11.05.2022 – die Anreise vor der AnreiseEs besteht für die USA am 11.5. anno 2022 immer noch Testpflicht und so ist es bis einen Tag vor
dem Flug spannend. Wir haben unsere Kontakte die letzten Tage so gut es geht reduziert, aber durch
den mit dem Umzug verbundenen Verkauf eines Kleiderschrankes geht auch der Abbau sowie die
Geldübergabe mit den Käufern einher. Patrick hat (natürlich ohne Maske) beim Abbauen geholfen.
Auch die (jetzt) Ex-Nachbarn wollen uns zum Abschied herzen und die Wohnungsübergabe 4 Tage
vor der Reise hat 2 Kontaktpersonen mehr zur Folge und führt zu Sorgenfalten bei mir.
Nun ja, 8 Uhr am Mittwochmorgen am Rewe-Parkplatz, ab in den Container und 20 Minuten später
durch die Wohnung tanzen. Nie war negativ so positiv.
So sah meine Planung aus:
Der Esel inkl. neuem Rucksack
Wir frühstücken bei schönem Wetter auf der Terrasse und ich checke für den Flug nach Amsterdam
ein. Ja, wir fliegen im Staat der Meisjes und der Holzschuhe ab und dafür gibt es einen ganz profanen
Grund: Moneten, Mücken, Mäuse oder schlichtweg Geld!
Ich hatte mal vor vielen Monden einen Eco-Flug mit Swiss von Stuttgart nach San Francisco gebucht.
Geplant war dieser für April 2020. Dann kam dieses Ding mit den vielen Shrek-Hörnern, das auf den
Namen Corona hört.
Also beim ersten Mal noch voller Hoffnung auf Silvester 2020 umgebucht – Fehlanzeige!
Dazwischen gab es –trotz gar nicht möglicher Einreise- einen Schnapper: Business-Flug ab
Amsterdam bis nach Vegas für den schmalen Aufpreis von 1000 Euronen – für 2 versteht sich. Die
Umbucherei war ja in Covid-Zeiten relativ problemlos.
Und so habe ich nach der Verschiebung in den Juni 2021 (wir alle wissen, daß das auch nicht
stattfinden konnte) die Chose mal ganz pessimistisch fast ein Jahr für Mai 2022 weitergeschoben.
Und das hat – wie Ihr diesen Zeilen entnehmen könnt – ja auch funktioniert.
Meine Idee den Abflugort zu ändern bzw. die kurzen Hopser von Amsterdam nach Zürich und am
Ende von Zürich nach Amsterdam wegzulassen, stießen beim Swiss Service Center auf wenig
Gegenliebe. Das Weglassen hätte doch sage und schreibe 2000 Euro (wieder pro Person) Aufpreis
gekostet. Also nee, lass mal…
Ich laboriere ein wenig mit der Anreise nach Amsterdam.. Zug? Oder fliegen? Mit Lufthansa oder
doch KLM? Schlußendlich entscheide ich mich ob der Flugzeiten für die An- und Abreise mit dem
Kranich und zwar jeweils einen Tag vorm USA-Flug bzw. nach der Rückkunft.
Puh… jetzt habe ich aber –typisch für mich – sehr weit ausgeholt.. Aber damit seid Ihr auch
allumfassend informiert.
Nach Frankfurt gelangen wir mit dem eigenen PKW. Ich habe per Frübucher-Spezial einen guten Kurs
für das Parkieren von etwas mehr als 3 Wochen bekommen. Ebendieses gestaltet sich aber
schwierig. An der Einfahrt ist der QR-Code zu scannen und auf dem anvisierten Parkdeck sollten lt.
Anzeige auch noch 3 Plätze irgendwo zu finden sein. Leider ist parken in deutschen Parkhäusern
äußerst schwierig.. zumindest für manche und so finden wir uns schneller im Ausfahrtsbereich
wieder, als so mancher 9-Euro-Ticket sagen kann. Kommt man hier nicht nochmal auf eine andere
Ebene?
Nee – leider nicht. Der Hase ist genervt und ich bin ratlos.. ebenso, wie der Junge von der
Parkhausbetreiber-Gesellschaft. Da ist der Mann am Infoknopf vom Parkautomat schon hilfreicher..
wir können mit dem QR-Code einfach wieder raus und nochmal reinfahren. Ich hatte Bedenken, daß
er dann irgendwie ungültig ist.
Auf Nachfrage meint er auch… „ja P1 und P2 sind voll.. viel los heute..“ (ach Nee).. aber P3 hat auf
Ebene 12 (so kurz vor der internationalen Raumstation ISS) noch ein paar freie Plätze. Und ja, wir
kriegen tatsächlich einen Parkplatz und rollen zum Check-In. Die Gepäck-Anhänger selbst
ausgedruckt, die Koffer eigenhändig aufs Band gehievt und sich selbst abfingern.. ach nee, die
Sicherheitsbeamten wollen auch was tun.
Wir haben noch ein bisschen Zeit und da könnte ich doch schonmal für den Swiss bzw. Edelweiss-Flug
morgen früh einchecken. Alle Daten reingehauen (Test, Impfzertifikat, Pass-Nummer..) und….
Wiedennwodennwasdenn? Patrick hat kein ESTA? Siegessicher und vollkommen souverän ziehe ich
mein bereits leicht verknittertes Blatt aus meiner Tasche, auf dem ich die Nummer und das
Ablaufdatum notiere…. ESTA GÜLTIG BIS 8.3.22 prangt es mir da entgegen.
Mir wird heiß und kalt… reicht die Zeit noch? Wird das Heimatschutzmuseum..ääähhh – ministerium
noch rechtzeitig die Genehmigung erteilen? Es sind weit weniger als 24 Stunden bis zum Flug. Aber
einen Versuch ist es wert. Ich hacke die Daten ein und bis zum Entern unseres Fluges mit dem
Bombardier aktualisiere ich hektisch im Sekundentakt die Homepage von Homeland Security…
„pending“ (ausstehend). Im Flieger bin ich den Tränen nahe.
https://up.picr.de/43808047vm.jpgUnd frei nach Onkel Frank in „Kevin allein zuhaus“ bemerke ich, daß ich meine Reisestrumpfhose
vergessen habe, was Patrick irgendwie so gar nicht tröstet.
Ich gehe im Geiste schonmal das Worst-Case-Szenario durch.. Flug verschieben? Geht das
überhaupt? Macht das die Airline bei eigener Blödheit? Und was kostet es?
Ohne den Hasen fliegen? Mein ESTA ist schließlich noch gültig..
In Amsterdam raus aus dem Flieger und übers Rollfeld .. beim Eingang zur Fußgänger-Brücke wartet
wieder ein Filmzitat. Ein grosser Ziegelstein hält hier die Tür offen. Erinnert mich an Hangover.. „stell
was an die Tür..“
Und kalt ist es hier *brrr*.. Dafür finde ich den holländischen Ausdruck für Mundschutz – Mondkapje
– sehr charmant und ich nutze ihn die folgenden Tage gern und oft. Schade eigentlich, daß die
Mondkapje verplicht ab Montag vielerorts Geschichte ist.
Der Shuttle zum Ibis Styles lässt auf sich warten.. na ja, fährt halt nur einmal pro Stunde.
Aber alles egal, denn im Hotel erblicke ich in meinem E-Mail-Postfach die Mail der ESTA-Behörde und
checke gleich den Status „APPROVED“!! Puh – eine Million Steine kullern von meinem Herz.
Das Ibis ist –wie der Name verrät – stylish und das Restaurant einladend. Also vertilgen wir hier ne
Pizza, trinken lecker Wein und sind happy.
Auch wenn Patrick mich ab jetzt nur noch Esta nennt. Noch den Time-Table vom morgendlichen
Shuttle-Bus gecheckt. Wir wollen ja beizeiten in die Lounge.
Wecker gestellt für 4.30 Uhr – Check.
Gute Nacht nach einem bereits jetzt ereignisreichen Tag.