon - Crescent City

Nach einer anstrengenden Nacht mit Ein- und Durchschlafschwierigkeiten, weil es Probleme mit der Teilung der Betten gab begann der Tag am Meer sehr schön: wir gingen zum Strand, der nur durch die kleine Straße und ein paar steile Treppen von uns entfernt war und betrachteten die wunderschöne Szenerie.



 Neben Treibgut konnte man auch verschiedene angespülte Meerespflanzen und Muscheln sehen, aber auch Seesterne waren zu finden: nicht nur die „common sea stars“, auch die „sunflower sea stars“ klebten in Massen an den Felsen.



Nachdem wir hysterisch vor der Flut geflohen waren, von der wir dachten, sie käme und verschlänge uns, starteten wir dann um 9 auf die Straße (nach dem Taschepacken und dem provisorischen Frühstück mit Oats and Milk and Fruits): wir fuhren auf dem Hwy 101 weiter Richtung Süden und bogen dann zum Cape Blanco ab. Dort stand auch das Hughes House in einem malerischen Tal am Meer mit Präriegras und einem Creek (Kommentar Ina: „Das sieht aus wie Indianerland!“), zu dem wir zuerst einen Abstecher machten.



Wir machten dort eine Privatführung mit, die durch zwei nette ältere Herrschaften geleitet wurde, die ehrenamtlich in dieser National Historic Site arbeiten. Das Hughes House ist ein viktorianisches Haus von einer Familie, die 1898 aus Irland eingewandert war und dort eine Farm in der Abgeschiedenheit bewirtschaftete, ihre Produkte aber bis nach San Francisco verkaufte. Nach dem Niedergang der Farm und dem Verkauf des Landes an den Staat sollte das Haus abgerissen werden, doch ein paar Menschen taten sich zu seiner Rettung zusammen und restaurierten es, um es zu einem Museum zu machen. Diese Führung war wirklich sehr lohnenswert! Wir fuhren die Straße nun weiter zum Cape Blanco mit einem wundervollen weißen Leuchtturm und einem tollen Ausblick aufs Meer – doch dieser Stopp hatte auch symbolische Bedeutung. Es handelte sich dabei um den westlichsten Punkt, an dem wir alle (Ina, Werner, ich) jemals gewesen waren und auch um den westlichsten Punkt auf unserer Rundreise.  :respekt:





Anschließend ging es zurück auf den Highway in Richtung Süden, vorbei an mehreren Viewpoints. Die Vegetation war heute eher grasig, karger mit vereinzelten Tannenwäldern. Die Viewpoints boten ein anderes Bild: die Küste war felsig, auch mit vorgelagerten Felsen, die zusammen mit der scheinenden Sonne und dem blauen Meer ein atemberaubendes Bild ergaben. Man hätte an diesen Viewpoints ewig sitzen können, wäre da nicht dieser unangenehme Wind gewesen.  :bibber:



Nachdem wir in Gold Beach eigentlich etwas zu Essen hatten besorgen wollen und nichts gefunden hatten, gab es im Cape Sebastian Scenic Corridor zunächst einen Streit um das beliebte Thema „Essen“. Nach dieser Auseinandersetzung fuhren wir in den Humbug Mountain (größter Berg der Southern Oregon Coast) State Park, in dem die Straße vom Meer wegführte um einen Berg herum. Ina und ich liefen ein Stück in den Wald hinein entlang eines Creek, als Ina mich auf einmal, plöhötzliich, beiseite stieß – eine Schlange!  :zuberge: Mir selbst hatte der „Rettungsversuch“ meiner Mutter jedoch mehr Angst eingejagt als die Schlange selbst, die ich kaum gesehen hatte.







Weiter ging es dann in den Samuel H. Boardman State Park (benannt nach dem „Vater der Oregon State Parks“, der sich dafür einsetzte, die wunderschöne Oregon Coast zu schützen und bewahren und das Oregon State Park System begründete), der sich an der Straße entlang zog. Dort hielten wir beim Arch Rock Point an und genossen die Aussicht auf das Meer und natürlich den Arch, der da im Wasser stand.



Als nächstes fuhren wir zum Whalehead Beach, der wohl irgendwie nach einem Walkopf-Felsen benannt worden war, der aber nur über eine unheimlich schmale, steile und kurvenreiche Gravelroad zu erreichen war. Dort liefen wir ein wenig umher, steckten die Beine ins Wasser, schauten in Tidepools, sammelten Steine, beobachteten Möwen und Mini-Krebse, ...



Schließlich fuhren wir die enge Straße wieder hinauf und landeten in einem „wunderbaren“ Restaurant (vorweg: BEWARE! Hütet euch vor dem Whalehead, so ähnlich heißt es, und es ist direkt oberhalb dieses schönen Strandes), bei dem Werner Spaghetti mit Meatballs bestellte (O-Ton Werner: „Metallklopse so groß wie grooße Pferdeäpfel“), ich Chicken Alfredo und Ina Fried Zucchinis (O-Ton Ina: „eine Minischeibe Zucchinis eingehüllt in riesige Teigballons. Später habe ich die Zucchinis gegessen wie Muscheln – sie aus der Panade gepellt und der Berg mit der Panade wurde immer größer“). Zum Schluss des Essens verzichteten wir groooßzügig auf den zum Menü gehörenden Nachtisch und machten uns schleunigst davon.  :nixwieweg:
Danach fuhren wir zum Lone Ranch Beach, um uns etwas zu erholen von dem Essen; anschließend fuhren wir über die Thomas Creek Bridge, die höchste Brücke Oregons. Doch mittlerweile stieg die Spannung – unser dritter Staat, das berühmt-berüchtigte California, erwartete uns. Kaum hatten wir die state line überquert, kam es uns so vor, als würden dort mysteriöserweise sehr viel mehr Redwoods wachsen. Außerdem fielen uns die vielen Felder auf, die plötzlich in California vorhanden waren. Felder und Anbauflächen waren in Oregon bisher sehr rar gewesen. Hier ein Foto an unserem ersten kalifornischen Strand:



Als wir schließlich in Crescent City ankamen, stand uns das Abenteuer bevor, uns zum ersten Mal auf dieser Reise selbst ein Hotel zu suchen, das nicht vorgebucht ist. Wir entschlossen uns nach mehrmaligem Herumfahren für die Travelodge an der Haupstraße.

Bild von der Travelodge: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-5/CIMG6714.jpg

Doch bevor wir in unser Zimmer entlassen wurden sollten wir noch etwas sehr viel interessanteres erleben: von dem schräg gegenüberliegenden Parkplatz aus wollten wir die Travelodge auf der anderen Seite anfahren und mussten dazu die Straße schräg überqueren, noch 5-6 Meter auf ihr selbst fahren. Doch was wir dabei nicht bedacht hatten – es war eine one way street, nämlich die südwärts gerichtete Fahrbahn des Hwy 101. Wir rauschten rüber auf die Fahrbahn, bewegten uns in Richtung Travelodge, unwissend um die Tatsache der one way street und sahen uns plötzlich einem uns frontal entgegenkommenden Polizeiauto gegenüber.  :lachen4:  :staunend2: Unsere Blicke wurden steinern und wir hechteten auf den Travelodge-Parkplatz, hoffend dass die Polizei gnädig über unser Vergehen hinwegsehen würde. Sie fuhren glücklicherweise einfach so weiter, wahrscheinlich unschlüssig ob sie uns anhalten sollten...
Nachdem wir nun in der Travelodge eingecheckt hatten, die von einer äußerst netten Asiatin geführt wurde, gingen wir noch in den Grocery Store gegenüber, waren erstaunt über die niedrigen Medikamentenpreise und die Mega-Packungen Aspirin, kauften ein paar Dinge und setzten uns schließlich ins Hotel, um zu diktieren, Bilder zu sortieren und dann schlafen zu gehen.

Gefahrene Meilen: 120
Trails: -
Übernachtung/Rating: Travelodge Crescent City, 4/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – die wunderbaren Ausblicke; Ina - ???; Werner – ein Ausblick am Boardman SP
Liebe Grüße,
Rike


Lupine

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Sonnabend, 28.7. -- Crescent City - Redding

Um halb 8 wachten wir auf und da ich das für viel zu spät hielt, kam erst einmal der Ruf „EXPRESS“ und um 8.15 Uhr standen darauf hin alle Gewehr bei Fuß. Beim Ausschecken fragten wir die liebe Frau an der Rezeption, wo man denn hier essen könne – bei einem Café da und da. Wir fuhren also hin, suchten das „Good Harvest“ eine Weile, fanden es schließlich jedoch und bestellten uns Rühreier und Pancakes, alles sehr lecker.  :essen:
Nach dem anschließenden Tanken fuhren wir dann auf den Hwy 101, bevor wir auf die Howland Hill Road abbogen, die uns von der Asiatin im Hotel empfohlen worden war. Dort trafen wir als erstes Kühe, die mitten auf der Straße einen gemütlichen Morgenspaziergang machten.  :kratz:



Doch als es dann mit einer Gravelroad in den Wald ging, dachten wir, unwissend wie Redwoods denn nun aussehen, „Ach wie hübsch, schöne, große Bäume.“ und fuhren weiter. Auf einmal zeigten sich uns dann jedoch die ECHTEN Redwoods, was „erhebend“ (O-Ton) war. Wir hatten sie uns nicht so groß, nicht so imposant, nicht so wunderschön vorgestellt. Wir fuhren die Howland Hill Road weiter geradeaus und genossen die Nähe zu den Bäumen, die direkt rechts und links der Straße standen.


Zwei weitere Bilder von der Howland Hill Road: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-6/DSCF0549.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-6/CIMG6734.jpg

Schließlich bogen wir wieder auf den Hwy 199 ab, fuhren eine Schleife zurück zum Hwy 101 und fuhren von Norden in die Redwood National und State Parks hinein. Am ersten Overlook machten wir ein Foto vom Schild und genossen den Ausblick auf Crescent City, fuhren dann weiter in den Park hinein und ließen uns von einer netten Dame in einem Kassenhäuschen am Mill Creek Campground eine map geben.



Wir bogen danach auf den Coastal Drive ab, der zum Teil ziemlich schlechte Straßenverhältnisse bot. Diese Straße führte uns unter anderem zu einer ehemaligen Radarstation aus dem 2. Weltkrieg, die als Farmhaus getarnt war und die Küste nach dem Angriff auf Pearl Harbor überwachen sollte.



Danach fuhren wir den Coastal Drive weiter, der zwar zeitaufwändig, aber interessant war; wir kamen am Ende direkt auf den Newton B. Drury Scenic Parkway.
Wir hielten nun am Ah-Pah-Trail an und liefen ein Stück in den Wald hinein, worauf wir schon eine ganze Weile gewartet hatten. Auf dem Trail waren außerdem Informationstafeln, die zeigten, wie sich der Wald nach einem Eingriff (z.B. Straßenbau) wieder erholt. Im Wald herrschte eine unglaubliche Stille, und nicht nur die Redwoods, auch das ganze Umfeld dieser majestätischen Bäume war erstaunlich und wunderschön – saftig-grüne Farne, Pflanzen und Moose. Wir verließen den Trail schließlich wieder und gingen zurück zum Auto. Entlang der Straße boten sich zwar weitere verlockende Trails, doch dazu fehlte uns die Zeit, also hielten wir das nächste Mal erst beim Big Tree Wayside an. Diesen gigantischen Baum (304 ft hoch, 1500 Jahre alt) schauten wir uns ehrfürchtig an, bevor wir in den Wald gingen und den Foothill Trail liefen. Dieser wohl ziemlich bekannte Trail (es war relativ voll) bot tolle Ausblicke auf alle möglichen Gruppierungen von Bäumen und zeigte noch einmal eine völlig andere Szenerie als der Ah-Pah-Trail.


(man beachte auf der rechten Bildhälfte die Person!)

Auf wem Weg weiter nach Süden kamen wir an dann mehreren Elk Meadows vorbei, wo eigentlich Elche sein sollten, wir aber leider keine sahen. Dann bogen wir in die Davidson Road ein, hielten direkt an einem Parkplatz und liefen den Trail zu den Trillium Falls. Wir rechneten nicht damit, noch einmal besonders beeindruckende Redwoods zu sehen, da dies auf der Karte nicht als spezielle Grove ausgezeichnet war. Als wir jedoch den Wald betreten hatten, war es auf einmal wieder schön kühl und es gab überraschenderweise doch noch einige sehr große Redwoods. Der Wald war wunderschön bewachsen mit den o.g. Pflanzen, also Moosen, Farnen, Cranberry-Büschen, Holunder, Stauden etc. und unten im Tal floss ein kleines Bächlein.



Wir waren die ganze Zeit fast allein. Zum Schluss kamen wir an die Trillium Falls, ein Mini-Wasserfällchen, das sich in einen Hügel einschmiegte.



Auch auf dem Rückweg genossen wir jede Sekunde dieses Trails, den wir alle einstimmig zu unserem Lieblingstrail im Park erkoren.



Nachdem wir wieder auf dem Parkplatz waren, fuhren wir dann die Davidson Road weiter, die später zur üblen Gravelroad (Werner: „Also es war ne ganz üble Staubstrecke, länger als 6 km, eigentlich eine Cross-Strecke für Militärkraftfahrer!“) wurde, um den Fern Canyon zu erreichen. Auch ein paar "hübsche" Creeks, die so völlig ohne Vorwarnung die Straße überflossen, stellten Hindernisse dar und sorgten für kostenlose Unterbodenwäsche.  :protest:



Am Parkplatz hielten wir an, bestaunten unser staubiges Auto und gingen zum Fern Canyon. Dort konnte man mit dem kleinen Flüsschen im Canyon mitlaufen, das sich durch ein Kiesbett schlängelte, zwischen zwei steilen, hohen Wänden ( > 9 m), die komplett mit verschiedenen Farnarten bewachsen waren. Es war zwar ein sehr stark begangener Trail, aber auch mit der schönste durch seine zauberhafte Naturbelassenheit.


Ein weiteres Bild aus dem Fern Canyon: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-6/CIMG6865.jpg

Wir verließen dann den Fern Canyon schweren Herzens, fuhren die Gravelroad für Militärkraftfahrer wieder zurück, kamen auf den Hwy 101, bogen später dann auf die 299 Richtung Osten ab und machten uns auf den Weg nach Redding, unwissend um die unglaubliche Strecke, die da noch vor uns lag, denn es war mittlerweile gegen 16 Uhr. Die 100 Meilen (laut Schild) zogen sich ewig, da man durch die gesamte Coastal Range der Küstenberge fahren musste (Werner: „Stundenlang Serpentinen...“).


Noch ein Bild der endlosen Fahrt: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-6/CIMG6952.jpg

Die Vegetation hatte sich sehr geändert mittlerweile, es waren anfangs nur noch Tannenwälder gewesen und je weiter man vom Meer entfernt war, desto karger wurde es. Die Wälder waren teils abgebrannt und teils war nur Präriegras zu sehen, unter dem die schroffen Felsen des Gebirges hervorschauten. Nach einem Stopp auf einer Raststätte merkten wir auch „den Klimanwandel“ :D auf unserer Fahrt nach Osten, denn es wurde immer heißer und trockener.
In der Dämmerung bzw. schließlich Dunkelheit kamen wir in Redding an, wo es unglaublich heiß war und wo uns beim Einfahren in die Stadt Heerscharen von Libellen entgegenkamen („Angriff der Killerlibellen“).



Wir suchten uns ein Hotel in der Stadt, ein ziemlich heruntergekommenes (die „Shasta Lodge“ für nur 54 Dollar, in so fern ist das akzeptabel...) und legten uns völlig erledigt in unser Zimmer. Wir hatten nun schon mehr das Gefühl der „bösen Großstadt“ und fühlten uns auch nicht mehr ganz so sicher wie bisher an der Küste.

Gefahrene Meilen: 250
Trails/Länge: Trillium Falls Trail/800 m oneway; Cathedral Trees Trail; Foothill Trail; Fern Canyon Trail
Übernachtung/Rating: Shasta Lodge Redding, 2/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Trillium Falls Trail; Ina – Bäume & Fern Canyon; Werner - ???
Liebe Grüße,
Rike


Palo

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Wieder super Bilder und ein toller Bericht.
Ich freue mich schon auf mehr.

Gruß

Palo

Willi

  • Gast
Hi Rike,

schade, daß Ihr von der 101 nach Redding abgebogen seid. Auf der Weiterfahrt hättet Ihr durch den Humboldt Redwood Statepark mit der Avenue of the Giants einen der meiner Ansicht nach schönsten Teile der Redwood Parks gesehen.

Dafür wart Ihr allerdings im tollen Fern Canyon. den wir leider ausgelassen haben.

Tolle Bilder, die uns wieder an die wunderschöne Zeit dort im letzten Urlaub erinnern.

Freue mich schon auf die Weiterfahrt.  :)