04. Mai 2010 von Needles zum Großen Loch Google Karte Gefahrene Meilen: ca. 226
Geradelt: 8,4 Meilen Holla, das war kalt heut Nacht! Dagegen tobte ja in Kanada die Hitzewelle. Seid heute Nacht läuft nun die WoMo Heizung auf 65°F durch und die beiden Wechselwolldecken kommen mit aufs Bett. Macht dann 4 Stück und das ganze schön gestopft.
Erst mal raus in die Sonne und eine dampfen zum warm werden. Der Himmel zeigt sich im strahlensten, wolkenlosen Blau. Dann geh ich zum Office um nach Toilettenchemie zu schauen. Ich suche was bestimmtes, das haben sie hier aber nicht. Das führt letztendlich dazu, dass wir gar nichts kaufen. Stinken tut’s so oder so manchmal, der chemielose Geruch ist uns angenehmer. Nein keine Panik auf der Stintanic, das fällt nur ab und beim Fahren auf, wenn das alles schon durchgeschüttelt wird und das Seitenfenster offen ist. Und gegen zugeschissene Sensoren hilft es auch nicht.
Dafür gibt es nun den ultimativen Tipp: Eine Dose Pepsi, Cola oder was auch immer. Die hat genau die richtige Länge um zwischen Spülhebel und Wand geklemmt zu werden. Nach dem Leeren des Blackwatertanks wird nun der Tank mit klarem Wasser geflutet, während man draußen sitzt. Hört man es über den Überlauf plätschern, stellt man ab, ein wenig einweichen lassen und dann wieder ablassen. Und? Clean. Geht natürlich nur auf dem Campground am Full Hookup, keine Ahnung was die Wasserpumpe macht, wenn die 30 Minuten läuft. Danach melden die Sensoren jedes Mal Empty. Mit Chemie gelang uns das nie. Bevor wir abgeben praktizieren wir das und packen derweil.
Aber ich schweife ab. Beim Verlassen des Office meint die nette Dame ob ich von der Site 50 bin? – Yes! – Ich hätte zuviel bezahlt und gibt mir $3 zurück. Nett, aber ich bin mir schon sicher das richtig errechnet zu haben. Wegen dem Internet? Durchaus möglich.
Auf, auf, wir haben uns letztes großes Stück zu fahren, aber erst noch mal ein Banküberfall. Das hat gestern so gut geklappt, das probieren wir gleich noch mal. Auch in Needles gab’s keinen Widerstand und $600 gingen wieder in unseren Besitz über. $3 Gebühr stand da noch. Frechheit, nie wieder ATM von der Bank of America, aber ich hatte keine Lust eine andere zu suchen. Getankt wurde dennoch mit Karte. Bezahlt wurde drinnen mit KK, mit dem $75 Limit wäre der Tank nicht voll geworden. Knappe 24L, scheint tatsächlich weniger zu brauchen.
Nun noch frisches Brot und dann sollte uns Lydia auf dem kürzesten Weg über Oatman zum Großen Loch bringen. Hey, den Kürzesten Weg, nicht den niedrigsten, durch dieses Kannichenbauloch passen wir nicht durch. Alles muss man selber machen.
Wir überquerten den Colorado und fuhren wieder über ein altes Stück Old 66 bis Lydia meinte: Rechts! Hier? Na da bin ich ja gespannt wo sie her will. Nach 3 Meilen wurde aus Teer Gravelroad und zusehest schmaler. An einer Abzweigung schaute ich nach wie weit denn noch, nee, nee junge Dame, bis Oatman fahr ich nicht auf dieser Abtreibungsstrecke weiter, zudem auch nix zum abtreiben an Board ist. Also retour und da auf der Strecke kein Schlagloch war auf einem Washboardlosen Stück kräftig Gas gegeben um über das Washboard drüberzufliegen. Wenn man die Strecke kennt geht das ja.
Endlich Oatman. Und endlich mal in Sonne von der richtigen Seite. Auch ein Grund warum ich unbedingt noch gestern bis Needles wollte. Endlich mal morgens in Oatman sein.
Da die Banken immer so kleinlich sind, probieren wir es hier mal mit einem Postkutschenüberfall. Was? Ach ja. Stimmt. Es gibt keine Postkutschen mehr. Nun gut dann eben Reisebusse. Die Gang haben wir schnell beisammen
Und der Bus kommt auch schon bald. Klappt ja prima, wenn hier her nicht immer das Problem mit dem Teilen wäre.
Letztlich wurden wir uns doch einig. Nun hatten wir genügend Bargeld für den Rest der Reise. Über den Sitegreaves Pass folgen wir der Old 66 nach Kingmann und weiter über die I-40 nach Williams. Nach einem Tankstop in Williams an einer uralt Tankstelle von vorm dem Krieg, dem ersten, wurden wir vom Urgroßvater bedient. Nur bares ist wahres, Recht hat er, dafür ist es auch die billigste Tankstelle am Ort.
Eine Stunde später staunen wir Bauklötze als wir den neuen Parkplatz am Matherpoint sehen. Gibt es hier was umsonst? Ist hier demnächst Willd, Wild West EXPO? Die Straße führt nun um den Platz herum, der alte Straßenverlauf wird Pampa. Am CG Eingang zahlen wir unseren reservierten Platz für 2 Nächte, als wir fahren ist hinter uns eine Schlange.
Und nun keine Müdigkeit vortäuschen, es ist früh ab Nachmittag, auf zum Yaki Point, aber mit dem Radl bitte. Stativ kommt samt Wasser in die Satteltasche von Frau, Kamera wird bei mir verstaut. Dann geht’s im Sausewind den Berg runter, um dann die restlichen Meilen stetig bergauf zu fahren. Aber harmlos. Dann endlich nach Jahrhunderten wieder am Yaki Point. Es geht nur noch zu Fuß, Rad oder Shuttlebus. Nachmittags um diese Zeit (16Uhr) ist hier am Point nichts los, man ist fast alleine, fast, denn der war auch hier:
Herrlich, Hörnchen auf Sight Seeing Tour.
Wir kraxeln etwas durchs Unterholz zu diesen Bauklötzen des Teufels.
Dann schwingen wir uns wieder aufs Rad und düsen zum Trailhead des Kaibab Trails. An der Abzeigung müssen wir hart in die Bremsen steigen, nicht nur um die Kurve zu kriegen, nein um zum stehen zu kommen, mitten in einer Deer Herde. Aus dem Auto, ja selbst auf einem Parkplatz ist das was ganz anderes, wenn man plötzlich allein zwischen diesen auf einmal so großen Tieren steht. Wir waren so verblüfft über den Anblick, die wohl auch. Wir beäugten uns gegenseitig misstrauisch, ans filmen dachte ich nicht, wir fanden es einfach herrlich.
Langsam trotteten sie dann weiter in den Busch und wir rissen uns los um die letzten Meter zum Trailhead zurück zu legen. Dort hockten wir uns in die Sonne und ließen Seele baumeln.
Aber es hilft nichts, im Hellen wollten wir zurück sein, nach dieser Begegnung der dritten Art erst recht.
Herrlich der Rückweg, im Sauseschritt abwärts und den kleinen Anstieg zum Platz wieder hoch. Dort entfachten wir das Feuer für unsere Steaks, die zuvor per Generator aufgetaut wurden. Wir vergessen immer, das Fleisch rechtzeitig zum Auftauen herauszulegen.
Gegessen wird drinnen, mit Untergang der Sonne wird es wieder frisch, aber selbst mit Sonne waren es keine 25°C gewesen.
Als schön zudecken heute Nacht, nicht das mir einer krank wird.