Da kann ich meinen Senf auch noch zu beisteuern:
Angefangen habe ich die Urlaub in den USA als überzeugter MOMI. Die letzten zwei mal (und im Oktober das dritte mal) war ich mit dem WoMo unterwegs.
MoMo war anfangs eine eher finanzielle entscheidung, da WoMo außerhalb der finanziellen Möglichkeiten stand. Die Reisen mit dem Auto liefen immer recht ungeplant ab, Internet war noch nicht so verbreitet. Start- und Zielflughafen waren nagtürlich festgelegt, Auto für die gesamte Zeit gebucht und damit hatte es sich auch schon.
Die Reisen verliefen dann so nach dme Lust und Laune Prinzip. Da die Infrastruktur in den USA dermaßen gut ist, gab es auch nie Probleme ein geeignetes Motel zu finden. Wenn es langsam dunkel wurde, ist man in die nächste kleinere Stadt gefahren, die Haupstraße einmal rauf und runter und hat dabei die Motels (und Preisschilder) begutachtet. Jede Übernachtung hatte den Reiz des neuen, da wir jeden Abend in einem andferen Motel waren.
Das Thema Gepäck hatten wir perfektioniert, kleine Tasche mit aufs Zimmer, der Rest blieb im Auto vor der Tür. Wir waren oft zu Gast bei den preiswerteren Ketten Red Roof, Knight's Inn (gibts die noch?). Gegessen wurde einmal am Tag im Restaurant und nach dem Losfahren am Morgen gabs bei Denny's oder ähnlichem Kaffee mit Frühstück. Unterwegs kam dann noch der eine oder andere Kaffee an der Tankstelle dazu. Gelegentlich haben wir uns auch in den Supermärkten mit wenigen Lebensmitteln versorgt, die wir dann unterwegs oder abends auf dem Zimmer verputzt haben. Afu diese Art haben wir die USA "abgereist" und nahezu jeden Staat besucht. Jeden Tag waren wir an einem anderen Ort und haben so etliche tausend Meilen zusammen bekommen.
Auf allen Reisen haben wir natürlich auch immer wieder besonders in den Parks WoMos gesehen, und mit der Zeit wurden die Blicke neidvoller. 2004 war es dann so weit. Nach einem "Testurlaub" in Spanien mit einem WoMo haben wir den Schritt dann in den USA ebenfalls gewagt. Wir waren von Anfang an begeistert und werden wohl auch einige Zeit noch bei dieser Form der Reise bleiben (wenn wir es uns leisten können).
Die Hauptvorteile sind in allen Diskussionen ja schon genannt, unsere persönlichen:
- Übernachten direkt in den Parks in angenehmer, nicht städtischer Umgebung,
- gute Eigenversorgung, aufgelockert durch gelegentliche Restaurantvesuche,
- der Kaffee/Tee unterwegs immer frisch (auch wens nur Nescafe ist
)
- man führt sein "Heim" ständig mit.
Was mich vorher abgehalten hat mit demWoMo unterwegs zu sein, war auch die Vermutung, dass das eher eine Urlaubsart für Spießer und Platzwarte sei. Vielleicht liegt es am älter werden, aber das sehe ich jetzt entspannter. Seit wir mit dem Wohnmobil unterwegs sind, werden die Reisen auch von der Kilomeerleistung her immer kürzer. Die aktuelle ist mit 1500 Meilen geplant.
Ich kann beiden Reiseformen etwas abgewinnen, momentan favorisiere ich auf jeden Fall die Reise mit dem Wohnmobil.
Angeregt durch die vielen Reiseberichte mit den ganzen off road strecken, überlege ich allerdings auch, ob nicht mal wieder eine Fahrt mit dem PKW oder SUV geplant werden sollte. Mit dem PKW waren dirt roads überhaupt kein Problem, beim WoMo traue ich mich nicht, die Geschwindigkeit so zu erhöhen, das man über die Wellen "fliegt". Das ist auch der einzige Punkt, den ich an den WoMo Reisen vermisse, das Fahren abseits der geteerten Wege.
stephan