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Autor Thema: Island / Grönland Tour  (Gelesen 19631 mal)

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Soulfinger

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #45 am: 29.07.2013, 11:20 Uhr »
Frage: benötigt man auf Island eigentlich einen internationalen Führerschein oder reicht der "normale"?
"Ich trinke jeden Tag ein Glas Wein für meine Gesundheit. Den Rest der Flasche trinke ich, weil ich sehr gerne betrunken bin." Gerard Depardieu

Kirkesgaard

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #46 am: 29.07.2013, 11:31 Uhr »
der normale Führerschein (rosa lappen, noch nicht mal die Plastikkarte) hat für uns völlig ausgereicht. Ich weiss jetzt nicht, ob es Unterschiede je nach Anbieter gibt. Aber ich glaube du kommst mit was auch immer du hast durch ...

nypete

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #47 am: 29.07.2013, 11:36 Uhr »
Frage: benötigt man auf Island eigentlich einen internationalen Führerschein oder reicht der "normale"?

Der normale reicht.

Für das Auto, wenn man ins Hochland will oder sonstige offroad - Straßen fährt empfiehlt sich ein  4 x 4. Bei einigen Straßen kommt dann das Schild, dass man ohne Allrad nicht weiter fahren darf.
Gruß nypete


Soulfinger

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #48 am: 29.07.2013, 11:38 Uhr »
Danke für die Info!
"Ich trinke jeden Tag ein Glas Wein für meine Gesundheit. Den Rest der Flasche trinke ich, weil ich sehr gerne betrunken bin." Gerard Depardieu

Kirkesgaard

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #49 am: 29.07.2013, 12:36 Uhr »
mit den Hochlandstrassen muss man gezielt überprüfen, ob die im Vertrag zulässig sind, selbst bei Allradantrieb. Die meisten Anbieter erlauben diese nicht... ob man sich dran hält ist ne andere Frage.

nypete

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #50 am: 29.07.2013, 13:20 Uhr »
Wir hatten einen Anbieter, bei dem nur ältere Fahrzeuge im Programm waren.
Von daher war die Miete auch angemessen, die Fahrzeuge waren in Ordnung.
Wir hatten eine Reisschüssel mit Mercedes Motor, 10 Jahre alt.

Und zur Hochlandtour sagte der nur, wenn was passiert, hilf dir selbst, wir holen dich nicht.

Aber den 4x4 braucht man nicht nur im Hochland, wir waren im Nordwesten unterwegs, da sind
auf den Nebenstraßen auch steile Auf- und Abfahren mit Furtdurchquerung.
Gruß nypete


Anti

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #51 am: 29.07.2013, 19:43 Uhr »
Mensch, die Mückenschwärme sind ja heftig!  :shock: :shock: :shock: Die Gegend ist ja wunderschön, aber diese elenden Piekse-Viecher... Aber die Isländer haben da sicher auch ihr "Autan" oder "off" oder so?

nypete

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #52 am: 30.07.2013, 07:47 Uhr »
Hi,

die "Mücken" am Mývatn stechen nicht, sind aber doch unangenehm, weil die in jede Öffnung krabbeln.
Gruß nypete


Kirkesgaard

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #53 am: 30.07.2013, 10:27 Uhr »
Es gibt isländisches Mückenspray. Und auch die erwähnten Netze. Nervig sind sie alle mal. Schon das Umschwirren und surren am Ohr ist jetzt nicht so meins. Aber mit unseren Mückensprays sowie nem Mundschutz gings irgendwo schon. Ein paar Mücken haben das "Nicht-Stech-Memo" nicht erhalten und so ein paar Einschüsse habe ich am Abend dann auch zu verzeichnen. Aber das bleibt tatsächlich die Ausnahme. Ich zitier hier mal Wikipedia:

Zitat
Der See hat seinen Namen von den im Sommer teilweise sehr großen Mückenschwärmen, die jedoch Grundlage für den beachtlichen Fischreichtum und die vielfältige Entenpopulation sind. Es handelt sich dabei überwiegend um harmlose Zuckmücken, die nicht stechen, aber auch stechende Kriebelmücken kommen vor. Es gibt im Sommer zwei Perioden von je etwa zwei Wochen, in denen die Zuckmücken regelrechte schwarze Säulen am Ufer des Sees bilden. Deswegen heißt diese Mückenart auf Isländisch auch Rykmý, die Rauchmücke.
 
Das durch die vulkanische Aktivität stetig aus dem Boden und dem See entweichende Kohlendioxid wirkt schwarminduzierend, ebenso wie das von Säugetieren ausgeatmete Kohlendioxid, was dazu führen kann, dass Mücken gezielt in Mund- und Nasenhöhlen eindringen. Einige Fälle, in denen Pferde durch Verstopfung der Atemwege mit Mücken erstickten, sind historisch belegt. Nach dem See ist auch die umgebende Region Mývatn benannt.

Anknüpfend an Flickas T-shirt Geschäftsidee hatte ich hier nach einer Postkarte gesucht, die die 38 Arten Mücken zeigt. Oder auch eine mit dem Spruch "1 Milliarde Mücken können nicht irren". Vielleicht ist jemand im Tourismus von Myvatn der Meinung, dass dies eventuell nicht so werbewirksam sein könnte :) Keine Ahnung. Ich muss sagen die Viecher waren zwar anstrengend, das Problem aber doch eher punktuell. An der einen Stelle hätten wir tatsächlich nicht aussteigen wollen. Und ansonsten war es ein zweimal ein bisschen nervig mit Wedeln und abklopfen. Trotzdem sehr sehenswert die Ecke. NYPete, warst du auch in Zeiten dort, wo keine Mücken mehr am See waren? Oder vielleicht sogar mal im Winter? Oder sonst jemand?

Aber weiter auf unserer Route. Heute ist ein langer Fahrtag, der längste auf unserer Runde. Man hätte es sicher "entschärfen" können, wenn man nur eine Nacht am See verbracht hätte. Aber ich finde so war es entspannter, da wir öfter auch mal zwei Nächte am gleichen Ort eingebaut hatten. Hat ganz gut funktioniert für uns. Nach dem zeitigen Frühstück wollen wir noch ein To-do hier am See abhaken, dass wir gestern nicht mehr geschafft haben: Dimmuborgir



Wir sind morgens die ersten und für einige Zeit auch einzigen Besucher in diesem Gebiet. Hier sieht man alle möglichen komischen und bizarren Tuffsteinformationen. Der Name heisst übersetzt in etwa Dunkle Burgen.



Wege schlängeln sich durch das Labyrinth und es ist relativ leicht die Orientierung zu verlieren. Zum Glück gibt es aber recht gut ausgeschilderte Routen durch das Gebiet (gelb, blau, ...) Wenn man sich daran hält klappts ganz gut.



Wie bei Wolken macht es uns auch hier Spass Formen zu "sehen". Hier unser Hühnerkopf.



Noch kreativer und phantasiereicher haben das die Isländer gemacht, die hier allerlei Wesen und Geschichten gesehen und erzählt haben, von Trollen, Elfen und anderen Fabelwesen.





Um diese Uhrzeit sind die Mücken auch noch nicht aktiv und man kann sehr entspannt rumlaufen.



Mit etwas schummrigerem Licht im Herbst und Winter kann es hier bestimmt auch ein bisschen gruselig sein.

Nachdem wir uns ein wenig umgesehen haben und unserer Runde erfolgreich wieder zum Parkplatz gefolgt sind, werfen wir noch einen letzten Blick auf den See und machen uns auf in Richtung Westen.



Wir fahren wieder auf der Ringstrasse ...



... bis wir auf die 845 treffen und uns einen kleinen Abstecher nach Norden gönnen. Hier wollen wir uns den Museumshof Grenjadarstadur anschauen.





Aussen kann man sich einfach so umschauen, für drinnen kostet es Eintritt. Da es auf dem Weg zum Myvatn ja noch nicht geklappt hat mit einer Torfhofbesichtigung gönnen wir uns die Zeit für eine kleine Tour durch das innere. Es ist eigentlich recht weitläufig mit Stuben, Schlafräumen, Küchen und Lagerräumen, Werkstätten usw ...





Es gibt ein bisschen Material in Deutsch und Englisch (sie sind gerade dabei es neu aufzuarbeiten) aber das meiste ist auch relativ selbsterklärend. Ein schöner Einblick in traditionelles altes Landleben und ein netter kleiner Abstecher. Auch der "Museumswärter" ist nett und gibt gerne Auskunft. Er erklärt u.a. dass der alte Friedhof (direkt neben der Kirche) irgendwann zu nah an den Brunnen kam und nicht mehr benutzt werden konnte. Daher hat man einen neuen angelegt. Vor einigen Jahren wurde der Brunnen aufgegeben und nun wird wieder auf dem "ursprünglichen" Friedhof bestattet - wie neue Gräber belegen.

Der "neue alte Friedhof"







Nach einem kurzen Snack geht es zurück auf die Ringstrasse und ein paar Kilometer weiter auch schon wieder auf den Parkplatz - wie sind am Godafoss angekommen und machen auch hier auf beiden Seiten einen kleinen Spaziergang.



Bei so schönem Wetter wirkt ein Wasserfall doch gleich nochmal schöner :)









Dafür dass der Godafoss direkt an der Ringstrasse liegt ist hier gerade erstaunlich ruhig. Man kann tatsächlich total entspannt am Wasser sitzen, dem Rauschen zuhören und sogar die Beine ins Wasser baumeln lassen. Es ist nicht komplett leer, aber ich würde schätzen es waren nie mehr als vielleicht 10 Leute gleichzeitig an den Fällen. Auch durch das schöne Wetter war das der vielleicht schönste Wasserfall unserer Runde ...



Unser Weg führt uns weiter in Richtung Akureyri.







Bei diesem Wetter macht es einfach Spass durch die Landschaft zu fahren :) und als wir dann auf den ersten Nordfjord (Eyja) treffen müssen wir erst mal anhalten und den Ausblick geniessen.





Wir fahren erst einmal ein bisschen in die "falsch" Richtung in Richtung Fjordausgang.



Hier gibt es ein weiteres Torfgehöft, dass wir uns diesmal nur von aussen anschauen ...





.. um dann nochmal am Fjord Pause zu machen un ddie Aussicht zu geniessen.







Irgendwann muss es dann aber doch weiter gehen und wir fahren nach Akureyri ... Wikipedia listet es als viertgrösste Stadt Islands, weil es zwei Vororte von Reykjavik auch als Städte zählt. Auf jeden Fall wohnen hier 17000 ungrad Menschen und dementsprechend trubelig geht es auf den Strassen zu, je näher man der Stadt kommt. Ist man schon nicht mehr gewohnt :)

Im Hafen liegt neben vielen kleineren Schiffen auch malerisch die Seven Seas Voyager.





Wir halten ein bisschen Ausschau nach der Kaldi Brauerei, sehen aber keinen Hinweis auf diese. Und da ich mir nicht die Adresse rausgeschrieben habe, muss ein Besuch dort auf einen zukünftigen Trip verschoben werden. War schon jemand dort?

Von hier aus geht es nun immer auf der Ringstrasse weiter durch den Norden. Wir machen noch ein paar kleinere Stops aber insgesamt fahren wir relativ zügig in Richtung unseres Hotels für die nächsten zwei Nächte in den Westfjorden (in der Nähe von Reykholar). Die Ausblicke auf die Fjorde sind aber immer wieder beeindruckend. Eine gezielte Reise nach Akureyri und den Norden in der Zukunft hat es auf unsere "Liste" geschafft. Irgendwann fahren wir von der Ringstrasse ab und rumpeln über die Schotterstrasse 59 in Richtung Westfjorde.

Und auf einmal zieht es wieder zu. Wir hatten den ganzen Tag traumwetter und jetzt: Nebel zieht auf. Kaum sind wir wieder auf Asphalt und fahren auf der 60 raus in die Westfjorde beginnt er uns einzuholen. Es ist eine richtige Nebelwand die da über das Wasser rollt. Beeindruckend und ein bisschen Respekt-einflössend. Und vor allem ein bisschen frustrierend. Wir kommen aus so schönem Wetter. Ich wäre beinahe bereit gewesen umzudrehen und wieder in die sonnigen Nordfjorde zu fahren. Als uns die Nebelwand kurz danach einholt sieht man quasi nix mehr. Unser Hotel liegt aber mehr oder weniger direkt an der Strasse und so ist es nicht so schwer es zu finden. Das Bjarkalundur soll unser Domizil für die nächsten zwei Tage werden. Ich frage bei Check-in, ob wir auch morgen früh entscheiden können, ob wir hierbleiben wollen (je nach Wetter). Kein Problem wird uns gesagt. Aber das wäre nur "Heat fog".. nicht aussergewöhnlich. So direkt konnte ich nix finden zu diesem Wetterphänomen. Aber es ist tatsächlich so, dass man zwei Stunden später schon wieder anfängt den Himmel zu sehen. Nun denn, vielleicht besteht also doch Hoffnung für morgen. Wir machen es uns gemütlich in unserem Zimmer und haben unseren langen Fahrtag mit trotzdem vielen schönen Eindrücken hinter uns gebracht. 

nypete

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #54 am: 30.07.2013, 11:10 Uhr »
NYPete, warst du auch in Zeiten dort, wo keine Mücken mehr am See waren? Oder vielleicht sogar mal im Winter? Oder sonst jemand?

Hi,

ich bin nur im Sommer auf Island gewesen, aber meine Tochter war für 1 1/2 Jahre im Walmuseum in Husavik und hat alle Jahreszeiten dort mitgemacht und über die Zeit berichtet. Wen es interessiert, kann in ihrem Blog vorbeischauen. http://in80jahrenumdiewelt.de/
Gruß nypete


Kirkesgaard

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #55 am: 31.07.2013, 10:16 Uhr »
Sehr ruhige Nacht - noch ruhiger, nachdem sich der Nebel bereits am Abend wieder verzogen hatte - und gemütliches Frühstück im Hotel. Danach gehts los nach Westen. Wir wollen zum Latrabjerg ... quasi lands end. Der Weg dahin sieht auf der Karte nicht weit aus, laut Routenplaner kann man es in 3 Stunden schaffen und der Reiseführer warnt, es gäbe zum Teil anstrengende Passagen.



Weite Teile der Strecke sind tatsächlich Schotterpiste, die zusätzlich noch durch ein paar Baustellen "aufgewertet" werden. Die Ausblicke auf Fjorde, Küste und Landschaft sorgen noch zusätzlich dafür, dass unser Reisetempo mit gemütlich zusammen gefasst werden kann. Wir werden am Ende vier Stunden brauchen.







Anstrengend ist es tatsächlich zT auch ein bisschen, da die letzten Kilometer Schotterstrasse teilweise auch direkt an der Klippe entlang führen und auch wenns objektiv gesehen im Normalfall für zwei Autos reicht, ist die Abruchkanta doch sehr eindrucksvoll, wenn man aneinander vorbei muss.



Zwischendurch holen uns auch wieder tief hängende Wolken ein und kurzfristig müssen wir uns Sorgen machen auf der Klippe zu stehen und nix zu sehen. Eine Sorge die glücklicherweise unbegründet bleibt. Wir kommen wohlbehalten am Parkplatz an und gönnen uns erst mal ein Käse / Apfel / Cracker Snackchen. So gestärkt gehts los auf die Klippe, die an sich schon recht eindrucksvoll ist:







Wetter spielt mit, Wind hält sich in Grenzen, man kann es so richtig schön geniessen. Der eigentliche Hammer hier ist aber die Vogelwelt. Irgendwo stand, dass die Vögel hier quasi keine natürlichen Feinde haben und daher total entspannt sind. Das kann man so nur bestätigen. Wer gerne Vögel fotografiert, kommt hier voll auf seine Kosten. Hier nur ein paar Beispiele (habe versucht mich einzuschränken - ehrlich :) )







Wir wandern relativ weit die Klippe entlang. Je weiter man vom Parkplatz wegkommt, desto ruhiger wird es. Keine 15 Minuten weg und man ist schon eigentlich alleine und sieht jeweils ein paar 100m weiter noch jemanden. Es ist herrlich ruhig und einfach traumhaft. Immer wieder kriegt man neue Ausblicke auf die Klippen, fliegen Möwen und Puffins an einem vorbei.







Puffins sind natürlich irgendwie die Stars, aber es gibt auch weitere Seevögel ..







Hatte ich schon Puffins erwähnt ...







... okay okay, ich hör schon auf. Es macht total Spass immer wieder neue Puffins zu entdecken, die sich nicht stören lassen und zT fast schon posieren. Ich könnte hier einen ganzen Tag verbringen. So sind es aber auch so gute zwei bis drei Stunden. Es ist echt ein Seevogelparadies, die lange Anfahrt auf jeden Fall wert. Irgendwann machen wir uns dann doch wieder auf den Weg zum Parkplatz



Wie jedes gute Kap gibt es auch hier einen Leuchtturm



Auf dem Rückweg halten wir kurz an einem Kuriositätenmuseum, wo ausser zwei Fischkuttern auch dieses US Navy Flugzeug rumliegt.



Ein paar Kilometer Schotterstrasse weiter



liegt seit ein paar Jahren das erste isländische Stahlschiff am Strand



Heimzus sind wir über weite teile der Strecke auf der "Bergseite" - somit ist die Fahrt zurück auch wesentlich entspannter, da nicht so nervenaufreibend.



Trotzdem ist die Fahrt nicht wesentlich kürzer als auf dem Hinweg. Streckenmässig sowieso nicht :) aber auch zeitlich sind wir nur unswesentlich schneller. Schöne Ausblicke versüßen die Fahrt aber und wir wechseln uns regelmässig ab.







Ein in jeglicher Hinsicht traumhaft schöner Tag. Wir lassen ihn beim gemütlichen Abendessen im Hotel ausklingen. Morgen geht es zurück nach Reykjavik ...

Anti

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #56 am: 31.07.2013, 10:42 Uhr »
Ich glaube, wir würden auch eine Million Bilder von den Puffins machen. Die sind sooo fotogen! Und gehören nicht auf den Teller!

Kirkesgaard

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #57 am: 31.07.2013, 11:06 Uhr »
Anti, ja, die Viecher sind wirklich putzig.
Wir haben keine Puffins gegessen - aber ich bin auch kein Vegetarier. Und ich finde Enten, Schafe, Kälber ... auch sehr putzig. Hätte also aufgrund der "Putzigkeit" keinen Stress damit ein Tier trotzdem zu essen (aber das soll jeder so halten wie er möchte) - den viel entscheidenderen Grund finde ich die zum Teil stark zurück gegangenen Populationen. Und das führt auch in Island zu Jagdstopps. Auf Ingolfshöfdi hatte es die Führerin ja so erklärt (dort wird seit ein paar Jahren nicht gejagt). Hier in den Westfjorden weiss ich nicht genau, wie sich die Bestände entwickeln. Egal, wir haben die Viecher nur vor die Linse genommen, nicht in den Käscher.

Kirkesgaard

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #58 am: 01.08.2013, 09:05 Uhr »
So heute morgen erst mal gemütlich in den Tag kommen. Beim Frühstück frage ich die Chefin ob ich von dem leckeren süßen Schwarzbrot haben könnte. Eine ältere Dame knurrt ungefragt dazwischen mit "Gib's hier nisch" ... Ein paar Minuten später bringt mir die die Chefin "Gib's hier nischs" und mein Tag beginnt schon mal schön. Für mich macht das Frühstück immer einen relativ grossen Teil des Wohlfühlfaktors in einem Hotel aus - und ein schönes gemütliches gutes Frühstück ist ein perfekter Start in einen Urlaubstag für mich :)

Ein letzter Blick auf unser Hotel



Ich finde, es sieht ein bisschen aus wie ein Motel, aber es war wohl mal eins der "posheren" Sommerhotels für die Reykjaviker (ich glaube um 1900). Seit einiger Zeit wird das Hotel modernisiert und es entstehen Zimmer mit eigenem Bad (diese würde ich empfehlen). Es ist definitiv kein Glanz und Glamour Hotel, aber es liegt praktisch (für unsere Routenaufteilung), hat gemütliche Zimmer und war insgesamt okay.

Bevor wir uns auf die Fahrt in die Hauptstadt machen, machen wir noch einen kleinen Abstecher nach Reykholar, einem netten kleinen Fischerörtchen, was etwas überregionaler bekannt geworden ist durch seine Kelpfabrik. Das Kelp wird im Meer geerntet und dann hier vor Ort gleich weiterverarbeitet.





Wir fahren erst in den Hafen (wo auch die Kelpfabrik angesiedelt ist und ein grösseres Ernteschiff liegt) und schauen uns ein bisschen um. Es herrscht ein bisschen Freizeitbetrieb und kleine Boote fahren raus zu Ausflüge oder zum Fischen.



Insgesamt aber recht verschlafen und malerisch. Von hier geht es über einen Aussichtspunkt, den kleinen Laden im Ort, die Tankstelle und ein weiteres kurzes Abspritzen des Autos um die Originalfarbe wieder vorzuholen zur Tourist Office. Hier ist auch ein kleines Museum angegliedert, dass über das Leben am Wasser, die Fischerei und den Bootsbau informiert. Es ist hübsch gemacht ...





.. und die Mitarbeiterin könnte nicht freundlicher sein. Sie erzählt ein bisschen über die Besonderheiten hier in der Gegend, holt ein Bestimmungsbuch für Vögel raus, mit dem wir die deutschen Namen von ein paar von den gerade rumfliegenden Vögeln. Als wir auf den morgigen Nationalfeiertag zu sprechen kommen, druckt sie aus dem Internet das Programm aus und gibt uns Tipps was sie für aussergewöhnlich hält und was man sich anschauen sollte. Wir haben schon viele sehr nette Tourist Offices besucht, aber diese ist sicher ganz vorne mit dabei ...





Schliesslich geht es dann aber doch wieder auf die Strasse







Wir halten nochmal im nächstgrösseren Ort an einem Supermarkt um uns mit noch ein paar Kleinigkeiten einzudecken und durchstöbern dabei gleich auch noch einen kleinen Handarbeits- und Wolladen.



Wieder auf der Ringstraße stimmen wir uns dann kurz ab. Wir könnten noch zu zwei Wasserfällen "abstechen" oder aber direkt nach Reykjavik ziehen und uns dort noch ein bisschen umschauen. Am Ende entscheiden wir uns für die "praktische" Variante und fahren in Richtung Hauptstadt durch. Die Wasserfälle müssen auf die nächste Tour warten. Ich glaube wir haben sechs der Top 10 unseres einen Reiseführers gesehen, und dazu noch "unzählige" die nicht auf der Liste stehen. Und wir wollen lieber nicht so spät am Hotel ankommen und noch ein paar Sachen erledigen.

Somit gehts also immer weiter auf der N1, der Verkehr wird nun auch wieder etwas dichter. Zum einen nähern wir uns der Hauptstadt, zum anderen ist morgen Nationalfeiertag, also viel zusätzlicher Verkehr. Als ich die Reise angefangen hatte zu planen und zu buchen, war mir der Tag so nicht präsent. Erst bei der weiteren Detailplanung fiel es uns dann auf. Und so sind wir mehr oder weniger durch Glück und Zufall zum Nationalfeiertag in Reykjavik. Und wir kommen am Tag davor an :) was den Unterschied zwischen entspannt geniessen und im kompletten Chaos verloren gehen ausmacht ...

Je näher wir der Hauptstadt kommen, desto dichter ziehen sich die Wolken zusammen. Irgendwann fängt es auch an zu nieseln. Okay, das nimmt uns eine weitere Entscheidung ab. Bei der "Suppe" brauchen wir nicht aussenrum um den Fjord herum fahren, wir nehmen den Tunnel und mit hervorragendem Pfadfindertum finden wir unser Hotel auch mehr oder weniger auf Anhieb.

Die nächsten zwei Nächte werden wir im Reykjavik Residence Hotel verbringen. Es liegt super keine fünf Minuten zu Fuss von der Harpa, eine Parallelstrasse zur Fussgängerzone. Zumindest unser Zimmer lag aber nach hinten raus und wir haben vom Partytrubel oder sonstigem "Stadtlärm" quasi nix mitbekommen. Wir haben eigentlich eine kleine Wohneinheit, mit nem kleinen Ankleidebereich, ner Küchenecke, einem sehr geräumigen Bad und gemütlichen Bett. Morgens bekommt man frisches Brot an die Tür gehängt und der Rest wird in den Kühlschrank gerichtet. Das Hotel kann ich auf jeden Fall empfehlen.

Nachdem wir uns sortiert haben, beschliessen wir noch zwei Dinge zu versuchen: zum einen unser Hotel für nach Grönland aufzusuchen und zu fragen ob wir eine Tasche dort deponieren dürfen und zum anderen das Auto vielleicht heute schon loszuwerden. Also erster Stop an der Mietwagenstation (liegt nur drei Ecken weiter). Unser Voucher behauptet sie schliessen um sechs (es ist mittlerweile quasi 18 Uhr) aber tatsächlich sind sie bis mindestens Mitternacht auf, wenn nicht sogar rund um die Uhr. Okay, super. Also raus zum Icelandhotel Natura. Der Empfang hier ist auch mit sehr freundlichen Mitarbeitern besetzt und es ist kein Problem den kleinen Trolley für ein paar Tage abzugeben. Strike 2, die 20 kg Gepäckgrenze wird damit noch entspannter. Kurzer Pitstop zum Tankauffüllen und zurück Mietwagencenter. Abgabe ist total entspannt (wir haben aber auch tatsächlich keine Dellen oder Kratzer reingemacht und ihn ja auch heute morgen nochmal abgewaschen :) ) ... Nachträglich wird man uns noch die Abgabe in Reykjavik statt in Keflavik mit 30 Euro berechnen (was aber angekündigt war).

So, da wir nun erfolgreich alles abgehakt haben, was noch an "offiziellen" Tätigkeiten gemacht werden musste kann nun der gemütliche Teil beginnen und wir laufen durch leichten Niesel erst mal runter zur Harpa, der Konzerthalle am Wasser ...



Architektonisch wirklich interessant das Teil. Und man kann in Teile des Gebäudes auch einfach so reinschauen.





Uns wird der Aufenthalt noch dadurch vergoldet, dass eine (gute) Band für den morgigen Feiertag hier probt. So wird unser Besuch noch schön musikalisch untermalt. Wir erkundigen uns nochmal nach den genauen Zeiten für die Konzerte morgen, schauen in den Hafen mit der isländischen Küstenwache (morgen wird auch die deutsche Seefalke zu einem Kurzbesuch vorbei schauen) ...



... und laufen dann über Hafen im Bogen in die Altstadt und zur Tourist Office. Da es mittlerweile schon nach acht ist, stärken wir uns erst einmal bei einem Mexikaner gegenüber der Tourist Office und spazieren dann noch ein wenig die Fussgängerzone entlang. Mit etwas über 100.000 Einwohnern ist Reykjavik immer noch recht überschaubar und entspannt.





mit einem interessanten Mix an "Kulturen"









Viele Geschäfte haben auch für den Nationalfeiertag geschmückt



Von der Fussgängerzone müssen wir ja nur eine Ecke Richtung Wasser und sind schon an unserem Hotel. Nach dem Abendessen hat auch der Niesel aufgehört und so macht der ruhige Bummel dann auch noch mehr Spass.



Zum Abschluss des Tages leeren wir noch ein paar von unseren verbleibenden Vorräten an Getränken und freuen uns auf den morgigen Unabhängigkeitstag.

lurvig

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Re: Island / Grönland Tour
« Antwort #59 am: 01.08.2013, 10:25 Uhr »
Für das Auto, wenn man ins Hochland will oder sonstige offroad - Straßen fährt empfiehlt sich ein  4 x 4.

und das billigste 4x4 Gefährt kostet in Island etwa 4x so viel wie in USA (bei vergleichbaren Versicherungsleistungen)
Eine Woche Island: ca. 850€.
Ein Woche USA: ca. 220€.
Allradeln auf Island ist also alles andere als günstig :(

Lurvig