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Autor Thema: Die Sirenen heulen....  (Gelesen 28294 mal)

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Südtirolerin

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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #120 am: 14.03.2011, 16:26 Uhr »
Sagt mal, macht sich niemand von euch Gedanken über die mögliche Ausbreitung von Radioaktivität bis nach Hawaii? Also wir haben schon jetzt Bedenken, im Juni nach Hawaii zu fliegen. Geschweige denn, wenn es zum SuperGAU kommt. Im Pazifik baden...? Naja, vielleicht bin ich überängstlich, aber ein wirklich gutes Gefühl habe ich derzeit nicht.

Auch darüber, dass sich die starken Bodenbewegungen auf die Vulkantätigkeit auf Hawaii auswirken können oder Erdbeben auf oder um Hawaii nach sich ziehen können, mache ich mir Gedanken... Nach San Francisco wollten wir auch, und das ist eh schon ein gefährliches Pflaster diesbezüglich. Klar könnte man sagen: dann kann man nirgendwo hin. Aber in den letzten Tagen haben sich die Platten eben massiv verschoben. Hmmm...

tom22

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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #121 am: 14.03.2011, 16:43 Uhr »
Hallo,

vieleicht hilft dir der folgende Artikel, in dem es speziell um evtl. Bedrohungen von Hawaii geht.

http://www.civilbeat.com/posts/2011/03/14/9601-hawaii-and-dealing-with-a-worst-case-scenario-from-fallout-from-the-japanese-reactors/

Gruss Tom


Angie

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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #122 am: 14.03.2011, 16:48 Uhr »
Wenn man die Aktivität des "Ring of Fires" beobachtet, scheint er in den letzten Jahren wieder aktiver geworden zu sein. Die "ganz großen Beben" waren entweder in den 60ern oder eben in den letzten paar Jahren - dazwischen gab es zwar durch auch immer Beben, aber kaum eines über 8.0 - insofern ist es zum aktuellen Zeitpunkt wohl eher unwahrscheinlich, dass die "großen Beben" in den nächsten Jahren ausbleiben - zumal ja auch "the big one" an der US-Westküste eigentlich ja auch längst überfällig ist.
Im Gegenteil: Gerade weil die Aktivität so hoch ist und die Platte "so massiv in Bewegung" ist, wäre es durchaus wahrscheinlich, dass noch immer viele Spannungen vorhanden sind, die noch abzubauen sind.

Was weiters beunruhigend ist, ist die "Vorhersage", dass das am 11. 3. 2011 stattgefundene Seebeben nicht das größte für Japan gewesen sein soll. Angeblich "warten" sie immer noch auf dieses größte Beben. Die Auswirkungen eines noch größeren Seebebens will sich wohl keiner von uns ausmalen.

Ansonsten ist es in der Tat unfassbar, wieviel Energie so eine Welle in sich trägt. Sie läuft mit 600-900 km/h durch die Meere und ist auch nach vielen tausend Kilometern Laufweite immer noch eine Naturgewalt, die man kaum begreifen und nichts entgegensetzen kann.

Gerade vorhin habe ich wieder im n-tv gehört, dass die Japaner eigentlich dachten, mit den Tsunami-Schutzwällen hätten sie genügend Vorsorge getroffen. Wenn man die Bilder verfolgt, wirkten diese Schutzwalle nahezu lächerlich.

Hawai'i hat bereits in der Vergangenheit einige Tsunamis, auch Hilo war einige Male davon betroffen.
Viele Grüße,
Angie

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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #123 am: 14.03.2011, 16:58 Uhr »
Sagt mal, macht sich niemand von euch Gedanken über die mögliche Ausbreitung von Radioaktivität bis nach Hawaii? Also wir haben schon jetzt Bedenken, im Juni nach Hawaii zu fliegen. Geschweige denn, wenn es zum SuperGAU kommt. Im Pazifik baden...? Naja, vielleicht bin ich überängstlich, aber ein wirklich gutes Gefühl habe ich derzeit nicht.

Wir fliegen Ende Mai und wir machen uns auch Gedanken über die mögliche Ausbreitung der Radioaktivität bis nach Hawai'i. Üblicherweise (was ist üblich?) ist die Wetterlage auf Japan jedoch so, dass die Winde entweder nach Nordost oder Südwest gehen. Klar, niemand weiß, ob es nicht einmal anders sein kann.
Imho gibt es auf der ganzen Welt keinen Ort, der sicher ist.

Auch darüber, dass sich die starken Bodenbewegungen auf die Vulkantätigkeit auf Hawaii auswirken können oder Erdbeben auf oder um Hawaii nach sich ziehen können, mache ich mir Gedanken...

Auf Big Island und hier natürlich rund um den Kilauea gibt es täglich zig kleine Erdbeben. Selbst gespürt habe ich bisher keines.

Im Moment ist die Vulkansituation auf Big Island insofern seltsam, da seit einigen Tagen überhaupt keine Lava mehr fließt, egal wo. Der Pu'u O'o schweigt, der Vent im Halema'uma'u schweigt, die Kamoamoa Fissure Eruption ist - zumindest vorübergehend - beendet, es herrscht also richtige Ruhe.
Diese Ruhe ist imho nur über einen vermutlich kurzen Zeitraum. Es bleibt nur die große Frage offen, wo öffnet sich der "Stöpsel", d. h., wo genau ist die nächste Eruption? Angst habe ich jedoch vor einer Eruption nicht.

Nach San Francisco wollten wir auch, und das ist eh schon ein gefährliches Pflaster diesbezüglich. Klar könnte man sagen: dann kann man nirgendwo hin. Aber in den letzten Tagen haben sich die Platten eben massiv verschoben. Hmmm...

Nicht vorstellbar, dass sich Japan um 2,5 m verlagert hat...


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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #124 am: 14.03.2011, 17:43 Uhr »
Gut, ich werde eine Liste schreiben. Es wird aber ein bisschen dauern.

Die Liste ist fertig und hier zu finden.


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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #125 am: 14.03.2011, 17:45 Uhr »

Soeben per Mail eingetrudelt:

Das Kona Village Resort an der Westküste von Big Island ist auf Grund der Schäden durch den Tsunami auf unbekannte Zeit geschlossen.


LG, Angie

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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #126 am: 14.03.2011, 18:17 Uhr »

King Kamehameha Hotel, ebenfalls an der Westküste von Big Island, ist nur teilweise geöffnet. Die Website wird laufend aktualisiert, sodass man den Fortschritt der Arbeiten verfolgen kann.

Viele Grüße,
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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #127 am: 14.03.2011, 19:28 Uhr »

Auch das Four Season Hualalei Resort auf Big Island wurde durch den Tsunami in Mitleidenschaft gezogen. Es ist geplant, dass es in 1 Woche wieder geöffnet wird. Auf der Website gibt es im Moment keinerlei Infos darüber.

Quelle: Email
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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #128 am: 14.03.2011, 19:48 Uhr »

Weiter geht's:

Das Kona Reef Resort auf Big Island wurde ebenfalls vom Tsunami beschädigt, ist aber geöffnet.

Das Kona Islander Inn Resort ist Tsunami-geschädigt und bis auf weiteres geschlossen.


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Smartmatze

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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #129 am: 15.03.2011, 11:12 Uhr »
Sagt mal, macht sich niemand von euch Gedanken über die mögliche Ausbreitung von Radioaktivität bis nach Hawaii? Also wir haben schon jetzt Bedenken, im Juni nach Hawaii zu fliegen. Geschweige denn, wenn es zum SuperGAU kommt. Im Pazifik baden...? Naja, vielleicht bin ich überängstlich, aber ein wirklich gutes Gefühl habe ich derzeit nicht.
Hawaii liegt wahrscheinlich zu südlich für eine ernstzunehmende Gefahr. Die atmosphärischen Strömungen in Bodennähe gehen üblicherweise nicht in südöstliche Richtung, sondern als Passat eben in nordöstliche. Klaro gibt es da natürlich immer auch Unterbrechungen dieser Hauptstörmungen, allerdings ist Hawaii so weit weg, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass sich so eine "Unterbrechung" bis dorthin fortpflanzen könnte.
Die Gefahr besteht höchstens, wenn die Strahlung in höhere Luftströmungen aufsteigt, dann könnte die Radioaktivität in den Jetstream gelangen und weit getragen werden. ABER: Auch für den Transport per Jetstream liegt Hawaii eigentlich zu südlich. Auszuschließen ist es aber natürlich nicht.
Dass die Radioaktivität in so große Höhe geschleudert wird, ist aber bislang auch nicht unbedingt wahrscheinlich, dazu bräuchte es eine große Explosion und/oder einen entsprechenden Brand, was aber aufgrund der Konstruktion nicht so wahrscheinlich ist (wahrscheinlicher ist ein "langsamer" Austritt der Radioaktivität in die Atmosphäre durch die beschädigte Hülle - der Reaktor in Tschernobyl war anders konstruiert, deshalb muss man sich die Verbreitung der Radioaktivität in Japan anders vorstellen als dort - man kann die beiden Katastrophen nicht wirklich vergleichen).

Dass sich die Radioaktivität in den Pazifik auswäscht, wird sicherlich passieren, allerdings dürfte auch bei einer größeren Strahlenmenge die UNFASSBAR GROSSE Wassermenge des Meers diese Strahlung so stark "verdünnen", dass vom Baden wahrscheinlich keine Gefahr ausgehen wird. Aktuell jedenfalls definitiv nicht.
Als Fisch, dessen Atmung und Nahrung vom Wasser abhängig ist, wäre ich mir vielleicht nicht ganz so sicher, aber das ist Spekulation ;)

Zitat
Auch darüber, dass sich die starken Bodenbewegungen auf die Vulkantätigkeit auf Hawaii auswirken können oder Erdbeben auf oder um Hawaii nach sich ziehen können, mache ich mir Gedanken...
Die Vulkanismus und die damit verbundenen Erdbeben auf Hawaii sind ja ganz anderen Ursprungs. Hawaii liegt inmitten der pazifischen Platte und dort ist die Platte absolut ruhig (was man ja auch daran erkennt, dass außerhalb des HotSpots unter den Hawaii-Inselns im Bereich von mehreren tausend Kilometern kein Vulkanismus vorhanden ist).
Dazukommt, dass der Vulkanismus auf Hawaii ja ein ziemlich "entspannter" ist, eben weil es sich um Schildvulkane handelt. Das heisst: Selbst wenn der Vulkanismus zunehmen würde, würde sich das nicht so massiv auswirken, dass PLÖTZLICH eine große Katastrophe geschehen würde (wie in anderen Gegenden, die deutlich explosivere Vulkane haben).
Das einzige, was passieren könnte, ist, dass sich aufgrund der Plattenverschiebung (die Platte hat sich dort um 2,4m verschoben) nun auch der Hotspot unter dem Kilauea verschoben hat. Nicht, dass das viel wäre, aber es könnte dazu führen, dass z.B. neue Plumes auftauchen oder der Loihi jetzt nicht mehr 10000 Jahre bis zum Durchbruch an die Wasseroberfläche braucht, sondern nur noch 9975 Jahre ;)

Zitat
Nach San Francisco wollten wir auch, und das ist eh schon ein gefährliches Pflaster diesbezüglich. Klar könnte man sagen: dann kann man nirgendwo hin. Aber in den letzten Tagen haben sich die Platten eben massiv verschoben. Hmmm...
Wie oben schon gesagt, für San Francisco (und die gesamte Westküste) sieht es anders aus. Das liegt an der gegenüberliegenden einer Plattengrenze, die ohnehin schon jede Menge "Vorspannung" hat. Ob sich diese Vorspannung durch das Beben in Japan verringert hat, ist wohl eher unwahrscheinlich, im Gegenteil.

ABER: Man muss bedenken: In der Geologie redet man IMMER von Zeiträumen, die sehr lange sind. Geologisch gesehen bedeutet "ist längst überfallig" je nach Vorfall durchaus, dass es noch 50, 100 oder 10000 Jahre dauern kann. Es kann aber natürlich auch morgen passieren.
Andererseits kann man auch über die Schwelle zum Bad stolpern und sich am Waschbecken das Genick abschlagen, im Haushalt passieren schließlich die meisten Unfälle. Das Leben ist halt nunmal nicht risikofrei. Über die Risiken auf Hawaii kann man JETZT AKTUELL ohnehin nur spekulieren - es ist aber sicherlich nicht falsch, sich in ein paar Wochen oder kurz vor dem Urlaub nochmal zu informieren.
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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #130 am: 15.03.2011, 11:20 Uhr »
Was weiters beunruhigend ist, ist die "Vorhersage", dass das am 11. 3. 2011 stattgefundene Seebeben nicht das größte für Japan gewesen sein soll. Angeblich "warten" sie immer noch auf dieses größte Beben. Die Auswirkungen eines noch größeren Seebebens will sich wohl keiner von uns ausmalen.
Ja, definitiv. Das Beben hatte zwar die Stärke eines "Big Ones", war aber eigentlich an der falschen Stelle. In Japan treffen ja nicht nur die pazifische und die eurasische Platte zusammen, sondern auch noch die philippinische. Das Beben war in einem Bereich, in dem allerdings die philippinische Platte noch nicht wirklich mitspielt - daher erwartete man "das große Beben" eigentlich auch eher im Bereich von Tokio, denn dort ist die Schnittstelle der 3 Platten.
(Was ein Erdbeben von 9.0 mit einem Epizentrum unweit einer 35-Millionen-Stadt bedeutet, will ich mir gar nicht ausmalen).
Geologisch gesehen dürfte aber auch hier "überfällig" nicht unbedingt bedeuten, dass das Beben in den nächsten Wochen passieren wird.
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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #131 am: 15.03.2011, 13:27 Uhr »
[In Japan treffen ja nicht nur die pazifische und die eurasische Platte zusammen, sondern auch noch die philippinische. Das Beben war in einem Bereich, in dem allerdings die philippinische Platte noch nicht wirklich mitspielt - daher erwartete man "das große Beben" eigentlich auch eher im Bereich von Tokio, denn dort ist die Schnittstelle der 3 Platten.
(Was ein Erdbeben von 9.0 mit einem Epizentrum unweit einer 35-Millionen-Stadt bedeutet, will ich mir gar nicht ausmalen).
Geologisch gesehen dürfte aber auch hier "überfällig" nicht unbedingt bedeuten, dass das Beben in den nächsten Wochen passieren wird.

Matze, sind das nicht 4 Kontinentalplatten? Wobei mir jetzt partout nicht der Name der 4. einfällt.

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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #132 am: 15.03.2011, 13:30 Uhr »
 :dankeschoen: Matze  :daumen:

Matze, sind das nicht 4 Kontinentalplatten? Wobei mir jetzt partout nicht der Name der 4. einfällt.
Ich glaube, es sind drei Kontinentalplatten (pazifische, nordamerikanische und asiatische) und eine lokale Platte.
Viele Grüße
Heinz

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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #133 am: 15.03.2011, 13:49 Uhr »
Ich glaube, es sind drei Kontinentalplatten (pazifische, nordamerikanische und asiatische) und eine lokale Platte.

Danke. Ich dachte, es wären 4 Kontinentalplatten.
Viele Grüße,
Angie

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Re: Die Sirenen heulen....
« Antwort #134 am: 15.03.2011, 21:52 Uhr »
Angie & Heinz, ihr habt natürlich vollkommen Recht mit der Annahme, dass Japan von 4 Platten tangiert wird. Der Ausläufer im Nordwesten Japans, der der nordamerikanische Platte zugeordnet wird, bewegt sich aber meines Wissens nach praktisch zusammen mit der Eurasischen, ist tektonisch also für das Beben vor ein paar Tagen und auch für ein eventuell zukünftiges in Tokio irrelevant. Daher hatte ich diesen Teil nicht separat aufgeführt.
Für das oben genannte mögliche Beben in Tokio wären die Subduktionszonen zwischen der pazifischen, eurasischen und philippinischen Platte an der West- und Südküste der Hauptinsel Japans (auf der auch Tokio liegt) verantwortlich...


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