@Mary: ja das ist wirklich ärgerlich wenn man so wenig Urlaub bekommt. Aber Japan läuft dir ja nicht weg, vielleicht kannst du einen Urlaub von Deutschland aus planen, wenn du wieder hier bist? Es gibt wirklich viel zu sehen in Japan...
Tag 15 Sonntag 5.10.2008Heute steht ein aktiver Vulkan auf dem Besichtigungsprogramm. Mount Aso. Dazu geht es zunächst mit dem Zug von Beppu in den gleichnamigen Ort Aso, von dort fährt ein Bus zur Seilstation des Mount Aso. Sogar diesen Busplan konnte man im Internet finden, wirklich praktisch.
Wir stehen heute schon um 7 Uhr auf, der Zug fährt früh. Die Koffer werden in Beppu am Bahnhof deponiert, zum Glück sind die großen Schließfächer am Bahnhof fast alle frei. Heute Abend dürfen wir dann wieder in das schöne Ryokan umziehen. Hier mal zwei Bilder vom Hotelfenster aus gemacht,
links sieht man die Gleise
Frühstück gibt’s am Bahnhofskiosk, wo es wie immer Bentopakete in großer Auswahl gibt und wie immer ist alles sehr lecker.
In Aso angekommen haben wir noch eine halbe Stunde Zeit bis der Bus fährt, wir laufen ein bischen die Straße lang, mein Gott ist das ein verlassenes Kaff. Hier hatte ich eigentlich eine Übernachtung einplanen wollen, habe aber per Internet nix gefunden. Puh da haben wir noch mal Glück gehabt, hier ist der Hund begraben…außer dem Bahnhofskiosk gibt’s eigentlich gar nix. Mit uns sind noch ein paar Spanier angekommen, ansonsten ist hier tote Hose.
Mit dem Bus geht es schließlich zum Berg Aso. Leider ist das Wetter wieder schlechter es fängt an zu regnen, vom Bus aus sieht die Landschaft aus wie in der Auvergne: lauter Vulkankegel schön begrünt
Wirklich runtergerissen wie das Motiv auf der Volvic-Flasche (durch das Busfenster fotografiert, darum nicht ganz scharf).
An der Talstation angekommen:
Die Seilbahn fährt nur wenn der Ausstoß an Gasen und Steinen ein erträgliches Maß nicht übersteigt, wir haben Glück, der Berg ist ruhig, die Bahn fährt, nur regnet es leider in Strömen…
Oben angekommen stehen wir am Kraterrand, im Krater ein schöner grüner See, aber es dampft ziemlich aus dem Vulkan
Es gibt einen Rundweg, den wir bei gutem Wetter ganz gegangen wären, so aber nur ein Stück
Sieht schon sehr beeindruckend aus, zum Teil sind die Felsen wie geschmolzenes Glas und man kann Lavabrocken aufsammeln (der liegt jetzt als Andenken zuhause auf der Fensterbank)
Entlang des Weges stehen Betonbunker wo man Schutz suchen kann, wenn der Vulkan plötzlich Steine spuckt
Sie schützen auch vor Regen… das ist wirklich ärgerlich jetzt, es regnet in Strömen sogar die Kamera wird naß. Nach einer Weile fahren wir mit der Seilbahn wieder runter und natürlich hört es dann bald zu regnen auf, na prima…
Der Bus war auf dem Weg nach oben an einem Museum vorbei gefahren, da laufen wir nun hin, Berg runter ist das ja einfach, denken wir…aber plötzlich kommt eine Kreuzung, kein Schild zu sehen und es ist so neblig respektive wolkig, dass man nicht ins Tal sieht, da hilft wieder unser Garmin, GPS ist schon sehr praktisch…
Verlassene Gebäude auf dem weg nach unten
Und ein witziges Schild:
Und wirklich treffen wir auf grooooße Tiere:
Ob Japaner wohl Angst vor Kühen haben? Sie waren ganz friedlich…es schaut hier aus wie zuhause: Weide mit Kühen, könnte auch in Bayern sein
Das Museum schildert die Geschichte des Vulkans, er ist schon oft ausgebrochen, die Ausstellung ist sehr interessant. Im Museumscafe spricht uns ein Amerikaner japanischer Abstammung an, der uns von seinem Schwager erzählt, der in Erlangen mittelalterliche Geschichte gelehrt hat.
Danach erwischen wir gerade noch den Bus nach Aso (der letzte heute), der einfach 5 Minuten zu früh losfährt (wie gut dass ich immer so überpünktlich bin), das wäre weit gewesen zu laufen!
Im Bahnhofsrestaurant gibt es dann ein Omelette mit gebratenem Reis (weit und breit kein anderes Lokal in Sicht), dann geht es mit dem Zug zurück nach Beppo und in unser japanisches Hotel, wo das Privatbad in der heißen Quelle schon auf uns wartet…einfach klasse!
Danach gibt es Abendessen in einem weiteren Nudelrestaurant: Ramen auf Nagasaki Art, sehr lecker (Beppu ist bekannt für seine Nudelgerichte). Mit einer Flasche Rotwein beschließen wir den schönen Tag, Regen hin oder her der Vulkan war sehr interessant, ist definitiv eine Reise wert! Weil es uns so gut gefällt hier fragen wir an der Rezeption nach ob wir unseren Aufenthalt um eine Nacht verlängern können, ja das klappt!
Heute haben nicht wir sondern ein anderes deutsches Paar was gelernt: nämlich dass man Sonntags vom Bankautomaten kein Geld bekommt: sie waren bei der Post, aber in Japan stehen die Automaten drinnen und die Post hat Sonntags natürlich geschlossen! Im Restaurant haben sie uns angesprochen ob wir ihnen helfen können, wir wechseln ihnen 100 Euro (ich hatte schon mal ein ähnliches Problem und seither im Ausland immer reichlich Bargeld dabei).