Tag 8 Vegas Baby – na ja fast. Erst einmal gibt es Frühstück, diesmal ist das Continental doch eher sparsam, aber den üblichen Waffle-Maker haben die dort auch, also will ich nicht meckern. Es geht Richtung Vegas, allerdings nicht ohne einen Abstecher ins Valley of Fire. Das kennen wir zwar auch schon, waren bislang aber immer nur im Hochsommer dort – und dem Namen entsprechend hält sich Wanderbegeisterung bei 40 Grad plus X dann doch im Rahmen, insofern war ich gespannt wie es sich bei lauschigen 22 Grad präsentiert.
Wir steuern das Visitor Center an, mittlerweile hat man zumindest auf der Karte dort schon die Fire Wave eingezeichnet (beim letzten Besuch hat das die Rangerin noch von Hand auf meinen Zettel gemalt), auf den Exemplaren zum Mitnehmen ist sie aber nach wie vor nicht drauf. Der Ranger murmelt noch irgendwas von einer Gruppe die dort gerade sein, von daher könnte ich den Parkplatz nicht verfehlen.
Tja was soll sich sagen, Berühmtheit hat ihren Preis. Beim letzten Mal gab es noch etwa 30 cm große Holzpflöcke welche den Weg zur Wave markierten. Mittlerweile hat man diese durch gut 1,5 Meter große Metallpoller ersetzt. Soviel vorab: Spätestens jetzt sollte auch der letzte Depp den Weg finden ohne sich zu verlaufen. Natürlich hat man selbst kein „Recht“ darauf, an so prädestinierten Stellen Ruhe und Einsamkeit zu finden, ob es allerdings wirklich notwendig ist das so aufzuziehen sei mal dahingestellt. Ein bisschen Abenteuerfeeling will man doch schon haben und sich seine Ziele „erarbeiten“ ohne das ständig irgendwelche anderen Personen durchs Bild laufen (und sollte ich noch mal zum Delicate Arch kommen und da posieren wieder irgendwelche Voll***** stundenlang unter dem Arch – ich schwöre, ich schubs die den Berg runter!!!)
Wir laufen los (hey super ich bin nicht schon nach 500 Metern komplett durchgeschwitzt) und passieren zunächst die sandige Passage. Wir kommen um den ersten größeren Felsen herum und ich sehe was der Ranger mit der Gruppe gemeint hat: Die machen hier doch allen Ernstes eine Führung??? WTF? 2 Ranger mit einer Gruppe von ca. 12-15 Personen schleichen sich von Poller zu Poller und die Ranger erzählen bei jedem Stop etwas (u.a. das man ja braune Pfeiler gewählt hätte, weil die am wenigsten das Bild der Natur stören würden – ja ne ist klar…). Was kommt als nächstes? Rücken die mit einer Planierraupe an und ziehen einen rollstuhlgerechten betonierten Pfad vom Parkplatz zur Wave oder kopieren das Shuttle System vom Zion und karren die Leute bis direkt vor das Ziel? (Bitte nicht falsch verstehen, ich finde es toll wie viel Mühe man sich in den USA gibt auch Leuten mit Behinderungen es zur ermöglichen die Schönheiten in den Nationalparks etc. zu sehen, aber irgendwo hört es doch auch auf mit der Drive-In Mentalität).
Bloß weg von denen, eine ältere Dame dreht bereits wieder um obwohl sie den eigentlich hässlichen Teil mit dem Sand schon hinter sich hat und es nicht mehr wirklich weit ist. Na ja lieber so, als sich selbst zu überschätzen und den nächsten Rettungseinsatz auszulösen. Wir überholen den Tross und haben so ein wenig Zeit an der Wave für uns allein. Erfreulicherweise haben die anderen aber scheinbar auch nicht so die Ambitionen länger zu verweilen, die Ranger verabschieden sich zügig und auch der Rest der Gruppe macht sich relativ schnell auf den Rückweg, so dass wir wieder allein auf weiter Flur sind.
Danach geht es zum White House (Dome) Trail, auch dieser ärgert einen zunächst mit tieferem Sand (ich hasse es im Sand zu laufen), dass legt sich zum Glück schnell und man kann auf festem Grund weiter laufen.
Noch zum Mouse`s Tank oder nicht? Hm beim letzten Mal waren da so viele aggressive Bienen, außerdem ruft so langsam aber sicher Sin City immer lauter. Ok, dann soll es das also für heute hier gewesen sein und aus dem Radio schallt einmal mehr: „Viva Las Vegas“
Vegas ist ja so eine Sache für sich – man liebt es oder man hasst es, ein Zwischending gibt es da wohl nicht. Beim ersten Besuch im Erwachsenenalter haben wir es eher gehasst. Man kommt aus der tollen Natur und teilweisen Einsamkeit und wird dann in diesen lauten, blinkenden Moloch geworfen. Zu allem Überfluss fragt einen dann der Kellner an der Theke bei jedem Bier wieder nach dem Ausweis fragt, obwohl man sich keine 2 Meter von seinem Stuhl wegbewegt und auch das Personal nicht gewechselt hat. Ok in Vegas passieren so einige komische Dinge, aber dass ein Gast an der Theke unbemerkt in ein Raum-Zeit-Kontinuum fällt um so in einer halben Stunde mal spontan ein paar Jahre jünger zu werden, dass bekommen weder Copperfield noch Chris Angel hin. Egal.
Der nächste Aufenthalt war eher unfreiwillig, da sich LV einfach als günstigster Punkt für den Abschluss der Rundtour angeboten hat. Tja und da hat uns Vegas dann irgendwie doch noch erwischt, und seit dem gehört der Abschluss jeder Reise Sin City. Ich kann eigentlich nur jedem empfehlen diesen Irrsinn an den Schluss des Urlaubs zu legen, bei unserem ersten Anlauf war es eine Zwischenstation welche überhaupt nicht in das sonstige Programm gepasst hat (und man froh war wieder rote Steine zu sehen). Zum „auslaufen“ und für einen runden Abschluss einer Reise ist die Stadt aber ideal.
Ich hatte ja bereits erwähnt, dass Wochenende ist. Auch wenn es gemeinhin schon bekannt ist, dass Vegas am Wochenende deutlich teurer ist als unter der Woche kann ich hier nur noch mal jedem raten:
„Fremder kommst Du nach Vegas so vermeide das Wochenende!“ Bei uns ließ es sich leider nicht anders regeln, aber obwohl keine Ferien und kein Feiertag anstanden, die Hotelpreise sind schlicht unverschämt…
Wir haben nun mittlerweile schon einiges durch, vom Excalibur über Treasure Island bis Bellagio und Cosmopoliton. Und eigentlich haben es uns die Balkone vom Cosmopoliton wirklich angetan (auch wenn der Rest des Hotels eher so „Na ja“ ist). Nur war wg. der internen Budgetkürzung (also quasi der selbstauferlegte Shut Down) aber nicht unbedingt Luft für großartige Extravaganzen ala Suite oder ähnlichem, nee eigentlich hatte es ursprünglich nur für das Signature at MGM „gereicht“, weil selbst ein normales Zimmer ohne Springbrunnenblick im Cosmo für die Nacht von Samstag auf Sonntag horrend teuer gewesen wäre. Nun hatte aber die Erfahrung gezeigt, dass auch diese Märchenpreise sich ein wenig verbessern, je näher das Wochenende rückt und je schlechter die Buchungslage ist. Insofern Glück gehabt, während wir noch in Sedona weilten ging der Preis soweit runter, dass es zwar immer noch relativ teuer (im Verhältnis zu anderen Wochentagen) war, aber zumindest im erschwinglichen Bereich lag. Also Signature bereits vor 2 Tagen storniert und doch wieder Cosmopoliton gebucht. Zimmer im East Tower 50 Stock, wunderbarer Blick auf Strip und Fountains.
Sachen fix verstaut und raus auf den Strip – auch hier ist es mal ganz angenehm nicht bei 40 Grad Außentemperatur unterwegs zu sein, auch wenn die Wege dadurch nicht kürzer werden. Und mittlerweile ist es dann auch endgültig bei mir angekommen: Yeap wir sind (schon wieder) hier. Hätte ich im Juli nicht gedacht so schnell wieder bei der M&M World zu sein.
Abendessen gibt es wie gewohnt im Rainforest Cafe, war soweit ok hat uns aber nicht wirklich umgehauen und die Wartezeiten waren auch schon grenzwertig, hier werden wir uns also nach einer Alternative umsehen müssen. Zu Vegas gehört auch eine Show – wenn ich also schon X Euro an Resort Fee zwangsbezahlen muss will ich doch wenigstens das Internet nutzen und Karten für Zarkana buchen. Das Internet bekomme ich noch zum Laufen, die Kartenbuchung allerdings nicht. Die Karten sind (wahrscheinlich weil die Show noch relativ neu ist) im regulären Preis sogar teurer als die für die „O“ – nee also das wollte ich dann doch nicht ausgeben, aber wozu gibt es denn im Netz beim Cirque gleich die 20% Celebration Aktion? Wie oft ich es auch versucht habe, egal mit welchem Account oder welcher Kreditkarte – keine Buchung läuft durch. Auch die Hotline vom Ticket Office kann nicht helfen bzw. ist um diese Uhrzeit nicht mehr besetzt.
Randnotiz: Man kennt das ja in den USA: Wähle 1800 PEST-CONTROL oder so ähnlich. War hier auch so, man sollte irgendwas und dann „ZARKANA“ auf der Tastatur wählen. Funktioniert aber leider nur wenn man eine bestimmte Ziffer vorher nicht unterschlägt, sonst landet man bei einer armen Privatperson welche einem ziemlich genervt mitteilt, man möge doch bitte noch eine 9 oder so voranstellen. Ich hätte da ja längst die Nummer gewechselt wenn mich täglich irgendwelche Leute anrufen und Karten bestellen wollen.
Egal, dass mit den Karten kläre ich morgen, jetzt gibt es ein Feierabendbier auf dem Balkon und gut ist.