Wir waren ob der zahlreichen Medienberichte auch ganz scharf darauf zum Skywalk zu fahren. Eigentlich war meine Neugier auf das Teil eines der Hauptgründe in diesem Jahr unseren Urlaub an der USA-Westküste zu verbringen.
Von Las Vegas über den Hoover-Dam ist man schnell mal an den West-Rim gefahren, denkt man.
Die erste Zeit stimmt das auch, allerdings führen die letzten 20 mi über absolut unbefestigte Schotterpiste. Je nach dem was man seinem Mietwagen zumuten möchte benötigt man dazu gut 1,5-2 h. Der Weg ist so schlecht (Faustgroße spitze Steine), dass es laut Mietwagen-AGB verboten ist ihn zu benutzen.
Dort angekommen, die erste Ernüchterung: Ich hatte überall von 25 $ pP Eintritt gelesen.
Nun, es sind 30 $ aber das wäre egal. Das Problem ist, dass der Parkplatz ca 4 mi entfernt von der eigentlichen Attraktion ist. Man darf aber weder mit dem PKW noch zu Fuß hin.
Also gezwungenermaßen den Bus genommen.
Fahrpreis: 40 $ pP (für 2x4 mi). Waren wir also schon bei 70 $. (+TAX)
Da wir zu viert waren, die Kinder ein wenig Rabatt bekamen hat uns die Aktion glatte 270 $ gekostet.
Das wäre selbst dann viel bis zu viel, wenn die Attraktion wirklich so cool gewesen wäre wie ich vermutet hatte. Leider muss ich die ingenieurtechnische Leistung als eher lächerlich bezeichnen.
Wer sich ein wenig mit Statik auskennt sieht schnell, dass da in den Medien wild übertrieben wird. Vor allem enttäuscht hat mich die Tatsache, dass die verfügbaren Animationen und Grafiken alle den Eindruck vermitteln das das Teil so 50-100 m in den Canyon rein ragt. Tatsächlich sind es eher geschätzte 15-20m. Die Glasplatten selbst sind inzwischen erheblich zerkratzt, ein ungetrübter Blick nach unten ist eher schwierig. Allerdings ist der durchaus sehenswert, ebenso wie ein kostenfreier Blick vom Rand des Canyon. Die Angaben schwanken hier zwischen 600 und 2000 m. 600 m ist richtig, die 2000 ist die Entfernung zum Colorado. (Aber diese Angabe ist ebenso sinnvoll wie die Angabe der Entfernung zum Mond).
Richtig geärgert habe ich mich auch darüber, dass man am Eingang Kameras und Handys „aus Sicherheitsgründen“ abgeben muss.
Allerdings hat man die Möglichkeit ein schlechtes Digitalfoto auf billigem Papier für 30 $ (+TAX)
zu erwerben.
Die ganze Sache ist wieder mal eine von diesen Indianer-zocken-Turis-ab-Aktionen, auf die wir leider schon ein paarmal in den Staaten reingefallen sind.
Diesmal aber definitiv zum letzten Mal.
Auf der Rückfahrt hat man lange Zeit darüber nachzudenken was man falsch gemacht hat…