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Autor Thema: WoMo-USA-Ersttäter: Nicht ganz Der Ganze Westen vom 12.9. bis 3.10.2012  (Gelesen 82791 mal)

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Angie

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Tigger, ich habe eben deine Punkte 1 bis 4 gelesen und zwischendurch mehrfach - unüberhörbar - gelacht :lachroll: Fragt mich meine bessere Hälfte "was liest du denn da?", da empfahl ich ihm, das ebenfalls zu lesen. Folge: Nun hocken zwei Leute hier und lachen sich krumm :lachroll:
Viele Grüße,
Angie

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snowtigger

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Danke, dass es euch allen gefällt!  :D

Mir machts auch Spaß, wirklich alles erlebte noch mal schriftlich zu erleben.
Und wenn es vielleicht den einen oder anderen die Augen öffnet und man sich vielleicht doch mal mit so ner Kiste
auf den Weg traut, ist das doch super.

Mir ging es ja ähnlich wie den meisten hier: Ich wusste nicht wirklich, was auf uns zukommt.
Auf viele Dinge kamen wir auch erst während der Fahrt. Also Fragen. Oder auch direkt Antworten.

Der nächste Tag kommt noch dieses Wochenende ... bis gleich also!  8)
September 2012: http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=58760.msg798830#msg798830
September 2014: Yellowstone & the Highlights of Utah
August 2015: SFO > LAX > LAS Honeymoon USA

snowtigger

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TAG 3 – Freitag, 14. September 2012
Strecke: Lake Tulloch-Groveland-Big Oak Flat Road-Yosemite National Park: Hodgdon Meadow // Glacier Point
Gefahrene Meilen: 135 Meilen insgesamt
Zuhause: Hodgdon Meadow Campground
Wetter: SONNE. < das wird sich hier auch nicht so schnell ändern *freu!*

Ich schlafe wieder mal dezent bescheiden – dieses mal ist es nicht nur der Jetlag, sondern auch so ein bisschen die Angst vor dem Abrutsch. Ich liege jedenfalls dezent in Richtung Kühlschrank. Aber auf der anderen Seite: Wie geil, du machst die Jalousie hoch und BÄM – See in der Morgendämmerung. Wenn man nicht nach links schaut, könnte man denken, wir wären in der absoluten Wild ... vor unserem Schlafzimmerfenster paddelt ein Angler im Kajak vorbei und grüßt grinsend. Wir grinsen zurück. Guten Morgen!

Nachdem wir beide eh nicht mehr pennen können, beschließen wir, mal dick Frühstück zu machen.
Der Toaster ist niegelnagelneu und wird draußen an der Außensteckdose erstmal 3x grunderhitzt. Derweil hau ich innen mal schön ein paar Eier in die Pfanne.

"MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" Scheiße, der Gasalarm! "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" Nein, der CO2-Melder? "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" AAAAAHHH, wo kommt das laute "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" denn bloß "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" her??? Und SO LAUT! "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" DER RAUCHMELDER! "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" Die Eier! "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" Scheiße, ich komm nicht dran - zu klein! "MiepmiepMiepmiepMiepmiepMiepmiep" Männe rupft die Batterie raus. Silentium. Herrlich. Was ein Scheiß! Ich hatte die Dunstabzugshaube nicht an. Ich mach sie an – dat Ding ist fast lauter als der Rauchmelder. Also: Ab sofort Batterie aus Rauchmelder beim Kochen ... super. Mal sehen, wie oft wir da noch nicht dran denken (oft, meine Lieben, oft. Aber das Schöne ist: während unserer Reise hören wir das aus noch ganz vielen anderen WoMos ... "du bist nicht allein ... ").





Danach schmeckt aber das Frühstück mit Toast, Rührei, Schinken, Käse, Marmelade, Nutella (ja, es geht nicht ohne, ehrlich. Ich schäm mich schon ...), Kaffee ...
Dann Spülen, allet abklemmen, einfahren, einräumen, checken, ... wir machen uns weiter auf die 120 in Richtung Yosemite. Unser erster Nationalpark. Ich freu mich riesig.

Kurz hinter dem See gehts auch schon los: Was eine ab-ar-ti-ge Serpentinenstrecke bitteschön? Das ist ja irre!
Fairerweise nutzen wir fleissig die Turnouts, um PKWs und Trucks vorbei zu lassen, sonst klemmt uns ruckzuck eine Kolonne am Arsch. Wir brauchen entsprechend etwas länger und einiges an Sprit, haben aber einen Riesenspaß an der Aussicht. Auf dem Weg da hoch verschwinden dann auch die Plüschhügel und es macht sich Wald breit. Yeah!





Wir kurven durch die Kleinst-Örtchen vor dem Park und dann zu ersten Mal für uns die süßen kleinen Einfahrtshäuschen! Au, mann, sieht aus wie auf den Bildern. Ach, ne, wirklich? Ich giggel in mich rein. Wir bekommen die Yosemite-Zeitung und viele Infos – auch zum gar lieblichen Hanta-Virus – in die Hand gedrückt.
Und weil wir ja noch ziemlich viele NPs auf unserem Weg haben, lassen wir uns den Annual Pass geben. Geil, da isser. Der Pass aller Pässe. Jetzt gehts los! Ich bin ziemlich stolz und würde gerne erst gehen, wenn wir ALLE Nationalparks der USA gesehen haben, aber das ist in 90 Tagen einfach nicht zu schaffen, also begnügen wir uns mit denen, die da kommen.

Gleich links gehts auf den Hodgdon (ich muss mich echt immer VOLL konzentrieren wenn ich das schreibe) Meadows Campground (deswegen ab sofort HM!), unser Zuhause für die nächsten zwei Nächte. Unsere Site ist die 84, die letzte vor dem Ausgang. Und weil der Ausgang auch der Eingang ist, die Straße durch den CG aber wie so oft eine One Way Street ist, machen wir den "Scenic Drive", wie der Ranger es nennt, wenn man erstmal durch den ganzen CG fahren muss. Macht aber nix, so sehen wir auch gleich, dass das hier echt schnuckelig und super gemütlich ist. Unsere Site liegt als Pull Through zwischen den Bäumen. Wir haben nen Picknicktable, einen Firepit mit Grillrost und die obligatorische Bären-Futter-Box. Männe wird nervös: "Bären mit Hunger und Nager mit Hanta-Virus – ist ja super hier!" Ich krieg ihn aber dazu, sich darüber des weiteren keine Sorgen zu machen. Die Bären bleiben draußen und die Nager fasst man einfach nicht an. So. Ich weiß, da mach ich es mir gerne etwas einfacher als so mancher Phobiker und Hypochonder, aber ich hab erst ein Problem, wenn ich das Problem sehen kann. So. Also ein Bär. Oder ein Squirrel mit Armbinde, auf der Hanta! steht.








Nach einem kleinen Spätfrühstück-Lunch machen wir uns auf den Weg zum Glacier Point. Dafür geht es die ganze Straße ins Valley rein (Viewpoints mitnehmen), rechts weg auf die Wawona Road (Viewpoints!), dann auf die Glacier Point Road bis hoch (auch allet voller - richtig - Viewpoints). Zuerst gehts munter durch Wald, dann durch ehemals abgebrannten Wald mit schön etwas Grün zwischen den schwarzen Stängeln. Dann ein paar Kurven und dann



BÄM! Für einen Moment stehen mir die Tränen in den Augen - wir erreichen den ersten Viewpoint mit Blick aufs Valley, den Spitzen des El Capitano, des Half Domes und einer Menge anderer Berge. Boah. Ich mein, bis grade eben hätten wir auch sonstwo sein können: Wald, Häuschen, Campground ... kann ja jeder sonstwo Yosemite an den Eingang schreiben. Aber jetzt! Nach fast drei Tagen wird mir genau an diesem Punkt mit Blick auf den Half Dome klar, dass wir all die Dinge, die ich bis jetzt nur von Fotos und Erzählungen kannte, WIRKLICH in ECHT sehen werden. Das haute mich erstmal echt um. Ich starre auf den Half Dome. Mal abgesehen davon ... Wie geht denn das bitte, liebe Natur? Ein halber Berg? Also, so richtig halb! "Ach, dat haben die einfach so hingesprengt, damit Leute kommen, um sich das hier überhaupt mal anzuschauen." Genau. Diesen Gag von wegen "Das kann nich echt sein!" werden wir auf diesem Urlaub noch ziemlich oft machen. Die Amis – die besten Kulissenbauer vor dem Herrn, nä?

Wir klappern auf dem Weg zum Glacier Point einen Viewpoint nach dem anderen ab und ich mach gefühlt 1.500 Fotos vom Half Dome. Sagt auch mein Männe.



Auf dem Weg da hoch wirds aber mal auch richtig schön eng für einen 25-Füßler. Speziell auf den letzten Meilen sind wir ziemlich froh, dass uns nur PKWs entgegenkommen. Oben am Glacier Point sitzen wir dann entspannt, erstaunt und ziemlich fertig rum, genießen halbwegs das bunte und recht mulitsprachliche Treiben um uns rum und sind dann irgendwie nicht mehr fähig, den Sentinel Dome Trail zu laufen. Ist mir jetzt doch zu viel. Zudem ist es auch noch ein ganz schönes Stück zurück zum HM und wir wollen eigentlich nicht in der totalen Finsternis zurückkommen. So bleiben wir einfach noch ein bisschen sitzen, schauen auf den Vernal Fall (da gehts morgen hin, aber das wissen wir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht) und sehen dann zu, dass wir uns auf den Rückweg machen. ...





So. Hier seht ihr auch endlich mal dat Tigger. Unscharf, weil dat scharfe Stück Fels steht da hinter mir, aber
es kommen auch noch ein paar "scharfe" Bilder von mir. Wenn dat männe dat mit der Kamera raffen tut, nä?

Aber weiter gehts: Noch kurz aufs Klo (ein Hoch aufs eigene Klo!) und dann "Slippery when icy" (he, bis jetzt kannte ich das nur in Form des Bon Jovi Albums mit WET statt ICY), "Speeding kills bears" und "Radar forced speed limit" (ich stell mir hier immer einen Bären mit Radarpistole inner Hand und Copmütze auf dem Schädel vor) und schon sind wir wieder Zuhause.

Hinter uns rollt ein Cruise America auf die Site neben uns. Hallo? Das sind B. und H. aus Heidelberg. Seit 20 Jahren fast jedes Jahr mit dem WoMo in den USA unterwegs.
Bei einigen Bierchen tauschen wir uns über die Routen und die geplanten Wanderungen aus. Wir löchern die "Pros" ein bisschen zu allem Möglichen rund ums WoMo und da wir noch nicht wissen, was wir am besten morgen im Valley machen sollen, ist das auch noch Thema. Die beiden empfehlen uns auch für morgen den Vernal Fall. Der führt wenigstens noch Wasser und die Wanderung da hin sei schön. Prima! Wir erfahren auch noch einiges für unsere weitere Route und freuen uns, dass wir die beiden in Page wiedersehen werden. Sie sind jetzt nur noch eine Nacht hier und fahren uns grob gesehen ein bisschen voraus. Mit viel Lachen und Erzählen und dem einen oder anderen Bierchen ist es auch ruckzuck Schlafenszeit und wir muggeln uns in Elmo ein.

Augen zu! Hoffentlich ...

Unser Mahl: Gebratene Zucchini-Würfel in Tomatensalsa mit Fusili Tri Colore.

Interagency Pass: 80 Dollar
Campsite für 2 Tage: 24 Dollar
Nette Nachbarn: Ihr wisst schon ...

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September 2014: Yellowstone & the Highlights of Utah
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Hape1962

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Södele...nachdem ich ja jetzt "mission completed" habe quetsch ich mich noch zum Niveauausgleich mit in ELMO  8)

Macht Laune mit Euch  :wink:
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snowtigger

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Södele...nachdem ich ja jetzt "mission completed" habe quetsch ich mich noch zum Niveauausgleich mit in ELMO  8)

Macht Laune mit Euch  :wink:

Hey Hape, schön, dich hier dabei zu haben!  :wink:
Ein paar Ziele sind ja deckungsgleich mit deiner Reise ... den Rest von dir machen wir in 2014 ...  :lol:
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Hape1962

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Södele...nachdem ich ja jetzt "mission completed" habe quetsch ich mich noch zum Niveauausgleich mit in ELMO  8)

Macht Laune mit Euch  :wink:
Ein paar Ziele sind ja deckungsgleich mit deiner Reise ... den Rest von dir machen wir in 2014 ...  :lol:


Ja...ich bin mal gespannt was bei Euch so rauskommt im Verlauf der weiteren Tour. Also : weiterschreiben  :lol:
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Angie

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Schön, dich "persönlich" kennen zu lernen :D Bin schon auf die "scharfen" Bilder von dir gespannt - "Wenn dat männe dat mit der Kamera raffen tut, nä?" :lol:


LG, Angie

Viele Grüße,
Angie

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womoontour

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Sehr schöner Bericht.
Da steigen Erinnerungen an meine ersten WoMo-Erfahrungen auf.
Freue mich auf die Weiterreise.

 :rv:
womoontour

snowtigger

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TAG 4 – Samstag, 15. September 2012
Strecke: Yosemite National Park – Valley // John Muir Trail zum Vernal Fall // Shuttle Stops und Viewpoints
Gefahrene Meilen: 49 Meilen insgesamt
Zuhause: Hodgdon Meadow Campground
Wetter: SONNE.

Irgendwie muss ich die Nacht alle 2 Stunden aufs Klo. Die Bierchen, die so schön geprickelt in mein ... Mund? Offensichtlich. Jedenfalls bin ich ziemlich froh, das Klo mit an Bord zu haben. Im "Schlafanzug" in Schlappen zwischen den unzähligen Bären (ja, genau!) bis runter zu den Restrooms trapschen ... irgendwie nich so prickelnd. Hier ein kameradschaftliches "Hurra!" auf das Klo von Elmo!

Aber – Katzen sind ja neugierig – in der Dämmerung bin ich dann doch mal raus. Nur mal gucken, nä?
Bären hab ich keinen gesehen, aber einen asiatischen Mitzelter. Draußen. Ohne Zelt. Auf dem Feldbett . Nur unter ner Decke liegend. Inmitten der BBQ-Reste vom Abend. Also für Bären quasi Sushiroll vom kalten Grill, garniert mit Salat- und Fleischresten. Respekt. Hätt ich so nicht gemacht.

Kopfschüttelnd gehe ich zum Elmo zurück und wir starten mit unserem No-Anschluss-at-all-kein-Bock-auf-Generator-Sound-Morgenritual: Wasser in Wasserkocher, Kaffemaschine bestücken, Toast und Grillgabel raus und los gehts!
Ich gieß den Kaffee von Hand auf, Männe macht "Toast Propane" über der Gasflamme vom Herd. Geht Tipp-Topp.


Männe am Indoor-Grill

Weniger Tipp Topp waren dann die Vespen, die es super fanden, dass wir draußen frühstücken. Schnell noch beim Kaffee Tagebuch geschrieben, Rücksäcke packen und ab ins Valley.


Ich bring den Müll weg und starre erstmal eine Minute auf den Verschluss, um den Mechanismus zu raffen. Äh? Wie jetzt?


Wie gesagt: Wir mögen Bären. Wir mögen sie nur nicht vor unserem Elmo. Deswegen langsam fahren.

Unsere noch nicht ganz so WoMo-angepasste Fahrweise und die vielen Bergaufstrecken machen es leider nötig, mal vorsichtshalber ein bisschen zu tanken.
Geht ja am Crane Flat ganz wunderbar. Ist halt nicht billich (5,00 Dollar die Gallone), aber auch nicht weltbewegend. Wir sind uns halt noch nicht so sicher, wie sich die Tanknadel zum tatsächlich noch zu nutzendem Benzinvolumen verhält. Und da versteht Männe gar keinen Spaß und haut mal für 100 Dollar Sprit in den Tank.
Sicher is sicher. Ich hätte schon gedacht, dass wir es noch bis Lee Vining morgen schaffen, wollte aber dann auch nicht den klassischen Aralwerbespot machen und irgendwo auffer Tioga Road Richtung Tanke trapschen müssen.

Wir fahren wieder durch Wald,


abgebrannten Wald,

Tunnel, Hauptstraße, am El Capitan vorbei auf den RV-Parkplatz im Valley.
Hier stehen sie also alle: Cruise Americas, Apollos, Road Bears, El Montes, Moturisse und so weiter in allen Farben, Größen und Alterstufen. Elmo macht sich ganz ordentlich, wir wünschen ihm viel Spaß im RV-Hort, er soll die andern nich ärgern.

Am Visitor Center steigen in den Shuttle in Richtung Trailhead für den Vernal Fall und fahren ein bisschen durchs Grüne.
"Schatz?"
"Ja?"
"Wir müssen aber nicht durch das Hanta-Virus-Camp laufen, oder?"
"Nein, wir fahren nur grade dran vorbei." ...

Männes liebster Spruch im Yosemite: "Nur ein toter Nager ist ein guter Nager!" Ich freu mich schon auf seinen Blick auf die rotzfrechen Squirrels, die uns bestimmt zu Hauf auf dem Trail begegnen werden. Hihi ... wenn da einer erstmal seinen Rucksack durchwühlt ...


Ganz schön wenig Wasser ...

Zunächst find ich die Menschenmassen, mit denen wir da hochwandern, etwas irritierend. Ganz schön was los hier! Es kommen uns jede Menge Leute entgegen. Zentraler Pausenpunkt scheint dann auch die Brücke über den Merced River zu sein. Internationales Geratsche in Hülle und Fülle. Allerdings wird es danach schlagartig ruhiger. Offensichtlich trennt sich hier die Spreu vom Weizen zum ersten Mal und wir fühlen uns zumindest nicht mehr ganz so im Pulk. Zumindest bis zu den Stufen ... Die Stufen. Herrje. Sicherlich machen die das Ganze nicht so steil und bröselig, aber – boah, ist das anstrengend! Vor allem, weil man ständig am Ausweichen und Abwarten und Um-die-Ecke-gucken-bin-ich-jetzt-dran?-Taktieren ist. Doch der ganze Scheiß wird echt belohnt! Aber so was von:







Sicherlich im Frühjahr beeindruckender, aber mir reichts – ich stand nämlich noch nie an so nem richtig großen Wasserfall! Über den Trampelpfad von den Treppen weg gehe ich bis vor an die Steine über dem Pool. Unter leichten Nieselduschen (je nach Windrichtung) freu ich mich über den Regenbogen und finds schon krass, wie das Wasser auf die Felsstufen kracht und tost. Irre. Perfekter Platz für eine kleine Pause mit Crackern und Wasser. Denkt sich auch der kleine hier:



Wir lauschen dem Rauschen und beobachten das bunte Treiben auf den Stufen unter und über uns.



Ich würd ja gern noch ganz hoch, aber Männe streikt. Bis hier hin und dann nur noch zurück! Wegen mir. Wir wollen ja auch noch im Valley ein bisschen rumschauen. Ich mach noch ein paar Bildchen von Wasserfall und Tierchen und dann machen wir uns auf den Rückweg.

Unterwegs dann wieder so eine Situation ... vor uns rutscht eine Asiatin (sorry, ich kann nix dafür, dass es immer die sind!) in Flip Flops (echt!) auf den losen Steinchen aus und schürft sich recht ordentlich den Unterarm auf. Ihre Mädelstruppe steht etwas hilflos drumrum ...  "Do you need some help?" "Ähm, no ... it is alright ... maybe ..." Ich pack meine Pflasterbox aus und drücke ihr zwei breite Pflasterbahnen in die Hand: "Just clean it with some water before you tape it, ok?" ... Stille. "Are you a nurse?" ... "Äh, no, only ... well prepared."
Ich mein, man muss ja nicht gleich nen kompletten Notfallkoffer mit sich rumschleifen, man ist ja auch nicht in der totalen Wildernis, aber anständige Schuhe und Taschentücher tun es meistens schon mal ganz gut ... finde ich so.

Unterwegs schauen wir dann noch dem wirklich (!) DICKSTEN Squirrel des ganzen Trails dabei zu, wie es sich über ein verlorenes Tomatenviertel hermacht – leider ohne Foto, wir waren zu gebannt ... wenigstens wars was gesundes und kein Keks!

Unten angekommen entern wir wieder einen Shuttlebus und fahren ein bisschen durch die Gegend. Die Ansel Adams Gallery hätt ich mir "galeriemäßiger" vorgestellt – zu viel Verkaufsgedöns und zu wenig große Fotos. Schade. Ist der gute Mann doch der Held meines ersten Semesters gewesen und wenn ich Ansel Adams lese, werd ich sentimental. Im Gift Shop kaufen wir ein bisschen was ein – vor allem ein Käppi fürs Männe. Hat er nämlich keins. Im Yosemite kein Ding, aber spätestens im Death Valley grob fahrlässig. Jetzt hat er eins – tolles Foto damit kommt am nächsten Tag.


Grumpy Mountain looks grumpy – El Capitano, der fiese Möpp


Die fand ich ja echt total schick im Yosemite – Diademhäher – TSCHILP!

Wir fahren noch bis zum El Capitano vor, sitzen am Fluß rum, schauen Leuten beim Baden zu und dann – HUNGER. Aber so richtig.
Also zurück zu Elmo und Kühlschrank auf. Nicht der schickste Picknickplatz der Welt, der Day-Use-RV-Parkplatz, aber für uns tuts das grade so was von. Wir sind irgendwie ziemlich fertig. Also ab nach Hause zum HM.

Nach Kind, Kegel und Menschenmassen im Valley merken wir, wie ruhig es hier vorne auf dem HM ist. Zwar ist der Campground komplett ausgebucht wie alle anderen im Yosemite auch, aber irgendwie ist es hier auf dem HM echt ziemlich relaxed und ruhig.  Von unserem Picknicktable aus kriegen wir allerdings auch gut mit, wie viele Autos und RVs noch angefahren kommen und erfolglos wieder abdrehen ... ich bin froh, dass wir unser Plätzchen haben – also, Feuer an und lecker gegrillt – wir genießen den letzten Abend und die letzte Nacht im Yosemite.

Ehrlich: Was ein schöner Park! Wir haben zwar bis jetzt nur einen winzelig-kleinen Teil davon gesehen, aber es hat uns echt beeindruckt.
Ich freue mich schon auf die Tuolomne Meadows, die Seen und den Tioga Pass morgen ...

Gute Nacht, großer Bär!

Dinner of the day: Weber-Grillwürze-Hahnchenbrust mit Tomaten und Champignons und Cole Slaw, dazu jedem sein Lieblingsbier.

Crane Flat Tanke: 100 Dollar
Gift Shop: 47 Dollar


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nenni

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Uiiiii bin total gespannt wie es weitergeht....
Der Bericht ist echt toll geschrieben!

snowtigger

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Danke, danke!

Ich bin schon am nächsten Teil dran, mich hält grade nur die Bildersuche für den USA-Reise.net-Kalender vom
Weiterschreiben ab! Die nächsten Tage kommt aber wieder was: 1x Learning by Burning und Tag 5.

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snowtigger

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LEARNING BY BURNING LESSON TWO:
Amerikanische Alufolien-Produkte und Grillen

Vielleicht für die Hardcore-USA-Camping-Reiser ein echter Brüller, aber wartet nur ab!
Jedenfalls haben wir unseren Urlaub damit verbracht rauszufinden, wie man am Firepit am besten und recht zügig Fleisch lecker gar und röstig bekommt.
Und ich möchte euch unsere Feld-Wald-und-Wiesen-Studie nicht vorenthalten ...

Vorgeschichte:
Ja, hey, wenn wir heute Abend Steaks grillen wollen, brauchen wir noch Grillschalen. Weil, wer weiß, wie die Grillroste auf den Campsites so aussehen. Also flugs "Grillschalen" gekauft. Vier Stück, etwas größer, als man das in Deutschland kennt und auch in SO vielen verschiedenen Größen! Super, das ist ja herrlich. Der abgebildete Kuchen auf der Packung ... irgendwie hatten wir den übersehen in unserer Euphorie.


Versuchsaufsbau 1
im klassischen Firepit
Drüber SAFEWAY Backschale
Drunter Grillkohle

Abends dann am See: Ordentlich Grillkohle in den Pit, Schale auf Rost und Zündung.
Boah, ist das Alu der Schale dick. Unten war die Glut quasi ultra-super-mega-perfekt, oben konnte man die Hand auf die Aluschale legen.
Ne, komm, da müssen Löcher in die Schale, damit die Hitze durchkommt.
Löcher mit Grillpiekser rein – nüschte.
Sanftes Säuseln des Fleisches.
Brutzeln muss es. Verdammt!

Lösung 1:
Aluschale mit oder ohne Löcher DIREKT auf die Glut.
Funzt super mit Steaks, Hühnerbrust, King Prawns und Burger-Patties.


Versuchsaufsbau 2
im normalen Kohlegrill
Drüber vorgelöcherte Backschale
Drunter Grillkohle

Im Valley of Fire gab es einen extra Grill neben dem Firepit. Weniger Abstand zwischen Kohle und Rost.
Vielleicht klappt es hier mit den klassischen deutschen Grilltugenten? Äh, jein.
Auch hier: Sanftes Säuseln des Fleisches.
Brutzeln muss es. Verdammt!

Wieder Lösung 1:
Aluschale mit oder ohne Löcher DIREKT auf die Glut.
Die Glut entsprechend ansprechend so ausbreiten, dass die Schale gut drauf liegen bleibt.


Versuchsaufbau 3
im klassischen Firepit
Drüber vorgelöcherte Alufolie (die billige, dünne  :wink: )
Drunter FEUERHOLZ

Jaaaahaaaah, hier kommen wir der Sache so langsam näher.
ES BRUTZELT! Und zwar gar nicht mal so schlecht.
Teilweise brutzelt dann das Gesicht des Grillmeisters ob der Hitze zwar mit, aber was tut man nicht alles für geiles Grillfleisch.


Versuchsaufbau 4
Wieder der klassische Firepit:
Putzen des Grillrosts so gut es geht, ordentlich Feuer drunter mit Feuerholz, Zapfen und Co.,
Dreck wegbrennen, Glut kommen lassen und Grillgut auf den Rost!

ROCKT.
ES BRUTZELT.
ES KRIEGT GRILLSTREIFEN.
Im Bryce Canyon hatten wir so die besten Burger aller Zeiten am Start. Und am Grand Canyon super leckere Bier-Bratwürste.


FAZIT:
Im klassischen Firepit der Campsites im weiten Westen hat man am besten ordentliche Glut aus gutem Feuerholz drunter.
Grillkohle hat zu wenig Bumms – jedenfalls normal dosiert. Mit einem ganzen Sack im Firepit erzielt man sicherlich ähnliche Erfolge, die Wirtschaftlichkeit bleibt dann aber meilenweit zurück.

Für das "How to make a ordentliches Lagefeuer" bitte einen Kurs beim örtlichen Pfadfinderverein machen. In meinem Fall waren es die Zeltlager des CVJM. Evangelisch geht also auch.

Je nachdem wie zickig man mit dem Restdreck der Vorgriller ist, kann man Alufolie (die DÜNNE, BILLIGE) oder Grillschalen (GRILL(!)schalen, keine Backschalen) auf den Rost packen oder – eben nicht. Wir haben die Alufolie dann nur noch unter Dinge gepackt, die sonst durchs Gitter gerutscht wären (die King Prawns zB, oder Tomaten und Pilze).
Wir leben auch noch, wir haben uns also weder einen fiesen Hanta, noch sonstwelche Krankheiten davon mit nach Hause genommen.

Ansonsten sei noch zu sagen:
Unsere Grillabende am eigenen Feuer ...
... mit gemütlichem Sitzen auf dem Picknicktable, der Elmo im Hintergrund, der Sonnenuntergang färbt die roten Steinchen noch röter ... das Fleisch und diverse andere Leckereien brutzeln fröhlich vor sich hin, das kalte Bier inner Pfote ... die Freiheit im Kopf ... die Erlebnisse des Tages auf der Zunge ... nach dem Essen noch mal Holz drauf für ein Stündchen am Feuerschein ...

DAS WAREN DIE GEILSTEN MOMENTE AUF DER GANZEN REISE. Ehrlich.


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Kauschthaus

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Ansonsten sei noch zu sagen:
Unsere Grillabende am eigenen Feuer ...
... mit gemütlichem Sitzen auf dem Picknicktable, der Elmo im Hintergrund, der Sonnenuntergang färbt die roten Steinchen noch röter ... das Fleisch und diverse andere Leckereien brutzeln fröhlich vor sich hin, das kalte Bier inner Pfote ... die Freiheit im Kopf ... die Erlebnisse des Tages auf der Zunge ... nach dem Essen noch mal Holz drauf für ein Stündchen am Feuerschein ...

DAS WAREN DIE GEILSTEN MOMENTE AUF DER GANZEN REISE. Ehrlich.




Wir hatten zwar immer ein Zelt und keinen Elmo hinter uns, aber ansonsten kann das alles voll unterschreiben. Schöner ging es eigentlich nicht ...

Wir haben immer einen kleinen Reisegrill dabei, und der wird dann entweder über dem Feuer aufgestellt, oder wenn ein Grillrost schon da ist, einfach nur der kleine Rost draufgelegt. 

Tolle Bilder und toll geschriebener Bericht!

Viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

snowtigger

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Wir haben immer einen kleinen Reisegrill dabei, und der wird dann entweder über dem Feuer aufgestellt, oder wenn ein Grillrost schon da ist, einfach nur der kleine Rost draufgelegt. 

Danke, Petra – dat Ding ist so gut wie gekauft!  :lol:
Wir Anfänger sind für solche Tipps immer dankbar. Schließlich kommt WoMo-Urlaub 2.0 schneller als man denkt.  :wink:
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Juergen703

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Hallo Snowtigger,

echt lustig wie du deinen Reisebericht schreibst und deine Erfahrungen von dir gibst.

Zitat
Versuchsaufbau 4
Wieder der klassische Firepit:
Putzen des Grillrosts so gut es geht, ordentlich Feuer drunter mit Feuerholz, Zapfen und Co.,
Dreck wegbrennen, Glut kommen lassen und Grillgut auf den Rost!

ROCKT.
ES BRUTZELT.
ES KRIEGT GRILLSTREIFEN.
Im Bryce Canyon hatten wir so die besten Burger aller Zeiten am Start. Und am Grand Canyon super leckere Bier-Bratwürste.

Man sollte aber aufpassen das man vernünftiges Holz hat.

Wir haben mal Holz am Straßenrand gesammelt, nein nicht im NP, und damit ein Feuer entzündet.
Das Holz qualmte fürchterlich und stank erbärmlich.

Das muß wohl Holz gewesen sein wo früher die Indianer ihre Rauchzeichen mit gegeben haben.

Seit dem Tag haben wir nur Holz von den Campgrounds benutzt. :grins:
Jürgen

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