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Autor Thema: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012  (Gelesen 82238 mal)

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snowtigger

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Achtung, Männe hat sich beschwert:
Die coole Ami-Karre, mit der wir in die City gebracht wurden, heißt Cadillac ESCALADE:roll:

Sorry. OK, meinetwegen.  :oops:

Ich bin halt ein schwäbisches Mädchen mit Hang zu schwedischen Sachen – ich kenn mich nur bei Mercedes, Porsche und Volvo aus.
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September 2014: Yellowstone & the Highlights of Utah
August 2015: SFO > LAX > LAS Honeymoon USA

Angie

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Ich hoffe auch, dass es in Ordnung ist, wenn ich hier mehr schreibe als das übliche "Wir waren zuerst hier ... und dann da ... und am Schluss noch hier." Ich möchte auch ein bisschen für mich selbst alle Erfahrungen und das ganze Drumrum (ich sag euch, das erste mal Dumpen wird lustich ...) festhalten. Insofern müsst ihr durch so kleine Intermezzos durch, nä?  :lesend:

Gerade das ist doch für Erst-WoMo-Touris interessant, erstes Mal dumpen und ja, schreibe so viel, wie dir danach ist, ich lese mit Vergnügen mit :D :lesend:

Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

snowtigger

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TAG 2 – Donnerstag, 13. September 2012
Strecke: San Francisco-Dublin-Safeway-Byron-Brentwood-Stockton-Manteca-Oakdale-Lake Tulloch
Gefahrene Meilen: 146
Zuhause: South Lake Tulloch Campground Marina
Wetter: SONNE.

Tja, von wegen "Jetlag überlistet" durchs lange Wachbleiben. Nach genau einer Stunde Schlaf bin ich um 23.38 Uhr hellwach. Och ... nö, ne?
Super, dann hab ich ja richtig viel Zeit, um darüber nachzudenken, ob uns der El Monte-Shuttle in 7,5 Stunden auch wirklich abholt. Weil wir ja nicht angerufen haben.
Also wir haben ja angerufen, aber in Dublin war ja keiner mehr. Ob das jetzt ein Problem ist? Bestimmt. Oder? Was tun, wenn sie uns nicht abholen? Oh Gott, dann geht der Tag morgen futsch! Oder unser WoMo ist dann weg, weil wir nicht da waren. Weil wir nicht angerufen haben. Weil ... – ich sollte besser schlafen, das wird schon irgendwie. Hab ich die Adresse denn, falls wir da mit dem Taxi hinmüssen? Hab ich natürlich. Das ist doch scheiße weit weg. Scheiße. Ruhig, Brauner, das wird schon.

Besser, ich zähl Schäfchen ... Schafe ... Irland ... Dublin ... El Monte!
Ich dreh durch! Also eigentlich wälze ich mich nur von einer Seite zur anderen ... A propos andere Seite: Männe schnorchelt selig vor sich hin. Wieso kann der pennen? Weil Männe immer pennen kann, immer und überall. Zack, Schnarch. Ja, schön.
Ich geh zum dritten Mal aufs Klo. Mr. Sam Adams. Naja, hab ich wenigstens was zu tun. So vergehen die Stunden und ich bin wach. Die ganze Zeit. Also fast. Ich glaube, ich komme zusammengefasst auf etwa 2,78336 Stunden Schlaf. Um Viertel vor Sechs geh ich duschen. Endlich ist die Kagg-Nacht vorbei.

Kurz vor Sieben ist alles wieder in den Koffern und wir sind startklar. Da klingelt unser Telefon. Ein bisschen paranoid starren wir auf das rote Lämpchen ... Telefon? Wieso denn? Weiß doch keiner, dass wir ... "Hello?" – Das Shuttle steht unten, ob wir schon fertig sind ... JA! KLAR! SOFORT! YEAH! Hier fallen 150 Steinchen von meinem Herzen.
Und nur 2 Minuten später sitzen wir auch schon drin. Im Shuttle. Mit 3 anderen Pärchen aus Deutschland, sagt der Fahrer. Ich bin natürlich fit wie ein Turnschuh dank höchster Adrenalinausschüttung, laber gleich nett den Fahrer an und steige mit einem herzlich lauten Guten Morgen in den Bus. Es kommt nur Gebrummel zurück, also halte ich für den Rest der Fahrt meinen Mund. Es geht über die Bay Bridge (was eine geile Brücke - DAS wär doch mal eine tolle Idee für den Neubau der Schiersteiner Brücke 2013, wa?) rüber nach Oakland und dann nach Dublin.

Das El Monte Hauptquartier strahlt die beeindruckende Ruhe einer USA-Behörde Mitte der 80er aus, optisch zumindest. Nachdem wir uns den netten "So geht dat mit dem Wohnmobil, aber vielleicht ist eures gaaanz anders"-Film reingezogen haben, kommt auch schon der lustige Teil. Wir bekommen gefühlt 20 Zettel in die Hand, von denen die Hälfte unterschrieben werden müssen. Ja, wir wissen, dass wir todesmutig auf volles eigenes Risiko durchs Death Valley brettern. Dazu erklärt uns das freundliche Mädel in einer abartigen Wort-Pro-Minute-Anzahl, was wann wie wo zu machen und zu beachten ist. Fragen? ... Äh, ne, die fallen uns vermutlich erst in zwei Tagen ein. Dann der spannende Moment: Ein anderer freundlicher Mitabeiter bringt uns zu unserem Gefährt. Ja. Will er zumindest. Nachdem wir die bereit stehenden WoMos zwei Mal umrundet haben und kein RV unseren Namen in der Windschutzscheibe trägt – dat Tigger wieder schwitz schwitz, da war er wieder, der Fehler unseres Urlaubs – gibt sich der junge Mann deutlich unerschrockener, stürmt in einen der Kisten schaut unters Amaturenbrett, rupft den Zettel der "Schmidts" einfach weg und "There it is! It was just the wrong hangtag!" Ah, ja. Wenn die Schmidts kommen, sind wir schon weg, hähä.

Da stand er nun. Unser Zuhause für drei Wochen. WAS EINE RIESENKISTE! Alles klar zum Entern. Wir bekommen z.s.z. (ziemlich sehr zügig) alle Dinge gezeigt und erklärt: Kontrollpanel hier, Zuläufe da, Abläufe dort. Wir haben zwei Batterien, einen Generator, einen Gastank, einen Frischwassertank, zwei Abwassertanks, Kühlschrank, Gefriere, Gaskochfeld, Backofen, Mikrowelle, Doppelspüle, einen Haufen Schränke, ein Doppelbett, ein Waschbecken, ein Klo, eine Dusche, ... und einen völlig unbestellten Slideout an Bord. Ja, das ist schon ok, schaut mal, so groß ist das dann mit ausgefahrenem Slideout. Walzerkurs? Kein Problem. Achja, und vorne ist dann noch das Auto dran. So, allet verstanden? Ääääähhh, ja, ich ... wir ... die fallen uns wie gesagt eh erst ... Hier noch das Handbuch. Daumendick.

Wir dürfen uns schon mal häuslich einrichten und bekommen unsere Personal Kits: Geschirr, Kochgeschirr, Besteck, Kochbesteck, Toaster, Kaffeemaschine, Geschirrtuch, Putzeimer, Feger, Wischer, Handtücher, Bettwäsche und zwei Campingstühle. Und zack, schon wiegt dat Ding gefühlt ne Tonne mehr.
Völlig geflashed stehen wir in unserem ... ELMO.
Wir packen rasch allet mal aus und da hin, wo wir denken, das es praktisch sein könnte. Gekicher. Was machen wir bloß mit so viel Platz? Ein bisschen chaotisch trapschen wir drin rum und drum rum. Alles dran, alles ok? Ham wer alles?
So. Dann mal los. Schlüssel rein. Nix. ... Geht nicht mal zu drehen. Aber grade lief er doch brav. Ja, schön. Ein freundlicher Erklär-Mitarbeiter vom WoMo nebenan klärt auf: falscher Schlüssel. Selten so gelacht. WRUMMMMM. Und los gehts.

Erster Halt: SAFEWAY. So viel Platz will befüllt werden. Mit unserer Einkaufsliste und der SAFEWAY-Card (! Cool, wa? Hat uns ne Freundin mitgegeben, die einen Monat vorher unterwegs war) entern wir den Supermarkt. Ungefrühstückt. Wie praktisch. Und deswegen sieht auch alles gleich viel leckerer aus und wir packen uns ordentlich Zeugs von der Deli-Theke mit ein. Ansonsten stelle ich schon da fest: SAFEWAY ist einfach toll! Es gibt alles. Es sieht alles toll aus. Und die Mitarbeiter sind ne Wucht! An der Kasse werden wir auch erstmal gefragt, ob wir alles gefunden haben – äh, ne, Grillkohle nich. "Haben wir aber, bring ich Ihnen." Macht sie auch. Mit Anzünder und langen Streichhölzern. El Monte liegt ums Eck, vermutlich wissen die genau, an was der Ersteinkäufer nicht denkt. Und sie haben ja sooo recht. Ansonsten sieht es gut aus, der Rest wird sich finden. Wichtig ist nur, das erste Abendessen ist gerettet! Wir lassen gepflegte 275 Dollar dort (aber, hey, 25 Dollar gespart!) und frühstücken mit einem Starbucks-Monster-Cappuchino-Eimer erstmal auf dem Parkplatz. An Weiterfahren war nicht mehr zu denken, unsere Mägen hingen durch.



Das ganze Essen findet nach und nach seinen Platz, die ersten Biere in den Kühlschrank. Es kann losgehen! Jetzt aber wirklich.
Navi-iPhone raus und Lake Tulloch eingegeben. Toll, funzt 1A. Wer sich oben im Header schon über unsere Strecke gewundert hat, hier jetzt die Auflösung: Natürlich steht das Navi auf "Schöne Strecke". Also nix Freeway druchgebraust, nein, wir fahren oben rum in einem recht abenteuerlichen Zickzack durchs Hinterland. Ich merks dann irgendwann: Wieso kommt der Freeway nicht? Wieso fahren wir so viel nach Norden Wieso ist das nich so gradeaus wie in Google Maps? ... äh. Ja. macht ja nix. Heute ham wer ja auch echt Zeit. Also ...

über Plüschhügel ...



... unter lustigen Brückenarbeitern durch ...



unterwegs sehen wir allerlei Getier: Rinder, Pferde, Esel, ... und 1 Kamel ...

... Oakdale ...



... durch die Mini-Schlucht zum Lake Tulloch:



So. Dann schau ich doch mal, wie des so geht mit dem "Hallo, ich möchte heute hier übernachten."
Erstmal gar nicht, das Einfahrtskassenhäuschen ist leer. Aber der Zettel zeigt: Bitte zum Hauptbüro. Ja. Finde ich dann auch weiter oben.
Ein netter alter Mann mit weißem Rauschbart Marke "flowers in your hair" nimmt freundlich meine Bestellung entgegen. Wir dürfen uns einen Platz am See aussuchen. Juhu!

Und so ist es dann auch:








Erfahrene WoMo-Urlauber erkennen hier, dass wir den falschen Anschluss genommen haben: Am ELMO sind wie an den meisten WoMos die Anschlüsse RECHTS, also auch die RECHTEN Anschlüsse für Wasser und Strom nehmen. Sonst lang das Kabel/der Schlauch nicht. Wie bei uns. Also der Schlauch. Wurscht. Anfänger. So lange keiner lacht ... Mehr dazu gleich im nächsten Exkurs. In jedem Fall und wie auch immer:

URLAUB!
Da isser!
So fängt er an.
YEAH.


Wir gehen erstmal baden, denn der See ist noch recht warm, die Sonne scheint. Dann chillen, Bericht schreiben, grillen und Bierchen.
Läuft. Also bis jetzt.



Tierisch fertig legen wir uns ins Bett. Super bequeme Matratze. Fest, aber nich zu fest.
Wir liegen quasi schwebend über der Uferböschung mit Blick aufs Wasser.
Ich hab Angst, dass wir nach hinten kippen und ins Wasser rutschen ... das wird wieder eine SUPER tolle Schlafnacht ...
Ich versuchs!

Safeway: 275 Dollar
Campsite: 35 Dollar (Hook up Strom & Wasser)
Beim Grillen auf den See gucken: Unbezahlbar.

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Anti

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    • Anti walks...
Ich habe noch nie ein Womo gemietet. Aber genau so stelle ich mir das gefühlsmäßig vor. Voller Freude und voller Angst, irgend etwas zu vergessen. Oder nicht gefragt zu haben. Oder die Handbremse am See zu vergessen...  :shock:

captsamson

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Ich habe noch nie ein Womo gemietet. Aber genau so stelle ich mir das gefühlsmäßig vor. Voller Freude und voller Angst, irgend etwas zu vergessen. Oder nicht gefragt zu haben. Oder die Handbremse am See zu vergessen...  :shock:
...aber super glücklich wenn alles klappt :-)
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Schmihei

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Besser, ich zähl Schäfchen ... Schafe ... Irland ... Dublin ... El Monte!
Ich dreh durch! Also eigentlich wälze ich mich nur von einer Seite zur anderen ... A propos andere Seite: Männe schnorchelt selig vor sich hin. Wieso kann der pennen? Weil Männe immer pennen kann, immer und überall. Zack, Schnarch. Ja, schön.
Ich geh zum dritten Mal aufs Klo. Mr. Sam Adams. Naja, hab ich wenigstens was zu tun. So vergehen die Stunden und ich bin wach. Die ganze Zeit. Also fast. Ich glaube, ich komme zusammengefasst auf etwa 2,78336 Stunden Schlaf. Um Viertel vor Sechs geh ich duschen. Endlich ist die Kagg-Nacht vorbei.  

Da kommt mir so bekannt vor. Mein Mann hat in unseren Fotobüchern schon den Namen "Grunzi" bekommen, weil er auch immer und überall schläft und sägt, während der Rest der Familie kein Auge zumacht. :schlafen: :schlafen: :schlafen:

Einfach nur herrlich Dein Schreibstil.

LG Heidi & family  :rotor:


sil1969 als Gast

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Ich bin kein erfahrener WoMo-Urlauber. Ich kann nur sehen, dass ihr da einen tollen Platz am See hattet.
Was lag denn da in der Aluschale auf dem Grill?  :essen:
Gruß Silvia

snowtigger

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Ach herrje, dat hab ich ja totaaaal vergessen zu schreiben ...

Unser Abendessen Lake Tulloch
Vom Grill: Sirloinsteaks und Champignons mit Frischkäsefüllung, dazu Röstbaguette
Dazu: Cole Slaw, Chopped Salad mit meinem USA-Lieblingsdressing (Newman's Own Honey and Mustard)
Ich ein Sam Adams, Männe Budweiser (hat er sich direkt nach der ersten Dose (!) drin verknallt ...  :roll:)

Schreib ich ab dem nächsten Tag dann immer noch bei – ich habs extra jeden Tag mitgeschrieben, aber hinten im Buch auf Extraseiten.
Mann!  :lol:
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sil1969 als Gast

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Macht ja nix.... Wie gut, dass ich jetzt gegessen habe, die Beschreibung des Essens liest sich ja sehr lecker....

snowtigger

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WoMo – Was isn des und wie gehtn des?
TEIL 1

So ein Wohnmobil hat 4 Aggregatszustände im Reisebetrieb:

1 – vor dem Wegfahren
2 – beim Fahren
3 – Stehenbleiben und Andocken
4 – beim Stehen

Entsprechend gibt es rund um diese Aggregatszustände einiges zu beachten. Doch schauen wir uns das Ganze mal genauer an:


1 – Vor dem Wegfahren

1a) Das erste Mal wegfahren - also vom Hof der Mietstation
Wirklich genau zuhören, was man da so alles erklärt bekommt. SOFORT fragen, wenn man was nicht verstanden hat. Denn später in der Wildnis musst du noch wissen, wo denn jetzt gleich wieder die Wasserpumpe für Spüle, Dusche und Klo angeht. Sonst nix Wasser! Und nix Wasser ist nix gut!

Vor dem Verlassen des Parkplatzes checken, ob auch ALLES funktioniert. Vor allem die wichtigen Sachen wie Bremsleuchten und Co. – bei uns war gottseidank nix, wir waren allerdings beim Erstcheck etwas lax. Das kann man penibler angehen. Bei uns war allerdings auch der El Monte-Män ziemlich lax, was das Markieren der Kratzer anbelangt.
Zudem unbedingt checken, ob man auch ALLES mitbekommen hat, was man braucht. Hier werden gerne die Nivellier-Böcke vergessen. Wir haben sie unter die Nase gehalten bekommen und gut wars. Andere wiederum, die wir unterwegs getroffen haben, hatten gar keine dabei und haben sich dann Holz aus dem Baumarkt besorgt ...

Im Netz finden sich (hier und auf anderen Websites) ziemlich brauchbare Checklisten zu dem Thema! Und: Keine Scheu, diese auch auf dem Hof auszupacken und draufloszuchecken. Lieber sich an dieser Stelle etwas mehr Zeit nehmen. Wir hatten Ersties-Dummenglück, was das anbelangt ... ehrlich! Würde ich so auch nicht mehr machen.

1b) Weg vom Campground
Im Innenraum ALLES wegpacken, was nicht niet- und nagelfest ist. Das fliegt sonst in der ersten Kurve quer durch das WoMo. Und zwar wirklich ALLES. Auch die Spüliflasche auf der Ablage. Oder der Iiiieehh-Grundmann von der Sitzbank. Das muss alles hinter die praktischen Schrankfronten, die im besten Fall mit ziemlich festen Klemmen gegen das Aufschlagen bei der Fahrt gesichert sind. Eben diese Klemmen sorgen auch dafür, dass man manchmal Schränke pseudo-zu hat, also nicht richtig eingehakt. Macht dann "BÄM!" und die Tür fliegt auf. Gut, wenn dann nichts aus dem Schrank rauscht.

So Dinge wie Geschirr (also Keramik und Porzellan) am besten in Geschirrtücher oder – so wie wir – in eine der super warmen dicken Decken packen, die man mitbekommt. Das rappelt dann nicht im Schrank rum und kommt auch nicht zerbröselt wieder raus. Auch das Besteck scheppert auf den nicht gerade top gepflegten Highways ungemein. Geschirrtuch hilft. Sonstige Sachen so in die Schränke packen, dass sie am besten nicht verrutschen oder umkippen (der Salzstreuer zB ...) ...
Desweiteren allen Kram vor dem Slideout weg. Ist sonst gleich UNTER dem Slideout.

Wir haben entgegen den gängigen WoMo-Gewohnheiten unsere Jalousien für die Fahrt überall hochgemacht. Die klappern dir sonst das Ohr weg. Erhlich. Und solln doch alle sehen, dass wir unser Bett mal wieder nicht gemacht haben.

Außen müssen alle Anschlüsse wieder abgeklemmt werden. Bei der Gelegenheit aber erstmal Frischwasser nachfüllen, wenn man an einem Hook-up steht. Frischwasser kann man nie genug haben. Sind alle Fenster zu? Sind die Dachluken zu? Ist die Trittstufe auf "Einfahren" gestellt? Gut. Motor an, Slideout rein, runter von den Böcken, BÖCKE EINPACKEN (!!!) und los gehts. Wrrrrrrummmmmmm. Wenns dabei noch KKKRRRRRRRCHCCHCH macht, waren irgendwo Äste im Weg. Schlecht. Augen auf beim Ausparken, am besten, einer bleibt draußen bis man aus der Campsite raus ist.

2 – Beim Fahren oder auch "Was klappert denn da?"
Klingellingelklingelingelinglingdingdingding ... "Schatz, schau doch bitte mal, was DAS denn schon wieder fürn Sound ist und MACH. DAS. WEG.!"
Tigger checkt die Straßenform (Ah, laaaaaange Gerade, super!), schnallt sich ab, und wankt hinten durch den Aufbau auf der Suche nach "Kling!" – in unserem Fall waren das die Spülpfropfen, die geschickterweise auch aus Metall sind ... Ansonsten fanden wir immer wieder was anderes, dass sich in einer schönen Frequenz den Schlaglöchern anpasste: Backofenblech und -gitter, Küchenfensterjalousie (wurde dann jede Fahrt hochgebunden), der Schieber vorm Schloss an der Tür (mit Pappe festgeklemmt), die Tür an sich (Safeway-Tüte oben rechts rein) ...

Generell sei aber gesagt: Man kriegt das Ding nicht still. Da ist immer irgendwas am Klappern, Quietschen, Rappeln. Aber man kann die Musik lauter drehn. Man kann drüber lachen. Und man gewöhnt sich dran. Und irgendwie hat das Ganze den Flair von Wanderzirkus. Sogar mit Tig(g)er.
Also: Um wirklich nervige Geräusche zu dämpfen benötigt man Decken, Geschirrtücher, Pappe, Tüten und den Willen, in Schränken Tetris zu spielen und vieles miteinander zu verklemmen. Wir wurden am Schluss richtig gut!

Was noch ganz wichtig ist: Versucht, alle wichtigen Dinge mit vorne zu haben. Autopapiere, Führerscheine, Reisepässe, Geldbeutel, Annual Pass, Navi, Karten, Reiseführer, Kamera. Sonst muss man andauernd aufstehen. Und sollte einen die Polizei anhalten ... ist das keine gute Idee, aufzustehen und hinten nach dem Führerschein zu kruschteln.

3 – Stehenbleiben und Andocken
Der freundliche Campingplatzbetreiber bzw. Ranger hat noch ein Platzerl für das WoMo gefunden – prima, dann ab ins neue Nest. Es gibt drei Arten von Campsites: Front in, Back in oder Pull Through. Also Vorwärts reinfahren, Hintern zuerst oder Vorne rein und Hinten raus. Letzteres ist natürlich die bequemste Art, gibts auch relativ oft. Auch beim Einparken aller Art ist es hilfreich, wenn einer aussteigt und einwinkt. Irgendwo ist immer irgendwas im Weg.

Großer Tipp vom Team Tigger-Männe (weil wir so viele gesehen haben, die es nicht raffen): Nur wenn DU als Einwinker den Fahrer im Außenspiegel siehst, kann er auch dich sehen!!! Es hilft also nix, im toten Winkel hektisch "Stop!!!"-Zeichen zu fuchteln und sich zu wundern, warum der ******* einfach weiter fährt. Blickkontakt beim Einweisen.
Und vorher ausmachen, was welches Zeichen bedeutet ...

Achtet darauf, dass ihr den Platz seitlich fürs Slideout mit einkalkuliert, wenn ihr etwas näher an einem Baum oder ähnlichem steht. Sonst machts ganz unangenehme Geräusche ... auch hier gut, wenn einer das Ausfahren des Slideouts von außen beobachtet. Ich hab immer Horror davor gehabt, dass sich beim Einfahren ein Squirrel dort befindet, wo dann besser kein Squirrel ist ...

Ihr denkt, ihr steht halbwegs in der Waage? Haha ... Normalerweise bekommt man eine kleine Libelle zum Leveln mit, bei uns lag sie im Kühlschrank. Kühlschrank? Ja, wir levelten am Kühlschrank, weil der in der totalen Waagerechten am besten arbeitet. Also kühlt. Sonst nix kühles Bier und so. Was man so alles lernt, gell? ...
Wir haben IMMER gelevelt. Selbst auf den krassesten Asphaltplätzen (KOA Circus Circus) war irgendwas immer schepp. Zu 80% reicht die Höhe der Böcke auch aus. Manchmal muss man aber dann auch einfach "Passt scho!" sagen und mit etwas Schräglage klar kommen.

Dann kann man noch alles anschließen, was anzuschließen ist: Wasser und/oder Strom ... und .... nun zum Thema Abwasser.
Im Schwarzwassertank wird alles nicht so schöne Zeugs mit Chemie in Schach gehalten (geruchs- und feststofftechnisch). Die Chemie und der Tank reicht bei 2 Menschen, die normal aufs Klo gehen, duschen und Geschirr spülen ca. 4, maximal 5 Tage.
Wenn man sich nun an das Abwasser anschließt und alle Ventile aufreißt, um dem Dumpen zu entgehen, dem sei gesagt, dass man nach dem Abklemmen jedes Mal die Chemie wieder reinkippen muss. Das ist ein bisserl Blödsinn, wenn man höchstens 2/3 Tage an einem Platz verbringt. Deswegen haben wir es so gemacht, dass wir uns nie ans Abwasser geklemmt haben, sondern immer dumpen waren (war auch die Empfehlung vom El Monte-Män). Praktisch isses, wenn man am viertenTag an einem Full Hook up steht und vor dem Losfahren da einfach direkt dumpt. Ansonsten gibt es Dumpingstations so ziemlich überall, wo man sie brauchen kann. Wir wurden jedenfalls im wahrsten Sinne des Wortes die Scheiße ohne Probleme immer dann los, wenn es wieder so weit war.

4 – Beim Stehen
Das WoMo ist im Level und das Slideout draußen, die Trittstufe ausgefahren, der Motor aus.

Nun kann man den Luxus desselbigen voll auskosten: Kühles Bier ausm Kühlschrank, Campingstühle aus den seitlichen Stauflächen, Burger-Patties aus der Gefriere, ein bisserl Nudeln aufm Herd gekocht und Mukke ausm iPhone im ganzen Elmo. Warmes Wasser zum Spülen und Duschen kommt vom Warmwasserboiler, der in 10-20 Minuten kochend heißes Wasser ausser Leitung fließen lässt. Fehlt Strom, kann man den Generator anschmeißen ... aber das war uns meist ein bisserl zu unangenehm. Haben wir nur 2x gemacht und auch nur da, wo es grade eh laut war.

Der Rest funzt allet total super mit Gas und Batterie. Geil.

Ja und Kaffeemaschine und Toaster? ...
Ich sag nur "Handgebrüht" und "Toast Propane", aber dazu kommen wir die nächsten Tage ...


Damit das Ganze nicht zu textlastig aussieht, hier zwei Bilder von ELMOS Innereien (mehr davon bei den jeweiligen Tagesetappen!):







Ja, das Interieur hat eher was vom "ganz kleinen amerikanischen Traum in Eiche rustikal", aber ich muss insgesamt sagen, dass alles ganz komfortabel und gemütlich war.
Insgesamt wars auch weniger "Plaste" als ich es erwartet hatte. Und wenn man hinten drin liegt, es ruhig um einen wird und neben dran dat Männe leise schnochelt, fühlt man sich ziemlich gut geborgen ... und ELMO war einfach, aber total in Ordnung.

Ich würd ihn jederzeit wieder mitnehmen ...


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winki

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...vieles kann man so machen, muss man aber nicht,

Chemiepampe nur wenn es sich nicht vermeiden lässt. Man kommt bei den Wohnmobil - Bordtoiletten nämlich auch ohne aus....     

Methode 1:    Toilette mit Papier auslegen, wenn fertig mit ausreichend Wasser nachspülen..
Methode 2.    zuerst Toiletboil mit Wasser füllen (je nach Modell möglich), danach alles wegspülen...       

In beiden Fällen kaum Geruchsbelästigung aus dem Fäkalientank.

Bei Fullhookup, Schieber von Blackwater (Fäkalien) und Graywater  (Abwasser) geschlossen haben und beim Dampen zuerst Blackwater ablassen danach mit Graywater nachspülen... , könnte sonst sein dass man sich unliebsame Besucher (Kakerlaken) einhandelt.....


Für was habe ich einen Generator?  kurzfristig für die Kaffeemaschine oder Toast, hält sich auch diese Lärmbelästigung in Grenzen....

snowtigger

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...vieles kann man so machen, muss man aber nicht,

Chemiepampe nur wenn es sich nicht vermeiden lässt. Man kommt bei den Wohnmobil - Bordtoiletten nämlich auch ohne aus....     

Methode 1:    Toilette mit Papier auslegen, wenn fertig mit ausreichend Wasser nachspülen..
Methode 2.    zuerst Toiletboil mit Wasser füllen (je nach Modell möglich), danach alles wegspülen...       

In beiden Fällen kaum Geruchsbelästigung aus dem Fäkalientank.

Bei Fullhookup, Schieber von Blackwater (Fäkalien) und Graywater  (Abwasser) geschlossen haben und beim Dampen zuerst Blackwater ablassen danach mit Graywater nachspülen... , könnte sonst sein dass man sich unliebsame Besucher (Kakerlaken) einhandelt.....

Für was habe ich einen Generator?  kurzfristig für die Kaffeemaschine oder Toast, hält sich auch diese Lärmbelästigung in Grenzen....

Die Chemie sollte/wurde bei uns einmalig NACH dem Dumpen in den Tank gespült. Wir haben uns auch da dran gehalten, wir waren ja Ersttäter.  8)
Nicht bei JEDEM Klogang, um Himmels Willen ... Wenn das ohne geht, ist ja auch gut.
Gedumpt haben wir auch immer so wie von dir beschrieben – zusätzlich hatten wir die Möglichkeit, mit Wasser die Tanks nachzuspülen.
War beim ersten Dumpen auch nötig, sonst wären wir das Zeug da drin nicht losgeworden.  :oops:

Den Generator hatten wir ja nur 2x kurz (5 Minuten?) an. Um auf nem Parkplatz Toasts zu machen, weil uns die Mägen durchhingen

Ansonsten ist das hier natürlich nicht die ultimative "So macht man das und nicht anders"-Beschreibung einer WoMo-Benutzung.
So haben wir es gemacht und kamen 21 Tage lang prima klar.  :wink:
Es gibt hier nur nicht sooo viele Beschreibungen dessen, was einem mit so einem Ding alles erwartet. Deshalb die Ausführung.
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Mig

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interessant! ich steige dann auch mal mit ein  :lol:

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.....ist schon in Ordnung, wollte eben, weil ja eventuell Ersttäter mitlesen, die Alternativen aufzeigen...   Natürlich benutzt man die Chemiepampe nicht bei jedem Toilettengang....  :wink:

Bobby Dan

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Hi,

bin noch nie mit einem Womo unterwegs gewesen und staune, dass mich Dein Reisebericht so anspricht. Toll geschrieben. Viele Fragen, die mir im Zusammenhang mit Womo's schon durch den Kopf gegangen sind und als :verwirrt: bestehen blieben, wurden mir hier beantwortet. Ich finde die vielen
Info's ganz toll.