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Autor Thema: Wo die wilden Bären wohnen - Alaska / Yukon im Juni und Juli 2010  (Gelesen 52465 mal)

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Palo

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Wird man eigentlich abends, wenn es solange hell ist, nicht so müde wie sonst?

Gruß

Palo

Angie

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Hallo Markus,


auch wenn ich mich hier nur selten zu Wort melde, bin ich von deinem Reisebericht echt begeistert! :D

Unseren Nachbarn träumen von einer ähnliche Reise, ihr Enkel ist aus offenbar demselben Grund an den Rollstuhl gebunden wie du und sie trauen sich nicht drüber.

Weiteres per PN, wenn ich darf.


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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Saguaro

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Da war es dann üblich, dass die letzte Lieferung nach Dawson vor dem Winter nur aus Alkohol bestand! :)

Whiskey friert eben nicht ein  :lolsign:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


Markus(Wien)

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Wird man eigentlich abends, wenn es solange hell ist, nicht so müde wie sonst?

Es kommt einem so vor als ob man nicht müde wird. Man verliert das Zeitgefühl durch den fast immer gleichbleibenden Sonnenstand.

stephan65

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Und wie ist das mit den Mosquitos, war das ein lokales Problem an dem einen Ort oder ein eher ständiges?
Mücken gehen ja gerade noch, wenn sie einfach nur rumschwirren, aber wenn überall, zahlreich + stechend, dann ist so ein Ziel doch nichts für uns.  :verquer:

Markus(Wien)

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Was die Mosquitos betrifft war ich eher positiv überrascht, es betraf nur einzelne Orte, bzw. wir arrangierten uns damit, obwohl sie sehr lästig waren. Wir haben sofort nach unserer Ankunft  Mosquitonetze gekauft, aber nie verwendet. Entweder weil es erträglich war, oder wir sie im Auto vergessen haben :)

Wir wurden schon einige Male gestochen, die Mückeneinstiche (österreichisch: Gelsendippel) waren allerdings viel angenehmer als in Österreich und juckten so gut wie gar nicht.

Aber wie immer: Es handelt sich um persönliches Empfinden.

An Manchen Orten waren sie unerträglich, an anderen nur lästig und an wieder anderen gar nicht da.

Markus(Wien)

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Tag 8 19. Juni / Dempster Highway bis Eagle Plains

Trotz des langen Tages gestern stehen wir heute wieder zeitig auf, 7:30 Abfahrt.

Neben unserem Auto parkt dieser Kleinwagen :eek: Man beachte auch die typische Dempster Highway Lackierung.


Die Nächsten 5 Tage sind für uns etwas, auf das wir uns ganz besonders gefreut haben bei der Vorbereitung der Reise.

Der Dempster Highway. Ein einsamer Highway der auf knapp 740 Kilometern Schotterstraße im Sommer bis nach Inuvik, 200 Kilometer über dem Polarkreis, führt. Wir waren sehr unsicher, in welchem Zustand wir die Straße vorfinden werden, da sie zumeist als sehr reifenmordend und fast lebensbedrohlich beschrieben wird. Wir wollten uns selbst ein Bild davon machen. Unser heutiges Ziel, das Eagle Plains Hotel in den Eagle Plains.

Fahrt zur Klondike River Lodge, wo wir für unsere Rückfahrt ein Zimmer reservieren. Sie liegt günstig, genau am Anfang des Dempster Highways. Dort gab es auch gleich den zweiten Stempel nach dem Visitor Center von Dawson City in unseren Dempster Highway Passports. Stempelhefte wie man es von Berggipfeln etc. kennt. Hat man alle Stempel bekommt man ein Zertifikat, dass man die ganze Strecke gefahren ist und nimmt an einer Verlosung um einen Diamanten teil.



Dempster Highway

Zuerst für ein paar Kilometer noch asphaltiert, dann sehr harter Erdboden, sehr gut zu fahren, trockenes Wetter. Die Umgebung besteht aus Wald, in der Entfernung können wir die Richardson Mountains ausmachen.



Je weiter  wir vordringen, desto regnerischer wird es. Es fängt mit einem leichten Nieselregen an und wächst sich zu einem richtigen Hagelschauer aus. Die Strecke wird zur Schlammpiste, sehr rutschig, der Scheibenwischer kommt allerdings kaum noch nach. Unser Auto ist bereits mit einer dunkelbraunen Schlammschicht vollständig überzogen. Wir vergessen völlig auf's Fotografieren und so gibt es kein einziges Foto während dem Regen.


Die Seen sind oft noch von Schnee und Eis bedeckt, aber ich lasse am Dempster Highway lieber Bilder sprechen, was ich nicht in Worte fassen kann.



Wir können Schafe, einen Falken, Hasen und Squirrels beobachten.


18 Uhr Ankunft im Eagle Plains Hotel. Beim Eingang steht zu lesen „eine Oase in der Wildnis“, so empfinden wir es auch. Nach 379 Kilometern (Fahrzeit 9 1/2 Stunden) auf Schotter unter widrigsten Bedingungen sind wir froh, endlich angekommen zu sein. Der Parkplatz ist allerdings schon fast ein kleiner Teich. Mit Mühe und Hilfe zweier freundlicher Biker, die selbst schon wie panierte Schnitzel aussehen vom Schlamm, schaffen wir es, auszusteigen ohne dass der Rollstuhl voll Schlamm ist.



Der Parkplatz, nachdem er schon einige Stunden auftrocknen konnte


Wer den Dempster Highway bei diesen Bedingungen auf dem Motorrad bezwingt, hat unseren tiefsten Respekt. Die Motorradfahrer haben sich vor dem Eingang des Hotels mit Gartenschläuchen gegenseitig abgespritzt um den gröbsten Dreck abzuwaschen.

Gemütliches Abendessen, und nachher E-Mails an die Familie schicken. Wir sind äußerst überrascht, hier, fast 200 Kilometer von der nächsten Ortschaft entfernt, fast 400 Kilometer zur nächsten asphaltierten Straße, WLAN und Internetempfang zu haben. Zwar nicht besonders schnell, aber für E-Mails ausreichend.

Eagle Plains liegt in etwa 35 Kilometer unterhalb des Polarkreises.

Der Polarkreis ist jene gedachte Linie, nördlich derer am 21. Juni die Sonne nie untergeht.

Unterkunft: Eagle Plains Hotel, Eagle Plains, YT
gefahrene Kilometer: 411

Angie

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Au weia! :lol: Euer Auto sah vielleicht schön aus :lol:
Ihr seid aber wirklich mutig :daumen: Wo ihr euch überall hin wagt, Respekt!

Viele Grüße,
Angie

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Markus(Wien)

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Ich muss mich schon wieder entschuldigen für die unregelmäßigen Berichte, es geht im Moment beruflich wie privat recht stressig zu.

Tag 9 20. Juni / Dempster Highway bis Inuvik

Dieses Mal gibt es kaum etwas zu schreiben, wir haben uns auch fast keine Audionotizen für diesen Tag aufgezeichnet.


Heute geht es nördlich des Polarkreises! Einige Kilometer nach Eagle Plains gibt es Erklärungstafeln zum Polarkreis, wir müssen natürlich Fotos machen. Es ist das erstes Mal in diesem Urlaub, dass wir das Mosquitospray benützen müssen, selbst für einen kurzen Fotostopp ist es sonst kaum auszuhalten.

Ein freundlicher älterer Herr hat uns ca. 10 mal fotografiert, 8 mal davon hat er den Zoom so eingesetzt, dass man nur unsere Gesichter sah. :) Deshalb hier das "Beste" von uns.



Heute haben wir überwiegend sonniges Wetter, abgesehen von der schönen Landschaft gibt es nicht viel zu erzählen.

Plötzlicher dichter Nebel für ein paar hundert Meter...



…danach sofort wieder sonnig!


Nach 100 Kilometern erreichen wir die Grenze zu den Nordwest-Territorien, 1,3 Mio. km² aber nur 41 tausend Einwohner = Bevölkerungsdichte 0,03 Ew./km²


Wir erreichen die zweite Fähre am Dempster Highway, hier bei Tsiigehtchic


Die Fähre fährt hier 3 Punkte an, die 2 Enden des Dempster Highways und Tsiigehtchic, das wir in ein paar Tagen noch besuchen werden.


Typische Szene, Ein Truck brettert über den Schotter bei 100-120 km/h. 90 km/h sind erlaubt. Die meisten LKW-Fahrer bremsen bei Gegenverkehr leicht ab um Steinschläge zu vermeiden, aber eben nicht alle. Vorsicht!


Ankuft in Inuvik um 18:15 (NWT-Zeit, 8 Stunden Zeitverschiebung zu Österreich).


Fotos überspielen auf das Netbook. Essen gehen, gar nicht so einfach abends in Inuvik am Sonntag Abend, es gab nur 1 Restaurant das geöffnet hatte.

Tiersichtungen: Squirrel, Hasen, Adler, Wolf, Rotfuchs

Unterkunft: Nova Inn, Inuwik, NWT
gefahrene Kilometer: 370

Buffalo Bill

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So müsste man das Auto mal zu Alamo zurückbringen...  :daumen: :groove: :lachroll:

Palo

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Herrlicher Reisebericht!!. Es ist schön zu lesen, dass du auch im Rollstuhl die Welt sehen kannst. Gut dass du so eine liebe Mutti hast.

Gruß

Palo

stephan65

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Zitat
...die selbst schon wie panierte Schnitzel aussehen vom Schlamm...

 :lachroll: :mrgreen:

bowiepit

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Ein schöner Reisebericht. Respekt wo Ihr Euch überall hintraut!!!!
If it ain't Country - it ain't Music

Angie

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Auch ich bin von deinem Reisebericht fasziniert. Echt klass, wo ihr überall herum kurvt! Einfach toll!
Viele Grüße,
Angie

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Saguaro

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Echt klass, wo ihr überall herum kurvt! Einfach toll!

Vor allem ist das Wägelchen mehr als getarnt  :lolsign:. Es ist fast unsichtbar, da es sich dem Schlamm angepasst hat  :lachroll:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)