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Autor Thema: USA West 2007 - USA Westküste & Südwesten - 5 Wochen - Juli/August 2007  (Gelesen 58642 mal)

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Lupine

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Donnerstag, 16.8. -- Las Vegas - Death Valley

Wir standen heute um 7 Uhr auf, machten uns fertig und packten schon einmal unsere Sachen zusammen. Da es heute ins Death Valley gehen sollte, wollten wir dort erst am späten Nachmittag ankommen und die Zeit bis dahin so lange wie möglich mit Ausruhen am Pool verbringen (bis zum Auschecken). Wir machten es uns also auf ein paar Liegen gemütlich, Ina und Werner machten auch noch einmal Ausflüge ins Casino um weitere Ansichtskarten und einen Original-Chip vom Mirage als Mitbringsel zu kaufen, während ich die Urlaubsstimmung genoss und auch mal in den Pool sprang.  :urlaub:



Als wir alle wieder beisammen waren, schrieben wir gemeinsam Ansichtskarten an Verwandte und Freunde, die wir dann teils aus Las Vegas, teils aus dem Death Valley abschicken wollten. Gegen 11 Uhr gingen wir ins Zimmer, riefen beim Bell Desk an, um den Gepäckboy zu bestellen, der dann unsere 7 Gepäckstücke aufsammelte. Wir waren etwas besorgt, ob das denn alles hinhauen würde mit dem Gepäck und dem Auschecken und so weiter, was er nur mit "Don't worry, we're the Mirage." beantwortete...  :hand: Beim Auschecken sahen wir nochmal unser Zimmermädchen von gestern, grüßten sie kurz und ließen uns dann sowohl Auto als auch Gepäck bringen. Das ging alles relativ problemlos und schnell, denn wir waren ja schließlich im Miarge. ;-)  In Nullkommanix saßen wir im Auto und fuhren nun auf den Strip in Richtung des Hilton, da wir dort das Star-Trek-Themencasino anschauen wollten. Wir fanden sehr schnell einen Parkplatz, gingen ins Casino und brachten Werner zu Pizza Hut, während Ina und ich tiefer ins Casino vordrangen. Als erstes wurden wir von einem hoch gewachsenen Klingonen kriegerisch begrüßt.



Als er erfuhr, dass wir from Germany waren, fragte er „Sprechen Sie Klingon?“, worauf wir „Nein“ antworteten, was er wiederum mit einem etwas abfälligen „Hmmpf, humans!“ quittierte.  :mrgreen: Die Star Trek Experience, die ebenfalls im Gebäude beherbergt war, stellte sich als eine Art Vergnügungspark mit einer Rate von 44 Dollar pro Person für den ganzen Tag heraus, was ganz und gar nicht unseren Plänen entsprach, so dass wir uns logischerweise gegen einen Besuch entschieden, jedoch uns selbst versprachen, irgendwann einmal wiederzukommen – mit einem ganzen Tag Zeit für diese Experience im Gepäck...



Ein Weilchen verbrachten wir danach noch im Gift Shop, stellten aber fest, dass keins der Gifts uns selbst als eingefleischte Star-Trek-Fans so sehr begeisterte. Also holten wir Werner, machten einen Abstecher in das im Casino ansässige Star-Trek-Restaurant („Quark’s Bar“) und nahmen dort Cocktails mit witzigen Namen („Frozen Hirogen“/“Data’s Day“) zu uns, die zudem auch noch richtig lecker schmeckten. Schön fruchtig und mit leckerer Sahne oben drauf!   :pepsi:

Speisekarte von Quark's Bar: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-25/CIMG3913.jpg

Beim Essen gesellte sich auch der Klingone noch mal zu uns, wechselte ein paar Worte mit uns („Your forehead is too smooth“) und sprach auch mit den anderen Gästen...
Als wir nach diesem Snack dann das Casino verlassen wollten, stand am Eingang eine andere Star-Trek-Figur: eine Borg-Drohne - natürlich mussten Ina und ich uns mit ihm fotographieren lassen! Schließlich trennten wir uns dann von diesem genial gestalteten Casino, gingen noch einmal zu Pizza Hut um Pizza für die Weiterfahrt zu holen, fuhren mit dem scenic elevator des Hilton 28 Stockwerke hoch und wieder runter und liefen dann zum Auto.



Auf dem Weg ins Death Valley wollten wir danach eigentlich noch eins der Outlet Center von Las Vegas besuchen, standen aber einige Zeit im Stau, so dass es im Auto nicht wirklich kühler wurde und besonders ich sehr unter der Hitze litt. Wir fuhren zig Straßen entlang, hielten nach Hinweisschildern Ausschau, kurvten auf zahlreichen Nebenstraßen herum, doch wenn man eins brauchte, war kein Outlet-Center da. Also beschränkten wir uns nach einer frustrierenden Stunde des Suchens aufs Tanken. Doch irgendwie schien es der Tag heute nicht gut mit uns zu meinen, denn auch dort hatten wir Probleme. Bisher waren wir mit unserem Deutschen Zip-Code immer gut hingekommen, doch dieses Mal nahm die Chevron-Tankstelle ihn nicht. Auch hier dauerte es wieder eine ganze Weile, bis wir mit Hilfe der Kassiererin das Benzin im Tank hatten.  :protest:
Jetzt hatten wir aber wirklich genug von den Problemen – ab ins Tal des Todes! Wir fuhren nach kurzer Zeit Interstate auf eine kleine Straße in Richtung Pahrump, später bogen wir dann in Richtung Shoshone ab und durch die zügige Fahrt kam nun auch die Klimaanlage in Fahrt – es ging uns allen besser.



Langsam aber sicher merkten wir jedoch, dass die angenehme Kühle ziemlich trügerisch war. Fasste man die Fensterscheiben an, waren sie glühend heiß – selbst auf der sonnenabgewandten Seite! Anschließend, gegen 4.30 PM, bogen wir auf die Straße in Richtung Badwater ab, die uns direkt zum tiefsten Punkt der westlichen Hemisphäre bringen sollte. Das Schild, auf dem für die nächsten 72 Meilen „no services“ angekündigt wurden, veranlasste uns zu einer kurzen Reflexion á la „Was tun wir hier eigentlich?“, wir brachen die Fahrt jedoch nicht ab und begaben uns tapfer ins Abenteuer.  :pferd:


Death-Valley Eingangsschild: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-25/CIMG4285.jpg

Die weitere Straßenführung war eindrucksvoll, denn man durchquerte am Ende des Tals einige Berge, bevor man dann ins Tal hineinfuhr, dass sich riesig und flach wie ein Brett in Fahrtrichtung öffnete.



Man fuhr dann zwischen einem riesigen, verkrusteten Salzsee auf der linken Seite und hoch aufragenden Bergen, die denen auf der Fahrt vom Zion NP nach Las Vegas ähnelten, auf der rechten Seite durch eine dunstig-staubige, raue und trockene Landschaft. Die Vegetation nahm im Laufe der Zeit immer mehr ab, von größeren Büschen und teilweise sogar Bäumen bis hin zu schließlich immer kleiner werdenden, anspruchslosen Büschen, die den extremen klimatischen Verhältnissen im Valley standzuhalten vermögen. Werner als Fahrer beschrieb die Fahrt als aus Deja Vous bestehend, da der sehr einsame Straßenverlauf auch nicht wirklich abwechslungsreich war: mal schmiegte sich die Straße näher an den Bergrücken heran, mal nahm sie Abstand von ihm und immer umführte sie die Felswände zu unserer Rechten in geschmeidigen, großzügigen Kurven; die Landschaft blieb jedoch gleich.


Die Aussicht beim Fahren war eindrucksvoll, aber nicht abwechslungsreich: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-25/CIMG4026.jpg

Öffnete man das Fenster etwas, um die Hand aus dem fahrenden Auto zu halten, bereute man dies sofort – O-Ton: „Hat einem sofort gereicht, schnell wieder rein mit der Hand, alle Haare waren weggeschmort.“ Heute das Tal des Todes mit einem guten amerikanischen Mitteklassewagen zu durchqueren war für uns schon aufregend genug, die Vorstellung der Siedler, die das Tal zu durchqueren versuchten und damit ihm seinen Namen gaben, war dagegen wirklich ziemlich gruselig.  :bibber:
Ina, die auf der Rückbank geschlafen hatte, wurde irgendwann wach und wenig später erreichten wir den Badwater Point, 84,5 m unter dem Meeresspiegel (O-Ton: „...sind wir dann an den tiefsten Punkt der Welt gekommen, äh, ich meine von Amerika...“). Die Prozedur bei so etwas war ja klar – ein Viewpoint, das bedeutet aussteigen, sich zu den anderen Touristen gesellen, herumlaufen, wieder einsteigen.



Doch dieser Viewpoint war anders – wir stiegen aus und dachten, wir befänden uns in einem Backofen (eine Frau, die wir dort trafen, meinte es habe 120 F). Schon bei den ersten paar Schritten überschlugen sich die Sinneswahrnehmungen: es war nicht nur unbeschreiblich heiß, auch der Wind blies mit Orkanstärke, so dass es kaum möglich war, die Kamera ruhig zu halten. Diese beiden Sinneseindrücke – der Wind und die Hitze – waren für mich nicht vereinbar, denn ich kannte Wind in dieser Stärke sonst nur von nasskalten Winterwetterlagen, während die Hitze in Deutschland ein typisches Sommerphänomen ist – aber beides zusammen? Das geht nicht!  :verwirrt:



Auch sonst zeigten unsere Körper komische Reaktionen: man schwitze wegen der niedrigen Luftfeuchtigkeit nicht, Ina bekam Gänsehaut und der salzige Wind brannte auf der Haut. Wir konnten die Hitze aber ertragen, so dass es uns möglich war, zumindest bis zum Schild zu laufen und uns ein wenig in dieser extremen Landschaft umzuschauen.



Als wir wieder ins Auto einstiegen, stellte Ina fest, dass ihre durch das Schlafen auf nassen Handtüchern feucht gewordenen Klamotten innerhalb von Sekunden getrocknet waren. Aber auch sonst kam uns das Auto, das vorhin wie eine Sauna erschienen war, jetzt erstaunlich kühl vor. Trotzdem begannen wir wegen der erhöhten Luftfeuchtigkeit im Innenraum sofort übermäßig zu schwitzen. Beim Wegfahren normalisierte sich langsam wieder alles und wir stellten fest, dass hier im Death Valley für uns eindeutig die Hitze und nicht die Landschaft die größte Attraktion darstellte.  :daumen:
Wir fuhren von nun an eigentlich ziemlich strikt durch zu unserem Motel in Furnace Creek, da wir alle schon ziemlich erledigt waren von der Hitze und dringend das Bedürfnis danach hatten, uns auszuruhen. Rechts von uns bekamen die Bergrücken nun zunehmend interessantere Farben, sie strahlten in Grün- oder Gelbtönen und verstärkten so das bizarre Bild, das sich uns auch weiterhin bot (O-Ton: „Das ist nicht irdisch...“)



An der Furnace Creek Ranch stellten wir unser Auto ab, gingen zur Rezeption und meldeten uns an, wobei wir feststellten, dass hier anscheinend größtenteils Deutsche und Franzosen zu übernachten scheinen. Wir bezogen anschließend unser Zimmer, das den Charme einer Gartenlaube hatte, parkten unser Auto daneben und räumten unser Gepäck in die küüühle Unterkunft. Allgemein war die Anlage unter diesen Umständen ziemlich hübsch angelegt, sogar hitzeresistente Pflanzen, die höher als 50 cm waren, hatten sie in Form von Tamarisken angepflanzt.  :verneig:

Bild der Anlage: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-25/CIMG4122.jpg

Nach einem Besuch im General Store, wo wir uns mit Bier, Hühnersuppe und kühler Limonade versorgten, versuchten wir, unser Zimmer so gut wie gar nicht mehr zu verlassen. Wir diktierten, waren ziemlich müd-albern und diskutierten noch eine Weile darüber, ob wir nachts nun die Klimaanlage anlassen sollten oder nicht. Werner war dagegen, Ina und ich dafür – doch letztendlich ließen wir die Klimaanlage laufen, denn die „kühle Nachtluft“ von draußen, die eher einer Trockensauna als alles anderem glich, war nicht wirklich eine Option und so kam uns sogar das 27°C heiße Zimmer wie ein Kühlschrank vor. Es hatte also wenig von einer mediterran-romantischen Abendstimmung, bei 42,5°C abends um 9 PM vor der Haustür zu sitzen...  :koch:
Wir machten noch so unsere Scherze („Meinst du, morgen gibt es opulentes Frühstück, so mit Rührei auf der Motorhaube?“ / „Wenn wir jetzt Apfelscheiben rauslegen, haben wir morgen früh getrocknete Apfelringe!“ / „Wer will jetzt noch nen Abendspaziergang machen?“) und (zer-)fielen dann langsam ins Bett.

Gefahrene Meilen: 166
Trails/Länge: - (zu heiß!!!)
Übernachtung/Rating: Furnace Creek Ranch, 4/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Hitze mit fast 50°C; Ina – Borg/Klingone & Hitze; Werner - Hitze
Liebe Grüße,
Rike


USAflo

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Moin!

Schöner Tagesbericht mit einem eindrucksvollen Bericht vom Death Valley! :o

Wo ist denn das Foto mit euch und dem Borg?
Sieht Quark`s Bar so aus wie auf Deep Space Nine? Obwohl ich (mehr oder weniger) auch ein Star Trek Fan bin, habe ich es nie in die Star Trek Experience geschafft.

Ihr wart ja auch wirklich zum heißesten Zeitpunkt im Death Valley!
Wir waren 2006 Anfang Juni das letzte Mal da, da hatte es bei Badwater 104 F und auf dem Salzsee direkt vor mir auf dem Rückweg zum Parkplatz ist eine Frau kollabiert, obwohl sie mit Hut gut angezogen war. Die waren aber sehr weit auf den salzsee gegangen und sie hatte sich wohl doch einen Sonnenstich zugezogen/dehydriert. Wir haben dann von der Furnace Creek Ranch (Handyempfang gab es an Badwater nicht) den Notarzt gerufen, der uns dann kurz danach entgegen kam. Wir wissen nicht wie es der Frau ergangen ist...

Da haben wir gesehen, wie der Name des Tales passen kann... :o

Tschau
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

Matze

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Wir waren 2006 Anfang Juni das letzte Mal da, da hatte es bei Badwater 104 F und auf dem Salzsee direkt vor mir auf dem Rückweg zum Parkplatz ist eine Frau kollabiert, obwohl sie mit Hut gut angezogen war.
Tschau

Kein Wunder - nur mit Hut bekleidet...! :lol: :lol: :lolsign:
Gruß Matze




San Francisco!!

USAflo

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Wir waren 2006 Anfang Juni das letzte Mal da, da hatte es bei Badwater 104 F und auf dem Salzsee direkt vor mir auf dem Rückweg zum Parkplatz ist eine Frau kollabiert, obwohl sie mit Hut gut angezogen war.
Tschau

Kein Wunder - nur mit Hut bekleidet...! :lol: :lol: :lolsign:

Deswegen habe ich ihr auch gerne geholfen  :lol: :o :D
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

USA-hüpfer

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Super Bericht! Echt wahnsinn euer Reisebericht!

Leider hab ich euch erst jetzt eingehold.

Freue mich schon aufs weidere.
Tom

Willi

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Jetzt hatten wir aber wirklich genug von den Problemen – ab ins Tal des Todes!
Naja, bei vielen haben die Probleme da erst angefangen.  :roll:


Toll, wie Du Eure Empfindungen im Death Valley beschrieben hast, Rike. Uns ist es im Juni 1995 ähnlich ergangen und deshalb haben wir das Tal jetzt im April nochmal geplant in der Hoffnung, bei etwas weniger Hitze mehr unternehmen und anschauen zu können.

Palo

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Ganz spannender Reisebericht und tolle Fotos!  :D Bin schon auf die weiteren Tage gespannt!
Gruß

Palo

Lupine

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Guten Morgen,

schön, dass euch auch die neuen Tagesberichte so viel Spaß machen. Danke für euer Lob!
Gerade an der Stelle will ich nochmal hervorheben, dass dieser Reisebericht nach Diktaten geschrieben wurde, die wir dann am jeweiligen Abend auf Band gesprochen haben und die ich erst unlängst abgehört und daraus einen Reisebericht geschneidert habe. Die Diktate sind teils bis zu 45 Minuten lang und besprochen mit so ziemlich allem, was einem noch vom Tag hängen geblieben ist. :lol: Auch zwischendurch, beim Fahren oder bei besonderen Ereignissen, haben wir kurze Diktate verfasst.
Das besondere bei dieser Methode, die Werners Idee war ;) , ist, dass wir die Gefühle so genau festhalten konnten, weil man auch an der Stimm(en)ungs-lage merkt, wie uns ein besonderer Tagespunkt gefallen hat. Ich denke, sonst hätte ich nie so genau aufschreiben können, wie es uns im Death Valley erging... ;)

Zitat
Wo ist denn das Foto mit euch und dem Borg?
Sieht Quark`s Bar so aus wie auf Deep Space Nine? Obwohl ich (mehr oder weniger) auch ein Star Trek Fan bin, habe ich es nie in die Star Trek Experience geschafft.

Also ob Quark's Bar aussieht wie Deep Space Nine, das kann ich dir leider nicht sagen, die Serie schaue ich nicht ;) Es war ein Rondell, ufo-mäßig, auf dem man einmal innerhalb des "Ufos" und einmal in einem äußeren Ring ebenerdig um das "Ufo" sitzen konnte. Es war dämmerig und im Hintergrund liefen Maschinengeräusche des fliegenden Raumschiffs... :lol: Schon ein schönes Ambiente, sehr zu empfehlen, nur das Essen ist natürlich überteuert.
Das Foto mit uns und dem Borg ist leider verwackelt... Werner ist Schuld, und das musste er sich noch eine Weile vorhalten lassen!  :lol:
Also falls du mal wieder in Vegas bist, dann schau mal dort hin, aber nimm dir viel Zeit!

Und noch etwas an alle: Ich werde heute schon wiiieder wegfahren :mrgreen:, und zwar nach Hamburg zum Extremwetterkongress (Pflicht für einen Wetterbegeisterten wie mich ;-) ). Dort bleibe ich bis Freitag Abend und habe natürlich kein Internet, daher werde ihr am Freitag Abend dann zwei Tagesberichte zu lesen bekommen. Bis dann!
Liebe Grüße,
Rike


Charles-Henry

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Hi Rike,
wieso kommt man nicht eher auf diese Idee mit dem Diktiergerät?? Habe vor Jahren eines geschenkt bekommen, damit ich meine Ideen und vor allem meine lustigen verbalen Entgleisungen und Sprüche, direkt auf Band wiederhole. Das hat überhaupt nicht gefunzt, entweder hatte ich das Ding nicht bei mir oder der Spruch, Gag, Witz war bereits ins Nirwana entfleucht.
Bei euren diktaten war ich bisher von genau dem Wortinhalt ausgegangen. Der eine diktiert und der/ die andere hämmert es in den Laptop.
Danke für die Wiederbelebung gewisser Gehirnregionen :|, man nennt es wohl Denken :lol:.
Gab es da nicht mal sonen janz genialen Ausspruch, der sich auf die Entstehung der Menschheit bezieht:

Ich denke, also bin ich, wenn ich nur wüßte was :??

Death Valley mit 104 F ist ja richtig gemütlich gegen Ende der Thermometerscala von 120 F, die wir zwei Tage am Lake Mohave erlebt haben.
Wie heiß es dort wirklich war konnte keiner beantworten, da halt die Thermos bei 120 endeten. Locker 55 ° im Schatten. Der Wahnsinn!

Wo und wann gehts jetzt weiter??????????????????????????????

Lupine

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Guten Abend,

ich bin vor einer Stunde mit dem Zug wieder zu Hause angekommen aus Hamburg und vielleicht hat ja der eine oder andere auf zahlreichen Sendern im Fernsehen/Radio eine Berichterstattung über den Extremwetterkongress (sehr interessant dieses Jahr!) gesehen/gehört, dem dieses Jahr wirklich große Aufmerksamkeit durch die Medien zuteil wurde (Welt, Pro Sieben, NDR, Sat1, N24, ARD, Phoenix (große Livesendung!), ZDF waren so die Sender, die ich vor Ort gesehen habe). Das liegt zum Teil daran, dass dieser neue Bericht über die Kosten durch den Klimawandel dort vorgestellt wurde, zum anderen wohl daran, dass der Klimawandel ein Thema ist, was Geld einspielt...  :lol: Dabei war der Kongress ja ursprünglich für Wetterinteressierte & Experten, die sich für solche Themen interessieren, und weniger um die Öffentlichkeit über den Klimawandel zu informieren. Naja.  :zuck:

However, heute Abend noch werde ich die nächsten zwei Tagesberichte online stellen, allerdings wohl so spät, dass sie erst von Nachtschwärmern oder morgen früh gelesen werden können. ;)
Liebe Grüße,
Rike


Lupine

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Freitag, 17.8. -- Death Valley - Mammoth Lakes

Bereits um 6 Uhr morgens war Werner wach und rumorte im Zimmer herum, so dass wir auch aufwachten. Nachts war mir sehr kalt gewesen, da die Klimaanlage pausenlos auf höchster Stufe gelaufen war, doch zum Aufwärmen brauchte ich nur vor die Tür zu treten (38°C morgens früh). Beim Duschen stellten wir fest, dass es wohl kein kaltes Wasser im Death Valley gibt – kaltes Wasser ist warm, warmes Wasser ist heiß.  :groove: Wir aßen zum Frühstück Müsli in der Morgenhitze, hielten das jedoch nicht allzu lange durch und frühstückten dann doch lieber im kühlen Zimmer zuende. Meine Neugierde trieb mich dann zur Straße, da ich von dort aus einen tollen Blick auf die kurz über den Berghängen stehende Sonne hatte, die durch den vielen Dunst in der Luft auch noch mindestens eine Stunde nach Sonnenaufgang glutrot erschien und alles in ein surreales Licht tauchte, das auch noch 1-2 Stunden lang anhielt. Aber auch die Umgebung trug ihren Teil zu dieser Stimmung bei – Krähen liefen zwischen gakseligen, laublosen Bäumen mit verkohltem Aussehen in der bereits sehr heißen Luft im Staub umher und es war unheimlich still.  :doesig:



So schnell wie möglich packten wir unsere Sachen zusammen, checkten aus, hätten beinahe unsere wichtigsten Sachen (Pass, Geld, Kreditkarten) im Zimmer vergessen, und fuhren dann los. Ironie des Schicksals – wäre uns der Verlust der wichtigen Dokumente nicht früher aufgefallen, hätten wir tatsächlich in dieses Todestal zurückkehren müssen...  :bibber:



Bevor wir jedoch in Richtung unseres Tagesziels weiterfuhren, begaben wir uns zum Zabriskie Point mit seinen bizarren, von der Erosion gezeichneten Sandformationen.

Der Weg zum Zabriskie Point: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-26/CIMG4159.jpg

Auch jetzt noch tauchte die Sonne die Landschaft dort in ein sanftes Licht. Wir waren ganz allein, liefen einen Sandweg zu einer Art Viewpoint hoch und schauten auf eine Landschaft, die noch viel weniger irdisch war als alles, was wir gestern gesehen hatten.



Man hörte eigentümlicherweise selbst kleinste Geräusche wie die Schritte anderer Besucher, die später dazu kamen, oder fahrende Autos aus einer sehr großen Entfernung.



Der Blick auf die Umgebung war wegen des Dunstes etwas eingeschränkt und es war schon wieder ziemlich heiß, doch wir genossen den Aufenthalt trotzdem und fuhren nach einiger Zeit weiter. Bevor wir uns auf den Weg aus dem Tal heraus machten (über Stovepipe Wells), hielten wir noch kurz an der Tankstelle bei Furnace Creek an und machten noch ein paar Fotostopps rechts und links des Weges, besonders faszinierten uns hier die grünen (Kupferoxid?) Steine.

Kleine, geduckte Büschchen: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-26/CIMG4185.jpg

Nach dem Tanken ging’s noch kurz zu den Sanddünen bei Stovepipe Wells (O-Ton: „So richtige Sandwüste, wie sich die naive Ina eine Wüste vorstellt.“), die wir nur aus der Ferne betrachten, da es uns zu warm war, um besonders weit zu laufen.



Als nächstes war also der Weg über die westliche Bergkette zu schaffen – ein ständiges Bergauffahren, da wir ja auf und unter dem Meeresspiegel gewesen waren und nun eine relativ hohe Bergkette (1500 m) überwinden mussten – das Auto schnaufte und klapperte.  :knockout:

Endlose Weite: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-26/CIMG4210.jpg

Aber für eventuelle Notfälle war gesorgt: alle paar Meilen stand ein Schild, gefolgt von einem kleinen Tank mit „Radiator Water“ - Kühlwasser.



Kaum hatten wir die Bergkette geschafft, ging es ständig bergab, hier hatten wir nun die Wahl: entweder Motorbremse mit extrem hohem Benzinverbrauch oder die Scheibenbremsen mit schmorenden Bremsen. Letztlich wurde es eine Mischung aus beiden, während es Kurve um Kurve um Kurve weiter bergab ging...
Als wir dann endlich aus dem Todestal entkommen waren, stießen wir auf die nächsten Salzseen, unter anderem den Dry Owens Lake, an dem hier in der Einöde einige Menschen wohnten. Das wüstige Aussehen, was uns bereits im Death Valley begleitet hatte, wollte jedoch nicht aufhören und ging mittlerweile sogar mir auf den Keks. Kaum hatte man eine Kurve überwunden, folgte die nächste gerade Straße.
So etwas sahen wir Meile für Meile für Meile:

Nur die Farbe der Straße änderte sich: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-26/CIMG4264.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-26/CIMG4290.jpg
http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-26/CIMG4295.jpg

Wieder einige karge Felsen und Berge rechts der Straße, links der Straße Sandverwehungen durchsetzt von Miniaturbüschen, Salzseen, schroffe Steine am Straßenrand, weit und breit kein Baum... Der Father Crowley Point entließ uns dann letztendlich aus diesem kargen Landschaftsbild (mit ein paar letzten Fotos vom Death Valley) in ein langgestrecktes Tal in dessen Westen die Sierra Nevada mit ihren Granitfelsen majestätisch neben uns aufragte mit den obersten Bergspitzen im Dunst. Leider konnten wir so auch keinen Blick auf den Mount Whitney, seines Zeichens höchster Berg der kontinentalen USA, werfen.



In Lone Pine, wo es mittlerweile zur Erleichterung aller wesentlich kühler war, holten wir uns Burger bei McDonalds und fuhren dann weiter. Immer parallel zur Sierra Nevada und in langsam fruchtbarer werdender Vegetation fuhren wir unserem Tagesziel, Mammoth Lakes, entgegen. Den ersten Stopp legten wir bei Manzanar, einem ehemaligen Interniertenlager für japanische Kriegesgefangene während des 2. Weltkriegs, ein. Besonders nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor wurden hier mehrere 100 Japaner und ihre Familien, die eigentlich legal in den USA gelebt hatten, unter schlechten Lebensbedingungen (Wüstenklima und –vegetation, Hitze, schlechte Behausungen) gefangen gehalten. Im Inneren des ehemaligen Schulgebäudes gab es eine eindrucksvolle Ausstellung mit Namen, Umständen und der Vorgeschichte dieser Verhaftungen, die nicht unähnlich der Judenverfolgung im Dritten Reich waren (Diffamierungen etc.). Ein signifikanter Unterschied war jedoch, dass dies kein Arbeits- und Vernichtungslager wie Auschwitz gewesen war, sondern die Japaner dort isoliert in vergleichsweise ordentlichen Häusern untergebracht waren und sogar die Kinder Schulbildung erhielten, die landschaftlichen Umstände des Lagers waren jedoch eher menschenwidrig. Vom Lager selbst war kaum noch etwas erhalten außer des besagten ehemaligen Schulgebäudes, ansonsten konnte man auf einer Dirt Road durch ein Gelände mit Informationstafeln fahren, die zum Beispiel auf die Fundamente von Häusern oder Wachtürme hinwiesen.

Das karge Bild des ehemaligen Manzanar-Geländes: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-26/CIMG4319.jpg

Einen weiteren Zwischenstopp legten wir sowohl an einem Viewpoint auf einen See als auch bei noch einem geothermal aktiven Gebiet ein, in dem ein unschuldiger Bergbach zu einem köchelnden, stinkenden Flüsslein wurde.



Das Gelände war relativ gut abgesichert und das nahe Herangehen sowie das Baden waren verboten, da hier seit 1960 schon 14 Leute umgekommen waren (O-Ton: „Sie wurden gut durchgegart“). Die Verbote waren wohl in den letzten Jahren etwas ausgeweitet worden, da man noch die Reste des ehemaligen Trails sehen konnte, die heutzutage eher marode und zerfressen aussahen. Die Ausweitung der Verbote fanden laut Infotafel aufgrund einer erhöhten geothermalen Aktivität statt, die aber nicht als eine vulkanische Aktivität der Caldera, in der sich die Hot Creek Geologic Site befindet, interpretiert werden sollen.



Wir fuhren anschließend wieder auf die US-203 in Richtung Mammoth Lakes, wo die Temperatur nun bei angenehmen 25°C lag. Dort schauten wir uns als erstes nach einem Motel um und fanden relativ schnell das Quality Inn, in dem uns ein unfreundlicher junger Herr ein Zimmer anbot. Prima! In der Tiefgarage nutzten wir den Trash Container in der Nähe unseres Autos, um es etwas zu entrümpeln und zu säubern, bevor wir dann unser Gepäck aufs Zimmer brachten. Da sich bei mir nach dem Besuch des Death Valley eine unbändige Lust nach Lachs und Bergseen entwickelt hatte, fuhren wir als erstes an den Lake Mary unweit von Mammoth Lakes, um etwas die Beine im Wasser baumeln zu lassen. Auf der Fahrt dorthin konnten wir wieder Mule Deer beobachten und sahen außerdem ein interessantes Verkehrsschild mit lateinischem Wortstamm: (equus – Pferd)  :dozent:



Am See war es schon fast wieder kalt, so dass wir uns etwas drüberzogen und uns auf die Steine am Ufer setzten. Dort diktierten wir etwas, picknickten, beobachteten Hörnchen, genossen die wunderbare Szenerie aus Nadelbäumen, einem glasklaren See und kühler Höhenluft und „ergrünten“ langsam wieder innerlich. O-Ton: „Wir freuten uns darüber, frieren zu können.“





Langsam wurde es uns dann aber zu kalt und wir machten uns auf die Suche nach einem Supermarkt, der auch Lachs verkauft. Gesagt, getan, Lachs und andere Lebensmittel eingekauft und dann zum Motel zurückgefahren, wo wir Abendbrot (Lachs auf Pumpernickel, Apfelsaft, Nektarinen und Cornflakes :-))  aßen und uns umzogen – anzumerken ist hier, dass wir nach über einer Woche wieder lange Hosen rausholten! Anschließend schauten wir uns noch etwas in der Nähe unseres Motels um, schauten dort in ein paar Klamottenläden und kauften nichts, da es eher Provinzläden waren. Wir wurden auch heute wieder ziemlich früh müde und begaben uns daher bald in unser Zimmer, überspielten noch Bilder, schrieben E-Mails und gingen dann schlafen.

Gefahrene Meilen: 236
Trails/Länge: -
Übernachtung/Rating: Quality Inn Mammoth Lakes, 3/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Bergsee; Ina – Bergsee; Werner – Fahrerlebnis, Manzanar
Liebe Grüße,
Rike


Lupine

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Sonnabend, 18.8. -- Mammoth Lakes - El Portal

Nach einer mehr oder minder ruhigen Nacht standen wir morgens gegen 6 Uhr auf, machten uns fertig und packten unseren Krempel zusammen. Dann gingen wir zu unserem continental breakfast, wo es Papp-Pancakes (O-Ton: „Die sehen aus wie Untersetzer, wie Kork-Untersetzer.“), süße Kekse, dünnen Kaffee, Cornflakes und unreife Bananen gab. Anschließend checkten wir relativ rasch aus und fuhren los.  :nixwieweg:



Auf mich wollte keiner hören, so dass wir die 3,22$/Gallon-Tankstellen in Mammoth Lakes verschmähten und schließlich für horrende 3,99$/Gallon in Lee Vining tanken mussten. Anyway, am June Lake vorbei ging es erst einmal in Richtung des Mono Lake – mittlerweile hatte sich die Vegetation seit dem Death Valley wirklich stark gewandelt. Während es dort noch fast vegetationslos war und unterwegs nur niedrige Gräser und anspruchslose Sträucher wuchsen, hatten wir nun eine eher subalpine Vegetation mit Nadelbäumen und höheren, teils blühenden Gräsern. Über eine Schotterstraße erreichten wir den Navy Beach und die South Tufas am Mono Lake, parkten und stellten erfreut fest, dass wir dank des National Park-Passes um den Eintrittspreis herumkamen. Ein kleiner Trail führte uns auf einem Boardwalk durch hohe Gräser nah an die Tufas und das Ufer des des Lakes heran, unterwegs konnten wir viele interessante Dinge auf Schautafeln lesen und trafen auch einen Ranger.



Der erzählte uns, dass der Mono Lake der „kleine Bruder“ vom Salt Lake ist und keinen Abfluss besitzt, so dass sämtliche Zuflüsse ihre Salze und Mineralien in den See transportieren, ohne sie jedoch wieder mitzunehmen. Der Mono Lake ist daher 2,5 Mal salziger und 100 Mal alkalischer als Meerwasser. Auf einer der Schautafeln wurde man aufgefordert, den Finger ins Wasser zu stecken und anschließend zu kosten – es schmeckte tatsächlich sehr salzig und war ziemlich „slippery“.



Das Wort „Mono“ kommt übrigens aus der Sprache dort ehemals ansässiger Indianer und bedeutet „Fliege“ – aufgrund der vielen Alkalifliegen, die an den Ufern des Sees hocken und mit einem ekelig summenden Geräusch gegen den jeweiligen Fuß stupsend auffliegen, wenn man sie stört. Außerdem lernten wir, dass 80% aller kalifornischen Möwen am Mono Lake nisten. Beim Schwimmen sahen die Möwen jedoch leicht lächerlich aus – es wirkte, als hätten sie einen großen Ballon unterm Hintern, da sie immer sehr seltsam nach vorne kippten.  :lachen07:
Der Ranger zeigte uns durch ein Fernglas auch einen Seeadler, der auf einem Tufa sein Nest hatte und gerade seine Beute fraß. Als wir ihm, dem Ranger - nicht dem Seeadler, erzählten, dass wir aus Deutschland kämen, kam eine Unterhaltung darüber in Gang, dass er gerne nach Deutschland und Europa reist (nach „Woarnemundi“ – Warnemünde). Er hatte bei Urlaubern auch etwas Interessantes beobachtet: Europäer würden immer in die USA reisen, um Naturschönheiten zu bestaunen, während Amerikaner Europa besuchen, um zu würdigen, was die Menschheit in ihrer langen Geschichte geschaffen hat – stimmt!
Wir verabschiedeten uns also vom Ranger und liefen die Rundtour des Trails zurück zum Parkplatz, während wir feststellten, dass der Mono Lake wirklich ein sehr „interessantes Environment“ (O-Ton Rike) darstellte mit seinen surrealen Tufas, Salzkrusten, hohen Gräsern und amüsanten Möwen.

Mehr Tufas: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-27/CIMG4465.jpg

Als nächstes fuhren wir dann weiter in Richtung Lee Vining und schon bald bogen wir auf die Tioga Road ab in Richtung des Yosemite NP! Dort ging es gleich mit einer kräftigen Steigung los, vorbei an großen Granitfelsen durch eine alpine Landschaft. Den ersten Stopp legten wir an einem Viewpoint ins Tal ein,

Der Beginn der Tioga Road: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-27/CIMG4488.jpg

der zweite Stopp kam dann am Ellery Lake auf 9538 ft, einem glasklaren, aber eiskalten Bergsee (O-Ton: „Ich hab den Zeh reingesteckt, das hat mir sofort gereicht!!“).  :bibber:


Viele Bergseen: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-27/CIMG4506.jpg

Mittlerweile war auch die Luft durch die Höhe und den Wind empfindlich kühl geworden. Vorbei an alpinen Wiesen mit Creeks und noch einigen Bergseen führte uns die Straße immer höher hinauf, bis wir schließlich zur Entrance Station kamen, die sich auf 3031 m Höhe befand (vermutlich die größte Höhe, auf die uns unsere Reise führte).



Wir bekamen Map, Guide, die NP-Zeitung etc. und fuhren nun ausgerüstet weiter. Die Landschaft ähnelte mit seinen Wiesen, Creeks und Bäumen dem Lassen NP, nur dass hier die Berge aus Granit waren und insgesamt die Landschaft sich in größerer Höhe befand und sich weitläufiger anfühlte. Wir hielten bei einem hübschen, plätschernden Creek an, setzten uns dort auf ein paar Steine und studierten die Infomaterialien des Yosemite NP. Wir entschlossen uns außerdem, den Tag heute eher ruhig angehen zu lassen und ganz gemütlich die Tioga Road zu genießen...  :urlaub:


Ein weiteres Bild des Bergbachs: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-27/CIMG4518.jpg

Den nächsten Stopp legten wir an einem Ort der Zivilisation mitten in der Wildnis ein – den Toulumne („Too-ah-loo-mee“ :-D) Meadows mit einem großen Zelt, in dem ein Store sowie ein Snack-Restaurant zu finden waren. Da wir jedoch noch keinen allzu großen Hunger hatten, schnappten wir uns ein paar Utensilien und liefen zu einem relativ breiten Bergbach im Wald in der Nähe, dem Toulumne Creek, wo wir uns am klaren, kalten Wasser niederließen, etwas mit den Füßen drin wateten, weiter in der NP-Zeitung Bärenwarnungen lasen und uns einfach etwas entspannten (nicht gerade wegen der Bärenwarnungen).

Nach einiger Zeit kam dann aber doch der Hunger durch, so dass wir uns in dem großen Zelt (O-Ton: „Russen-Shop, das sah fürchterlich aus“) Chili, Burger und Hot-Dogs bestellten, was auch wieder seine Zeit dauerte. Im Auto aßen wir unsere leckeren Snacks und fuhren dann weiter.



Der nächste Stop war der zauberhafte Tenaya Lake,  bei dem wir an der Straße anhielten, aber nur zwei Minuten lang verweilten, da die Stelle doch eher suboptimal war – es war windig, die Sonne stach, neben uns war der Durchgangsverkehr und richtig hinsetzen konnten wir uns auch nicht. Wenige Autominuten später kam jedoch eine Abzweigung zu einem zweiten Zugang, wo wir unser Auto dann abstellten und uns inkl. Handtücher auf die ausgedehnten, flachen Granitfelsen am Ufer des Sees setzten und jetzt die Schönheit desselben wirklich genießen konnten.  :daumen:


Der zauberhafte Tenaya Lake: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-27/DSCF3966.jpg

Wir wateten etwas flachen Wasser herum, schossen ein paar Fotos, picknickten und machten Mittagspause. Hier hätte ich noch wesentlich mehr Zeit verbringen können!



Doch wir mussten wieder los, da wir ja noch bis nach El Portal kommen wollten an diesem Tag - und so fuhren wir nach 30 Minuten weiter. Als nächstes erreichten wir den Olmstead Point, an dem man den Half Dome aus einer anderen Perspektive als der vom Glacier Point aus sehen konnte. Dort hielten wir also an und stiegen einen nackten Granitfelsen empor (was wegen der Höhenluft nicht einfach war), um von dort einen noch besseren Ausblick auf das eine Ende des Yosemite Valley, auf die wunderschöne Gebirgslandschaft und den majestätischen Half Dome zu haben.



Die Landschaft war nun dauerhaft typisch „yosemitisch“ – gigantische, nackte Granitfelsen mit windgebeugten, knorrigen Bäumen auf den Felsen und Nadelwäldern in Tälern, zusammen mit blauen Bergseen und –bächen.

Knorrige Bäume: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-27/CIMG4629.jpg

Schließlich machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Auto, wobei ich einen kleinen Stein mit dem Fuß den Hang herunterrollte, der beim Aufprallen auf die Granitfelsen unterschiedliche Geräusche machte, was Aufschluss über die Struktur des Gesteins gab: wir hatten den Eindruck, dass die Felsen im Yosemite nicht massiv, sondern in Schichten übereinander entstanden waren.  :think:



Zum White Wolf Campground fuhren wir danach nur deshalb, weil Toilettenbedarf bestand. Die Straße zum Campground führte jedoch durch tiefsten Nadelwald, der uns schließlich fast wieder wie Urwald vorkam, und als wir am Campground angekommen waren, lasen wir zum ersten Mal im Yosemite auf Schildern von der extremen Trockenheit, die zur Zeit herrschte. Wir begannen zum ersten Mal, uns Sorgen um die schönen Wasserfälle zu machen...
Am Siesta Lake hielten wir auch kurz an, er begeisterte uns jedoch nicht allzu sehr („Ententeich ohne Enten“).

Der Siesta Lake: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-27/CIMG4648.jpg

Auch die weitere Fahrt ins Valley hinab verlief relativ ereignislos, wir fuhren nun durch dichter werdenden, teils auch mit Laubbäumen durchsetzten Nadelwald fast stetig bergab. Nach dem ersten Tunnel erwartete uns zwar nicht der berühmte Tunnel View, wir hielten jedoch trotzdem kurz an und schauten ins Tal. Doch was war das? Ups, wo waren die Bridalvail Falls? Ups, wo war der Merced River? Das mit der Trockenheit auf den Schildern war also ernst gemeint gewesen – der Fluss war nur noch ein Rinnsal, die großen Feslbrocken wirkten völlig deplatziert.  :doesig:



Jedoch wenigstens der Blick auf den Half Dome und El Capitan waren wunderschön... Anschließend schlängelte sich die Straße weiter und weiter ins Tal hinab, durch mehrere Tunnel hindurch, bis wir auf dem Grund des Valleys ankamen. Dort fuhren wir erst einmal ein mehr oder minder große Schleife, um den El Capitan im Abendlicht genauer betrachten zu können. Er ragte majestätisch über den Bäumen auf und wir stellten fest, dass Fotos dieses Größenverhältnis nicht einmal annähernd wiederzugeben vermögen.

Majestätischer El Capitan im Abendlicht: http://i169.photobucket.com/albums/u224/Elli_0991/Tag-27/CIMG4705.jpg

 Bei unserer ersten Runde durchs Valley stellten wir auch fest, dass der Nationalpark in dieser Gegend wenig mit einem solchen zu tun hatte, denn touristisch erschlossener ging es kaum noch. Das Valley selbst wollten wir uns jedoch erst am nächsten Tag genauer anschauen, und so fuhren wir gen El Portal aus dem Park heraus. Als wir El Portal erreicht hatten, sahen wir zuerst ein großes Inn, was aber nicht das von uns gebuchte war, so dass wir weiter durch den Ort fuhren – bis dieser zu Ende war, ohne unser Motel zu beinhalten. Etwas irritiert fuhren wir noch einen halben Kilometer über den Ortsausgang hinaus, konnten jedoch weiterhin nicht die gebuchte Cedar Lodge ausmachen. Also kehrten wir um, um im Inn nachzufragen, ob und wo unser Motel sich denn befinde. Sie jedoch antwortete nur, dass wir nur 7 Meilen über den Ortsausgang hinaus in Richtung Westen fahren müssten, und schon würden wir es erreichen. Unterwegs kauften wir noch einige Dinge fürs Abendbrot in einem kleinen Tante-Emma-Laden ein und fanden dann auch tatsächlich die Cedar Lodge – es war tatsächlich schwieriger als gedacht gewesen, entlang einer einzigen Straße unser Motel zu finden.  :lol: Wir checkten dort ein, nahmen unser schönes Zimmer mit Balkon entgegen und räumten das Auto aus. Als wir fürs Abendbrot unsere Hot-Water-Nudelsuppen zurecht machen wollten, gingen wir zur Mikrowelle in die Lobby, wo wir zwei Französinnen beim Benutzen des Geräts trafen und mit ihnen eine kurze, aber amüsante Unterhaltung hatten: Ina fragte small-talk-like „Does it work?“ (die Mikrowelle meinend), worauf die beiden Damen in Ermangelung von ordentlichen Englischkenntnissen „Burrito!“ antworteten, da sie wohl gerade einen Burrito aufwärmten. Nach weiterer höflicher Unterhaltung brachen wir außerhalb der Lobby in schallendes Gelächter aus...  :lachen07: :lol: :lachen07:
Den Abend verbrachten wir diktierend und essend auf unserem Balkon und gingen relativ früh schlafen.   

Gefahrene Meilen: ???
Trails/Länge: South Tufas Trail
Übernachtung/Rating: Cedar Lodge El Portal, 4/6 Punkte
Highlight des Tages: Rike – Tenaya Lake & Berglandschaft; Ina- ???; Werner – Fahrgefühl, Mono Lake
Liebe Grüße,
Rike


Lupine

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Guten Morgen,

habt ihr die Sommerzeitumstellung gut überstanden? ;-)

Bevor ich den nächsten Tagesbericht online stelle, wollte ich mal fragen, ob ihr überhaupt noch dabei seid, liebe Mitfahrer... oder haben euch meine ständigen kurzzeitigen Abwesenheiten so verschreckt? :mrgreen:
Gebt doch mal Laut!  :whistle:
Liebe Grüße,
Rike


Willi

  • Gast
Guten Morgen,

habt ihr die Sommerzeitumstellung gut überstanden? ;-)

Bevor ich den nächsten Tagesbericht online stelle, wollte ich mal fragen, ob ihr überhaupt noch dabei seid, liebe Mitfahrer... oder haben euch meine ständigen kurzzeitigen Abwesenheiten so verschreckt? :mrgreen:
Gebt doch mal Laut!  :whistle:

Laut!


Hi Rike,

mußte noch Euren letzten Tag lesen.

Natürlich bin ich immer noch dabei, einen so schönen Bericht laß ich mir doch nicht entgehen.

Ganz herrliche Bilder von der Tioga-Road. Ist jetzt sicher schon über zehn Jahre her, als wir dort das letzte Mal waren. Nach Deiner tollen Schilderung glaube ich, daß wir da bald mal wieder hinmüssen.  :)

miike

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Ich bin auch dabei  :D Tolle Berichte!