Dienstag, 14.8. -- Zion NP - Las VegasWir schliefen bis um 7, wälzten uns aus unseren Betten und kamen langsam in die Gänge. Ina aß zum Frühstück das restliche Fast Food von gestern Abend und ich suchte per Internet für das 2. Frühstück ein Starbucks und einen Wal-Mart auf dem Weg nach Las Vegas raus. Wir packten unsere Sachen in der noch herrlich kühlen Morgenluft ins Auto, verabschiedeten uns von der Anlage, checkten aus und fuhren dann gegen 9 PM zum Visitor Center in den NP. Warum das, war das Tagesziel nicht Las Vegas? Den Abstecher ins Visitor Center machten wir nur deshalb, um im Gift Shop noch eine Erledigung zu machen: ich wollte mir ein „Utah Rocks“-Shirt (
http://brycecanyon.org/catalog/images/Utah%20Rocks%20SST.jpg), zu dem ich mich nach längerem Zaudern, ich hatte schon im Bryce Canyon darüber nachgedacht, entschieden hatte.
Kurze Zeit später waren wir schon wieder mitten in Springdale, konnten jedoch abermals nicht direkt zur Interstate durchfahren, da Werner sich von einem der Steineläden (O-Ton: „Ramschladen“) hatte anziehen lassen. Dort gab es allerlei Fundstücke aus der Region (?), Glasscherben, Steinchen, angebliche Fossilien etc.; es war einer von vielen Läden dieser Art, die wir bereits entlang der Route gesehen hatten. Werner schaute sich dort einige Zeit um und kaufte letztendlich einen Brocken „Selenit“, eine Art kristalliner Gips.
Zurück on the road erreichten wir dieses Mal tatsächlich ohne größere Stops die Interstate, waren aber fasziniert von der uns umgebenden Landschaft.
Toller Strassenverlauf:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3135.jpgSie bestand aus rötlichen Tafelbergen und farbigen Sandhügeln und erinnerte uns sowohl an den Grand Canyon als auch an die Landschaft in der Nähe des Paria Movie Set.
Noch ein Bild:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3181.jpg In St. George, wo „unser“ Starbucks war, hielten wir dann an und genehmigten uns einen Kaffee und ein paar süße Teilchen. Wir unterhielten uns außerdem mit einem netten Amerikaner, der uns schließlich seine Zeitung überließ. Nach der Kaffeepause kauften wir in einem Wal-Mart ein, schauten uns dann etwas um und entdeckten, dass wir in einer Shopping Area gelandet waren, besuchten also für einige Zeit die diversen Läden, die sich uns anboten und kauften einige schicke Sachen...
Gegen Mittag fuhren wir weiter, es war mittlerweile schon relativ heiß geworden draußen, was auch die Entscheidung verursachte, auf der weiteren Fahrt das Valley of Fire nicht zu besuchen. Nach einiger Zeit wurde die Straßenführung der Interstate noch wesentlich attraktiver als bisher, da wir nun durch riesige, mittlerweile graue Berge hindurch fuhren, die den Eindruck erweckten, als wäre die Erde hier kurzerhand aufgebrochen und hätte ihre verschiedenen Gesteinsschichten gen Himmel geschoben wie aggressive Zacken.
Auch hier war der Strassenverlauf wieder atemberaubend:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3204.jpghttp://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3223.jpgHier begegnete uns auch der Virgin River aus dem Zion NP wieder.
Rechts neben der Strasse fliesst er:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3239.jpgGanz plötzlich ebnete sich die Landschaft dann und man fuhr durch eine flache und wenig attraktive Sandwüste. Huch?
Innerhalb weniger Minuten ein voellig veraendertes Landschaftsbild:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3246.jpgDurch eine kleine Ecke von Arizona führte uns der Weg nach Nevada und immer näher an Las Vegas heran, das nach kurzer Zeit in Nevada schon romantisch im Smog liegend zu erahnen war, mit dem Stratosphere Tower deutlich herausragend.
Wir blieben auf der I-15 und fuhren in die Stadt ein, als genau zum richtigen Zeitpunkt unser Navi begann zu streiken. Da wir sowieso erst noch einmal nach einem Outlet Center oder einer Möglichkeit zum Shoppen schauen wollten, war dies vorerst unwichtig, da der Weg zurück zur Interstate ggf. nicht zu schwer zu finden war. Wir kurvten also in den Vorstädten von LV in mehr oder weniger zwielichtigen Gegenden herum, fanden aber nicht ein Shopping Center.
Nach erfolgloser Suche gaben wir auf und fuhren in Richtung des Strip, den es nun ohne Navi zu finden galt. Ich versuchte mit einem Stadtplan Werner etwa an der richtigen Stelle von der Interstate auf den Strip zu navigieren, was auch fast klappte: wir standen nur kurze Zeit im Stau und schafften es auch, fast sofort die richtige Einfahrt des Mirage zu nehmen. (O-Ton: „...nach 25 Ampeln und einmal falsch abbiegen waren wir am Mirage“) Dort ging dann alles ganz schnell: Wir folgten dem Schild „Registration/Valet Parking“, da wir ja einchecken wollten, waren aber nicht darauf vorbereitet, jetzt von einem netten Mann in die Mangel genommen zu werden, der unsere Namen auf einer Liste nachschlug und feststellte, dass wir heute dran waren mit einchecken („Weeelcome to the Miraage!“).
Einfahrt des Mirage:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3321.jpgEr öffnete unseretwegen ein Absperrband, wir fuhren unter das mit Sprühnebel gekühlte „Vordach“ des Hotels und wurden dort von drei Boys überfallen, die sofort die Valet-Parking-Prozedur mit uns abzogen (O-Ton: „Ein Boy hat Ina überfallen, ein Boy hat Werner überfallen, ein Boy hat mich überfallen. Ina will nicht Englisch sprechen, Werner kann nicht Englisch sprechen – also hängt alles an mir!“). Unvorbereitet wie wir waren, versuchten wir, innerhalb kürzester Zeit die wichtigsten Dinge aus unserem Auto zu entfernen und ließen die Männer dann damit wegfahren. Für unsere sieben Sachen wurde uns ein Gepäckwagen kredenzt, der uns dann von weiteren Boys zu einem Gepäckboy gefahren wurde. Eingedeckt mit Zetteln und Schnipseln und Nummern, auf denen vermerkt war, wie und wann und wo wir unser Gepäck und unser Auto wiederbekämen, taumelten wir ins Foyer des Mirage.
Wir waren überwältigt von der Größe, dem Chic und der luxuriösen Ausstattung, so dass wir einen Moment andächtig und gebannt auf den Regenwald unter der Glaskuppel blickten, bevor wir uns beim Check-In anstellten. Dort sollten wir alle möglichen Dokumente vorzeigen, waren damit formal eingecheckt und wurden mit dem Hinweis versorgt, bitte in 2-3 Stunden wiederzukommen, da noch kein Zimmer frei sei.
Wir erkundeten „unser“ Hotel, liefen durch den Regenwald im Foyer, schauten uns etwas im Casino um und hielten dann Kriegsrat, dessen Ergebnis es war, dass wir erst einmal im Panda Express etwas essen und anschließend ins Venetian gehen würden. Nach dem Essen liefen wir also über den Nachbau der Rialto-Brücke, die innen stilecht mit Rolltreppen versehen war, ins Innere des Venetian.
Stilecht Rolltreppen im Inneren der Bruecke:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3329.jpgWir besuchten hier zuerst die Canale Grande Shoppes, von denen wir überaus erstaunt waren. Hier wandelte man zwischen Shops, Cafés, Kanälen mit türkisblauem Wasser und ab und zu einem Gondoliere in einer immerwährenden Abenddämmerung unter künstlichem Himmel.
Unglaublich. Wir wussten nicht mehr, wohin wir unsere Blicke zuerst wenden sollten und genossen die künstliche Welt zusammen mit Hunderten anderer Touristen auf dem Markusplatz.
Auch Gondolieres gab es:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3353.jpgO-Ton: „Wenn man’s nicht gesehen hat – man glaubt’s nicht.“
Auf einmal wurde unsere Aufmerksamkeit von einer Menschentraube abgelenkt, die um eine der Brücken stand. Als könnte es nicht noch verrückter kommen, stellten wir fest, dass dort gerade eine Hochzeit stattfand, die viele Zuschauer hatte.
Bild der Hochzeit:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3363.jpgAls sich das frisch vermählte Paar geküsst hatte, kam ein anderer Zuschauer grinsend auf uns zu und „gratulierte“ uns: „Contratulations, you’re married now!“
Später verließen wir die Shops in Richtung des Hotels, was sich als nicht sehr leicht herausstellte. Wie wir merkten, ist man aus konsumtechnischen Gründen in diesen Casinos nur am Suchen – Eingang suchen, Shops suchen, Casino suchen, Klos suchen, Rezeption suchen, Restaurants suchen. Als wir dann das Foyer des Venetian erreicht hatten, war dies noch wesentlich pompöser als die Shops und auch die Restrooms strahlten einen luxuriösen Glanz aus.
Die Restrooms:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3390.jpgAn der Unterseite der Eingangsüberdachung befanden sich überdimensionierte Gemälde mit Stuck, kitschig ohne Ende.
Auch draussen alles "echt venetianisch":
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3378.jpgDurch die Gluthitze liefen wir dann aus dem Hotel hinaus auf den Strip und in Richtung des Imperial Palace, um uns die (verkäufliche!) Autokollektion anzuschauen.
Werner zahlte den recht preiswerten Eintritt und schaute sich die Sammlung der dort vorhandenen Oldies an, vom Käfer bis zum Jaguar oder Chevrolet, während Ina und ich uns im Gift Shop herumdrückten. Danach kehrten wir auch schon wieder ins Mirage zurück, um uns unseren Zimmerschlüssel in einem ganz exklusiven, güldenen Umschlag geben zu lassen. Wir gingen zu den Elevators, fuhren hinauf in die 14. Etage und nahmen unser Zimmer in Beschlag. Wir freuten uns besonders über den Ausblick aus unserem Zimmer – wir konnten aufs Rio, das Caesar’s Palace, auf unseren Pool und auf einen Teil des Strips und auf die entfernten Berge in der Wüste schauen.
Als nächstes riefen wir den Boy an, der für unser Gepäck verantwortlich war und innerhalb kürzester Zeit stand er bei uns vor der Tür. Wir gaben ihm einen Teil unserer Zettel und einen relativ großzügigen Tip, was ihn umso freundlicher machte. Er zeigte uns noch einige Dinge im Zimmer, unter anderem die Bedienung der Air Condition und verließ uns mit der Erinnerung an seinen Namen: „Call me, Nicholas, whenever you want!“
Während Ina duschte, ließen Werner und ich unten unser Auto beim Valet Parking noch einmal vorfahren, packten einen leeren Koffer voll mit allerlei losen Gegenständen, die wir vergessen hatten. (O-Ton: „Wir schmissen alles in den Koffer, was nicht niet- und nagelfest war“)
Nachdem diese organisatorischen Dinge also geklärt waren, zogen wir uns um, schauten uns bei „unserem“ Pool um und machten uns dann auf ins „Nachtleben“. Es wurde draußen bereits dämmerig, was die nun leuchtenden Casinos in einem ganz besonderen Flair erscheinen ließ.
Wir hatten den Eindruck, dass sich der dreckige, großstädtische Las Vegas-Strip bei Nacht in einen gigantischen Rummelplatz, ein riesiges Disneyland verwandelte, in dem alles blinkt und blitzt, in dem man eine Mixtur von Baustilen mit Pomp und Protz finden kann und der nur auf Vergnügung ausgerichtet war.
Beeindruckt liefen wir zum Ceasar’s Palace, wo wir erst einmal die Forum Shops begutachteten. Diese waren pompöser und hochherrschaftlicher, standen dem Venetian in ihrem Luxus aber in nichts nach.
Forum Shops mit runden Rolltreppen und altroemischen Saeulen:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3484.jpghttp://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/DSCF3138.jpg Besonders beeindruckte uns die runde Wendel-Rolltreppe – wir wussten nicht, dass so etwas ingenieurstechnisch möglich ist. Nach einem Abstecher durchs Casino und Foyer des Ceasar’s Palace, das nicht so sehr herausragte, liefen wir nebenan ins Bellagio, fanden auch hier nicht den Haupteingang, waren aber durch die stilvolle und nicht allzu prunkvolle Einrichtung beeindruckt.
Die Einfahrt des Caesar's Palace:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3505.jpgNachdem wir versucht hatten, beim Buffet des Ballgio zu essen, was uns leider nicht gelang, da wir wesentlich zu spät dran waren, gab es Diskussionen über den weiteren Verlauf des Abends und wir liefen mit eher gedrückter Stimmung durch den Rest des Hotels, vorbei an einem beeindruckenden Schokoladenbrunnen und dem wunderschön mit Blumen und Bäumen geschmückten Foyer.
Schokobrunnen:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3532.jpg Allgemein gefiel uns das Bellagio sehr gut, da der Luxus hier nicht übertrieben schien.
Auf dem Weg zum Flamingo überquerten wir die Straße auf einer der Fußgängerbrücken just in dem Moment, in dem die Fontänen des Bellagio ihr Schauspiel begannen.
Wie gebannt blieben wir stehen, hörten zwar nicht die Musik, waren aber allein von den in Form gebrachten Wassermassen und ihrem lauten Knallen beeindruckt und konnten erst nach dem Ende der Show weitergehen. Im Flamingo dann, das etwas heruntergekommen zu sein schien und nur durch seine pink-rot-orangene Leuchteblume am Eingang beeindruckte entschieden wir uns dann, uns in eins der Restaurants zu setzen und dort relativ preiswert jeder einen Salat zu essen.
Besonders delicious war das nicht, aber wir bekamen schnell das Essen, das jeder von uns dringend nötig hatte. Nach dem Bezahlen liefen wir noch etwas durch den Garten des Flamingo, natürlich um uns echte Flamingos anzuschauen.
Auf dem Rückweg vom Flamingo zu unserem Mirage hatten wir noch einmal einen Ausblick auf die Fontänen des Bellagio und blieben wieder für einige Minuten stehen. Der Weg ins Mirage war dann schnell erledigt und nach einem anstrengenden und erlebnisreichen Abend fielen wir um 1 Uhr nachts todmüde ins Bett.
Der Eiffelturm:
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-23/CIMG3572.jpgGefahrene Meilen: 172
Trails/Länge: -
Übernachtung/Rating: The Mirage Las Vegas, 6/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike - Einchecken im Mirage; Ina - Venetian; Werner - ???