Bereit für eine weitere Dosis Yellwostone?
Hier kommt sie:
22.1.13Auf der Fahrt in den Park blockierten bei Sonnenaufgang ein paar recht solide Hindernisse die Straße.
Die ganze Herde hatte bei der Kälte scheinbar keinerlei Lust auf Bewegung und ließ sich selbst von dem riesigen Snow Coach nur sehr widerwillig und langsam von der Straße drängen.
Nach der täglichen Pinkel-Rauch-Kaffee-Pause bei Madison Junction sind wir nach Norden abgebogen Richtung Norris Geyser Basin. Dort haben wir den ganzen Vormittag verbracht und sind einzeln oder in Grüppchen umhergewandert und haben uns an den tollen Motiven erfreut.
Mich faszinieren immer wieder die unterschiedlichen Färbungen der Bakterienrasen und die Muster , die sie hinterlassen.
Aber auch die Kombi aus Baumrinde und Schnee kann ganz fotogen sein.
Besonders stimmungsvoll wurde es immer dann, wenn der Wind einmal den Dampf beiseite wehte und gleichzeitig die Sonne durchkam.
Nachdem sich alle wieder versammelt hatten und im und am Bus ihr Lunchpaket verdrückt hatten, ging es langsam wieder zurück. Bei Beryl Springs sind wir ausgestiegen und zur Abwechslung mal eine Stunde die Straße herunter gelaufen und haben dabei die Sonne genpossen bei angenehm warmen -8°C.
Besonders gut hat mir diese Formation gefallen. Sieht für mich ein bisschen aus wie Abe Lincoln
Bei Madison Junction gab es erneut Kaffe, Zigaretten und ein stilles Örtchen. Dann ging es wieder auf die nachmittägliche Jagd nach Tieren entlang des Madison River. Und an diesem Nachmittag waren wir recht erfolgreich.
Zuerst konnten wir eine ganze Weile 3 Coyoten beobachten, die sich miteinander und mit diversen Raben und Elstern um die Überreste eines Elkkadavers balgten, den in der Nacht zuvor ein Wolfsrudel erlegt hatte.
Leider war der Ort des Geschehens recht weit entfernt. Aber es war trotzdem ganz lustig zu sehen, wei sichj die Coyoten immer wieder gegenseitig zu verjagen versucht haben, ohne dass einer der drei aufgegeben hätte.
Dann sind wir auf der Suche nach einem Luchs zu Fuß ein Stück am Madison River entlang gelaufen. Hier (in der Nähe der Nine Mile Bridge soll man ab und an einen sehen können. Sie lauern am Fluss auf ihre Lieblingsbeute – unvorsichtige Wasservögel.
Wir habe uns die Augen aus dem Kopf gestarrt, ohne etwas interessantes zu sehen außer ein paar Schwänen. Unser Guide ist dann zurück zum Snowcoach gelaufen, um das Teil ein Stück weiter zu fahren, wo wir dann wieder zusteigen sollten. Und während wir am Ufer standen und nichts gesehen haben, hat er im vorbei fahren einen Luchs im Unterholz auf halber Höhe der gegenüberliegenden Hügel entdeckt. Ich brauchte dazu das Tele und habe selbst damit noch eine Weile gesucht, nachdem er mir gezeigt hatte, wo ich hinschauen soll. Wahnsinn, was für einen Blick für Tiere er hatte!
Der Luchs tat uns tatsächlich den Gefallen, langsam, die Böschung bis zum Wasser hinunter zu laufen und dort in schönstem Abendlicht für uns zu posieren.
Da hat er ihn entdeckt und das Bild ist immerhin mit einem 500er Tele gemacht. Er hat ihn mit bloßem Auge gesehen.
Dann verschwand der Luchs kurz hinter einem Felsen, kam aber zum Glück bald wieder auf der anderen Seite zum Vorschein.
Und weiter ging es runter Richtung Wasser.
Dort hat er sich einen Baumstamm als Beobachtungsposten ausgesucht.
Einfach der Wahnsinn! Insgesamt haben wir mehr als 90 Minuten mit dem Luchs verbracht und ich habe jetzt ungefähr 200 Bilder von ihm auf der Platte
Das war sicher die schönste Tiersichtung, die ich bisher in den USA hatte und eine der schönsten überhaupt. Mein erster Luchs und gleich bei solch perfekten Verhältnissen. Klasse!
Ach was soll's, ein Bild muss noch sein
Ein Stück weiter sind wir noch auf eine Gruppe Elks gestoßen aber nach dem Luchserlebnis konnte sich niemand mehr so richtig dafür begeistern.
In der Dämmerung waren wir zurück beim Hotel und ich musste natürlich schnellstens die Bilder auf meinem PC sehen, um festzustellen, ob sie auch wirklich scharf sind. Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dass alles in Ordnung ist, konnte ich beruhigt essen gehen.