Willkommen an die neuen Mitfahrer und vielen Dank für eure lieben Kommentare zu den bisherigen Tagen!
Weiter geht's:
Donnerstag, 26.7. -- Newport - BandonHalb 7 wachten wir auf und nach dem Frühstück im Restaurant (French Toast, Omlett) checkten wir um 8.45 Uhr aus. Bevor wir jedoch losfuhren, wollten wir noch kurz zum Strand schauen, machten einen Spaziergang und waren entzückt von den kleinen Skulpturen, die der Wind in den feuchten Sand gegraben hatte.
Um viertel 10 ging es dann zu unserem ersten Tankstellenbesuch in den Staaten, wo allerdings kein Self Service war, so dass es wider erwarten sehr schnell ging, wir dafür aber etwas Tip geben mussten... Natürlich war auch bei uns das Erstaunen groß über die niedrigen Steuern und Benzinpreise. Ina: „Ganz viel für ganz wenig - 15 Gallonen für 45 Dollar.“
Wir fuhren nun Richtung Süden durch Newport hindurch, schauten uns kurz im „historischen“ Nye Beach von Newport um, einem District mit „historischen“ Häusern im Alter von 125 Jahren.
Tja, die „neue Welt“...
Es war jedoch kühl und ungemütlich und so entschieden wir uns schnell zur Weiterfahrt. Die Vegetation hatte sich mittlerweile geändert: bisher hatten uns in Washington und Nordoregon Nadel- und Laubwälder begleitet, die selbst dicht an der Küste üppige Dickichte bildeten, während nun langsam Windflüchter-Wälder mit einem märchenwaldähnlichen Inneren das Bild dominierten. Der nächste Stop war der Ona Beach State Park, wo man ein wenig durch den Wald, über eine Brücke über den Beaver Creek und schließlich zum Strand laufen konnte – alles in wunderschöner Szenerie.
Nach einem kurzen Strandaufenthalt ging es auch schon weiter bis zur Alsea Bay Bridge, wo wir kurz anhielten, über die Brücke aus den 20er Jahren liefen und mit unserem Fernglas Seelöwen auf einer Sandbank entdeckten.
Nach nun etwas konsequenterer Fahrweise ohne viele Zwischenstops kamen wir zur Cape Perpetua Scenic Area, die auch Devil’s Churn, eine Gesteinsformation an der sich die Wellen lautstark brachen, umschließt. Wir hielten also beim Teufel an, zogen uns wetterfeste Kleidung beim bewölkten, kühlen Wetter an und marschierten durch einen Wald aus höheren Bäumen und Windflüchtern zur zerklüfteten Küste und lauschten den brechenden Wellen, entdeckten Tide Pools mit ihren Seeanemonen und –sternen (und seltsamen palmenartigen Unterwassergewächsen) und ließen uns von der Gischt besprühen.
Noch ein Bild von Devil's Churn:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-4/CIMG6088.jpgDer Rundweg führte durch üppigen Regenwald zurück zum Parkplatz.
Nach einer kurzen Weiterfahrt gelangten wir auch schon zum Carl G. Washburne State Park, einem kleinen State Park mit Strandzugang und Windflüchtergebüsch, dessen Inneres einen märchenhaften Anblick aus bemoosten Stämmen und Ästen bot.
Wir schauten noch kurz an den Strand, machten Rast, während die Sonne mittlerweile durchbrach, und fuhren nach einer Weile weiter.
Weitere zwei Bilder vom Strand:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-4/CIMG6153.jpghttp://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-4/CIMG6150.jpgDer nächste Stop war das Heceta Head Lighthouse, wo wir etwas Fee bezahlen mussten und uns danach sofort auf zum Lighthouse machten, unterwegs im Wald einen seltsamen blauen Vogel sahen (der während der Reise öfter auftauchte, den wir jedoch nie zuordnen konnten - kennt ihn einer?) und wieder einmal die Natur genossen. Das Lighthouse selbst bot einen hübschen Anblick, der Ausblick aufs Meer und die Küste war wieder einmal atemberaubend und auch Kackfelsen mit Kormoranen waren zu sehen, auf denen man die Viecher per Fernglas beim Brüten beobachten konnte.
Der nächste Stop war der berühmte Viewpoint, von dem aus man die Postkartenfotos des Heceta Head Lighthouse schießen kann. Und weil es davon noch nicht genug gibt... hier noch eins:
An diesem Viewpoint konnte man jedoch auch einige Seelöwen sehen (O-Ton Ina: „Da war auch eine Mutter, die hat ihre Kleinen zurechtgestupst“) , die sich weit unter uns auf den Felsen aalten und ab und zu schwimmen gingen – wir waren entzückt!! Nach einem Mittagsmahl bei Subway fuhren wir weiter südlich, und mittlerweile konnte man auch schon die ersten Vertreter der Oregon Dunes sehen. Da Werner etwas müde war, entschlossen wir uns zum Jessie M. Honeyman State Park zu fahren, damit er etwas im Auto schlafen kann, während Ina und ich die Dünen erkunden – Ina wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was sie erwarten würde. Wir liefen etwas am See herum und stießen dann auf eine große Düne, die sich bei weiterer Annäherung immer höher auftürmte. Wir zogen uns die Schuhe aus und stapften im warmen, weichen Sand nach oben, Ina: „Mein Gott, was ist denn das für ein riesiger Sandberg?“. Nach einer Viertelstunde gemütlichen Stapfens waren wir oben angekommen und genossen den Rundumblick, liefen etwas auf dem Kamm der Düne herum und waren sehr fasziniert. Wenige Meter entfernt fuhren Kinder auf einer Art Surfbrett die Dünen herunter und hatten dabei augenscheinlich eine Menge Spaß...
Noch ein Bild aus den Oregon Dunes:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-4/CIMG6291.jpgWir lernten auf einer Schautafel auch, dass die Oregon Dunes ursprünglich vegetationslos waren, dann jedoch zum Schutze der nahegelegenen Städte und Infrastruktur Seegras aus Europa importiert und angepflanzt worden war. Interessant! Wir Deutschen hatten natürlich sofort in europäischer Öko-Manier gedacht, dass das Seegras eine gefährdete Spezies auf den Dünen geworden war, nachdem die Menschen gekommen waren.
Stattdessen lasen wir auf der Tafel auch, dass das Seegras mittlerweile große Teile der Dünen unkontrolliert überwuchert.
Nachdem wir uns hier definitiv am längsten aufgehalten hatten, fuhren wir durch einige nicht besonders attraktive Städtchen auf der Suche nach dem Umpqua Lighthouse, das aber schwerer aufzufinden war, als wir es geglaubt hatten. Nach einiger Zeit hatten wir das kleine, sauber restaurierte Lighthouse aber erreicht und ich schaute mich kurz um, bevor wir weiterfuhren. In North Bend fuhren wir auf den Cape Arago Hwy, weil wir noch sehr gern den Shore Acres Garden anschauen wollten. Angekommen beim Shore Acres State Park bezahlten wir unser Fee, gingen zur Küste und waren beeindruckt von den wunderschön geformten Felsen, die vom Abendlicht angestrahlt wurden.
Anschließend gingen wir in den eigentlichen Garden, dessen Eingang kitschige griechische Säulen bildeten und der sich dann zu einem wunderschön angelegten formalen Garten mit einem Springbrunnen in der Mitte öffnete. Es gab wundervolle, prämierte Rosen im separaten Rosengarten, Buchsbaumhecken und auch einen Japanischen Gartenteil sowie ein Gewächshaus und eine riesige Monterey Pine (National Co-Champion). Im goldenen Abendlicht strahlten die Blüten der Pflanzen und wir wandelten bestimmt eine ganze Stunde durch den Garten, den wir fast ganz für uns allein hatten. Wie in vielen State Parks an der Oregon Coast war es auch hier ziemlich leer.
Zwei weitere Bilder aus dem Shore Acres Garden:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-4/CIMG6408.jpghttp://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-4/CIMG6401.jpgAnschließend wurden wir von einer amerikanischen Familie angesprochen, die sich darüber wunderte, dass die Amerikaner im Gegensatz zu den Europäern ein eher reiseunlustiges Volk seien – zumindest was Auslandsreisen anging, worauf wir entgegneten, dass das bei der wundervollen Natur in den USA doch kaum nötig sei. Der kleine Junge in der Familie trug zum Thema mit dem Satz „die Amerikaner sitzen doch sowieso nur mit Cola und Burger vor dem Fernseher“ bei. Die Mutter war über diesen Kommentar ganz besonders begeistert...
Auf dem Rückweg statteten wir dem Wal Mart, den wir unterwegs gesehen hatten, noch einen Besuch ab und machten einen Großeinkauf mit mehreren Gallonen Wasser, einer Kühlbox, Brot, Würstchen, Keksen, Getränken etc.
Im Licht der untergehenden Sonne fuhren wir die letzten 40 km bis Bandon, wo wir bereits in ziemlicher Kälte ankamen und noch vorm Einchecken den Sonnenuntergang über Meer genossen. Nach dem Einchecken, dem Sortieren der Bilder, dem Abenddiktat und noch etwas Essen ging es dann recht schnell ins Bett.
Gefahrene Meilen: ???
Trails/Länge: zu Devil’s Churn/0,5 Meilen oneway; zum Heceta Head Lighthouse 1 km oneway
Übernachtung/Rating: Sunset Motel Bandon, 4/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Shore Acres; Ina – Dünen; Werner - ???