Hallo Jenni,
zuerst zum Hotel in Hilo: Bucht vorsichtshalber nicht das Naniloa Volcanoes Resort, das bis vor nicht allzu langer Zeit Hawai’i Naniloa Hotel hieß. Es hat jetzt einen neuen Besitzer und er lässt – endlich
renovieren. Ob diese Arbeiten bis September/Oktober abgeschlossen sind, ist fraglich.
Wir wohnen in Hilo nahezu ausnahmslos im
Hilo Hawaiian Hotel. Die Zimmer sind zwar etwas abgewohnt, aber sauber. Vom Frühstücksraum dieses Hotels seht ihr fast immer bis auf den Gipfel des Mauna Kea mit seinen Observatorien.
Wir möchten auf jeden Fall den Volcano NP ansehen und natürlich auch zu der Lava laufen. Und evtl noch der Heli-Flug. Dafür hätte ich jetzt komplett einen Tag eingeplant. Oder ist das zu knapp? Was könnte man sich denn noch so ansehen? Also an Natur meine ich, weil Städte interessieren uns nicht soo sehr. Danke für deine Hilfe
Jenni, das ist völlig undenkbar, das alles bringst du an einem einzigen Tag beim besten Willen nicht unter.
Mein Vorschlag:
1. Tag: Fahrt von Hilo in den Volcanoes NP (45 Min.), zuvor Auto voll tanken sowie für Getränke und etwas Essbarem sorgen. Die letzte Versorgungsmöglichkeit vor dem NP gibt es im kleinen Ort Volcano, kurz vor dem NP gelegen. Dort gibt es eine Tankstelle und einen winzigen Shop, in dem du das Nötigste bekommst (teurer als in Hilo, aber wenn ihr dort keine Zeit mehr dafür habt, ist das besser als nichts). Im ganzen NP (ab dem Visitor Center) gibt es KEINERLEI Versorgungsmöglichkeiten! Pro Person 3 l Flüssigkeit als Minimum rechnen, Sonnenschutz (-creme, -kappe), festes Schuhwerk ins Auto, Windjacke dazu (wenn das Wetter umschlägt, kann es ganz schön kalt werden). Mindestens 2 gut leuchtende Taschenlampen ins Auto!!! Dazu dann noch Rucksäcke und eure Ausrüstung ist ziemlich komplett.
Im NP solltet ihr die übliche „Touri-Route“ fahren, nämlich zuerst das Kilauea Visitor Center (von 7.30 am bis 5 pm geöffnet) ansteuern, dort könnt ihr einen Film über den Kilauea bzw. Pu’u O’o sehen und Infos bezüglich des Lavaflusses einholen (letzteres ist auf einem Laufband zu lesen). Lasst das Auto beim Visitor Center stehen und geht genau gegenüber ins Volcano House. Ziemlich genau gegenüber vom Eingang ist auch der Ausgang
ins Freie. Von dort habt ihr den Kilauea Crater in voller Größe zu euren Füßen liegen. Retour zum Auto und die Fahrt auf dem Crater Rim Drive forsetzen (diesbezügl. Info-Material bekommst du beim Zahlhäuschen, ehe du in den NP fährst. Übrigens: Wenn ihr den USA-NP-Pass habt, der gilt auch dort, also vorweisen und ihr spart euch die 10 $ Eintritt).
Wenn ihr den Crater Rim Drive beendet habt, führt in südlicher Richtung die Chain of Craters Rd. bis zum Meer hinunter. Fahrt sie, wie schon erwähnt, so weit, bis die Straße automatisch gesperrt ist, weil Lava drüber floss. Aber auch auf dieser Strecke gibt es zahlreiche Stops und ihr solltet euch auch die relativ kurze Wanderung zu den Petroglyphs nicht entgehen lassen (steht ebenfalls im Info-Material, vor Ort ist alles angeschrieben).
Und dort stellt ihr das Auto ab, wo ihr halt einen freien Platz bekommt, schnappt euch eure Rucksäcke mit Getränken, Taschenlampen, Film- und Fotomaterial, Windjacke rein, zieht festes Schuhwerk an und geht mehr oder weniger den anderen Touris nach, die schon unterwegs sind. Zu diesem Zeitpunkt ist es früher Abend, also ungefähr 17.30 Uhr. Sucht euch auf der Lava ein nettes Plätzchen und guckt (notfalls mit einem Fernrohr, das wäre am besten) zu den Dampfwolken. Je dunkler es wird, umso mehr werdet ihr bei den Dampfwolken auch immer wieder rot glühende Lava sehen. Aber guckt nicht nur dorthin, sondern auch ein wenig nach links, den „Hügel“ hinauf. Meist sieht man dort auch Lava, wie sie herunter fließt.
Für die Rückfahrt nach Hilo müsst ihr 1,5 Std. berechnen. Zu diesem Zeitpunkt sind so gut wie alle Restaurants gesperrt, d. h., es bleibt euch entweder ein Fastfood oder ihr habt schon zuvor so viel gekauft, dass es auch fürs späte Abendessen reicht.
2. Tag: Vormittags Heli-Flug. Für die Terminfindung wäre es am sinnvollsten, wenn ihr beim Anruf nachfragt, ob sich schon 2 andere Touris für den Heli-Flug ohne Türen angemeldet haben. Falls ja, nehmt diesen Flug, denn wie ich schon schrieb, sie fliegen nur, wenn der Heli mit allen 4 Touris besetzt ist und wenn ihr bei einem eigenen Termin Pech habt, kann es sein, dass sich keine weiteren 2 finden. Aber – ihr müsst trotzdem rechtzeitig am Airport sein, da ja in letzter Minute 2 weitere Touris kommen könnten! Das ist ein Risiko, deshalb wäre es sinnvoller, meinen genannten Tipp zu befolgen.
Könnt ihr einen Heli-Flug um 10 oder 11 Uhr bekommen, was am besten wäre, seid ihr ab Mittag „frei“.
Dann würde ich vorschlagen, ihr fahrt von Hilo südostwärts bis nach Kalapana (= Hwy. 130), ebenfalls bis zum Ende des Hwys, der dann auch von der Lava bedeckt wurde. Stellt dort das Auto ab, nehmt die oben beschriebene „Ausrüstung“ und wandert über der Lava (das Meer ist zu eurer linken Seite), soweit es geht. Aber Achtung! Je näher ihr den Dampfwolken kommt (die euch dann keine Sicht mehr nehmen), umso gefährlicher wird das Gehen auf Lava. Z. B. darf (sollte) man, je mehr man sich dem aktiven Lavafluss nähert, nicht unmittelbar neben- oder hintereinander gehen. Der Mindestabstand von Person zu Person muss 3 m betragen. Ist, wie in unserem Fall schon mehrfach gewesen, der Boden unter den Füßen sehr heiß, steigt natürlich die Gefahr, dass sich unterhalb ein Lavatunnel befindet. Ob der Tunnel nun 3 cm oder 20 cm unterhalb ist, weiß man aber nicht. Deshalb: Vorsicht
Gehzeit pro Strecke: 1,5 Stunden. Die Taschenlampen solltet ihr zur Sicherheit mitnehmen, falls ihr die Zeit überseht.
3. Tag: Jetzt wird’s schwierig, da ihr das Auto bereits gebucht habt (bei welcher Company übrigens? Alamo?).
Wenn es euer Geldbeutel zulässt, mietet euch bei
Harper Car & Truck Rental einen Allrad. Mit diesem Fahrzeug könnt ihr dann – inklusive Versicherungsschutz – bis zu den Observatorien des Mauna Kea fahren. Die Landschaft am Mauna Kea ist einzigartig schön, wie eine Mondlandschaft. Bleibt dort bis zum Sonnenuntergang und genießt ihn. Die Fahrt zurück nach Hilo wird wieder spät, sodass – wieder mal
die Restaurants geschlossen haben.
Übrigens: Falls ihr euch dafür entscheidet: Auto vor Beginn der Fahrt voll tanken (meist ist es schon), für Getränke und Essbares sorgen. Im Mauna Kea Visitor Center gibt’s zwar ein paar Snacks, Kaffee, Kakao und Tee könnt ihr euch selbst gegen wenig Geld herrichten, aber das war es dann schon. Tankstelle gibt es keine!
Auf der Fahrt mehrere Pausen einlegen, denn ihr fahrt von 0 m auf über 4.000 m
Sehr warme Sachen ins Auto geben, also Jean, festes Schuhwerk, Pullover, mindestens Windjacke dazu, besser Anorak.
Wir sind schon bei plus 30° in Hilo weggefahren, am Mauna Kea hatte es dann minus 20°!! Auch in den Sommermonaten ist das nicht zu unterschätzen, z. B. war die Mauna Kea Access Rd. (= John A. Burns Way, also die Straße auf den Mauna Kea hinauf) am 11. Juni 2001 wegen Schneefalls gesperrt!
Wenn euch der Vorschlag für den 3. Tag nicht zusagt, mache ich gerne einen anderen. Es gibt ja genug