23.05.2006
Farmington – HolbrookDa uns der Sturm weiter nach Norden getrieben hat, als wir eigentlich wollten, lassen wir das Chaco Culture NM für kommende Reisen übrig und fahren zu den nahen Aztek Ruins. Für 2 * 5,00 $ Eintritt dürfen wir uns die Reste der ehemaligen Siedlung ansehen.
Das nächste Hauptziel unserer Reise ist Sedona. Für einen Tagesrutsch ist es dorthin zu weit. Wir werden in Holbrook Zwischenstation machen. Dadurch bleibt uns genügend Zeit für die Bisti Badlands an der SR 371 zwischen Farmington und der I 40. Das Wetter ist inzwischen wieder angenehm warm geworden. Trotzdem fehlt uns die rechte Lust zu der kilometerlangen Wanderung ab dem offiziellen Trailhead. In altbewährter Manier schauen wir uns im
Street Atlas USA an, was es in der Gegend so an Wegen gibt. Die gibt es offenbar reichlich.
Dort, wo sich die SR 371 in das von oben betrachtet sehr unattraktiv wirkende Bisti-Gebiet absenkt, nehmen wir gleich die erste Straße links. Ein großes Schild weist darauf hin, dass dieser Weg zu einer Kirche führt. Schon nach wenigen Meilen gelangen wir in eine faszinierende Landschaft, deren Reiz uns nicht mehr loslassen wird. Regen und Wind haben dem weichen Stein und den noch weicheren Sedimenten die unterschiedlichsten Formen gegeben. Nur wenige Schritte vom Auto weg sind wir inmitten dieser faszinierenden Landschaft.
Davon wollen wir mehr und fahren an der Kirche vorbei in Richtung des offiziellen Trailheads. Die Straße ist an einer Stelle stark ausgewaschen, aber Goldy schafft die Auswaschungen in bewährter Schaukeltechnik mit Bravour und den folgenden Wash mit kurzem, kräftigen Anlauf und einem abschließenden kleinen Freudensprung. Wenig später verwehrt uns ein hoher Zaun die Weiterfahrt: „Road closed“.
Gut, dann müssen wir eben durch den Wash zurückhüpfen und an anderer Stelle unser Glück versuchen. Schön, dass die für den Zaun und das Schild Verantwortlichen uns noch den Spaß mit den Ausspülungen und dem Wash gelassen haben. Nahe liegend wäre gewesen, die Straße vor den Ausspülungen zu sperren und nicht dahinter. Aber vielleicht haben sie nicht damit gerechnet, das jemals jemand aus der anderen Richtung kommt.
Wir umrunden die Kirche noch einmal und folgen einigen Autospuren ins freie Gelände. Was die können, kann Goldy auch. Bereits nach wenigen Hundert Metern stehen wir einer Schar weißer Männchen, Weibchen, Geister, Gnome und manchen Skulpturen aus der Tierwelt gegenüber. Im leichten Terrain krabbeln wir in dem Gelände herum und entdecken mit jedem beliebigen Blick in jede beliebige Richtung interessante Formationen.
„Da! Ist das nicht Nofretete?“ Klar, aber als alte Frau, sie hat ja offensichtlich keine Zähne mehr!“ „Und hier: Ein kleiner Schlosshof mit verspielten Mauern und einem offen stehenden Tor. Komm, lass uns einmarschieren!“
Irgendwann trennen wir uns dann doch und fahren auf der Suche nach weiteren Entdeckungen ein Stückchen weiter. Prompt landen wir auf der anderen Seite des Zauns, der uns vorhin den Weg versperrt hat.
Versteinerte Bäume soll es in den Bistis geben. Die wollen wir auch noch sehen. Es dauert nicht lange, da werden wir auch in dieser Beziehung fündig und verlassen, etwas überheblich am Trailhead vorbeifahrend, das Gebiet. Wenn möglich ziehen wir nämlich das bequeme Autowandern der anstrengenden Wander-Variante vor. Wir sind nämlich nicht so die Fußgänger unter den Wanderern.
Wir erreichen die Interstate 40 zwischen Grants und Gallup. Hier war ich noch nicht und bin überrascht, über die landschaftlich ausgesprochen schöne Gegend mit viel rotem Sandstein und frischem Grün. Das hätte ich so erst in Sedona erwartet.