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Autor Thema: USA West 2007 - USA Westküste & Südwesten - 5 Wochen - Juli/August 2007  (Gelesen 58654 mal)

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Willi

  • Gast
Mr. Bryce jedoch hatte wenig für die Schlucht übrig: „It’s a hell of a place to lose a cow!“  :lachroll:


Highlight des Tages: Rike – Stargazing; Ina – Stargazing; Werner – Stargazing


Naja, da ging es wohl offensichtlich nicht nur Mr. Bryce so. Auch Ihr wart ja scheinbar mehr vom Himmel fasziniert als von der herrlichen Landschaft um Euch herum.  :wink:

ilnyc

  • Gast
Der Eindruck war hier nicht einmal annähernd so überwältigend wie der am Grand Canyon, jedoch eindeutig fassbarer und begreifbarer, da der Canyon nicht so unglaublich groß war.

Wie unterschiedlich die Wahrnehmung und Empfindung doch ist. Ich bin auf meiner Südwest-Rundreise ganz zuletzt am Grand Canyon gewesen und nach den vielen vorhergehenden Natursensationen in den Nationalparks war ich dann gar nicht mehr soooooo überwältigt. Vermutlich war meine Aufnahmefähigkeit schon reduziert. Meine Begeisterung am Bryce (rund 1 1/2 Woche zuvor) war tatsächlich viel größer als ich da runter schaute und Tags drauf drin wandern durfte.

Ansonsten: nach wie vor ein richtig schöner Bericht und einer meiner absoluten Favorites derzeit im Forum. Toll geschrieben, super Fotos (ich liebe besonders auch die von unterwegs mit dem jeweiligen Straßenverlauf) und dazu noch einige humorvolle kleine Stories. Supi!

Lupine

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Guten Tag,

vielen Dank für euer Lob, ganz besonders an dich, ilnyc - da geht einem das Herz auf  :herz: :oops:
Dankeschön, so macht RB-Schreiben wirklich Spaß...  :D
Zitat
Das wird vielfach gemacht, man weiß nie ob da ein richtiger Cop drin sitzt oder eine Puppe...aber die Autos verlangsamen die Geschwindigkeit  .... also diese Raserei soll damit gedämmt werden.
Zitat
Ich wunderte mich, daß der "Typ" steckensteif und etwas schief im Fahrzeug saß. Auf gleicher Höhe erkannte ich den Dummy und kam aus dem Lachen nicht wieder raus - hmm... selbst die Schaufensterpuppen vom Kaufhof sehen eleganter aus.

Ob das mit den Puppen was bringt? Ich glaube schon, dass es eine relativ kostengünstige Alternative zu "echten Polizisten" ist. Eingefleischte Raser werden sich von solchen Attrappen aber sicherlich nicht vom Rasen abhalten lassen ;)

Und @Willi: Stimmt, diese Parallele habe ich gar nicht bemerkt... :lol: Aber an diesem Tag war der Canyon wirklich nicht einmal halb so interessant wie das Sternegucken. Wir kamen sicherlich etwas zu spät an den Rim (schon fast Sonnenuntergang) und hatten einfach viel zu viel Spaß beim Stargazing :D
Aber warte erstmal den nächsten Tagesbericht ab... ;-)
Liebe Grüße,
Rike


Lupine

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Sonnabend, 11.8. -- Bryce Canyon

Wir hatten uns gestern Abend entschlossen, heute nicht allzu früh aufzustehen, also schliefen wir bis 7.45 AM. Da wir nicht packen und weiterfahren mussten, hatten wir alle Zeit der Welt und gingen in die Lodge frühstücken mit Rührei & Co, was sehr lecker war. Unterbrochen wurde unser Frühstück nur von einem Chippie, das die Frechheit besaß, quer durch den Frühstückssaal zu rennen...   :lol:
Wir gingen dann zurück aufs Zimmer, zogen uns um und machten uns bereit für die Wanderung, die wir heute vorhatten. Wir planten, die Kombination der Trails Navajo & Queens Garden zu laufen und wanderten also bei angenehmen Temperaturen zum Sunset Point.



Die Sonne stand trotz der niedrigen Temperaturen schon relativ hoch, so dass ausreichender Sonnenschutz (Hut, Sonnencreme etc.) notwendig war.
Am Sunset Point stiegen wir in Serpentinen hinab in den Canyon und tauchten in die Welt aus roten Felszinnen ein, die durch die intensiv strahlende Sonne noch schöner wirkten.



Noch bezaubernder wurde die Szenerie durch die Bäume, die ab und zu zwischen den Felsen in die Höhe wuchsen.

Eine Natural Bridge: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-20b%20kleine%20Bilder/CIMG1846.jpg

Wir liefen also die ganze Zeit im Schatten, ließen uns betören von der Schönheit der Felsen gegen den tiefblauen Himmel und waren so erstaunlich schnell auf dem Boden des Canyons.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass hier im Bryce Canyon und auch am Grand Canyon das Publikum schon aus wesentlich mehr Franzosen bestand, die uns auch auf dieser Wanderung umgaben.
Hier auf dem Boden des Canyons wurde es lichter und die Ansammlungen großer Felsen nahmen ab, man hatte eher das Gefühl durch einen (recht trockenen) Nadelwald zu laufen.



An der Abzweigung zum Queens Garden Trail hatten wir die Idee, in Richtung der gesperrten Stelle des Navajo Trail (Wall Street) zu laufen und folgten weiter diesem Trail. Als wir jedoch 5-10 Minuten entlang eines ausgetrockneten Baches gelaufen waren und diverse Chippies (hier Kaibabhörnchen, die zum Teil auch ganz klein waren) beobachtet hatten, merkten wir, dass uns das nicht allzu sehr reizte, so dass wir umkehrten und  nun dem Queens Garden Trail weiter folgten. Auf dem Boden des Canyons konnten wir außerdem Mule Tours beobachten, die auf der entgegengesetzten Seite des Canyons den Hang hinunterliefen.
Der Queens Garden Trail führte teils ebenerdig neben dem ausgetrockneten Bach durch den lichten Wald, teils kam man an Felsen vorbei und der Anstieg des Trails nahm wieder zu.

Vegetation auf dem Canyonboden: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-20b%20kleine%20Bilder/CIMG1869.jpg

Nachdem wir an einigen reizvollen Orten Rast gemacht hatten, kamen wir an eine Stelle, die sich „End of the Trail“ nannte und an der man eine Schautafel finden konnte, die auf eine Felszinne deutete, die Queen Victoria darstellen sollte – was tatsächlich ziemlich eindeutig war.


Queen Victoria: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-20b%20kleine%20Bilder/CIMG1910.jpg

Queen Victoria war aber auch nicht die einzige Felsformation, die man irgendwie interpretieren konnte. Mit ein wenig Phantasie waren dickliche Männer, Flötenspieler, Napoleon, Kerzenflammen oder eine Afrikanerin zu sehen (O-Ton Ina: „Ein einziger projektiver Test“).  :hand:


Na, was für Figuren erkennt ihr hier: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-20b%20kleine%20Bilder/DSCF2595.jpg

Nach dem „End of the Trail“ bogen wir ab in Richtung des Sunrise Points auf dem Rim, durchquerten dabei mehrere Felstunnel und zwängten uns in Nischen, bestaunten die wundervollen Formationen, die hier mehr majestätisch als süß wirkten und nahmen langsam den nun moderaten Anstieg in Angriff.


Weitere Impressionen aus dem Bryce Canyon: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-20b%20kleine%20Bilder/CIMG1933.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-20b%20kleine%20Bilder/CIMG1948.jpg

Langsam ging es also hinauf, die Landschaft wandelte sich auf den letzten Metern dann mehr in eine Art Wüste, also bestand eher aus bereits erodierten Zinnen. Besagte letzte Meter legten wir auch eher schnell zurück, da es mittlerweile recht heiß war und wir uns ein bisschen ausruhen wollten, was wir dann nach 2 ¼ Stunden im Canyon am Sunrise Point machten, bevor wir zurück zur Lodge liefen.



Dort ruhten wir uns etwas aus; ich studierte die Broschüren des Bryce Canyon, Werner sortierte Bilder der letzten Tage und Ina schlief etwas.
Ina und ich hatten vor, nun etwas zum Essen zu holen und wollten dazu zum General Store des Parks laufen (nicht der beim Ruby’s Inn), der angeblich nahe des Sunrise Points gewesen sein soll. Wir liefen also immer den Wegweisern hinterher, merkten aber, dass der Weg kein Ende nahm, vielleicht liefen wir auch im Zick-Zack...  :think: :zuck: Etwas verkürzt wurde die Strecke durch die Chippies, die in Heerscharen in den kleinen Büschen am Boden raschelten.
Im General Store kauften wir zwei paar Eiersalatsandwiches, Schokomilch, ein Stück Pizza und Orangensaft. Schnell mit Kreditkarte bezahlt und wieder den ganzen Weg zurück gelaufen in der Hoffnung, dass die Pizza nicht allzu kalt werden möge. Nach dem Essen, dass eigentlich relativ gut war, entschieden Ina und ich uns, noch einmal den Navajo Loop von der anderen Seite zu begehen und den zugeschütteten Teil der Wall Street näher zu inspizieren.
Angekommen beim Sunset Point ging es in Dauerserpentinen stetig bergab, eine ziemliche Kniestrapaze. Schließlich wurden die Serpentinen so eng, dass man durch Springen etwas abkürzen konnte.



Hier waren die Felsen jedoch mit Abstand am Eindrucksvollsten, wie sie eng, schluchtig und extrem hoch beieinander standen und tatsächlich wie Wolkenkratzer wirkten.

Bild der Felsformationen an der Wall Street: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-20b%20kleine%20Bilder/CIMG2008.jpg

Als wir dann bei der Stelle des Felssturzes ankamen, wurde uns einerseits klar, warum diese Sektion weiterhin gesperrt ist und andererseits sehr mulmig, da die Felsen die sich links und rechts von uns erhoben, nicht sonderlich stabil aussahen.  :zuberge:



Ein Schild an dieser Stelle informierte auch über den Felssturz, der an einem Nachmittag um 5 PM passiert war!
Nach einiger Zeit machten wir uns wieder an den Aufstieg, der wesentlich schwieriger zu bewältigen war, da man faktisch nur bergauf steigen musste. Das war wie Dauertreppensteigen, doch nach ca. einer halben Stunde gemütlichen Tempos hatten wir es dann geschafft und waren wieder am Sunset Point angekommen. Nun war uns danach, uns auszuruhen, so dass wir abermals die Bank anvisierten, die wir bereits an unserem Ankunftstag zum Ausruhen genutzt hatten. Dort ließen wir uns nieder und konnten als netten Nebeneffekt die wunderschönen konvektiven Cumulus-Wolken der Monsunzeit beobachten, wie sie sich im Nachmittagshimmel aufbauten und in der Ferne teils auch Schauer produzierten.  :applaus:



Wir merkten, dass wir nun ziemlich müde waren und liefen zur Lodge zurück, wo uns Werner schon in Empfang nahm und uns einen ziemlich desolaten Zustand bescheinigte.  :knockout: Er hatte in der Zwischenzeit geschlafen, weiter Bilder sortiert und die Reiseroute studiert. Wir wollten nun noch Karten schreiben, was relativ lange dauerte, so dass ich irgendwann ungeduldig wurde und bei so schöner Natur direkt vor der Zimmertür nicht hier hocken wollte. So zerrte ich meine Eltern also raus und wir liefen abermals zum Rim, eigentlich mit dem Plan, mit dem Shuttle zum Inspiration Point zu fahren. Wir liefen zum Sunset Point, bestimmt zum 25. Mal, und wollten von dort aus zum 0,5 Meilen entfernten Inspiration Point laufen. Nach lächerlichen 300 Metern verloren wir alle miteinander die Kraft und die Lust und entsagten diesem ehrgeizigen Plan, liefen zurück zu unserer „Lieblingsbank“ und sackten dort lachend zusammen. Da waren wir wohl ziemlich müde & albern!   :lol:



Später brachen wir dann auf in Richtung Zimmer, für den Weg brauchten wir aber extrem lange, was zugegebenermaßen meine Schuld war, da ich die Chippies intensiv studierte. Oder anders gesagt (O-Ton Ina): „...hat jedes einzelne Chippie, was irgendwo rumgekrochen ist, verfolgt.“  :frech: Ich sage dazu nur, dass diese Tiere so uuunheimlich süß waren, wie sie sich gegenseitig jagten, im Gebüsch verschwanden und wieder auftauchten, auf die Bäume kletterten...
Angekommen im Zimmer hielten wir Kriegsrat und fuhren zum Zwecke eines Abendessens zum General Store, der auch mit dem Auto extrem schlecht zu finden war. O-Ton: „Sehr gut versteckt, dieser General Store!“ Dort aßen wir Pizza und Chilli auf der Veranda, sehr lecker und preiswert. Auf der Rückfahrt vom Store machten wir im Gebüsch dann eine außergewöhnliche Entdeckung: wir konnten eine Gabelantilope beobachten, die sich an einem Baum schubberte, und auf einer Lichtung waren mehrere Mule Deers zu sehen, die dort grasten. Als wir dann die Einfahrt unserer Lodge erreicht hatten, konnten wir diese Mule Deers abermals im Wald sehen, unweit unseres Zimmers, so dass wir den Abend auf dem Balkon sitzend und diktierend verbrachten, aber stetig Ausschau nach Tieren hielten!



Wir gingen ziemlich früh ins Bett, da für den nächsten Morgen der Sonnenaufgang als Event fest eingeplant war.

Gefahrene Meilen: 2
Trails/Länge: Queens Garden & Navajo Loop Kombination/4,6 km roundtrip; Navajo Loop bis zur Wall Street und zurück
Übernachtung/Rating: Bryce Canyon Lodge, 5/6
Highlight des Tages: Rike – lange Wanderung; Ina – lange Wanderung; Werner – lange Wanderung
Liebe Grüße,
Rike


USAflo

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  • Wo wir hinfahren brauchen wir keine Straßen...
    • Unser-OM-und-umzu
Moin!

Weiterhin ein sehr spannend und ausführlich geschriebener Bericht mit TOLLEN Fotos!

Wir waren am 26.05.2006, also drei Tage nach dem Felssturz am 23.05.2006, im Bryce Canyon. Bis heute ist der Trail wohl leider noch nicht wieder geöffnet? Wir konnten noch nicht mal runter in die Wall Street gehen. Schade! Aber das geht ja wohl heute schon wieder.

Queen Victoria: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-20b%20kleine%20Bilder/CIMG1910.jpg
Die Queen Victoria steht ja auf einem Kamelhöcker (oder Dromedar?), so erkenne ich das zumindest.

Tschau
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

Crimson Tide

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Die Jagd nach den süßen Chipmonks hat auch die Geduld meines Mannes oft hart auf die Probe gestellt am Bryce Canyon, weil ich mich auch nicht von denen trennen konnte.... :lol:  ...also von meiner Seite VOLLSTES VERSTÄNDNIS!  :lol: :wink:

@ das Wolkenbild..... :groove:  :clap: :clap: :clap: :clap:

L.G. Monika

Charles-Henry

  • Gast
Hallo Rike,
eure Bank habe ich sofort wiedererkannt. Auch wir haben dort gesessen und den Ausblick und die Stille genossen. Sehr schön.

Matze

  • Schiri
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Mensch Rike, es fallen mir ja gar keine Worte mehr ein, zu Deinem Bericht! :clap: :clap:

Viele Bilder erinnern mich an meine Wanderung im Bryce!
Gruß Matze




San Francisco!!

zzyzx

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Hi Ihr Drei,

da kann ich mich nur noch meinem Vorredner Matze anschließen - top!!


Viele Grüße


Michel

Sunnydale

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Zitat
Hier auf dem Boden des Canyons wurde es lichter und die Ansammlungen großer Felsen nahmen ab, man hatte eher das Gefühl durch einen (recht trockenen) Nadelwald zu laufen.

Genauso erging es uns auch bei unserer Wanderung letztes Jahr...

Von den Hörnchen kann ich auch immer nie genug bekommen- die sind aber auch zu niedlich :liebe:

Mach weiter so Rike :applaus: :applaus:

Gruß Sunnydale

ludowigo74

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Mensch Rike, es fallen mir ja gar keine Worte mehr ein, zu Deinem Bericht! :clap: :clap:

Viele Bilder erinnern mich an meine Wanderung im Bryce!

Hallo Rike,

ich habe bislang nur still mitgelesen, aber jetzt muss ich mich Matze anschließen.
Dein Bericht ist großes Kino.  :respekt: :respekt: :respekt:

Schon kommen die Erinnerungen an May/June 2007 zurück....

Mach weiter so!
Grüsse, Lutz

Willi

  • Gast
Mensch Rike, es fallen mir ja gar keine Worte mehr ein, zu Deinem Bericht! :clap: :clap:


Dein Bericht ist großes Kino.  :respekt: :respekt: :respekt:


Das deckt sich mit meiner Meinung. Einfach toll.  :applaus: :applaus:

Lupine

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Halli-Hallo, guten Morgen!

Ich muss ja wirklich sagen, dass ich überwältigt von euren Kommentaren bin, ich freue mich über jeden einzelnen Beitrag  :liebe: :D :D
Danke!!!

Zitat
Wir waren am 26.05.2006, also drei Tage nach dem Felssturz am 23.05.2006, im Bryce Canyon. Bis heute ist der Trail wohl leider noch nicht wieder geöffnet? Wir konnten noch nicht mal runter in die Wall Street gehen. Schade! Aber das geht ja wohl heute schon wieder.

Naja, durchgängig geöffnet ist der Trail (noch) nicht - man kann von oben runtersteigen bis zu der abgestürzten Stelle oder von unten hinten an die abgestürzte Stelle herangehen, aber es ist kein Loop mehr.

Zitat
Die Jagd nach den süßen Chipmonks hat auch die Geduld meines Mannes oft hart auf die Probe gestellt am Bryce Canyon, weil ich mich auch nicht von denen trennen konnte....  ...also von meiner Seite VOLLSTES VERSTÄNDNIS! 

Zitat
Von den Hörnchen kann ich auch immer nie genug bekommen- die sind aber auch zu niedlich Liebe

Das freut mich, dass hier im Forum auch ein paar Chippie-Liebhaber sind. :mrgreen: Hat einer von euch eine Idee, warum die Chippies am Bryce Canyon so klein waren? Nirgendwo auf der Reise sonst hatten wir solche Miniaturhörnchen gesehen...  :zuck:

Zitat
eure Bank habe ich sofort wiedererkannt. Auch wir haben dort gesessen und den Ausblick und die Stille genossen. Sehr schön.

Ja, dort war es wirklich wunderschön. Und je später es wurde, desto weniger Wanderer liefen vorbei und man war irgendwann fast ganz allein...  :rollen:
Liebe Grüße,
Rike


Westernlady

  • Gast
Rike, ich hatte jetzt erst Zeit, um die letzten beiden Etappen zu lesen.
Mit der Schilderung Eurer Wanderung im Bryce, da hast Du meine Erinnerungen richtig aufleben lassen, denn diesen Trail bin ich 2004 gelaufen.

Ich bin von Deinem Bericht total begeistert  :applaus: :applaus: :applaus:

Lupine

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  • Beiträge: 272
Sonntag, 12.8. -- Bryce Canyon - Zion NP

Der Wecker piepte morgens, vor Sonnenaufgang, nach einer weiteren schönen, ruhigen Nacht. Werner jedoch hatte relativ schlecht geschlafen, ihn hatten nachts Atemnot und Kopfschmerzen geplagt.  :ohjeee:
Ohne zu zögern standen wir auf, warfen uns ein paar Klamotten über und liefen sofort zum Rim, um den Sonnenaufgang zu sehen. Wir waren sehr früh dran, so dass die Sonne nicht sofort nach unserem Ankommen aufging, sondern wir zusehen konnten, wie sie langsam die Berggipfel in der Ferne erreichte und dann erst höher stieg.



Am Sunrise Point hatten sich ganze Menschenmassen eingefunden, was uns dazu veranlasste, uns an einen eher unbevölkerten Punkt zu stellen. Es war zwar eiskalt, dafür war die Stimmung aber mehr als zauberhaft.

Blick ins Amphitheater: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2173.jpg
An Bryce Canyon ist der Sonnenaufgang wirklich sehr viel schöner als der Sonnenuntergang, da die Sonne das gesamte Amphitheater beleuchtet.  :applaus:



Seltsamerweise verschwanden alle Leute sofort, nachdem die Sonne wenige Zentimeter über dem Horizont stand, statt die schöne Stimmung weiter zu genießen. Trotzdem blieb ich, meine Eltern waren wegen der Kälte ebenfalls gegangen (und packten im Zimmer bereits alles zusammen), noch etwas stehen und nutzte das nun ziemlich einsame Rim für einige experimentelle Fotos vor toller Kulisse und in stimmungsvollem Morgenlicht.

Im Morgenlicht wirkten viele Motive attraktiv: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2198.jpg

 So früh am Tage erschien die Tierwelt auch noch unerschrockener als sonst zu sein: Mule Deers liefen durch den Wald, Chippies wuselten durchs Gebüsch und die Vögel zwitscherten.

Bild des Waldes: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2216.jpg

Gemütlich lief ich durch den Wald zurück zur Lodge, half dann beim Packen, während Werner seinen Weltempfänger auf einen Gospelsender eingestellt hatte.  :smiledance:
Nach und nach packten wir alle unsere Utensilien ins Auto und checkten dann aus. Im Auto hielten wir dann Krisensitzung, welche Aktivität unser erster Punkt auf der Tagesordnung sein sollte: entweder ein Trail im Red Canyon oder die Autotour zu den anderen Aussichtspunkten des Bryce Canyon. Wir überlegten eine Weile hin und her und entschieden uns dann gegen die Wanderung (O-Ton: „Ich will nicht gleich morgens in den Staub“) und fuhren gen Süden die Parkstraße entlang, bewaffnet mit complimentary tea & coffee aus der Lodge.
Wir fuhren bis zum Ende der Parkstraße, also bis zum Rainbow Point auf 2776 m, was den vorläufigen höchsten Punkt unserer Reise darstellte. Hier wurden die Kopfschmerzen noch wesentlich stärker und Ina bekam Nasenbluten. Daher beschränkten wir die Zeit, die wir uns hier aufhielten, auf ein Minimum, um schneller wieder in niedrigere Lagen zu fahren. Der Rainbow Point hatte eine wunderbare, weite Aussicht auf das umliegende Land, das in der frischen Morgenluft und in der Einsamkeit zu dieser Uhrzeit noch schöner wirkte.


Noch ein Bild vom Rainbow Point: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2227.jpg

Auf dem Parkplatz hüpften Chippies umher und Riesen-Raben machten sich über die Mülleimer her. Anschließend kehrten wir um und fuhren die Parkstraße zurück, dieses Mal, um an den zahlreichen Viewpoints (Black Canyon, Ponderosa Canyon, Natural Bridge (sehr eindrucksvoll mit einer großen Gesteinsformation, die laut Schautafel jederzeit einstürzen kann),

Natural Bridge: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2251.jpg

 Farview Point) anzuhalten. Auf dieser Fahrt wurden wir wieder einmal mit dem einzigartigen Wildlife konfrontiert: ein Mule Deer rannte wenige Meter vor uns über die Straße, außerdem saß am Straßenrand ein großer Vogel, der an ein Huhn oder einen Truthahn erinnerte.  :rotierend2:
Nach einem kurzen Abstecher zum Visitor Center des Bryce Canyon NP (Restrooms!), Ruby’s General Store (Frühstück) und einer Gas Station machten wir uns nun endgültig auf den Weg zum Zion NP. Dazu legten wir erst einen Teil der auch vorgestern schon gefahrenen Strecke zurück und bogen dann auf den Hwy 9 ab, der auch mit einem Hinweis „Not a through street“ versehen war. Wir hielten kurz an einem Viewpoint an, von dem aus man auf einer großen Präriewiese eine Herde Bisons sehen konnte und fuhren dann weiter zum Zion NP, dessen Felsformationen schon von weitem zu erkennen waren.


Einfahrt in den Park: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2304.jpg

Als wir an der Entrace Station unseren National Park Pass vorzeigten und alle nötigen Infomaterialien bekamen, wussten wir jedoch noch nicht, was für eine Fahrt durch majestätische Felsen, landschaftliche Highlights und Sensationen der Natur uns bevorstehen sollte.

Obligatorisches Eingangs-Schild-Foto: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2310.jpg

Der erste Stop war die Checkerboard Mesa, ein Tafelberg aus Navajo-Sandstein, der aus einer Düne entstanden und im Laufe der Zeit versteinert worden war.



Das besondere an diesem Felsen ist jedoch sein Schachbrettmuster, dessen Querstreifen durch die Struktur der Dünen entstanden waren, die Längsstreifen durch Einwirkungen des Wassers (Erosion). Die Checkerboard Mesa war jedoch nur eine von vielen Formationen, die links und rechts des Weges auftauchten. Man schien durch eine unvergleichliche Landschaft zu reisen, die aus sanft geflossenem Gestein, wilden Zacken, Angst einflößenden wolkenkratzergroßen Felswänden, ästhetischen roten Farbtönen und zwischendurch auch fruchtbarer grüner Vegetation bestand.  :verneig:



Ina und ich waren wesentlich beeindruckter von diesem Anblick als vom Grand Canyon, da er fassbarer und greifbarer war.


Weitere Impressionen der Parkeinfahrt: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2364.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2377.jpg

Nach dem ersten kurzen Tunnel durch den massiven Fels erreichten wir den Parkplatz für den Canyon Overlook Trail. Hier stellten wir unser Auto ab, stiegen aus – und waren gar.  :knockout: Draußen waren es gefühlte 50 Grad, die nach der angenehmen Kühle des Bryce Canyon alles übertrafen, was wir bisher auf unserer Reise erlebt hatten. Wir machten uns jedoch trotzdem auf den Weg zum Canyon Overlook, erst ein Stück entlang der Straße, dann über Steintreppen und an Steilwänden entlang über den Fels.

Die Schlucht neben uns: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2415.jpg

Links neben einem öffnete sich eine Schlucht, rechts neben einem war ein riesiger Felsübersprung, der einen zwang, eine wackelige Brücke zu überqueren – abenteuerlich!

Über sieb... eine Brücke musst du gehen: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2408.jpg

Nach kurzer Ruhepause unter diesem Felsübersprung, an dem wir auch Werner „parkten“, da er keine Lust und Kraft mehr hatte, mitzulaufen, ging es weiter. Schatten war rar auf dieser Wanderung und wäre der Canyon Overlook nicht bald gekommen, wären wir sicher wieder umgekehrt. Doch der Ausblick über ein Seitental des Zion Canyon, der einen am Ende der Wanderung erwartete, war atemberaubend.



Man konnte auch sehen, durch welchen Tunnel wir später fahren würden – er durchschnitt ein gigantisches Massiv auf mehreren 100 Metern und überwand dabei einige Höhenmeter hinab auf den Canyonboden.
Auf dem Rückweg sammelten wir Werner wieder ein, schnauften dann zum Auto zurück und erholten uns dort erst einmal einen Moment. Wir lernten daraus auf jeden Fall die Lektion, nicht mehr zur Mittagshitze (es war ca. 12.30 PM) in solch heißen Gegenden zu wandern.  :kloppen:
Die Fahrt durch den Tunnel (gebaut in 1930er Jahren) gestaltete sich als sehr interessant, da er wegen des umfassenden Wohnmobilverkehrs an diesem Tag abwechselnd in einer Richtung gesperrt wurde. Komisch muteten auch die zwei oder drei kleinen Fensterchen im Stein an, die alle paar 100 Meter eingebaut worden waren, ansonsten waren weder Belüftung noch Beleuchtung vorhanden. Man mochte nicht wirklich an einen eventuell Notfall in diesem Tunnel denken...  :zuberge:
Unten angekommen waren die Ausblicke genauso unfassbar wie vor der Einfahrt in den Tunnel und als wir die Kreuzung zum Zion Canyon erreicht hatten, fuhren wir nach links in Richtung Springdale, da jetzt, mitten im Sommer, der Canyon selber für den Autoverkehr gesperrt war (Shuttles verkehrten).

Unten im Canyon: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2465.jpg

Unser erster Stop war das Visitor Center, wo wir uns über den Hike in die Narrows informierten, uns einige Schautafeln und Informationen anschauten und natürlich den Gift Shop besuchten.
Weiter südlich in Springdale checkten wir in unserem Motel, Best Western Zion Park Inn, ein und kamen in unser sehr schönes Zimmer in der hübschen Anlage. Als nächstes gingen wir zu einem Chinesen im Ort, der nicht allzu besonders, aber sättigend war. Nach der Siesta/Mittagsschlaf (4-5 PM), die dann folgte, einigten wir uns darauf, nur zu zweit (Ina und ich) noch einmal in den Park zu fahren und Werner auf dem Zimmer Fotos sortieren zu lassen. Am Shuttle Stop vorm Motel merkten wir erst, wie heiß es auch um diese Zeit noch war, stellten kurz unsere Pläne in Frage, fuhren dann aber doch in den Park hinein. Beim Visitor Center stiegen wir vom Springdale-internen Shuttle auf das Park-interne Shuttle, was sich als außerordentlich leicht und unkompliziert herausstellte, und fuhren bis zum Stop „Zion Lodge“ (der Busfahrer erzählte uns auf der Fahrt lauter interessante Dinge, unter anderem, dass die oberste Schicht des Zion Canyon die unterste des Bryce Canyon ist und die unterste Schicht des Zion Canyon wiederum die oberste Schicht des Grand Ganyon  :dozent: ), wo wir etwas wandern wollten. Vorher kauften wir uns an der Lodge aber noch ein Riesen-Softeis.
Die Sonne hatte sich bereits soweit verabschiedet, dass der gesamte Canyon im Schatten lag, was die Wanderbedigungen erheblich verbesserte, so dass wir uns auf den kurzen, betonierten Weg zu den Lower Emerald Pools machten.



Dieser führte über den bewaldeten Canyonboden, ab und zu liefen Rinnsale über den Boden und man konnte Eidechsen, Libellen, Mücken (die immer in die Ohren fliegen wollten :kratzen:) eine Schlange und sogar einen Kolibri beobachten. Auch im Virgin River sahen wir Mule Deers, die gemütlich durchs Wasser stapften.

Mule Deers im Fluss: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2506.jpg

Innerhalb kürzester Zeit waren wir an den Lower Pools, wo von einem Felsvorsprung Wasser in die Pools rann und man davon leicht besprenkelt wurde;



wir hatten jedoch noch nicht genug und machten uns auf den Weg zu den Upper Pools, weiter durch den Wald, vorbei an riesigen Felsbrocken, wahrscheinlich Abbruchstücken der umliegenden Massive. Dank der späten Tageszeit waren wir auch schon recht allein auf diesem schönen Trail. Wenige Treppenstufen später waren wir am Middle Emerald Pool, desseb Wasser ebenfalls sehr malerisch über den Fels rann.



Dort ruhten wir uns kurz aus und suchten dann den Weg zu den Upper Emerald Pools. Dieser war schon abenteuerlicher, denn er führte buchstäblich über Stock und Stein, durch sandigen Boden, wie ein Schleichweg, steil bergauf. Trotzdem war dies keine Hürde und wir erreichten den Upper Pool, der umrahmt von gigantischen Felsen auf sandigem Boden als stehendes Gewässer ein bezauberndes Bild abgab.

Der Upper Pool: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2634.jpg
Majestätische Felswände direkt am Upper Pool: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2633.jpg

Wir waren hier für einige Zeit ganz allein und konnten die Abendstimmung genießen.
Als dann andere Wanderer kamen, machten wir uns auf den Rückweg und liefen über den Middle Emerald Pools Trail zurück in Richtung der Lodge.

Wieder am Virgin River: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2679.jpg

Hier lief man etwas erhöht und hatte eine sehr schöne Sicht über den Zion Canyon und bald waren wir wieder am Shuttle Stop der Lodge.



Auf dem Rückweg sahen wir aus den Fenster unseres Shuttles dann noch Mule Deer und wilde Turkeys/Puten, in deren Nähe der Busfahrer ganz besonders langsam fuhr, während die Sonne langsam unterging und nur noch die oberen Spitzen der Felsen von der Sonne rötlich angestrahlt wurden.

Wildes Federvieh: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-21/CIMG2688.jpg

Als es dann fast völlig dunkel war und wir wieder in unserem Motel waren, leuchteten die Cirruswolken in der Höhe in einem kitschigen Rosa.



Den Abend ließen wir erst am Pool, dann auf der wunderschönen Veranda des Motels ausklingen, diktierten dort die Erlebnisse des Tages und schauten bei lautem Grillenzirpen in die Sterne.

Gefahrene Meilen: 127
Trails/Länge: Canyon Overlook Trail/1,6 km roundtrip; Lower, Middle, Upper Emerald Pools/0,6 + 1 + 0,3 + 0,3 Meilen roundtrip
Übernachtung/Rating: Best Western Zion Park Inn, 5/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Einfahrt in den Zion NP & Upper Emerald Pool; Ina – Emerald Pools & erster Eindruck des Zion NP; Werner – Sonnenaufgang
Liebe Grüße,
Rike