Bin auch an Bord! Ich mache naechstes Jahr meine zweite Tour, die den Suedwesten mit Yellowstone verbindet. Bin schon gespannt wie es weiter geht!
Na dann auch Dir
Dienstag,14.September
Tatsächlich haben wir sogar bis 7:30 Uhr durchgeschlafen- da hatten wir wohl einiges nachzuholen…
Nach dem üblichen Morgenritual begaben wir uns also in den wirklich sehr großen Frühstücksraum des HI. Frühstück war auch völlig in Ordnung- das übliche halt- Toast, Cornflakes, Joghurt, Obst, Kaffee und auch eine heiße Schokolade für mich.
Der Vorteil am leichten Gepäck ist ja, dass man nicht großartig packen muss und so waren wir um 9:00 Uhr wieder auf der Straße...
Nachdem wir gestern ein wenig Faszination Natur genossen haben ging es heute nun mehr um die Faszination des von Menschen Hand gebautem…
Als erstes stand ein Besuch der Kennecott Bingham Kupfer Mine an. Also verließen wir kurz vor 13:00 Uhr die I- 15 kurz vor Salt Lake City und bogen links ab. Zuerst geht es noch durch Wohngebiet bis man dann schließlich auf dem Bingham Highway kommt- einer reinen Landstraße. Schon vom Flugzeug aus konnten wir ja nur staunen wie riesig diese Mine ist. Aber auch aus dieser Perspektive vom Auto aus sind wir echt beeindruckt.
Am Pförtnerhäuschen bezahlen wir unseren Eintritt von 5$ und bekommen im Gegenzug einen Besucherausweis für unser Auto und eine kleine Broschüre mit Wissenswerten über die Mine. Der Weg den Berg rauf führt uns auch direkt zum Besucherzentrum, welches 1992 gebaut wurde. Man kommt hier auf eine Art Plattform, von der man direkt in dieses einfach wahnsinnig große Loch schauen kann…
Hier draußen sind auch ein paar Sachen ausgestellt, die man so zum Übertagebau braucht. Unter anderem auch ein Reifen der Transportfahrzeuge, die täglich das kostbare Gut nach oben bringen.
Es ist zwar schön sonnig hier, aber leider auch extrem windig, so begeben wir uns recht schnell ins Zentrum. Hier mal ein paar Fakten zur Mine:
- der Ort Bingham Canyon existiert seit 1848
- um 1903 wurde die Kupfermine begründet
- die Mine hat einen Durchmesser von ca. 2 ¾ Meilen und ist ¾ Meilen tief
So sah es noch um 1900 aus
1960
und das wird für 2015 erwartet
Neben Kupfer werden hier auch Gold und Silber abgebaut. Die olympischen Goldmedaillen von den Winterspielen in Salt Lake City 2002 wurden aus dem Metall der Bingham Mine gebaut.
Nach ca. ¾ Stunde setzen wir uns wieder ins Auto und fahren nach Salt Lake City in unser Hotel, das Shilo Inn. Es liegt mitten in Downtown- hat aber zum Glück ein eigenes Parkhaus. Wir werden leicht nervös, ob unsere Koffer wohl schon da sind? Wir hatten seit gestern nichts mehr gehört. Just als wir vom Parkhaus in die Lobby wollen, piept das Handy eine SMS. Die Condor freut sich uns mitteilen zu können, dass unsere Koffer mit FedEx ins Lexington Hotel in Jackson zugestellt wurden.
Hmpf, also doch erst morgen. Kurz überlegt: Für morgen hatten wir uns auf eher kühlere Temperaturen eingestellt, also mussten die langen Hosen aus dem Flieger noch mal her- das war also kein Problem…
Im Hotel dann die nächste Überraschung. Es war erst 15:00 Uhr und Einchecken erst ab 16:00 Uhr und es gab auch noch kein fertiges Zimmer. Na gut unser Auto stand ja schon mal ganz gut. Wir ließen uns eine Stadtkarte geben und uns den Weg zum Temple Square beschreiben. Wollen wir uns doch mal anschauen, was die Mormonen so für Kirchen bauen.
Der Temple Square ist wie ein Park angelegt- In der Mitte der Mormonentempel rund herum ein paar Nebengebäude und um das Ganze dann einen großen Zaun gezogen. Am Haupteingang angekommen steigt vor uns gerade ein Reisebus aus, der von ein paar jungen Mädels in Uniform und unterschiedlicher Herkunft (hatten alle kleine Namensschildchen mit Landesflagge drauf) in Empfang genommen wird und direkt zum Tempel geführt wird. Hmm, das sind uns zu viele Menschen auf´ n Haufen. Während wir uns noch ein wenig orientierungslos umschauen entdecken wir links von uns ein Besucherzentrum- das kann ja so verkehrt nicht sein und wir gehen rein. Drinnen ist eine große Eingangshalle mit einem Modellbau von Jerusalem. Geht man einen großen Aufgang nach oben, kann man an der Wand lang die Geschichte von Jesus , dem Abendmahl und der Kreuzigung in Form von großen Gemälden verfolgen. Auf dem ersten Blick sieht das alles gar nicht so fremd aus und wir fragen uns wo denn nun genau der Unterschied zwischen den einzelnen Religionen liegt!?
Das müssen wir zu Hause wohl noch mal googeln ! Während wir noch so überlegen, werden wir von 2 Mädels in Uniform angequatscht- die Namen weiß ich nicht mehr, aber eine kam aus Japan und die andere aus Israel! Nach kurzem Smalltalk wo wir herkämen und was wir in USA so machen etc. nam das Gespräch plötzlich eine ungemütliche Wendung. Ausgerechnet die Israelin ließ gar nicht mehr locker- schwärmte uns vor wie toll doch das Leben als Studentin in der Mormonenstadt wäre und wie gerne sie uns alles zeigen würde und uns der Geschichte „näher“ bringen würde
. Das war dann gar nichts mehr für uns- das Ganze hatte irgendwie etwas „Sektenlastíges“ für uns und wir sahen zu, dass wir schnell aus dem Gebäude raus kamen.
Die Busgesellschaft war inzwischen wieder verschwunden und so wollten wir uns nun ganz in Ruhe den Tempel noch mal anschauen. Während wir diesen umrundeten wurden wir noch ganze dreimal angequatscht von irgendwelchen Religionsanhängern, die uns doch so gerne soo viel zeigen würden. Das Ganze hatte etwas von türkischem Basar und Scientology und wir ergriffen jetzt echt die Flucht, die noch dadurch erschwert wurde, dass das ganze Areal ja auch noch eingezäunt war und wir dann auch noch an allen wieder vorbei mussten, um zum Ausgang zu kommen. Puh- war das anstrengend…
Auch wenn der Mormonentempel sicher ein imposantes Gebäude ist- würde mich hier so schnell keiner mehr rein bekommen
. Ein Foto möchte ich Euch aber nicht vorenthalten
Wir schauten auf unsere Karte und überlegten, was wir uns jetzt noch anschauen- zum Einchecken war es noch zu früh. Das Capitol sieht doch gar nicht so weit weg aus. War es auch nicht, was die Karte aber nicht erahnen ließ, war, dass es die ganze Zeit bergauf ging… Oben am Capitol angekommen waren wir ganz schön aus der Puste.
Wir wurden aber dann mit einem netten Glockenspiel und ein wenig klassischer Musik belohnt- die Uhr schlug genau 16:00 Uhr. War irgendwie nett- hatte ein bisschen was von der Rathausuhr aus „Zurück in die Zukunft“…
Um 16:30 Uhr waren wir wieder im Hotel und konnten jetzt auch einchecken. Wir waren jetzt ein wenig ratlos, was wir mit dem Rest des Tages anfangen sollten
. Leider hatte es sich schon die ganze Zeit immer mehr zugezogen und inzwischen regnete es, so fiel ein Abstecher zur Antelope Island für heute aus. Salt Lake City selbst fanden wir inzwischen so unattraktiv, dass wir keine große Lust mehr hatten, diese Stadt noch weiter zu erkunden
.
Zum Glück hatte unser Hotel eine eigene Sportsbar. Es war ja erst kurz nach 17:00 Uhr so waren wir die einzigen Gäste, aber das Essen war sehr lecker und die Bedienung war auch sehr nett.
Nach dem Essen zogen wir uns aufs Zimmer zurück und ließen den Abend vorm Fernseher ausklingen.
Gruß Sunnydale
Highlight: dieses riesige Loch der Kupfermine
Tiefpunkt: Scientolgy-Feeling am Temple Square
Hotel: Shilo Inn / FTI 64€ nettes Personal nicht mehr ganz neu, aber sauber
Wetter: erst Sonne, dann windig, dann bedeckt, dann Regen aber warm bei ca. 30°C