10.05.2006
Page – Smokey Mt. RoadDie Plattfussgeschichte hat uns zwar sehr nachdenklich gemacht, ob es mit diesem Auto und insbesondere seinen Reifen Sinn macht, weiterhin Back Roads zu fahren, aber wir wollen es doch. Das ist schließlich der Zweck dieser Reise. Also steht die Smokey Mt. Road auf dem Programm. In der Rangerstation Big Water erkundigen wir uns nach dem Straßenzustand. Er soll o.k. sein. Die ersten Meilen sind auch voll easy. Dann kommen wir an eine Weggabelung mit einigen Hinweisschildern. Unter anderem ist von einem gewissen Kelly die Rede, der einen vor uns liegenden Anstieg eingerichtet hat. Keiner hatte sich getraut. Kelly setzte sich in seinen Grader „and he did the Job“. Die Stelle heißt jetzt Kellys Grade.
Wenig später hat die Flachlandtour ein Ende und wir stoßen auf eine vor uns liegende Wand aus Fels und Sedimenten. Die Straße führt tatsächlich hier hoch. Das muss Kellys Werk gewesen sein. „And he did a Super Job.“ Kelly bringt uns auf ein Hochplateau mit herrlichem Rückblick auf die Gegend, aus der wir gekommen sind.
Wir sind gespannt, wie es weitergeht. An einen Plattfuß denken wir nach diesem tollen Erlebnis nicht mehr.
Die Straße führt Meile um Meile über das Plateau. Es gibt keine Ausblicke, keine Fernblicke, nichts, außer dieser immer schlechter werdenden Straße. Dann neigt sich das Gelände. An Gefäll- und Steigungsabschnitten wird uns wieder angst und bange um unsere Reifen. Es ist teilweise sausteil und steinig. Teils geht es über glatte Felsplatten mit ziemlich hohen Stufen. Die schafft unser SUV ohne Probleme – jedenfalls bergab. Ob solche Stellen auch noch bergauf zu nehmen sind?
Die Sorgen erweisen sich als unbegründet. Alle besonders heiklen Stellen führen bergab. Die Fahrt dauert weit länger als erwartet, bis wir eine Stelle erreichen, an der wir uns für eine Weiterfahrt bis Escalante, eine Querung zur Hole in the Rock Road oder für eine Rückfahrt über die Croton Road (Nr. 340) entscheiden können. Nach ausgiebiger Pause mit mehrfacher Umentscheidung entscheiden wir uns für die Rundfahrt über die Croton Road. Schlimmer als bisher kann es nicht werden, und die Reifen haben schließlich bis hierher gehalten.
Anfänglich akzeptabel, wird der Straßenzustand immer schlechter. Mehr als 10 bis 15 Meilen sind auf den besseren Abschnitten kaum drin. Oft ist Schritttempo oder weniger angesagt. Auch landschaftlich bekommen wir keine Entschädigung. Der einzige Vorteil dieser Tour ist, wir können andere davor warnen.
Endlich senkt sich die Straße in Richtung der Gegend, aus der wir gekommen sind und ermöglicht wunderschöne Ausblicke auf die weite Lake Powell Umgebung. Nach vielen Fotostopps erreichen wir und unser Auto endlich, endlich wieder wohlbehalten die Ebene.
Wir möchten noch vor Sonnenuntergang zum Alstrom Point. Das dürfte zeitlich kein Problem sein. Wie haben nur noch 20 Meilen bis dahin und jetzt sind wir im Flachen. Doch weit gefehlt: Die unzähligen Mini-Washs, die schon bisher die seltene freie Fahrt mit ihren V-förmigen Einschnitten abrupt unterbrachen, feiern hier ein nie erlebtes Stelldichein. Alle paar Hundert Meter gibt es eine mehr oder weniger ausgeprägte Rinne, die nur in Schaukeltechnik überwunden werden kann. Als wir den Abzweig zum Alstrom Point erreichen, zwinkert uns die Sonne schadenfroh ein letztes Mal zwischen zwei Bergspitzen zu.
Wir fahren also direkt nach Page zurück; denn es wird gleich dunkel werden. Die Straße ist jetzt zwar wesentlich besser, aber die Mini-Washs haben uns mächtigen Respekt eingeflößt. Und einen Achsenbruch möchten wir nicht riskieren, wenn wir in der Dunkelheit solch eine Pipi-Rinne übersehen.
Ohne Schaden erreichen wir Page. Schön, dass die Reifen gehalten haben. Dass mit dem Platten war wohl Anfängerpech.