Heute gibt's massig Bilder!
Wegen der 12-Bilder-Beschränkung werde ich aber fast die Hälfte davon verlinken.
Donnerstag, 02.8. -- Monterey - Santa BarbaraAn diesem Morgen wachten wir auf, ohne nachts wach geworden zu sein – Werner zog von nun an in jedem Motel vorsorglich den Wecker-Stecker raus...
Um 6.30 Uhr standen wir auf und machten uns der Reihe nach fertig.
Gegen 7.45 Uhr war alles verstaut und wir konnten gemeinsam zum nahe gelegenen Denny’s laufen, um dort zu frühstücken. Draußen war es kühl und es fiel Nieselregen – der erste Niederschlag auf dieser Reise. Gegen 9 Uhr fuhren wir dann los, gleich auf den Hwy 1, weil wir uns dagegen entschieden hatten, Monterey noch näher zu inspizieren.
Als erstes begaben wir uns also auf den 17-Mile-Drive der Monterey Peninsula und berappten 9 Dollar für die Durchfahrt, bevor wir der Straße am Wasser entlang folgen konnten, vorbei an den Villen der Reichen und Schönen, vorbei an Golfplätzen und Parks, durch malerische Zypressenhaine.
Die Straße, durch Zypressenwälder führend:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-11/CIMG8411.jpgDie Villen waren in den verschiedensten Baustilen errichtet: Japanisch, italienisch, französisch, schweizerisch, mit barocken Fenstern, eckige Fenster kombiniert mit gotischen Fenstern, reich, mittelreich und besonders reich mit Gärtner (O-Ton: „...bis hin zu Joop-Villen.“)...
Auch an der Lone Cypress hielten wir an, dem bekannten Fotomotiv, das bei dem bedeckten Wetter und mit dem massigen Seetang im Wasser heute leider nicht allzu attraktiv wirkte. Trotzdem entdeckte ich auf der Lone Cypress einen Geier, bei dem ich mir erst unsicher war, ob es wirklich einer war – schlug dann später aber in unserem phänomenalen Pflanzen- und Tierbestimmungsbuch nach und konnte diese Beobachtung verifizieren.
Ansonsten hielten wir auch zwischendurch an Viewpoints oder hübschen Küstenabschnitten an, kletterten auf den Felsen herum, entdeckten Tidepools mit Krebsen, beobachteten Vögel und Chippies/Hörnchen (Kalifornisches Erdhörnchen).
Als wir genug Zeit auf dem 17-Miles-Drive verbracht hatten, bahnten wir uns einen Weg zurück zum Hwy 1, folgten diesem jedoch nicht lange, denn ehe wir uns versahen bogen wir schon wieder zum Point Lobos State Reserve ab. Dort gab es relativ viel Fee zu bezahlen (9$!), dafür war aber eine hübsche Karte inklusive und der Park schien auch relativ gut besucht zu sein. Wir fuhren also in den Park hinein, auf der Suche nach einem Parkplatz. Was, Parkplatz? Fehlanzeige. Nach ein paar Runden auf der Parkstraße (insgesamt ca. 1 km, also nicht die Welt) entschieden wir uns dann, nicht zwangsläufig am belebtesten Ort zu parken und lieber etwas zu laufen. Als erstes kam also ein Abstecher zum Strand, wo wir zwischen den Sandsteinformationen herumkletterten und das Wildlife beobachten: Krebse, Seehunde, Vögel. Leider war die See heute nicht so bezaubernd, da die bereits erwähnten Seetangbüschel große Teile der Meeresoberfläche einnahmen.
Anschließend fassten wir den Entschluss, die Parkstraße bis zum Ende zu fahren, da wir auf dem Rückweg sowieso noch einmal an dem bisher erfolglos angefahrenen Parkplatz vorbeikommen würden. So stellten wir schließlich am Ende der Straße das Auto ab und machten uns auf den Weg auf den Trail, der uns zu den Bird Islands führen würde – riesige Vogelkackfelsen.
Vorbei führte der Weg an unzähligen Malern, die die wundervolle Szenerie auf Leinwand bannen wollten und am sog. China Beach, einer Bucht mit türkisblau-grünem Wasser auf weißem Sand, das tatsächlich südseeisch-asiatisch anmutete.
Doch nicht nur dies Bucht war landschaftlich reizvoll: auch sonst war die Gegend durch die Färbung des Wassers, den Hochnebel, die kleinen Arches die aus dem Wasser ragten, die Strände mit Pelikanen und den Bewuchs einfach zauberhaft.
Strand mit (auf dem Bild nicht erkennbaren) Pelikanen:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-11/CIMG8479.jpgAußerdem saßen auf einigen Bäumen auch Geier, die dieses Mal eindeutig als „Truthahngeier“ zu erkennen waren; sie verließen ab und zu ihren Baum und flogen so ihre Runden.
Je näher wir mit dem Trail den Vogelfelsen kamen, desto unglaublicher wurde das für uns: wir konnten gar nicht fassen, dass es möglich war, so nah (10-15 m) an die Vogelfelsen heranzutreten ohne die Vögel zu verscheuchen – man schaute praktisch vom „Nachbarfelsen“ auf den angrenzenden Vogelfelsen, wo sich Heerscharen von Kormoranen, Möwen und weiter hinten auch Pelikanen aufhielten, die sich putzten, ihre Jungen versorgten oder einfach komische laute Geräusche machten. Durch unser Fernglas waren die Vögel noch plastischer zu sehen und noch besser zu beobachten – ein faszinierendes Erlebnis! (O-Ton: „Es war wie in einem Zoo, nur besser!“)
Die Vogelfelsen, Bild 2:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-11/CIMG8493.jpgNur schweren Herzens trennten wir uns von unseren Vögelchen und machten uns auf den Rückweg.
Wir wollten nun einen zweiten Versuch auf dem überfüllten Parkplatz am nördlichsten Punkt des Parks wagen und bekamen nach kurzer Wartezeit dieses Mal auch tatsächlich einen Parkplatz. Wir machten uns nun auf den Weg zum Sea Lion Overlook, der durch ein niedriges, aber dichtes Küstengestrüpp mit verschiedenen Wildblumen und Lupinenarten führte, bis man zum Overlook kam. Von hier aus konnte man wieder solche Seelöwen sehen, dieses Mal jedoch eine andere Art als die, die wir bisher gesehen hatten; eventuell auch Seeotter, sie waren mehr silbergrau-gescheckt und weniger bräunlich. Nach unserem Erlebnis auf dem Pier in Santa Cruz war dies jedoch weniger spektakulär...
Man konnte auch zum Fuße des Overlook-Felsens heruntergehen und dort etwas herumklettern, sich an die steinige Bucht setzen, mit Hörnchen spielen, Pelikane beim Fliegen beobachten oder nach Seelöwen suchen.
Als wir nach einem Blick auf die Uhr bemerkten, wie spät es schon war, brachen wir wieder in Richtung Hwy 1 auf. Kaum hatten wir den Park verlassen, wurde die Straßenführung einfach wunderschön – sie schlängelte sich jetzt an den Berghängen der Coastal Range entlang, relativ hoch über dem Wasser, während sich der Nebel auflöste und uns schier unglaubliche Blicke bot.
Da mussten wir natürlich während der Fahrt an mehreren Viewpoints anhalten!
Vorbei am Andrew Molera SP und am Pfeiffer Big Sur SP ging es weiter nach Süden und wir wussten durch die Namensgebung, dass wir langsam den schönsten Teil der Central California Coast erreicht haben müssten, irgendwie hatten wir aber noch nicht das Gefühl, umgehauen zu werden von den Eindrücken – wir hatten ja schließlich schon die Oregon Coast gesehen.
Noch ein Bild der Straßenführung:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-11/CIMG8600.jpgDa die Eltern nun gerne ein Nickerchen halten wollten, fanden wir den Kompromiss, uns in den Julia Pfeiffer Burns SP zu stellen, dort Werner und Ina im Auto etwas schlafen zu lassen und mich die Küste besuchen zu lassen.
Ich machte mich also auf den Weg in den Wald und zur Küste, um für 40 Minuten die pure Schönheit dieses Wasserfalls zu bestaunen. Auch dieser Wasserfall ist ja ein sehr beliebtes Fotomotiv, doch kein Foto ist vergleichbar mit der Schönheit des Wasserfalls „in echt“.
Schließlich weckte ich meine Eltern und wir machten uns wieder auf den Weg.
Die Küste wurde auf der Fahrt immer malerischer und der Ausblick nach jeder Kurve übertraf den bei der letzten Kurve. Wir hielten kurz bei einem „Dörfchen“ an, Lucia, das aus genau einem Motel bestand.
Wir holten uns dort einen Keks und einen Kaffee und Werner fühlte sich gleich wacher und viel besser. Mit guter Musik, bei tollem Wetter und wunderbaren Ausblick ging es weiter nach Süden, immer im Bewusstsein, eine der berühmtesten Straßen der Welt zu befahren – herrlich! Hier lasse ich nun einfach mal Bilder sprechen:
Vier weitere Bilder vom schönsten Teil der Central Coast:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-11/CIMG8729.jpghttp://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-11/CIMG8744.jpghttp://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-11/CIMG8734.jpghttp://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-11/CIMG8761.jpgPlötzlich kam dann jedoch das Ende der Berge, man fuhr plötzlich auf einer Art Plateau über dem Wasser. Hier war die Straße zwar immer noch relativ schön, aber nicht mehr von so grandioser Schönheit und auch nicht mehr so kurvig. Vor der Küste konnte man jetzt außerdem vermehrt Bohrinseln sehen, was bei uns in der Familie eine kleine Sensation war, da wir alle noch nie Bohrinseln gesehen hatten...
Der nächste Stopp erfolgte bei einem Sea Elephant Vista Point, wo auch schon eine Menge anderer Touristen waren. Dort konnte man an den Stränden einige Exemplare des Nördlichen Seeelephanten beobachten, der sich zum Fellwechsel um diese Jahreszeit an den Strand legt – und wie es aussieht monatelang nicht mehr bewegt. Gigantische, große, ungelenke und unbewegliche Würstchen lagen am Wasser, schnauften, prusteten wie eine Klospülung und pusteten ab und zu mal etwas Sand um sich herum. Im Gegensatz zu dem kalifornischen Seelöwen und –otter waren die Seeelephanten wesentlich größer (bis zu 6 m).
Nach kurzer Weiterfahrt erreichten wir DAS verhängnisvolle Schild, das uns mitteilte, dass es bis Santa Barbara, unserem heutigen Tagesziel, noch 118 Meilen wären.
Damit hatten wir nicht gerechnet, so dass wir uns nun dafür entschieden, ab jetzt dem Hwy 101 strikt zu folgen und eventuelle Sehenswürdigkeiten links und rechts des Weges wegzulassen, um Santa Barbara noch zu angemessener Zeit zu erreichen. Werner muss an dieser Stelle ausdrücklich belobigt werden, denn er hat es geschafft, uns den ganzen Tag wie auch die gesamte Reise über sicher an der Westküste entlang zu kurven!
In Santa Barbara checkten wir im Marina Beach Motel in Strandnähe ein, dem teuersten aber auch schönsten Motel, das wir bisher hatten. Nicht schäbig, wunderhübsch eingerichtet und mit einem süßen kleinen Innenhof mit toller Bepflanzung, Brunnen und ein paar Gartenmöbeln. Außerdem waren Frühstück, Internet und free bicycle rental service inklusive. Bei Sonnenuntergang spazierte ich noch schnell die zwei Blocks zum Strand und schoss ein paar Fotos im zauberhaften Abendlicht. Anzumerken ist hier, dass ich den Begriff „The American Riviera“ für Santa Barbara wirklich nicht für übertrieben halte!
Zum Abendbrot liefen wir noch zu einem Italiener in der Nähe und aßen dort eine leckere, amerikanische Pizza, setzten uns dann mit unserem Napa Valley-Wein in den Garten des Motels und legten uns anschließend in unser hübsches Zimmer schlafen.
Gefahrene Meilen: 261
Trails/Länge: Sea Lion Point Trail/0,6 Meilen; Bird Island Trail/0,8 Meilen; Waterfall Overlook Trail/0,3 Meilen
Übernachtung/Rating: Marina Beach Motel, 6/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Vogelfelsen; Ina – Vogelfelsen, Werner - ???