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Autor Thema: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai  (Gelesen 30466 mal)

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BigDADDY

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #60 am: 11.08.2010, 12:39 Uhr »
Sei gegrüßt Ilona,
meine einzig verbliebende Mitreisende

Bin doch immer noch dabei!!!
Reducing Truck Traffic since 2007!

Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #61 am: 11.08.2010, 14:46 Uhr »
09. Mai 2010 Im Kabelkanal und unter der Tierhaut
 
Gefahrene Meilen: 14
Gelaufen: reichlich
 
 
Nach dem üblichen allmorgendlichen Prozedere, Wetter (sonnig), Cola(frosty) und Zichten(qualmend) brachen wir unsere Zelte ab, machten uns auf den langen und beschwerlichen Weg  (2 Meilen)zur Paria Contact Station und parkten wieder an gleicher Stelle. So gehört sich das. Hier tobte heute morgen der Bär. Chancenlos. Egal. Bürokram war ja schon gestern erledigt. Aus der gutsortierten Ablage wurde mein Gekritzel von gestern gezogen und mit einer neuen Nummer versehen. Nix mehr mit 2 Nummern beim zweiten Versuch und 10 Nummern beim zehnten, nur noch eine. Klar hat sich mal wieder jemand beschwert, was auch sonst. Doch was war das für ein komischer Wetterbericht für morgen? Bedeckt, regnerisch und kalt. Heute noch sonnig 75°F, aber nachmittags gusty!
 
Aufgrund der versammelten Massen sollten dann bis 9 Uhr, Utah Time, alle bis auf eine Person je Los den Raum verlassen. 73 Leute sind es insgesamt. Interessant, gestern waren es die gleichen Zahlen, nämlich 37. Fast pünktlich suchte sich um kurz nach 9 Uhr die erste Bingokugel ihren Weg zum Ausgang und erfreute Gruppe 1 mit 2 Permits.  Und wieder rollte eine Kugel und Gruppe 2 nahm glücklich ihre 2 Permits in Empfang. Erneut rollten die Kugeln und über eine freute sich Gruppe 3 ganz besonders. Noch 4 Permits übrig.
Gruppe 4 war eine Einzelperson genau wie Gruppe 5. Verbleiben 2 Kugeln. Und wieder wurde neu gemischt, Kugel, Kugel komm rüber, rien ne va plus oder so >>> 27 – das ist meine.  :thumbsup: Schwein gehabt. Glückwunsch schalte es hinterrücks in Deutsch zu mir rüber. Danke, Danke sehr. Das Siegerfoto gibt es hier.(Scrollen!)
 
 
Das Prozedere der Permitausstellung dauerte gefüllte Tage, in Wahrheit aber doch nur 30 Minuten. Mit der Bestätigung, Nächtigen am Wirepass Trailhead erlaubt, machten wir uns auf den Weg zu diesen. Wieder über die HRVR, diesmal etwas fixer, man kennt sich ja jetzt aus. Als wir am TH Parkplatz eintrudelten, war natürlich zu dieser späten Stunde alle Plätze für unsere Größe belegt. Oberhalb auf einem Hügel schien noch Platz zu sein, aber immer stand die Karre schief. Als ich ihn nun endlich in beiderseitigen Einvernehmen geparkt hatte, fuhr unten das erste Auto von dannen und machte meinen Wunschparkplatz frei. Passt wackelt und hat Luft, so hatte ich mir das vorgestellt. Ja was wollen wir hier denn schon heute, wir dürfen doch erst morgen surfen? Während Frauchen unser Wasser auf Eis legt hol ich schon das Permit für den heutigen Tag, nämlich für Wirepass und Buckskin Gulch. Macht $6 pro Nase und Tag. Auf gehts.
 
Anfangs der gleiche Weg wie zur Wave. Zuerst die HRVR überqueren, dann am Wash entlang zur "Messstation".  :D  Quer über den ganzen Wash, von „Bergrücken“ zu „Bergrücken“ zieht sich ein Zaun. Wohl ursächlich dafür gedacht Zweiradfahrer abzuhalten, hat er wohl insgeheim noch einen anderen Zweck, denn wir hier nicht durchpasst, bleibt später stecken.  ; ( Also, unbedingt Handgepäckgröße beachten.
 
 

 
Endlich, als wir hier stehen ist es bereits 11:30 AZ Time. (Wir haben unsere Uhren nie umgestellt) Wir folgen den Wash gut eine geschätzte dreiviertel Meile bis wir zur ersten slotähnlichen Verjüngung kommen. Bei den angenehmen Temperaturen und dem Rückenwind ein Klacks.
 

 

 

 
Das war aber nur kurz, quasi das Tor zum Hades von Manitu, dessen göttlicher Atem uns auch gleich durch den ersten wahren, aber kurzen Slot hindurchblies.
 

 

 
Dann wurde es wieder etwas breiter. Dafür kommen dann zwei Stufen, in etwa Mannshoch (5-6 Fuß), die es dem ein oder anderen nicht ganz einfach macht hier weiterzukommen, trotz der Steine die der Geist von Manitu als Tritt hat liegen lassen.
 

 

 
Hoch über uns hat sich bei der letzten Flut ein Seelöwe eingeklemmt. Ein erste und ernste Warnung und Erinnerung daran, wer das hier alles erschafft. Beachte Gegenwartsform.
 

 

 

 
Und wieder etwas Sonnenlicht zum Aufwärmen, bevor die nächste Slotpassage kommt.
 

 

 
Und wieder etwas Sonnenlicht zum Aufwärmen, bevor die nächste Slotpassage kommt. In dieser gilt es, spätestens auf dem Rückweg, so man denn dem BLM Office Glauben Schenken mag, darauf zu achten, das einem der Himmel in Form von verirrten Wavewanderer nicht auf dem Kopf fällt.  Den Erklärung im Office nach, würde doch etliche auf dem Rückweg von der Wave den Abzweig zum Sandwash übersehen und dann hier, in der Wirepass landen. Jedenfalls würde e Suche nach Vermissten immer hier beginnen, wenn es keine Anekdote ist.
 

 

 

 
Und hier trennt sich dann die Spreu vom WeiZen, das ist weniger als 50cm, da passte die Kameratasche quer nicht mehr durch. Nach einem letzten Ausflug ins Freie kommt dann der letzte Slotabschnitt.
 

 

 

 
Was im oberen Bild so schön leuchtet ist ein Teil dieser Halbhöhle:
 

 
wir sind durch, wir haben den Confluence mit der Buckskin Gulch erreicht, nach 1,75 Meilen. Geht man dicht an der rechten Wand so sieht man dort diese Piktogramme, sofern man nah genug davor steht.
 

 

 

 

 

 
Wendet man sie nun links gelangt man durch die Buckskin Gulch zum Trailhead der Buckskin Gulch an der HRVR,
 

 
wir wenden uns aber rechts, folgen also der Buckskin Gulch nach Süden Richtung Confluence mit dem Paria, wo es wiederum Piktogramme gibt, und weiter bis nach Lees Ferry. Dort würde man rauskommen, nach 20 Meilen oder so. Bis zum Confluence des Paria sind es 5,5 Meilen und ab dort bekommt dann z.Z. nasse Füße. Soweit wollen wir aber nicht.  Bei dem zweiten Bild über diesem Geschreibsel sieht man rechter Hand eine Sandbank. Auf der linken Seite befindet sich ebenfalls eine und von dieser ist der Blick von oben in die Gulch entstanden, das  obere Bild. Die Sandbank läuft flach am Wirepass aus, ist Gras bewachsen und vom Wirepass aus mühelos zu erreichen. Der Abstieg an der Gulch ist dafür dann etwas steil.
 
 
In der Gulch selber fühlt man sich wie ein Bakterium im Dickdarm, dieser Vorstellung drängte sich uns förmlich auf beim Blick auf die Schluchtwände.   
 

 

 

 

 

 

 
Wer beobachtet uns denn hier?
 

 
Oder hier?
 

 
Oder hier?
 

 
Suchbild mit Vogel (Oben am Bildrand) Überhaupt treiben sich viele Vögel da unten herum.
 

 
Und das ist der einzige Herr der uns in der Buckskin entgegen kam. Man versuche sich einmal seine Größe im Vergleich zu den umgebenen Felsen vorzustellen und diese Erkenntnis auf das folgende Bild zu übertragen:
 

 
Da steht einem also, wenn es einmal kräftig regnet, das Wasser bis zum Hals, im Dachgeschoss eines Zweifamilienhauses. Wir sind hier aber im zweitem Kellergeschoss. Und das hängt nicht nur sehr hoch über einen, es ist auch mehr als 10 Meter tief. So eine Masse an Treibholz habe ich noch nie über meinem Kopf schweben sehen. Also vor der Wanderung hier unten unbedingt den aktuellen Wetterbericht einholen! Das ist Lebenswichtig.
 

 

 
Und dann sind wir durch. Nein Quatsch, aber nach 90 Minuten habe wir eine Weitung der Schlucht erreicht und werden von einem Pärchen Raben begrüßt. Der eine ist links auf dem Bild, der andere Rechts. Schwarzer Vogel vor dunkler Wand im Schatten. Wir folgen dann der Schlucht noch 45 Minuten weiter, mal mäandert es stärker, mal weniger, dann weitet es sich wieder, so eng wie im Wirepass wird es allerdings nie.
 

 

 

 

 
Um AZ Time 15Uhr15 kehren wir um und stehen nach einer Stunde wieder am Confluence mit dem Wirepass. Beim Rückweg bleibt die Kamera im Rücksack, nur so können wir Meter machen. Demnach sind wir 2-3 Meilen in die Buckskin Gulch vorgedrungen. IMHO reicht es bis zur ersten Weitung der Schlacht zu gehen, der Rest ist Wiederholung oder auch nicht. Ansichtssache halt. Wie man sieht hat es sich derweil zugezogen, und die Wolken haben es sehr eilig.
 

 

 
Ein letzter Blick zurück aus dem Wirepass Richtung Buckskin. Nun in der Nachmittagssonne sieht man ihn, der Löwe der den Hades bewacht. Und auf dem Video sieht man auch wie er beim Brüllen den Sand aufwirbelt. Nichts wie weg.
 

 

 
Kurz vor 17 Uhr zurück am RV hat sich der Parkplatz noch nicht restlos geleert. Es kommt uns sogar noch eine Gruppe von 4 Jugendlichen samt Gitarre entgegen, die wohl länger in der Gulch bleiben wollen. Mit jedem Auto was den Parkplatz verlässt kommt man sich einsamer vor, bis zu guter letzt nur noch der Pickup der Jugendlichen übrig bleibt. Wir sind allein auf weiter Flur. Da sich der Wind zu einem Lüftchen abgeschwächt hat, was sich im Windschatten des RVs gut ertragen, sitze nun draußen auf dem Parkplatz in der Sonne, bis diese durch die Wolkenwand, die von Westen naht verdeckt. Dann verziehe ich mich nach drinnen. Während des Abendessens werden wir dann ordentlich durchgeschüttelt, der Wind ist zurück und dann öffnet der Himmel seine Schleusen. das Trommel der Tropfen auf dem Dach hört sich zusammen mit dem Wind infernalisch an, in Wirklichkeit sind es wohl nur 100 Tropfen pro m².
So geht das die ganze Nacht hindurch. Na toll, im Regen auf einer Dirtroad hinter zwei Washes, das kann ja heiter werden, bei der Wettervorhersage für morgen.

Gruß
Ulrich

Saguaro

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #62 am: 11.08.2010, 15:21 Uhr »
In der Gulch selber fühlt man sich wie ein Bakterium im Dickdarm, dieser Vorstellung drängte sich uns förmlich auf beim Blick auf die Schluchtwände.   
 

Ulrich macht ne "Darmspiegelung" :lolsign: - herrlich  :applaus:.

Den Buckskin Gulch wollten wir letztes Jahr machen. Das Wetter hat leider nicht mitgespielt  :heulend:.

Sag mal, kann man die Steinstufe bei 164 cm Körpergröße überwinden oder muss ich ne Seilwinde mitnehmen :grins: ?

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #63 am: 11.08.2010, 15:53 Uhr »
Ja aber sicher. Mußt Dich halt ein bischen strecken.
Nur schön das Wettergeschehen beobachten.
Gruß
Ulrich

Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #64 am: 19.08.2010, 01:43 Uhr »
10. Mai 2010 Die perfekte Welle – Coyote Buttes North

Gefahrene Meilen: 62
Gelaufen: reichlich


Beim Hochladen nach YT fiel es mir in die Hände, ein Video der Wave Lottery bei der Paria Contact Station, nach dem alten Prozedere. Alt, weil früher bekam man für jeden Versuch ein Los, heute gibt es für jeden immer nur ein Los, es hatte, logisch, jemand gegen das alte Prozedere geklagt. Wiederholung, hatten wir ja alles schon gestern. Dennoch, da das Video unsere Situation so trefflich beschreibt, zum einen kenne ich ja die Leute hinter dem Tresen, zum anderen bekommt ein Ulrich aus Germany sein Permit.   :D

Nun aber dieser Clip:




Wo wir schon bei gestern sind, bleiben wir doch gleich da, denn ich habe etwas Wichtiges vergessen. Auch wenn es im Wirepass und Buckskin windstill  war, zumindest im Gegensatz zu oben, rieselte von oben doch ab und an eine Ladung Sand herunter, der wunderbar an dem Gummi der Augenmuschel klebt und nur mit Wasser zu beseitigen ist.
Als mich gestern die Wolken vom Lesen in der Sonne nach drinnen ins WoMo vertrieben, widmete ich mich gleich der Reinigung. Doch was war das, da war doch tatsächlich ein Sandkorn im Dioptrienausgleich des Suchers. Wie kommt er denn dort hin? Schließlich saß er hinter 2 Minischrauben und einen Klemmverschluss.  :shock:

Nachdem die Operationen am offenen Kameraherzen ohne überzählige Teile mit Erfolg beendet war, dachte ich mir: Wenn schon im Sucher ein Sandkorn ist, was ist dann im Rest der Kamera? Und im Schärfering des Objektivs? Dieser Schärfering erlaubt bei diesem Objektiv auch das manuelle Scharfstellen im Automatikmodus. (Bekanntlich geht dieser ja seid dem Grand Canyon nicht mehr.) Zieht man diesen Ring Richtung Mann, wird das Objektiv auf manuell geschaltet. Mal sehen ob das noch geht, trotz Sand.

Geht nicht!   :shock:

Kann auch nicht, befindet sich nämlich schon in dieser Position   :roll:

Gut dann in die andere Richtung. Super das geht - tja, äh, und somit war das Objektiv auch wieder im Automatikmodus.

Das kommt davon wenn man, lassen wir das, das Leben kann so einfach sein. Während der rasanten Fahrradfahrt vom Hopi Point zurück zum GC, wird wohl durch die heftigen Erschütterungen der Schärfering langsam aber sicher von Auto nach Manuell gewandert sein. :schaem:


Zurück zum heutigen Tag. Die ganze letzte Nacht wurden wir vom Wind kräftig durchgeschüttelt und immer wieder hämmerte es Regentropfen aufs Dach. Als ich am morgen wach wurde, war Ruhe eingekehrt. Da macht es Pock. Was war das nun wieder? Ich zog mir die Fleecejacke über und schaute draußen nach der Ursache. Da war doch tatsächlich ein Vogel volle Lotte gegen das stehende WoMo gepflogen, ein paar Federn klebten noch an der Wand.   :shock:  Schädelbasisbruch, da kommt jede Hilfe zu spät.

Zurück im WoMo rollt der erste PKW auf den Parkplatz, um 7 Uhr (UT Time). Meine Herrn, sind die früh aufgestanden. Kurz darauf kam der weiße SUV der Franzosen, mit denen ich gestern im BLM Office geschnattert hatte. Gegen 7:30 Uhr marschierten wir dann los, noch war kein anderer auf dem Parkplatz.

Ach ja, ganz vergessen, das Wetter. Angekündigt war ja, bedeckt, regnerisch, windig und kalt. Bekommen haben wir Blau, Sonne, Windstill und kalt. Das mit dem windstill ändert sich später, das mit dem Blau aber nicht. Mit dem kalt auch nicht. Also wieder eine Wanderung dick angezogen, Wüste ist auch nicht mehr das, was es früher mal war. Gut hat einen Vorteil, man muss weniger Wasser schleppen. Und der Regen in der Nacht? Hört sich schlimmer an als es ist, es ist immer noch staubtrocken, nur alle Spuren von gestern sind getilgt. Wenn da kein Wildernessfeeling aufkommt, dann weiß ich es nicht.

Also wieder über die HRVR, am Wash entlang durch die Lücke im Zaun und den Wash zum einzigen Schild gefolgt, was einem den Ausstieg aus dem Wash zur Wave weist. Dann geht es einen ehemaligen 4WD  Jeep Trail durch Sand, was sonst, den Hügel hinauf. Oben angelangt, fällt der Trail sanft zu einem Sandwash ab. Den muss überqueren und auf der anderen Seite die Slikrocktreppe nach oben gehen.







Man ist gut beraten nicht nur stumpf der bebilderten Wegbeschreibung des BLM zu folgen, sondern auch öfters den Blick zurück zu wenden, um den Rückweg später zu finden. Und zu knipsen, als weitere Orientierung. Müssen wohl viele ein Problem mit haben. Deswegen gibt es am Ende auch Weg zurück Bilder. Hin ist aber wirklich einfacher als Retour.



[align=left]Man hält sich immer rechts auf dem Slickrock und geht rechts an beiden Butten vorbei. Links in der Ferne sieht man schon die erste Teepee Gruppe der CBS. An den Butten angekommen sieht man dann dies:





[align=left]Auf diese Wand in der Bildmitte hält man drauf zu. Aber erstmal Bilder von den beiden Butten und Umgebung.







[align=left]Hält man sich immer schon rechts auf dem Slickrock, hat man auch kaum Sand auf dem Tag und erreicht den Seelöwen.







[align=left]Nun muß runter ins Tal und die andee Seite wieder hinauf. Beim Blick zurück ist aus dem Seelöwen ein Hoodoo geworden, rechts im Bild der Dritte. Hier treffen wir auch bereits wieder auf das Pärchen aus dem ersten Auto, sie sind bereits wieder auf dem Rückweg.  :EEK:





Folgt man der Beschreibung geht man über eine Düne zum Eingang der Wave hoch. Dort ist links ein Felsband, dort geht es leichter. Noch besser ist es rechts, wo keiner her geht.
Geht man links landet man oben bei dieser Kulisse.



[align=left]Und nach gut zwei Stunden sind wir dann am Eingang der Wave angekommen.





























Hier oben lassen wir uns häuslich nieder, essen, trinken und schauen blöd in die Gegend, lange. Hier oben sind nur das Franzmannpärchen, die sich an einer anderen Nische niedergelassen haben, man sieht sich nicht. Das heißt nicht, das wir nicht erst zusammen geschnattert haben, das schon. Als nach 45 Minuten der nächste Besucher, aus Deutschland, kommt, gehen wir wieder runter und die Fransmänner weiter nordwärts.

Biegt man unten an der Wave links ab, dann landet man hier:











[align=left]Um 13:00 Uhr UT Time machten wir uns dann auch auf den Rückweg, der junge Deutsche schloß sich uns an um den Weg auch zu finden.

Der Rückweg:









Unterwegs laßen wir ein älteres Pärchen aus Kanada auf, die sich uns als Guide anschloßen. Bei den beiden Buttes am Anfang verstieg ich mich, da werden die alten Leut niemals runtergekommen, gut das ich erst alleine geschaut habe. Der Weg wäre dann doch zu direkt geworden. 30 Minuten später waren wir wieder am Sandwash und man wählte den einfachen Aufstieg, so daß ich sie querfeldein zum Jeep Trail lotsen mußte. Ungläubig folgte man und war erleichtert das es stimmte. Wieder unten im Wash kürzten wir die Windung querfeldein ab und gegen drei Uhr befuhren wir dann wieder die HRVR Richtung Page.





Da unsere Abwassertanks voll waren, fuhren wir zum Wahweap CG am Lake Powell. Sollten sie kein Platz haben, würden wir nur Dumpen und wieder zur CCR verschwinden. Es war nicht voll, sie hatten ein Plätzchen, auch 2, oder 10, oder mehr, was wohl der Grund war, das wir nur $23 statt $38 für Full Hookup bezahlen mußten. Und oh we schön, in 2010 gibt es auch Wifi. Hätte ich lieber nicht gehabt, den Wetterbericht den ich da laß, gefiel mir gar nicht. Mit dem Radel zu den Wahweap Hoodos, nicht bei diesem Wind. Aber schaun wir mal. Für den heutigen Tag war es ja auch besser, viel besser als gemeldet.




Gruß
Ulrich

Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #65 am: 23.08.2010, 02:28 Uhr »
11. Mai 2010 Lower Antelope Canyon
 
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Gefahrene Meilen: 32
 
Das frühe Aufstehen lohnt heute nicht, bei dem Wetter kann man nur wieder unter die nicht vorhandenen Federn kriechen. Im Wetterbericht stand für heute etwas von „Windy“, die Unwetterwarnzentrale in Deutschland hätte eine Sturmwarnung herausgegeben. Wie auch immer, draußen flog einem das Blech weg bei gefühlten 0°C. Die angesagten 56°F werden wohl auch nicht überschritten werden. Optisch sah es gar nicht so schlecht aus, leicht rosa Wolken jagten über einen auch blauen Himmel, heiter bis Wolkig würde man so was nennen, aber so was von sch...en kalt.
Was tun sprach Zeus? Frühstücken und Rauchen, hilft immer, im Windschatten des WoMo geht das auch. Zum Fahren ist es jedenfalls zu windig, da wäre ich mit 40 mph, was bei dem Wind eine halbwegs angenehme Geschwindigkeit ist um nicht vom Highway zu fliegen, ein rollendes Verkehrshindernis. Außerdem will ich auch gar nicht weg. Ich habe hier noch eine offene Rechnung, aber nicht bei dem Wetter.
 
Gut bekommen die Nativen eine zweite Chance. Wir nehmen die Straße unten am Lake Powell entlang, da befindet man sich zum Teil im Windschatten hinter den Felsen. Passend, oder unpassend wie sich später herausstellt oder auch nicht, treffen wir gegen Mittag am Lower Antelope Canyon ein. Kennt jeder, also spar ich es mir zu erwähnen, das es sich dabei um einen Slot Canyon handelt, dessen Bruder sich auf der andere Straßenseite befindet, erneut Eintritt kostet, Upper mit Vornamen heißt und während der vielen Beams am besten gegen Mittag zu besuchen ist.
 
Wir müssen wohl sehr dreckig sein, also beschließt Manitu erst mal eine feuchte Dusche auf uns abzuladen. Als die durchgerast ist, ziehen wir bewaffnet los zum Kassenhäuschen und bezahlen unseren Eintritt und Tribal Fee, macht $52 für beide. Auf Grund der Bewaffnung bekommen wir das Fotografen Permit, wir dürfen also bleiben bis geschlossen wird. Das ist heute 17 Uhr. Ein Navajo Guide guided uns zum Eingang und bei dem Wind schenke ich mir das Eingangsbild. Nur raus aus dem kalten Wind nach unten.
 
Hier ist es zwar nicht wärmer, aber mangels Wind fühlt es sich wärmer an. Obwohl, windstill ist es hier unten auch nicht, zieht wie Hechtsuppe. Da sind wir nun an einem Ort, der dem  Auge erst die Schönheit offenbart, wenn man durch teure Objektive schaut. Aber nur wenn vom oben auch der Scheinwerfer strahlt. Um Missverständnissen vorzubeugen, die Sonne ist gemeint. Weiß nicht was eine DSLR dazu sagt, Video hätte gern Licht, und dann beginnt es zu leuchten, hier unten im Zwölffingerdarm. Und wir sind hier unten alleine. Kein Schwein auf enger Flur.
 
Frau rollt mit den Augen, unser Vorwärtskommen passiert im Schneckentempo. Dann tauchen noch 4 + 2 andere Touris auf, die klickend vorbeiziehen, wir werden sie nicht wieder treffen. 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 
Auf halber Strecke zeigt mir ein freundlicher Navajo das offensichtliche, Buffalo, Eagle und den Arch. 
 
 

 

 

 
Nur im Mai, gegen 10 Uhr, soll es einen Beam geben durch diesen Arch. Shit, doch zulange am Morgen getrödelt. Aber nicht bei diesem Wind, da ist der Staub gleich wieder weg. Puh, durch alles richtig gemacht. Er hat recht, es zieht hier wie Hechtsuppe. Erwähnte ich das schon? Und ich wäre der erste mit Video hier unten, ich kann’s nicht glauben, es muss mehr Irre von dieser Sorte geben.
 
Wer nun meint, das Frosti, also ich, sich hier unten einen abschlottert, der irrt. Es ist schon Arbeit, die Kamera an der unten das Stativ hängt durch die Windungen zu buxieren, das ist nicht gerade Schweiß treibend, aber wärmend. Eine größere Wolken reduziert die Bildausbeute, es wird dunkel, denn hinter jeder Biegung des Slot Canyons öffnet sich eine andere Perspektive, die doch wieder irgendwie gleich der vorherigen ist. Kurz vorm Ende des Canyons hatte Manitu noch einmal ein Einsehen und schiebt die Wolke weiter.
 

 

 

 

 

 

 
Über die Treppe geht es hinaus aus der Unterwelt und dann bricht ein Schneeschauer mit Hagel über uns herein. Ist es denn wahr? Es ist Mai und Wüste, nicht Alaska. Wir flüchten im Sauseschritt zum Eingang, endledigen uns unserer Ausweiße und stürmen ins warme WoMo.
 
Und schwups scheint wieder die Sonne. Etwas mehr als 2 Stunden waren wir unten und was tun mit dem angebrochenen Wintertag? Essen. Essen ist immer gut und so kommt der Dennys in Page zu Umsatz. Taktisch, als Windschatten, wird das WoMo geparkt und beim Studieren der Speisekarte bekommen wir Ideen was wir denn noch im Walmart kaufen könnten.
Zum Water Hole Canyon mit seinem Autowrack und der Chinesischen Mauer habe ich bei dem Wind keine Lust, also steuern wir den Walmart an, kaufen Cola und Wasser( bei Safeway) für den Rest des Urlaubs. Neben anderen Lebensmittel wechselt auch ein 5-teiliges Kofferset den Besitzer. Leider nicht in Blau, es gab nur noch Schwarz. Mein alter Koffer hat nun nach 20 Jahren ausgedient.
 
 

 

 

 
 
Um 18 Uhr stehen wir wieder vor der Rezeption des Wahweap CG. Geschlossen, eine Liste mit freien Plätzen pappt an der Tür. Ich suche mir einen an Hand der Karte aus und trage ihn als Besetzt ein. In dem Moment öffnet sich die Tür und die letzten Kunden verlassen die Rezeption die gleichzeitig auch Shop ist. Ist geschlossen oder können wir noch? Mürrisch kommt ein Yes und ich teile der überaus freundlichen mürrischen Nativen die Platznummer mit, die ich an der Tür bereits eingetragen habe. No, this site is occupied. Da herrscht wohl Trouble im Reservierungssystem. Wir bekommen 50 statt 52, zahlen wieder nur $23 für Full Hookup und rauschen weiter zur Site 50. Belegt. Computer. Gut also doch die 52, da steht keiner drauf. 
 
 
Small Talk mit unseren Nachbarn übers Wetter. Morgen soll es besser werden und vor allem weniger windy sein. Sie konnten heute nicht mal ihre Boote zu Wasser lassen, zu windy. Deswegen stapeln sich also reichlich Fahrzeuge auf deren Platz. Ich habe noch was vor und schaffe es das Gespräche zu beenden, schnapp mir mein Gerödel und zieh ab zum Lake für die Sunsetstimmung. Gestern war’s schon zu spät, 2009 war ich zu faul. Inzwischen ist der Wind abgeflaut. Könnte was werden morgen.
 
 

 

 

 
Dann das übliche und ab in die Kiste. Es soll morgen morgens windstill sein, sunny aber immer noch lausig kalt.
 

Gruß
Ulrich

sil1969

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #66 am: 23.08.2010, 12:52 Uhr »
Schönes Video zum Antelope Canyon. Besonders schön finde ich ziemlich am Anfang, wenn man die Wolken am Himmel vorbeiziehen sieht....
Gruß
Sil
LG Silvia

Saguaro

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #67 am: 23.08.2010, 14:39 Uhr »
Hallo Ulrich,

bin zurück aus den Schweizer Bergen und erfreue mich erst einmal an Deinen Bildern von der Wave und der Antilopenschlucht  :groove:. Das Lotterieglück war Euch hold  :clap:.

Den Rückweg von der Wave zum Parkplatz fanden wir jedesmal auf Anhieb. Ich verstehe gar nicht, dass sich die Leute dort immer wieder verlaufen  :zuck:. Nur einmal hatten wir ein paar Japaner (ohne Permit) auf den rechten Weg gebracht  :zwinker:.

LG,

Ilona

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #68 am: 27.08.2010, 02:27 Uhr »
Ein schnatterwütiges Forum scheint es ja hier nicht zu sein. 8)

@Ilona
ich hoffe Du hattes eine schöne zeit in den Schweizer Bergen.
Nun die leuts bekommen eine Wegbeschreibung zur Wave, aber keine zurück. Und wenn man sich dann nie umschaut.... dabei ist es so einfach.

@Sil
Ich danke Dir. Da musste ich auch in die Trickkiste greifen, denn sowas kann eine Kamera nicht. Also erst unten die Helligkeit nehmen und dann oben und dann beides wieder beim Schneiden zusammenbasteln. :roll:

@all
und nun wieder einteigen, aber heute wird es anspruchsvoll.
Gruß
Ulrich

Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #69 am: 27.08.2010, 02:32 Uhr »
12. Mai 2010 Wahweap Hoodoos


Gefahrene Meilen: 62
Geradelt: ca. 36km


Als ich heute morgen aus den Federn stieg, galt mein erster Blick dem Wetter. Unsere Platznachbarn und der Wetterbericht hatten Recht, der Sch...ß Wind hatte sich wirklich gelegt. Blau war es auch, die Sonne schien, Herz was willst Du mehr. Wärme!! Was für eine lausige Kälte, da draußen. Wir sind gespannt, wie lange der Gastank noch reicht, so leer war der nach 10 Tagen noch nicht mal in Alaska. Egal, wir kommen ja heute in Bewegung, es wird uns schon warm werden.

Früh um kurz nach 7 verlassen wir unseren Platz. Wieder über die US-89 und wieder auf die CCR. An der Junction mit der BLM 431 parken wir unseren Langen. So steht er nicht unten am Highway und wir ersparen uns den ersten Hügel. Nun erst mal warm anziehen, in langer Hose habe ich noch nie die "Wüste" Arizonas durchstreift, jedenfalls nicht im Mai. Quatsch Arizona, wir sind ja in Utah.
Bis alles auf den Fahrräder verstaut ist, ist es schon kurz vor 9 Uhr. Nun aber sputen, wir müssen beim unserem heutigen Ziel, den Wahweap Hoodoos, ankommen bevor sie in dem Schatten der Bergwand liegen. Laut http://www.westernladys-world.net benötigt man je nach Zustand der Straße 40-75 Minuten - mit dem SUV. das sollte zu schaffen sein.



Ich schenke mir jetzt die Weißheiten, Straße ist verboten (ab der Jct. 431/430), oder auch nicht, eigentlicher Zugang über einen 4,5 Meilen Hike durch einen Wash von Big Water aus, denn wir radeln, und das wiederum dürfen wir. Fragt man jemand anders im BLM Office oder GSENM Visitor Center, bekommt man eine andere Auskunft. Nichts ist hier so sicher wie die Unwissenheit. Und den Hinweis mit den Dirtroads und Wetter spar ich mir auch mal. Weiß eh jeder, oderr? Das, das alles hier Lehmboden ist, der bei Regen schön matschig wird, meine ich.

Gott was für ein Weg! Heute Abend kennen wir all unsere Knochen. Wir sind gespannt, ob die dann auch alle da sind, wo die hin gehören. Das Washboard hat ja die Höhe einer Zigarettenschachtel, hochkant.



Bitte Beachten, das sind alles Aufnahmen mit dem Fischauge der Helmkamera, das lässt die Dips, Spurrillen und Washboard  viel flacher erscheinen als es in Wirklichkeit ist. Ich hatte zwar die Wegbeschreibung von Silke und das Navi zur Sicherheit mit, aber wir brauchen sie nicht.



Hier halten wir uns rechts,





und erreichen unseren ersten Wash.



Da ist sie, die  Jct der 431 mit 430. Die Jct liegt hinter der Washdurchfahrt und dort steht auch noch immer das Schild "End BLM 431".



Auch hier, wo die Straße durch den Wash führt gilt, das Fishauge macht das alles flach. In Wirklichkeit ist die Böschung auf der anderen Seite, wo die Straße mal weiterlief gut 2-3 Fuß hoch. Hinter der Washschleife ist es flach, aber sandig. Also durch den Wash und mit Schwung hinauf.





Kurz darauf erreichen wir das staubtrockene Reservoir, das auf den Karten eingezeichnet ist. Ich bin faul und fahre über den Damm, Birgitt erkämpft sich unten den Weg durch das Tal, rechts im Bild.



Wir passieren ein Gatter, welches offen ist und auch niemand vergessen hat zu schließen, da ist auch nicht ein Hauch von etwas zu sehen, womit man es hätte schließen können. Übrigens bei keinem der Gatter die wir passieren, insgesamt drei. Der nächste Dip kommt, sehr viel spitzer als das Bild vermuten lässt. Ein langer RV setzt wenn nicht hier, so doch spätestens



hier auf. Nicht umsonst liegen im Wash Steine, damit ein SUV da durch kommt. Inzwischen habe wir eine große Freude an dieser Berg- und Talfahrt. Wir bremsen bergab nicht mehr ab, sondern nutzen den Schwung um die andere Seite damit wieder hinauf zu kommen. Das war bei obigen Bild etwas kriminell.  :rolleyes: Das keiner von uns beiden abgestiegen ist, ist ein Wunder. Was heißt Wunder, Können.  :D



Hinter diesen Gatter kommt uns dann ein weißer SUV entgegen. Man schaute etwas verwundert.



Und dann kam diese herrliche Abfahrt. Wenn man da nicht später wieder hoch müsste. Egal, erst mal der Fun. Bremste ich erst noch zaghaft, ließ ich hinter der Kurve nur noch rollen, nachdem ich sehen konnte, das niemand hinauf fährt. Selbst Birgitt überholte ich noch, trotz Vorsprung den ich ihr gelassen hatte, das will was heißen. Wir rollten auf dem Trailhead Parkplatz aus. 5 oder 6 andere SUVs standen dort bereits. Wir hatten 10 Uhr, ihr seht wir waren fix. Ich hatte die richtige Kamera auf dem Hinweg ja nicht ausgepackt, um Zeit zu sparen, schöne Bilder kann ich ja auf dem Rückweg machen. Aber erstens, was man sofort kann besorgen, das verschiebe nicht auf später und zweitens kommt es anders als man denkt und drittens: Murphys Gesetz, was schief gehen kann, geht auch schief.



Während für SUVs an diesem Schild Schluss ist und man zu Fuß die 1 Meile zur ersten Hoodoo Gruppe latschen muss, kommen wir weiter. Bis zum Zaun, der sich quer durch den Wash zieht und von Generationen von Hikern platt gelegt wurde, folgen wir diesen Pfad. Ätzend zu fahren. Hinter dem Zaun rollen wir runter in den Wash, trotz der Faust- und mehr großen Steine ist das Fortkommen dort unten leichter und schneller - und man kann abkürzen.



Als wir um 10:30 Uhr den White Ghost erreichen, ist auch pünktlich die Sinne weg. Nein, er ist nicht im Schatten der Bergwand verschwunden, sondern eine Wolke hat sich vor die Sonne geschoben. Eine Wolke? Es ist völlig zugezogen. Wo kommen die denn auf einmal her? Es war doch die ganze sonnig bis zum Wahweap Creek Wash.  :gabi:  :gabi:  :gabi:  :gabi:

Egal, wir sind nun hier, machen wir das beste raus. Aber erst mal die Räder aus dem Wash nach oben verfrachten. Geschafft, endlich da. Hier treffen wir dann die Eigentümer der SUVs, die gerade alle wieder "Nach Hause" gehen, ist ja keine Sonne mehr da, meinten sie. Ach was, wäre ich nicht drauf gekommen. Übrigens alles Deutsche. Nur einer kommt aus CO, der hatte uns unterwegs auch nach den Weg gefragt. Er hätte sie auch noch bei Sonne erwischt. Ach was.



Dafür haben wir was ihr nicht habt, wir haben den Ghost ganz für uns allein. Nicht ganz von Big Water den Wash hoch kommt erst ein deutsches Pärchen, was nach kurzem Plausch wieder zurück geht, gefolgt von einem französischen Pärchen. Überhaupt sind viele Franzosen dieses Jahr unterwegs. Oder Kanadier, das kann ich ja nicht unterscheiden. Und da unten auf der Prärie liegen sie, die Bikes und unten rechts wartet Birgitt auf mich.














wie lange der wohl noch steht?



Dann werfen wir noch ein Blick um die Ecke zu einer weiteren Hoodoo Gruppe, nichts was einem umhaut, aber schön bunt ist es. inzwischen fisselt es übrigens. Fiesseln? Regen!








Der Zaun durch den Wash



Um 12:30 Uhr machen wir uns auf den Rückweg, hinter dem Zaun übrigens wieder im schönsten Sonnenschein. :gabi: Am Trailhead angelegt machen wir erst mal Brotzeit und erfreuen uns an den dunklen, schwarzen Wolken die aus dem westen herauf ziehen. Sieht toll aus mit den Blümchen auf dem Lehmboden, wenn die so von der Sonne angestrahlt werden.







Auf, auf, wir müssen, wollen wir hier keine Wurzeln schlagen. Wir kämpfen uns strampelnd den Hügel hoch und können uns noch einmal an der tollen Aussicht erfreuen. Die dunklen Wolken einfach schön. Nun aber Gas machen, wollen wir im Trocknen ankommen.



Inzwischen ist Wind aufgekommen, der uns auf dem platten Acker entgegen weht, aber längst nicht so heftig wie die Tage davor. Nach 10km ist die Y Kreuzung wieder erreicht und wir sind gerade durch den Wash, da öffnet der Himmel seine Schleusen. Eine nette Mischung aus leichtem Schnee und Graupel, vermischt mit Regen. Doch was ist das? Die Straße löst sich auf. Der Kitt pappt auf den Reifen, löst sich vom darrunterliegenden trockenen Untergrund und die daran liegenden Steinchen blockieren dann das Vorderrad in der Gabel. Also absteigen und schieben, aber mit einer Hand immer schön den Kitt von den reifen pellen. Kommt nach einer Radumdrehung n Stein, wird es nach der zweiten oder dritten Umdrehung umso schwerer, da der Kitt zu Beton trocknet. Nach 15 Minuten hört es zwar wieder auf zu regnen, aber der Lehm ist immer noch weich und pappt weiterhin an den Reifen. In 30 Minuten schaffen wir grad mal 250 Meter, sind immer noch in der Talsenke zwischen den Hügeln und können nicht sehen was um uns herum wettertechnisch vorgeht. Beim Schieben werden wir zwar mit jedem Schritt größer, aber das reicht nicht um über die Hügelkuppe zu blinzeln.

Da naht Rettung in Form eines weißen SUVs. Wo der herkommt weiß ich nicht, am Wahweap Trailhead war kein weißer SUV mehr.  Ich habe auf dem Rückweg von der US-89 ein Hoodoo Gruppe mit großen Hoodoos gesehen, vielleicht waren sie dort. Er macht Anstalten zu halten, aber was soll er schon groß machen? Drinnen sind 4 Personen, mit nehmen kann er uns nicht, er kann nur im Kitt an der Steigung stecken bleiben. Obendrein hatte ich bei seinem Anblick eine andere Theorie. Wir säubern ein letztes Mal die Reifen und fahren nun in der Reifenspur des SUVs. Der hat die matschige Oberfläche vom trockenen Untergrund abgehoben, daher können wir nun wieder fahren. Oben angekommen kommt sogar wieder die Sonne durch, aber am westlichen Horizont kommt bereits neue dunkle Wolken. Aber wir müssen nur ca. 5km, wir werden schneller sein. Kurz vorm RV versperren uns Steaks den Weg. Vor allem die Kälbchen schauen uns blöd und neugierig an. Leider ist die Aufnahme nix geworden, es wurde nur rosa aufgezeichnet, die Sonne hat wohl direkt in die Kameralinse gestrahlt.

Am RV fix die Räder aufgehangen und voller Spannung den RV auf die matschig nass glänzende CCR gesteuert, den Hügel hinauf. Es schliddert nichts, auch hört man keinen Matsch der sich von den Reifen löst und gegen die Radkästen geschleudert wird. Auf dem kleinen Parkplatz an der Einmündung der CCR auf die US-89 laufe ich einmal um den RV, die Laufflächen der Reifen sind völlig sauber, auch kein Lehm in den Radkästen. Beim SUV waren Räder und Radkästen Lehmverkrustet. Der RV muss so schwer schein, das er den Kitt fest an den Boden drückt. Ist wohl ähnlich wie Teig. Drückt man nicht richtig, wickelt er sich um die Kuchenrolle, drückt man stärker, bleibt der Teig auf dem Tisch liegen. Kitt ist es jedenfalls auch hier, die Umkreisung des RV lässt mich schon wieder 2cm wachsen, also noch mal Schuhe putzen.

Die Nacht verbringen wir wieder auf dem Walmart Parkplatz. Dort angekommen kann den Kitt aus der Gummisohle von Birgitt wie einen Gipsabdruck im Krimi abziehen. Wir legen ihn in den Mikrowelle um ihn endgültig Hartzubacken, zu Stein für unsere Asservatenkammer.

Ein toller Tag, ganz ohne Ironie. Hat uns gut gefallen, auch und gerade wegen dem Regen.

Die Bilder sind etwas flau. Ich hatte keine Lust sie durch Topazmoment und  Photoshop zu jagen und an dem Film anzupassen. Daher sind sie weniger scharf und brillant heute.


Gruß
Ulrich

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #70 am: 27.08.2010, 07:03 Uhr »
  Wirklich super Klasse Bilder und ein Toller Bericht

  Da kommt vorfreude auf


Doreen & Andreas

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #71 am: 27.08.2010, 08:46 Uhr »
Schade, daß Ihr den Sonnenschein so knapp verpaßt habt.
Aber mit dem Fahrrad zu den Hoodoos, das ist doch echt mal was anderes...  :daumen:
Viele Grüße,
Andreas
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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #72 am: 27.08.2010, 11:39 Uhr »
Toller Bericht, so lebensnah geschrieben und voller Anleitungen, wie man wo am besten hin- und durchkommt - Klasse!

Helmkamera? Wie geil!  :lachen4: Sowas bräuchte ich mal beim Autofahren, damit ich nicht immer einhändig mit der DSLR rumfrickeln muss, um irgendwie das festzuhalten, was ich gerade so seh.
Was für ein Modell hast Du denn? Zufrieden damit? Probleme/"Nachteile"?

Weizen

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #73 am: 27.08.2010, 12:49 Uhr »
Danke schön.

Ist die Gopro HelmetHD, hier am Lenkrad. Hatte hier in D beim testen gute Erfahrung damit gemacht, nur habe ich hier zu Hause keine Federgabel. Drüben aber schon, welches MTB hat keine. Und diese Schwingungen/Vibrationen kann sie nicht ab. Deswegen wabbelt es, als wenn das Bild zusammenklappt. Ob das auf Helm vermeidbar gewesen wäre? Ich werde es übernächste Woche in Griechenland ausprobieren. Für mich sehe ich auf dem Helm einen anderen Nachteil, der mich ja zur Lenkradmontage bewogen hat: das wackeln des Kopfes. Den muß man dann, wenn man pingelig ist krampfhaft wagerecht halten.
Auf glattem Belag, oder unsere Fahrradwege hier, auch ohne Teer, ist das schon ein super Teil. Kein Schärfewunder, aber sie hat ja auch nur Zigarettenschachtelgröße. Man sieht das ja bei den Standaufnahmen, wie die Details Richtung Hintergrund entschwinden. Das Flash macht das dann noch matschiger.
Jetzt hätte ich noch gerne die Fernbedienung mit LCD, die schon so lange angekündigt ist und bin gespannt, wie das beim Jollen- und Catsegeln übernächste Woche aussieht. Sie ist ja wasserdicht bis 60 Meter, wird im Tauchgehäuse geliefert.

Sumnma sumarum, nettes Teil, ich möcht sie nicht missen.
Gruß
Ulrich

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Re: Wilderness Tour 2010 - Eine Winterreise im Mai
« Antwort #74 am: 28.08.2010, 15:26 Uhr »
Hallo Ulrich,

die meisten fahren mit dem Auto fast bis zu den Hoodoos. Wir sind 2,5 Stunden hin und wieder zurück gelaufen und Ihr habt das Fahrrad genommen  :daumen:. Kein Wunder, dass der SUV-Fahrer komisch geschaut hat. Sowas sieht er nicht alle Tage  :grins:.

Tolle Leistung  :applaus: :applaus: :applaus:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)