Auch heute weigere ich mich strikt, mich auf 12 Fotos festzulegen
. Ich sehe mich also gezwungen, den Tag wieder auf zu teilen
!
Samstag, 18.September
1. Teil
Auch heute hatten wir den Wecker wieder auf 7:00 Uhr gestellt. Das Aufstehen fiel uns jeden Tag schwerer, aber wir hatten ja noch sooo viel zu sehen. Wie immer entschädigte der erste Blick aus dem Fenster unsere Quälerei: Sonne und blauer Himmel strahlten uns entgegen
.
Wir checkten aus und prüften kurz die Frühstücksmöglichkeiten im Hotel. Das Bistro machte erst um 11:00 Uhr auf und im Speisesaal war fast noch mehr los wie gestern abend…
So verließen wir recht schnell das Areal und begaben uns auf den Weg zum West Thumb Geyser- irgendwo unterwegs wird sich schon was zu Essen finden.
Unterwegs trafen wir wieder einige Bisons, eine Wapiti-Kuh war mit ihrem Jungen unterwegs und dieses Mule-Deer überquerte vor uns die Straße.
Wow, so früh schon so viel zu sehen- jetzt sind wir sofort hellwach.
Am West Thumb Geyser steigen wir und was soll ich sagen- A…KALT
.
Wir ziehen die Jacke etwas enger und begeben uns mal wieder auf die Holzstege, die auch hier einen Rundweg bilden. Durch die kalte Luft sieht man eigentlich nur Wasserdampf und wenig von den Pools. Aber gerade das gefällt uns besonders gut. Im Hintergrund sieht man den Yellowstone Lake und irgenndwo im angrenzenden Wald brüllt ein Wapiti-Hirsch seine Brunftschreie. Ist schon fast ein bisschen unheimlich
.
Und während wir so den Weg langlaufen steht plötzlich eine Wapiti-Kuh vor uns. Wir beobachten uns gegenseitig ganz genau, da raschelt plötzlich was hinter uns im Gebüsch. Nicht nur die Mutter sondern auch das Kalb haben uns ganz genau im Blick. Ok, jetzt ist Rückzug angesagt. Wir gehen den Steg weiter entlang und können die beiden von hier noch schön weiterbeobachten.
Vom West Thumb Geyser führt die Straße immer direkt am Ufer des Yellowstone Lake entlang und bietet so immer wieder schöne Aussichten. Junge, der ist ganz schön groß.
Im Lake Village machen wir einen Abstecher zum Lake Yellowstone Hotel. Dieses ist das erste Hotel gewesen das im Yellowstone gebaut wurde, nämlich 1890 und somit noch älter wie das Old Faithful Inn. Es zeigt auch einen ganz anderen Stil, irgendwie viel eleganter.
Vor der Tür steht auch einer der alten gelben Reisebusse, mit denen die Touristen früher durch den Park chauffiert wurden. Ich liebe ja so Zeitreisen in die Vergangenheit
. Ich glaube die fahren heute zum Teil auch noch…
Langsam kriegen wir Hungerund so fahren wir weiter bis zur Fishing Bridge. Im dortigen General Store besorgen wir uns einen Frühstückburrito. Gegenüber am Visitor-Center gibt es ein paar Picknick-Tische. Der Burrito ist etwas gewöhnungsbedürftig, macht aber erstaunlich satt.
So geht es weiter vorbei am Sulphur Caldron. Hier stinkt es irgendwie bestialisch und wir sehen zu, dass wir schnell weiterfahren.
Dann geht es durch das Hayden Valley. Hierauf habe ich mich schon sehr gefreut. Laut unserem Ratgeber und auch hier aus dem Forum hieß es , dass es hier besonders viele Tiere zu sehen geben würde. Die Landschaft ist dann auch wirklich wunderschön. Man fährt die ganze Zeit am Yellowstone River entlang und hat eine enorme Weite vor sich.
Aber Tiere ? Tse, jetzt hatten wir bisher so viele schon gesehen und ausgerechnet hier war außer ein paar Kanada Gänse gar nichts….
Wir fuhren also weiter Richtung Norden. Im Canyon Village machten wir nur kurz eine Pinkelpause (den Canyon wollten wir uns für morgen aufsparen) und so ging es weiter über den Dunraven Pass. Hier änderte sich die Landschaft noch mal komplett- irgendwie rauer das ganze
Am Mt. Washburn fuhren wir die Chittenden Road hoch- eine Gravel Road- aber auch mit PKW gut zu fahren. Wir wollten den Berg ein Stückchen hoch laufen, aber es war so extrem windig hier oben, dass wir bereits nach 150 Metern wieder umdrehten. Von hier oben war auch gut zu erkennen, dass es irgendwo unten im Tal brennen muss
Wir fahren weiter bis zum Tower Fall. Hier gibt es auch Hinweise auf das Feuer- es handele sich um ein Managed Fire und man möge bitte nicht die Ranger oder Feuerwehr alamieren
. AHA, nun gut es heißt ja auch immer wieder, dass so ein kontrolliertes Feuer dem Wald durchaus gut tun soll, weil dann neue Flächen mit besonders fruchtbarer Erde entstehen. Wir entdecken außerdem den Wetterbericht für die nächsten Tage. Für Montag wurde ein gewaltiges Unwetter vorrausgesagt. Oje, dann müssen wir heute und morgen noch möglichst viel sehen…
Wir gehen den kurzen Weg runter zur Aussichtsplattform und bewundern den Tower Fall.
In unserem neuen Buch haben wir gelesen, dass im Lamar Valley die Chancen auf Wölfe ganz gut sein sollen. Also biegen wir als nächstes rechts ab und fahren ca. bis Pebble Creek. Landschaftlich gefällt es uns hier noch besser als im Hayden Valley- noch ein wenig rauer.
Leider hatten wir was die Wölfe angeht kein Glück- wahrscheinlich die falsche Tageszeit
. Aber insgesamt waren hier jede menge Bisons unterwegs. Und wir konnten noch diesen wunderschönen Gabelbock bewundern
Höhe Pebble Creek drehen wir um und fahren die nördliche Route Richtung Mammoth Hot Springs. Was wir hier alles zu sehen kriegen, verrate ich Euch beim nächsten Mal…
Gruß Sunnydale