Nettes Feature ist auch der Touch-Autofocus über das Display.
halte ich für sinnfreie Spielerei, denn das wird man in der Praxis kaum nutzen.
Die Live View an der Canon, das ist ja ganz schön umständlich. Wenn der Sucher gut wäre, würd ich ja nichts sagen, aber auch der war grauenhaft...
Live View an einer DSLR ist ähnlicher Marketing-Quatsch wie das Video-Feature. Mit einer DSLR fotografiert man "am Auge", also durch den Sucher. Das mag ungewohnt erscheinen, wenn man aus der Kompakt-Welt kommt, erscheint aber völlig normal, wenn man auch früher schon mit SLR-Kameras fotografiert hat. Mit dem Sucher blickt man durch das Objektiv und sieht genau das, was man aufnehmen will. Ohne elektronische Aufhübschung, ohne Pixel, ohne Blickwinkelabhängigkeiten und ohne irgendwelche Verzögerungen. Das sehe ich ehr als grossen Vorteil an. Die Sucher der "billigen" DSLRs sind leider relativ klein, das trübt den Genuss etwas. Aber das ist eigentlich nur dann schlimm, wenn man vorher eine Kamera mit grösserem Sucher gewohnt war. Ist ja aber nicht der Fall, wenn man aus der Kompakt-Welt kommt.
Auf eine DSLR muss man sich einlassen und die Kamera als Werkzeug begreifen, mit dem man gute Bilder machen kann. Aber nicht automatisch macht. Man muss sich mit Technik und Eigenheiten beschäftigen und wenn man es nur halbwegs raus hat, wird man nichts anderes mehr wollen. Möchte man das alles nicht, fährt man mit einer guten Bridge-Kamera womöglich besser. Mit all deren Einschränkungen... und all deren (wenigen) Vorteilen
Letzlich führt eine Vergrösserung einer Kompakt-Kamera - und das sind viele Bridge-Kameras leider - aber nicht zwangsläufig zu technisch besseren Bildern. Es vermittelt einem nur das Gefühl, jetzt etwas "besseres" in der Hand zu haben und genauso wie früher weiter zu knipsen. Wahrscheinlich wird man auch mit einer Bridge die Automatik-Modi und all die elektronischen Bild"verbesserungen" weiter nutzen. Imho der falsche Weg, wenn man zu guten Bildern kommen will.
Nichts macht beim fotografieren mehr Spass, als das Bild im Sucher zu komponieren, am manuellen Zoom zu drehen und schnell per Wahlrad Zeit oder Blende zu verstellen. Rumfummeln in Menüs, Kamera-automatisches Auswählen-lassen der "optimalen" Bildparameter, langsames und ungenaues Motorzoomen verbunden mit einem lahmen AF machen doch nicht wirklich Spass, oder? Vor allem nicht, wenn das Resultat ein elektronisch entrauschtes Rauschebild ist.
Das soll nun nicht heissen, das man mit einer Kompakten oder einer Bridge nur Müll produziert. Gar nicht! Aber wenn man sich ernsthafter mit dem Thema beschäftigen möchte und kreativ fotografieren möchte führt eigentlich kein Weg an einer DSLR vorbei.
Lurvig