Freitag, 26. August 2011
Letzter Reit-Tag für Sylvan, er reist morgen ab.
Welches Pferd kriege ich wohl heute? Wir waren ganz gespannt, denn wie wir festgestellt hatten, waren es mehr oder weniger immer die gleichen 10 Pferde, welche von uns Gästen geritten wurden.
„Jerry“ war zum zweiten mal im Einsatz: nach Joanne durfte auch Marlis heute mit ihm zur Arbeit, was immer wir heute auch machen sollten. Ich freute mich sehr, als Jake wiederum „Patches“ für mich einfing.
Jake informierte uns, dass wir heute zum „fish-burn“ reiten würden, um dort 4 Salzblöcke auf die Weide zu bringen. Anscheinend fehlt es den Kühen an Salz, weshalb man nachhelfen muss. Die Salzblöcke waren circa 30 x 30 x 30 cm gross und ziemlich schwer. Darum wurden sie auf ein Packpferd verladen. Ein alter Bekannter: „Frito“ wurde anscheinend aufgrund seines Benehmens vom Dienstag zum Packpferd degradiert.
Um 09.00 h waren wir bereits unterwegs und erreichten nach drei Stunden unser Ziel: ein kleines Bächlein und einige Bäume. Rund 200 „head of cattle“ waren bereits vor Ort.
Mir passierte noch ein kleines Missgeschick, als ich die anderen beim Üeberqueren des Wassers filmte und als letzter losreiten wollte. Erst liess ich mein Pferd noch saufen und gab natürlich lange Zügel. Die laufende Kamera in der Hand ritt ich los, ohne die Zügel zu kürzen……
Beim Hochreiten auf der anderen Seite trabte „Patches“ los und wollte sogar angaloppieren.
Mit den langen Zügeln konnte ich natürlich nicht korrekt lenken und bremsen und ich knallte in Marllis bzw. „Jerry“… :schaem:
Wieder was gelernt: vor dem Losreiten immer die Zügel korrekt in die Hand nehmen.
Jake meinte, wir würden noch rasch Kühe suchen gehen, welche sich vielleicht hinter oder auf dem nächsten Hügel versteckt haben könnten.Marlis hatte doch einige leichte Schmerzen und beschloss, im Schatten auf uns zu warten.Nach kurzem Zögern schloss sich Sylvan ihr an. Seine Knie machten ihm wieder zu schaffen.
Unterwegs flickte Sky noch behelfsmässig einen Zaum mit „barbwire“ (Stacheldraht) und dann teilten wir uns auf:
Joanne und Sky ritten rechts und Jake und ich links herum, wobei wir das schwierigere Stück erwischten: Gebüsch und „uphill“. Das erstere zwang uns doch immer wieder zu kleinen Umwegen und teilweise ging es sehr steil aufwärts. Immer schön im „zigzag“.
Oben angekommen, hatten wir eine wunderbare Aussicht und sahen auch, dass die beiden anderen ein paar Kühe gefunden hatten und zurücktrieben. Wir blieben erfolglos und Jake benützte die Gelegenheit, die Toilette aufzusuchen. Man stellt sich auf die den allfälligen Betrachtern abgewandte Seite des Pferdes und in den Wind…..
Ich fragte mich im Stillen, wo wir wieder runterreiten wollten, denn es ging doch sehr steil abwärts und der Boden war zum Teil etwas felsig. Aber ich liess „Patches“ lange Zügel und er suchte sich den Weg mehr oder weniger selber (vielleicht war doch bei den Ur-Eltern noch eine Bergziege im Stammbaum??).
Das alles dauerte eine knappe Stunde und so machten wir Gäste –nachdem wir die Pferde im Schatten angebunden hatten- von 13.00 h bis 14.00 h Mittagspause und assen unsere mitgebrachten Lunchpakete.
Joanne hatte wieder Kopfschmerzen und nahm gerne eine Schmerztablette von Marlis an.
Die beiden cowboys verschlangen nur rasch ein Sandwich und beschäftigten sich mit „ropen“: ob zu Übungswecken oder ob sie eine fremde „mama cow“ gefunden hatten, wussten wir nicht. Auf jeden Fall blieben sie fast eine Stunde „verschollen“ und wir warteten, bis es wieder weiterging.
Es war wieder sehr heiss und die Wasserflaschen waren mehr oder weniger leer.Da freuten wir uns natürlich sehr, als wir eine Quelle mit gutem und sehr kaltem Wasser fanden.
Der Rückweg war schneller und so erreichten wir schon um Viertel nach Vier die Ranch.
Unterwegs sahen wir noch ein paar Antiopen am Horizont
Marlis war mit "Jerry" nicht so zufrieden, weil er etwas breiter gebaut war und sie etwas kurze Beine hat: da war das Sitzen im Sattel nicht so angenehm.
Leider sah ich beim Absatteln, dass sich „Patches“ hinter dem linken Vorderbein in den Hautfalten eine kleine Verletzung zugezogen hatte, nichs Schlimmes, aber Jake meinte doch, das Pferd bräuchte ein paar Tage Ruhe und die Wunde wurde auch mit Salbe eingeschmiert.
Um sich abzukühlen, hatten die Kinder ein „slippy slide“ im Rasen aufgestellt: eine Plastikbahn, welche bewässert und somit rutschig gemacht wird.
Jake liess sich die Gelegenheit natürlich nicht entgehen und zur Freude aller machten Joanne und ich den Spass in voller „Cowboy Montur“ ebenfalls mit.
Heute gab’s Steaks, Maiskolben und Kartoffeln mit sour cream zum Nachtessen. Leider war das Fleisch für unseren Geschmack zu gut durchgebraten, nicht gerade „well done“, aber wir lieben es halt doch „medium-rare“
Als Nachtisch nahmen wir uns nur etwas Eis mit ein wenig „whipped cream“, auf all die vielen verschiedenen und farbenfrohen „toppings“ verzichteten wir aber.
Da am Wochenende nicht geritten wird und die abreisenden Gäste jeweils am Samstagmorgen so gegen 10.00 h zum Flughafen nach Billings gebracht werden, tauschten wir schon heute die mail Adressen aus und Jennifer machte Gruppen- und Einzelfotos.
Mike, Marlis, Sky, Cassidy, Jake, Maddy, Sylvan, Joanne
Leider verschwanden danach alle Leute mehr oder weniger schnell und nicht nur, weil Ryan und Cassidy die Windeln voll hatten.
Aber da es auch wieder ein langer Tag gewesen war, fielen wir müde in’s Bett und schliefen auch schnell.
In der Nacht hörten wie Hundegebell, Knurren und auch „Schritte“ auf unserer Veranda: wahrscheinlich wieder die Ziege, die uns auch schon morgens beim Türöffnen entgegen ge-määhht hatte.